www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kaufmann ist eine Erzahlung von Franz Kafka die 1913 im Rahmen des Sammelbandes Betrachtung erschien Sie handelt von der Muhsal des Kaufmannslebens Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Textanalyse und Deutungsansatz 2 1 Biografische Bezuge 3 Ausgaben 4 Sekundarliteratur 5 WeblinksInhalt BearbeitenEin Kaufmann der ein kleines Geschaft fuhrt klagt uber seine berufliche Existenz die ihm Kopfschmerzen bereitet Es belastet ihn dass er im Voraus vielfache Entscheidungen treffen muss Er hat Angst um sein Geld das sich im Besitz anderer Menschen befindet deren Verhaltnisse er nicht ubersieht Wenn das Geschaft abends geschlossen wird kann er sich nicht erholen Er leidet unter der Vorstellung eigentlich ununterbrochen fur sein geschaftliches Wohl weiterarbeiten zu mussen Nach kurzem Heimweg ist er zu Hause und fahrt mit dem Lift bis zu seiner Wohnung hinauf Er vermutet dass ein langerer Heimweg und Treppensteigen statt Liftbenutzung auf ihn eine wohltuendere Wirkung haben mussten Im Lift blickt er in einen Spiegel und fuhrt ein Selbstgesprach Er spricht von Flugeln die ihn an ein beliebiges Ziel ein dorfliches Tal oder Paris bringen konnen Er spricht von grossen Emotionen und interessanten Szenen von schonen Damen badenden Kindern und Matrosen auf einem Panzerschiff Dann erwahnt er einen unscheinbaren Mann der beraubt wird und der dann traurig seines Weges geht Zwei berittene Polizisten tauchen auf helfen aber nicht Die Liftfahrt des Kaufmanns ist voruber er steht an seiner Wohnungstur und lautet dem Madchen Textanalyse und Deutungsansatz BearbeitenDer erzahlende Kaufmann steht unter vielfachen Zwangen Seine beruflichen Probleme liegen nicht in der Realitat seines Geschaftes sondern in seinem Denken das immer in Sorge vor dem Zukunftigen ist Er muss vor befurchteten Fehlern warnen Das Ungluck das die Leute die sein Geld besitzen treffen konnte kann er nicht abwehren Es drangen sich ihm ohne Anlass seltsame Befurchtungen auf Er meint die Leute die sein Geld haben wurden verschwenderisch ein Fest veranstalten und andere wahrscheinlich auch seine Schuldner auf der Flucht nach Amerika hielten sich dabei auf Er spricht von ununterbrochenen Bedurfnissen seines Geschaftes die eigentlich keinen Feierabend gestatten Wenn er abends zwangslaufig zur Ruhe gezwungen ist uberkommt ihn eine ungute Aufregung Als er nach Hause geht hadert er mit der Kurze des Heimweges und mit dem Lift in seinem Haus Warum macht er keinen Umweg und benutzt die Treppe statt des Lifts Er erscheint wie gefangen in seinem Tagesablauf Sein Selbstgesprach wahrend der Liftfahrt wendet sich an einen oder mehrere imaginare Adressaten Er lost sich nun zunachst ganz von seinem Kaufmannsdasein Verschiedene interessante Motive kommen ihm in den Sinn alles wofur er wahrend seines muhevollen Tagwerkes nicht aufnahmefahig war Dann taucht das Bild eines Raubopfers auf und damit ist er wieder bei seinem eigenen bedauernswerten Dasein Das Selbstgesprach des Kaufmanns scheint sich an diejenigen zu wenden die geraubt haben ohne Konsequenzen furchten zu mussen So ist das abendliche Nachhausekommen freudlos Der Kaufmann ist eingespannt in das Muhlwerk seines Berufes mehr noch in die Zwanghaftigkeit seines pessimistischen Denkens Biografische Bezuge Bearbeiten Er erinnert an die Kaufleute aus Kafkas Das Ehepaar oder Der Nachbar und an den Vertreter Gregor Samsa aus Die Verwandlung Die Sorgen dieses Berufsstandes sind Kafka durch seinen Vater Hermann Kafka einen Galanteriewarenhandler bekannt Sein Vater ein tatkraftiger impulsiver Mann durfte jedoch nur teilweise als Figur Pate gestanden haben Die Schilderung der Angste und die Phantasien im Lift lassen eher an die haufig auftretenden Tagtraume des Schriftstellers selbst denken Die Geschichte endet wie haufig bei Kafka ohne wirklichen Abschluss Es verbleibt ein Schwebezustand der das unauflosliche Gefangensein in einer unbefriedigenden Existenz ausdruckt Ausgaben BearbeitenFranz Kafka Samtliche Erzahlungen Herausgegeben von Paul Raabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main und Hamburg 1970 ISBN 3 596 21078 X Franz Kafka Die Erzahlungen Originalfassung Herausgegeben von Roger Hermes Fischer Verlag 1997 ISBN 3 596 13270 3 Franz Kafka Drucke zu Lebzeiten Herausgegeben von Wolf Kittler Hans Gerd Koch und Gerhard Neumann Fischer Verlag Frankfurt Main 1996 ISBN 3 10 038152 1 S 21 24 Sekundarliteratur BearbeitenPeter Andre Alt Franz Kafka Der ewige Sohn Eine Biographie Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53441 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Der Kaufmann Quellen und Volltexte Text der Erzahlung Der KaufmannDie Texte aus Franz Kafkas Betrachtung Kinder auf der Landstrasse Entlarvung eines Bauernfangers Der plotzliche Spaziergang Entschlusse Der Ausflug ins Gebirge Das Ungluck des Junggesellen Der Kaufmann Zerstreutes Hinausschaun Der Nachhauseweg Die Voruberlaufenden Der Fahrgast Kleider Die Abweisung Zum Nachdenken fur Herrenreiter Das Gassenfenster Wunsch Indianer zu werden Die Baume Unglucklichsein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Kaufmann Kafka amp oldid 238286005