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Die evangelisch lutherische Kirche Zu den Zwolf Aposteln im Hamburger Stadtteil Lurup direkt an der Elbgaustrasse ubertragt auf eigenstandige Art Bauformen der 1920er Jahre in die 1950er Jahre Ansicht von der Elbgaustrasse Turm ohne Glockenstube und Turmkreuz 2020 Innenraum Blick zum Altar Inhaltsverzeichnis 1 Bau der Kirche 2 Innenausstattung 3 Glocken und Turm 4 Orgel 5 Entwicklung der Gemeinde 6 Fotografien und Karte 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBau der Kirche BearbeitenAm 13 Juli 1954 beschloss der Kirchenvorstand der Gemeinde Eidelstedt eine Pfarrstelle im anwachsenden Siedlungsgebiet sudwestlich der Bahnanlagen heute liegt dort das Bahnbetriebswerk Hamburg Eidelstedt einzurichten Dieses ursprunglich als Schrebergartengelande genutztes Gebiet wandelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr zu einem Wohngebiet Am 1 April 1958 erfolgte auf Initiative des Eidelstedter Pfarramtes die Grundung der neuen Zu den zwolf Aposteln Gemeinde in Hamburg Lurup Am 29 Juni 1957 wurde der Grundstein gelegt am 24 August 1958 weihte Bischof Halfmann die Kirche Die von Friedrich Kraft entworfene Kirche hat 250 Sitzplatze und wurde von Beginn an als Teil einer Baugruppe errichtet Pastorat Gemeindesaal und Kirche sind durch einen grosszugigen uberdachten Gang miteinander verbunden Die Kirche selber ist ein zweigeschossiges Bauwerk mit rechteckigem Grundriss das als Stahlbetonkonstruktion errichtet und mit Backstein verblendet wurde Nach aussen bildet der eingezogene Chor mit seiner markanten Fenstergruppe der direkt auf die nahe gelegene Elbgaustrasse ausgerichtet ist das pragende Element Das hohe uber dem Chor halbrund ausgefuhrte Walmdach war zunachst noch von einem Dachreiter fur eine einzelne Glocke bekront Im Untergeschoss befindet sich ein grosser Gemeindesaal Wegen der umfangreichen Siedlungsprojekte in Lurup verfolgte die Stadt Hamburg den Kirchenbau mit besonderem Interesse Bereits bei Erteilung der Baugenehmigung forderte sie daher von der Gemeinde den Bau des bis heute pragenden Turms Er wurde erst 1962 1963 zusammen mit einem zweiten Pastorat und einem Konfirmandenraum unter der Leitung von Bernhard Hermkes in einem auf das Kirchenschiff abgestimmten Stil errichtet Mit dem Bau des Turms entfernte man den Dachreiter und verlegte alle Glocken in den neuen Turm Kleinere Anderungen erfolgten 1970 mit dem Umbau des Kirchenportals und der Versetzung des Taufsteines in den Chorraum sowie 2006 mit dem Bau eines behindertengerechten Eingangs Innenausstattung BearbeitenDie farbigen Fenster im Altarraum der Kirche bestimmen den Charakter des Gebaudes und waren mit entscheidend fur die Namenswahl Sie zeigen den erhohten Gottessohn umgeben von den zwolf Aposteln im Himmlischen Jerusalem Alle Fenstermotive sind Werke Siegfried Assmanns aus dem Jahr 1958 die 1998 saniert und mit einer zusatzlichen Schutzverglasung versehen wurden Jedes der Bleiglasfenster zeigt eine gelangte Figur mit individuellen Gesichtszugen Alle Apostel tragen ein Buch zeigen jedoch keine weiteren der traditionellen Attribute so dass der Betrachter selbst entscheiden kann welche Figur er einem bestimmten Apostel zuordnen will Der helle Chorraum wird durch die dunkle mit abstrakten Mustern bemalte Holzdecke des Hauptraumes zusatzlich betont Die Empore an der Westwand ist erst seit den 1960er Jahren durch eine Treppe vom Hauptraum aus zuganglich Die weitere Ausstattung tritt hinter den dominierenden Fenstern in den Hintergrund Das kleine Kruzifix und das Taufgerat fur den Altar sind aus Bronze und stammen von Rolf Scheibner das ursprungliche Abendmahlsgerat Altar und Osterleuchter fertigte Gerhard Gluder An der Ruckwand des Kirchraumes erinnert das fest mit dem Mauerwerk verbundene Mysterienkreuz heute noch an den Standpunkt der ehemaligen Taufkapelle Im Verbindungsgang zum Gemeindesaal dem ehemaligen Haupteingang hangt das grosse Mosaik Die Freude des Kreuzes von Lothar Schreyer Es ist eines der letzten grosseren Sakralkunstwerke des Kunstlers Auch der Entwurf fur die ungewohnliche Deckenbemalung in der Kirche geht auf ihn zuruck Glocken und Turm BearbeitenFur den nachtraglich errichteten Turm wurden vier Bronzeglocken der Glockengiesserei Rincker beschafft 1 deren Namen ebenfalls auf die Apostelgeschichte verweisen und die sich seit dem 28 Marz 1965 in der Kirche befanden nbsp Ansicht von der Elbgaustrasse 2011 noch mit vollstandigem TurmNr Name Durchmesser mm Masse kg Schlagton Inschrift Verwendung 1 Christusglocke Konig der Zeiten Gesetz der Jahrhunderte Licht der Blinden Fuhrer der Volker Christus Bestattungsglocke2 Petrusglocke Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde Mt 16 18 Lut EU Gebetsglocke3 Paulusglocke Ich habe gepflanzt Apollos hat begossen aber Gott hat das Gedeihen gegeben 1 Kor 3 6 Lut EU Trauungsglocke4 Johannesglocke Dies ist der Junger der von diesen Dingen zeugt und wir wissen dass sein Zeugnis wahrhaftig ist Joh 21 24 Lut EU TaufglockeBei einer umfangreichen Bauuntersuchung in den Jahren 2012 2013 wurde festgestellt dass der Beton des Glockenturms sanierungsbedurftig ist Da die Standsicherheit des Turms nicht gewahrleistet war musste die gesamte Glockenstube im Jahre 2013 vom Turm entfernt und die Glocken zusammen mit dem Turmkreuz eingelagert werden Spater wurde klar dass der Turm wegen Salz im Beton abgebrochen werden muss Ein neuer Turm soll im Zusammenhang mit dem Neubau einer Kindertagesstatte auf dem Kirchengelande entstehen 2 Der Entwurf stammt von dem in einem Wettbewerb mit dem 1 Preis ausgezeichneten Hamburger Buro akyol kamps Danach wird der neue Turm nicht mehr rund sein sondern aus zwei versetzten Stahlbetonscheiben mit umlaufenden Ziegelriemchen bestehen die im oberen Bereich durch den Glockentrager verbunden sind Als Bauzeit waren die Jahre 2020 2021 vorgesehen 3 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel der Kirche wurde 1963 von der Firma Marcussen gebaut Da keine der in Frage kommenden Orgelbaufirmen eine Orgel auf die Empore gegenuber dem Altar bauen wollte oder konnte steht sie heute links neben dem Chorraum Ihre Disposition lautet 4 I Hauptwerk C g31 Rohrflote 8 2 Prinzipal 4 3 Quintadena 4 4 Gemshorn 2 5 Sesquialtera II6 Mixtur IV II Brustwerk schwellbar C g37 Gedackt 8 8 Blockflote 4 9 Prinzipal 2 10 Nasard 1 1 3 11 Scharff II12 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f113 Subbass 16 14 Gedackt 8 15 Koppelflote 4 16 Waldflote 2 17 Fagott 16 18 Regal 4 3 Normalkoppeln II I I P II PEntwicklung der Gemeinde BearbeitenIn der Mitte des Jahres 1959 wurde die Anzahl der Gemeindemitglieder mit 6836 angegeben Ende der 1970er Jahre hatte die Gemeinde uber 12 000 Gemeindeglieder seit den 2000er Jahren liegt ihre Zahl knapp unter 4000 Entsprechend schwankte die Zahl der Pfarrstellen von zunachst einer bis zu dreien und wieder zuruck zu einer Seit 2007 gehort die Kirche zum Kirchengemeindeverband Lurup Osdorfer Born Ein Kindertagesheim gibt es seit 1966 eine Altentagesstatte seit 1978 seit 1972 betreibt die Gemeinde verschiedene soziale Dienste in Lurup und Osdorf Fotografien und Karte Bearbeiten53 599638888889 9 8869444444444 Koordinaten 53 35 58 7 N 9 53 13 O nbsp nbsp Zu den Zwolf Aposteln nbsp Turmsanierung 2013 nbsp Neuer Eingangsbau und Kirchenschiff nbsp Blick zur Westempore nbsp TaufeLiteratur BearbeitenGertrud Schiller Hamburgs neue Kirchen 1951 1961 Hrsg Evangelisch lutherische Kirche Hamburg Hans Christians Verlag Hamburg 1961 S 88 Karin Berkemann Baukunst von morgen Hrsg Denkmalschutzamt Hamburg Dolling und Galitz Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 937904 60 3 S 66 f Kirchengemeinde Lurup Hrsg Begleitheft zur Festwoche Eigenverlag Hamburg 2008 Kirchengemeinde Lurup Hrsg 1958 1978 20 Jahre Kirche zu den 12 Aposteln Eigenverlag Hamburg 1978 Einzelnachweise Bearbeiten Information zu den Glocken auf der Homepage der Gemeinde Abgerufen am 1 Marz 2016 Wir uber uns Kirchenkreis Hamburg West Sudholstein Weitere Einrichtungen bauwerk Bauvorhaben Abgerufen am 14 Juli 2023 akyol kamps architekten Neue Kindertagesstatte und Kirchturm fur Lurup Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 16 Marz 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche zu den Zwolf Aposteln Hamburg Lurup Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Verzeichnis der Kulturdenkmaler der Stadt Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Zu den Zwolf Aposteln Hamburg Lurup amp oldid 235471450