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Die Klavemann Stiftung ist nach der Fuggerei in Augsburg die zweitalteste Stiftung dieser Art in Deutschland Der Begrunder Carl Hermann Klavemann 1816 1872 war Kaufmann und Ratsherr in Oldenburg und hinterliess der Stadt nach seinem Tod die Baverbaksweide 21 Scheffelsaat gross 17 871 m 1 an der Donnerschweer Chaussee gelegen sowie 50 000 Taler Courant zur Errichtung einer Stiftung 2 Klaevemann StiftungRechtsform Kommunale StiftungZweck Schaffung von gunstigem WohnraumVorsitz Rat der Stadt OldenburgBestehen seit 12 Juni 1871Stifter Carl Hermann Klavemann 1816 1872 Johann Dietrich Klavemann 1814 1889Stiftungskapital 314 Wohneinheiten nebst GrundstuckenSitz Oldenburg Olbg Website www oldenburg deErganzt wurde die Stiftung durch Dietrich Klavemann 1814 1889 Stadtdirektor von Varel In seinem Testament vermachte er der Stiftung 150 000 Mark und das Galgenfeld mit einer Grosse von 5 1906 ha Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund der Familiengeschichte 2 Entwicklung der Klavemann Stiftung 3 Stiftungszweck 4 Weblinks 5 FussnotenHintergrund der Familiengeschichte BearbeitenDie Familie Klavemann wird erstmals in einer Urkunde im Jahr 1311 bezugnehmend auf Garvich Clevemann Landritter aus Hatten Borgloh erwahnt Die Klavemann Burg wurde etwa 1420 zerstort wohl bei Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Hoya und den Grafen von Oldenburg 1428 bezog Johann Clevemann so urkundlich erwahnt seinen Wohnsitz hinter dem Oldenburger Schloss und stieg Mitte des 15 Jahrhunderts zum Burgermeister auf Sein Sohn gehorte bereits im Jahr 1511 zu den Ratsherren der Stadt Oldenburg 1676 verlor die Familie durch Feuer erneut ihr Heim und siedelte sich am Stau in Oldenburg an Hier entstand eines der grossten Handelshauser Oldenburgs Die Familie Klavemann handelte vornehmlich mit Getreide Der Kaufmann Johann Christopher Klavemann entwickelt im 18 Jahrhundert ein florierendes Geschaft Die Familie Klavemann arbeitete vorausschauend und brachte es so zu viel Einfluss in kulturellen sozialen politischen und stadtischen Belangen Die Sohne des Johann Christopher Klavemann waren stadtischer Akzisepachter Handelsunternehmer und Ratsmitglied Johann Dietrich Klavemann 1769 1857 gehorte ab 1833 ebenfalls dem Oldenburger Stadtrat an Er hatte insgesamt 12 Kinder Die Stiftungsgrunder waren seine beiden jungsten Kinder Der Stifter Carl Hermann Klavemann war bis zu seinem Tod uber drei Jahrzehnte Ratsherr der Stadt Oldenburg Er bewohnte ein grosszugiges Haus an der Ecke Stau Gottorpstrasse und besass im Bahnhofsviertel an der Kanalstrasse im Amalienviertel an der Staulinie und in Burgerfelde an der Alexanderstrasse in Nadorst am Pestkamp beim Ziegelhof in der Donnerschweer Strasse und der Langenstrasse grossflachige Grundstucke und gehorte neben dem Grossherzog der Kirche und der Stadt damit zu den grossten stadtischen Grundbesitzern seiner Zeit nbsp Der Stifter Carl Hermann Klavemann nbsp Johann Dietrich KlavemannSein Bruder Johann Conrad Dietrich Klavemann studierte Jura in Gottingen Jena und Heidelberg und promovierte in Berlin Er war in den Stadten Burhave Westerstede Ganderkesee Eutin und Brake tatig und begann 1851 als Syndikus in Oldenburg Nach einigen Jahren in Loningen wurde er 1859 zum Stadtdirektor in Varel benannt und 1860 zum Landtagsabgeordneten gewahlt 1880 liess er sich pensionieren und kehrte in das Elternhaus nach Oldenburg zuruck Beide Bruder waren Mitglieder in der Casino Gesellschaft und der Versicherungs Gesellschaft in Oldenburg Entwicklung der Klavemann Stiftung Bearbeiten nbsp Die Klavemann Villa Ecke Gottorpstrasse Stau in OldenburgMit seinem Testament von 1871 stiftete Karl Klavemann 50 000 Taler Courant und die in Donnerschwee gelegene sogenannte Baverbaksweide der zu errichtenden Klavemann Stiftung 1872 nahm der Stadtrat die Stiftung an der Magistrat beschloss im selben Jahr uber Aufteilung Bebauung und Vermietung des Stiftungsgelandes Zwischen 1873 und 1875 entstanden mehrere Wohnhauser an der Donnerschweer Strasse und an der Unterstrasse Seinerzeit wurde der Magistrat der Stadt Oldenburg aufgefordert ein Statut zu erstellen dies kam 1875 zur Genehmigung Von 1880 bis 1903 wurden weitere Hauser an der Unterstrasse und nach dem Testament seines Bruders Dietrich Klavemann auch auf dem Galgenfeld am Scheideweg und Nadorster Strasse sowie am Stiftsweg gebaut und bezogen Am 14 Februar 1890 war das Stiftungsvermogen durch Testament von Dietrich Klavemann um 150 000 Mark aufgestockt und um rund 5 ha Land am Galgenfeld erweitert worden Auf dem 1910 erworbenen Grundstuck in der Bogenstrasse wurden eines der ersten Altenheime in Oldenburg und ein weiteres Haus errichtet Zwischen 1920 und 1935 erwarb die Stiftung weitere Grundstucke u a in Kreyenbruck am Schramperweg sowie am Kuhlenkamp und Grossen Kuhlenweg die mit weiteren Wohnhausern bebaut wurden Im April 1945 wurden 14 Wohnhauser in Kreyenbruck durch Bombentreffer vollstandig zerstort teilweise aber wieder aufgebaut Im Jahr 1952 beschloss die Stadtverwaltung ein neues Statut welches aber nie zur Genehmigung kam Von 1960 bis in Mitte der 1990er Jahre wurde die Bautatigkeit der Stiftung vorangetrieben es entstanden u a Hauser an der Von Halem Strasse am Stillen Weg am Deelweg an der Goethestrasse am Hochheider Weg und an der Theodor Pekol Strasse Als Anfang 1980 die Stadtverwaltung Oldenburg den Abriss der ersten Hauser der Stiftung an der Donnerschweer Strasse plante kam es unter Federfuhrung von Dieter Kimpel zur Grundung einer Burgerinitiative die den Abbruch verhindern konnte Als im Jahre 2012 die Stadtverwaltung Oldenburg erneut ein Areal der Stiftung Grosser Kuhlenweg bzw Kuhlenkamp an die GSG verkaufen wollte um das innere Areal in Nadorst zu bebauen bildete sich erneut eine Burgerinitiative Burgerinitiative zur Erhaltung der Klavemann Stiftung um dies zu verhindern Nachdem diese den Nachweis erbracht hatte dass die Stadtverwaltung nach einer unrechtmassigen Satzung von 1952 arbeitet wurden die Verkaufs und Bebauungsplane eingestellt Das Areal Grosser Kuhlenweg Kuhlenkamp ist heute das letzte verbliebene Areal der Stiftung welches dem Stifterwillen laut Testamenten und Statut noch genugt Stiftungszweck BearbeitenDie Klavemann Stiftung hatte ursprunglich die Herstellung und Unterhaltung von kleinen Wohnungen zum Zwecke in die solche Familien und einzelne Personen welche nuchtern unbescholten und weniger bemittelt sind aber Unterhalt oder Unterstutzung aus der Armenkasse nicht erhalten und noch nicht erhalten haben aufgenommen werden sollen Die Miete soll dabei die Halfte der ortsublichen Miete nicht ubersteigen Das Statut von 1876 wurde durch die Stiftungssatzung vom 28 September 2015 ersetzt Zweck der Stiftung ist nunmehr die Unterstutzung von Personen mit geringem Einkommen Der Zweck wird verwirklicht durch Schaffung und Unterhaltung von Wohnraum sowie sozialen Begegnungsraumen Wohnprojekte der diesem Personenkreis zu Bedingungen einer niedrigen wirtschaftlichen Belastung durch Mietaufwendungen zur Verfugung gestellt wird Die Mieten sind so zu bemessen dass ein wirtschaftliches Auskommen der Stiftung und somit die Wahrung des Stiftungsvermogens gewahrleistet ist Vorrangig sollen Personen unterstutzt werden die ihren Bedarf durch die Erzielung ihres eigenen Einkommens decken 3 nbsp Die ersten Stiftswohnungen an der Donnerschweer Strasse 1873 nbsp Stiftswohnungen an der Nadorster Strasse 1891 1882 nbsp Stiftswohnungen in Nadorst 1891 1882 nbsp Stiftshaus an der Bogenstrasse ehem Altenwohnungen 1910 1911 nbsp Stiftshauser Schramperweg 1934 nbsp Stiftshaus Blumenhof 1980Weblinks BearbeitenKlavemannstiftung auf den Seiten der Stadt Oldenburg Burgerinitiative zur Erhaltung der Klavemann StiftungFussnoten Bearbeiten 1 Scheffelsaat 30 neue Quadratruthen zu 324 Quadratfuss 851 m 1774 Hausvogtei Oldenburg Quelle NStAO Best 75 1 Ab Nr 147 Das Statut sowie die Testamente sind unter www bikst de zu finden Satzung der Klavemann Stiftung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klavemann Stiftung Oldenburg amp oldid 227407153