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Der Kleine Zschand ist ein Trockental in der Sachsischen Schweiz Er fuhrt als Seitental des Kirnitzschtals von der Felsenmuhle in sudwestlicher Richtung bis unterhalb des Grossen Winterbergs und liegt in der Gemarkung Ostrau Im Tal und seinen Seitentalern verlaufen diverse Wanderwege vor allem im Sudteil befinden sich die meisten Klettergipfel des gleichnamigen Teilgebiets des Klettergebiets Sachsische Schweiz Wie auch im Grossen Zschand gibt es im Kleinen Zschand keinen durchgangigen Wasserlauf Der Talboden ist auch abgesehen vom letzten Abschnitt vor der Einmundung ins Kirnitzschtal ausgesprochen eben er liegt durchwegs in einer tonigen Zwischenschicht zwischen zwei Sandsteinhorizonten 1 In seinem sudlichen Teil spaltet sich der Kleine Zschand in einen grosseren westlichen und einen kleineren ostlichen Teil auf Der westliche Talarm wird auch als Quenengrund bezeichnet Die im Talgrund befindlichen Wiesen werden als Quenenwiesen bezeichnet Dieser ungewohnliche Name ist eventuell auf die dort weitgehend verschwindenden Wasserlaufe zuruckzufuhren mittelhochdeutsch quinen dahinschwinden moglicherweise auch auf die Verzweigung des Tals mhd kinen sich spalten 1 Panorama vom Winterstein aus gesehen mit den Pechofenhornern Wartburg Kleinem Winterberg und WildensteinInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klettergebiet 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits in der Karte von Matthias Oeder aus dem Jahr 1592 ist das Tal zu finden Die Karte fuhrt verschiedene Wege durch den Kleinen Zschand auf der von Oeder als quene bezeichnet wird Als Anschluss zum Rosssteig der ursprunglich im Mittelalter die wichtige Verbindung von der Elbe bei Herrnskretschen uber den Grossen Winterberg und weiter bis hin zur Hohen Strasse nach Bautzen und Zittau darstellte 2 fuhrte ein Weg vom Neuen Wildenstein dem Sitz der Herrschaft Wildenstein durch den Kleinen Zschand und an seinem Talschluss auf den Rosssteig unterhalb des Winterbergs Im oberen Teil des Quenengrundes fanden Anfang des 18 Jahrhunderts Bergbauversuche statt In zwei Bergwerken mit den Namen Der Himmelsfurst und Das erfreute Gluck wurde versucht Gold zu finden und abzubauen 1 Spuren dieser Bergwerke sind allerdings nicht mehr zu finden Klettergebiet BearbeitenDer Kleine Zschand ist auch ein Teilgebiet des Klettergebiets Sachsische Schweiz Neben den Klettergipfeln vor allem im sudlichen Teil des Tales die sich an den Ostabsturzen des Kleinen Winterbergs und den Nordhangen des Grossen Winterbergs befinden gehoren dazu auch die sich daran ostlich anschliessenden Felsen bis zum Winterstein der selbst kurzzeitig als Klettergipfel diente Als bedeutendste Gipfel gelten Heringstein Kleines und Grosses Barenhorn Hinteres Pechofenhorn Wartburg und die Gleitmannsturme 3 Die bergsteigerische Erschliessung begann 1893 mit der Ersteigung des Heringsteins und der Wartburg letztere war allerdings bereits im Mittelalter als Aussenposten der Burg auf dem Winterstein erstiegen worden Um 1900 wurden vor allem die Gipfel rund um die Barenhorner und Pechofenhorner erschlossen Bis etwa 1945 wurden aufgrund der langen Zustiegswege nur relativ selten neue Gipfel und Wege erstiegen Nach 1945 wurde zunachst der Winterstein als Klettergipfel erschlossen da die dortige Stiege nach den Kriegsjahren verfallen war und daraufhin entfernt wurde 1952 wurde die Stiege neugebaut und der Winterstein schied damit entsprechend den Sachsischen Kletterregeln wieder als Klettergipfel aus Zu dieser Zeit begann auch die systematische Erschliessung der ubrigen Gipfel 1950 wurde mit dem Barfangkegel zudem einer der drei schwersten Gipfel der Sachsischen Schweiz erstmals sportlich einwandfrei erstiegen 3 Zu den ersten wichtigen Erstbegehern gehorte Oskar Pusch der 1899 das Hintere Pechofenhorn erstbestieg und danach weitere Neutouren an verschiedenen Zschandgipfeln absolvierte Aus jungerer Zeit ist beispielsweise Bernd Arnold mit Wegen wie Barometer fur Stimmungen am Heringstein Schwierigkeitsgrad 2 Xc oder Lustgarten am Elfiturm Xb zu nennen Literatur BearbeitenHermann Lemme Gerhard Engelmann Werte der deutschen Heimat Band 2 Zwischen Sebnitz Hinterhermsdorf und den Zschirnsteinen Akademieverlag Berlin 1966 Dietmar Heinicke Hrsg Kletterfuhrer Sachsische Schweiz Band Affensteine Kleiner Zschand Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2002 ISBN 3 934514 05 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hermann Lemme Gerhard Engelmann Werte der deutschen Heimat Band 2 Zwischen Sebnitz Hinterhermsdorf und den Zschirnsteinen Akademieverlag Berlin 1966 S 119 ff Hermann Lemme Gerhard Engelmann Werte der deutschen Heimat Band 2 Zwischen Sebnitz Hinterhermsdorf und den Zschirnsteinen Akademieverlag Berlin 1966 S 8 S 124 a b Dietmar Heinicke Hrsg Kletterfuhrer Sachsische Schweiz Band Affensteine Kleiner Zschand Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2002 S 21950 90904 14 266 Koordinaten 50 54 32 5 N 14 15 57 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleiner Zschand amp oldid 215914418