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Kirchspielslandgemeinden waren Gebietskorperschaften in den schleswig holsteinischen Kreisen Husum Norder und Suderdithmarschen Sie umfassten mehrere so genannte Dorfschaften Kreis Husum bzw Bauerschaften Dithmarschen Mit der Verordnung vom 22 September 1867 wurden in der preussischen Provinz Schleswig Holstein die selbstandigen Landgemeinden eingefuhrt Anders als im ubrigen Provinzgebiet gab es im Westen Schleswig Holsteins namlich in Dithmarschen und im Kreis Husum eine besondere Form der kommunalen Verwaltung Diese wurde unangetastet ubernommen So wurden aus den Gebieten der Kirchspiele in denen bereits weltliche Strukturen vorhanden waren politische Gemeinden die Kirchspielslandgemeinden Die Koge blieben hingegen in der Regel selbstandig Sie bildeten selbstandige Landgemeinden die als Koogslandsgemeinden bezeichnet wurden 1 Die in Dithmarschen und im Kreis Husum vorhandenen Dorfschaften Dorfgemeinden und oder Bauerschaften ubten nur wenige Verwaltungsfunktionen aus und bildeten eine Art Untergemeinde 1 Bei der Einrichtung der Kirchspielslandgemeinden gab es in einem Kreis jedoch Probleme Der Landrat des Kreises Suderdithmarschen weigerte sich die Kirchspielslandgemeinden als Landgemeinden im Sinne der Verordnung von 1867 zu akzeptieren Er war der Meinung die Bauerschaften sollten diese Funktion ubernehmen Der Streit zog sich bis 1879 hin Erst dann stand fest dass auch in Suderdithmarschen die Kirchspielslandgemeinden die unterste Stufe der Verwaltung bilden 1 In der Zweiten Durchfuhrungsverordnung zum preussischen Gemeindeverfassungsgesetz von 1933 wurden nunmehr die Dorf und Bauerschaften der Kirchspielslandgemeinden mit Wirkung vom 1 April 1934 zu selbstandigen Landgemeinden 1 In Dithmarschen wurde diese Regelung konsequent durchgefuhrt In zwei Fallen wurden jedoch diese neuen Landgemeinden wenige Jahre spater zu einer grosseren Landgemeinde zusammengeschlossen die flachenmassig der ursprunglich zustandigen Kirchspielslandgemeinde entsprach Im Kreis Husum gab es jedoch Probleme bei der Durchfuhrung der Verordnung Der Prozess der Neubildung der Landgemeinden erscheint undurchsichtig In manchen Fallen wurden die am 1 April 1934 selbstandig gewordenen Dorfschaften bereits am 1 Dezember 1934 zu grosseren Landgemeinden zusammengefasst oftmals aber nicht zu einer Gemeinde in der Grosse der ursprunglichen Kirchspielslandgemeinde In anderen Fallen kam es am 1 Dezember 1934 uberhaupt erst zur Durchsetzung der Reform 1 Durch die Bildung der kleineren neuen Landgemeinden kam es in Schleswig Holstein zur Erhohung der Gesamtzahl der Gemeinden Im Kreis Suderdithmarschen stieg ihre bis zur Volkszahlung im Jahr 1939 im Vergleich zur Volkszahlung 1933 um 64 im Kreis Norderdithmarschen um 56 und im Kreis Husum um 42 an 2 Als 1948 die Amter in Schleswig Holstein gebildet wurden wurden diese im Kreis Dithmarschen als Kirchspielslandgemeinde bezeichnet Im Kreis Husum wurde die Bezeichnung nur 1948 fur wenige Monate von einigen Amtern gefuhrt Nach der Kreis und Amterreform von 1970 wurden aus den Dithmarscher Kirchspielslandgemeinden auch namentlich Amter Die Bezeichnung Kirchspielslandgemeinde wurde jedoch in den Namen der Amter bis 2007 weiter gefuhrt Heute erinnern noch die Namen der Amter Kirchspielslandgemeinde Heider Umland und Kirchspielslandgemeinden Eider an die alten Kirchspielslandgemeinden Siehe auch BearbeitenListe der Kirchspielslandgemeinden in Schleswig Holstein bis 1934Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Hrsg Die Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 1867 1970 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Kiel 1972 S 13 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Hrsg Die Bevolkerung der Gemeinden in Schleswig Holstein 1867 1970 Statistisches Landesamt Schleswig Holstein Kiel 1972 S 14 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchspielslandgemeinde amp oldid 223347869