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Kleider ist eine Erzahlung von Franz Kafka die 1912 im Rahmen des Sammelbandes Betrachtung erschien Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Textanalyse und Deutungsansatz 3 Ausgaben 4 Sekundarliteratur 5 WeblinksInhalt BearbeitenEin Ich Erzahler beklagt in diesem kurzen Prosastuck wie sich schmuckvolle Kleider abnutzen und mit Staub bedeckt werden so dass sie sicher nicht taglich getragen werden sollten Er vergleicht das mit der ausseren Erscheinung schoner Madchen die doch tagtaglich in diesem einen naturlichen Maskenanzug erscheinen Er meint dass sie manchmal von einem Fest kommend ihren eigenen Anblick als abgenutzt gedunsen und kaum mehr tragbar empfinden mussten Textanalyse und Deutungsansatz BearbeitenDer Blick des Erzahlers ist auf den Verfall des Ausseren gerichtet Kleider die sich schon uber schone Korper legen erinnern ihn nur an den Staub der sich darin festsetzt und nicht mehr zu entfernen ist Staub ist der Ausdruck des Verganglichen und Verwesenden Er sammelt sich besonders in den Verzierungen und Ruschen also gerade in den Schmuck Accessoires die den Wert des Kleides erhoht haben Um diesen Verfall aufzuhalten darf das schone Kleid naturlich nicht taglich getragen werden Die aussere Erscheinung schoner Madchen ist aber zwangslaufig mit der taglichen Prasentation ihrer selbst verbunden Der Erzahler vermutet nun dass die schonen Madchen diesen Zusammenhang ahnlich wie er sehen mussten und eine Abnutzung ihrer Erscheinung empfinden mussten die uberdies nur eine Maske darstellt Die Sicht auf diese Madchen ist voyeuristisch Das bedeutet dass eine minutiose Beobachtung des anderen ohne sonstige Kontaktaufnahme stattfindet Seine Beschreibung ihrer Schonheit lautet vielfache reizende Muskeln und Knochelchen und gespannte Haut und Massen dunner Haare Eine ahnliche Sichtweise wird in den Stucken Der Fahrgast und Die Abweisung ebenfalls aus dem Band Betrachtung vorgestellt Der Erzahler scheint sich in diese Madchen hineinzuversetzen aber er versucht eigentlich nicht sie zu verstehen Er projiziert seine geradezu morbiden Gefuhle auf sie Bis zu ihrem Wesen dringt er nicht vor es interessiert ihn offensichtlich auch nicht Ihre Schonheit wertet er ab macht sie gedanklich unattraktiv und schafft so einen Grund eine Kontaktaufnahme zu umgehen In diesem kleinen Prosastuck tritt Kafkas problematisches Verhaltnis zu Frauen hervor Es manifestierte sich in insgesamt drei Ver und Entlobungen einer Schar jugendlicher Verehrerinnen aber keiner dauerhaften Bindung Es ist aber auch der Vanitas Alles ist eitel Gedanke darin enthalten Das Thema unpassende und vergangliche Kleider taucht auch in Kafkas Romanfragment Das Schloss im letzten Gesprach mit der Wirtin und mit Pepi auf Ausgaben BearbeitenFranz Kafka Samtliche Erzahlungen Herausgegeben von Paul Raabe Fischer Taschenbuch Verlag 1970 ISBN 3 596 21078 X Franz Kafka Die Erzahlungen Originalfassung Herausgegeben von Roger Hermes Fischer Verlag 1997 ISBN 3 596 13270 3 Franz Kafka Drucke zu Lebzeiten Herausgegeben von Wolf Kittler Hans Gerd Koch und Gerhard Neumann Fischer Verlag Frankfurt Main 1996 ISBN 3 10 038152 1 S 28 29 Sekundarliteratur BearbeitenPeter Andre Alt Franz Kafka Der ewige Sohn Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53441 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Kleider Quellen und Volltexte Text des Stuckes KleiderDie Texte aus Franz Kafkas Betrachtung Kinder auf der Landstrasse Entlarvung eines Bauernfangers Der plotzliche Spaziergang Entschlusse Der Ausflug ins Gebirge Das Ungluck des Junggesellen Der Kaufmann Zerstreutes Hinausschaun Der Nachhauseweg Die Voruberlaufenden Der Fahrgast Kleider Die Abweisung Zum Nachdenken fur Herrenreiter Das Gassenfenster Wunsch Indianer zu werden Die Baume Unglucklichsein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleider Erzahlung amp oldid 238239055