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Das ehemalige Kirchberger Gut fruher Hausnummern 61 und 62 heutige Adressen Im Oberdorf 4 und 6 war eine Hofanlage in Castell im unterfrankischen Landkreis Kitzingen Heute sind die vormaligen Bestandteile des Hofgutes als Baudenkmaler eingeordnet Die beiden Hofteile des Kirchberger Gutes Im Vordergrund Im Oberdorf 4 dahinter Im Oberdorf 6 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hausnummer 61 Im Oberdorf 6 1 2 Hausnummer 62 Im Oberdorf 4 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHausnummer 61 Im Oberdorf 6 Bearbeiten Erstmals urkundlich erwahnt wurde das Haus im Jahr 1617 Damals lebte hier die Pfarrerswitwe Elisabeth Weidling hier Sie verkaufte das Anwesen im Jahr 1618 an Graf Wolfgang II zu Castell Remlingen Das Haus blieb in den folgenden Jahrhunderten in den Handen der Grafen Erstmals als Kirchberger Gut wurde es im Jahr 1728 genannt Der Name verweist auf die Nahe zur Kirche St Johannes Damals bestand auf dem Gelande ein herrschaftlicher Gutsbetrieb der an verschiedene Pachter vergeben wurde 1748 ist ein gewisser J Pfister genannt Im Jahr 1792 musste das Haus renoviert werden wobei auch die Aussenwande mit Sandsteinquadern neu aufgemauert wurden Neuerlich musste das Haus im Jahr 1826 renoviert werden Es besass zwei Gewolbekeller und ein zugeordnetes Nebengebaude in dem ein Schweinestall untergebracht war Ab um 1850 setzte sich die Bezeichnung Oberes Kirchberger Haus fur die Hausnummer 61 durch Damals lebte hier der Hofprediger Gerber Um 1900 waren hier mehrere furstliche Bedienstete darunter der Sekretar Theodor Treuheit hier untergebracht Im Zweiten Weltkrieg zogen Evakuierte aus Wurzburg in die Raumlichkeiten ein Bauliche Veranderungen wurden ausserdem 1957 und 1980 vorgenommen Das Haus wurde immer wieder vermietet 1 Hausnummer 62 Im Oberdorf 4 Bearbeiten Das Haus mit der Nummer 62 bestand lange Zeit aus zwei Teilanwesen die erst im 18 Jahrhundert verbunden wurden Darunter war das bereits 1472 erstmals genannte Fruhmess Haus Hier lebte der Fruhmesser dessen Stelle im Zuge der Reformation im 16 Jahrhundert allerdings eingezogen wurde Zeitweise lebte im Anwesen auch der Gemeindeschmied So ist 1558 Georg Muller als solcher nachweisbar Das Haus wechselte im 17 Jahrhundert haufiger den Besitzer ehe es 1653 wieder an den Schmied Hanns Philipp Linckenstein gelangte 1680 kam der Schmied Hannss Mercklein aus Greuth an das Haus 2 nbsp Haus Im Oberdorf 4Das zweite Teilanwesen wurde im Jahr 1617 erstmals erwahnt 3 1622 bis 1635 bewohnte es Florian Seuffert ehe es 1635 von Frantz Durr erworben wurde Immer wieder war es in Besitz von hochgestellten Personlichkeiten des Dorfes So betrieb zwischen 1645 und 1671 Claus Hummel eine Metzgerei in den Raumlichkeiten der auch als castell scher Schultheiss tatig war Von 1703 an ist Wilhelm Ludwig Schwenck der als Amtskeller fur die Grafen zu Castell arbeitete Schwenck errichtete auch einen steinernen Neubau an der Stelle Das Haus wurde 1715 von der Herrschaft erworben und als Witwensitz genutzt Im ehemaligen Fruhmesshaus zog 1723 der Hofmetzger Philipp Stephan Federlein ein der zuvor als Pachter des Gasthauses Zur Krone in Erscheinung getreten war Ab 1734 lebte hier Wolfgang Majer ein Sekretar und spaterer Rat der Grafen Vor 1762 war dann die gesamte Hofanlage an die Herrschaft gelangt Es wurde mit einer steinernen Mauer umgeben Es wurde im 19 Jahrhundert mit mehreren Nebengebauden umgeben darunter Pferdestalle Scheunen eine Tenne und eine Waschkuche Auch das Anwesen 62 besitzt zwei Gewolbekeller Im Vorderhaus Nummer 62 lebten ab 1801 die Direktoren des Hauses Castell die die Verwaltung der Standesherrschaft ubernahmen Es waren dies 1801 bis 1815 Johann Heinrich Muller 1815 bis 1819 Carl von Jan 1820 bis 1837 Johann Gottlieb Muller 1837 bis 1856 Dominalkanzleidirektor Christian Westernacher 1860 bis 1867 Forstmeister Wilhelm Strassner 1868 Forstrat Gustav Wagner 1899 ein gewisser Rapp und 1904 der Rechnungsinspektor Riess In der Folgezeit wurde das Haus an verschiedene Mieter vergeben So ist ab 1941 eine Pflegestation des Roten Kreuzes hier nachweisbar Ab 1945 wurden Heimatvertriebene in den Raumlichkeiten untergebracht Danach richteten die Besitzer hier Landarbeiterwohnungen ein Zwischen 1978 und 1984 wurde das Vorderhaus als Galerie genutzt Hier waren Kunstwerke Berliner Kunstschaffende ebenso ausgestellt wie Werke frankische Kunstler Zwischen 1984 und 1989 zog die Familie Thompson in den Raumlichkeiten ein In den 1990er Jahren lebten hier immer wieder auch Vertreter des Hauses Castell in den Raumlichkeiten darunter Johannes zu Castell Castell und Heinrich zu Castell Castell 4 Beschreibung BearbeitenDie beiden erhaltenen Bauten des ehemaligen Kirchberger Gutes werden heute vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet Beide entstanden in ihrer heutigen Form im 18 Jahrhundert Das Haus Im Oberdorf 4 prasentiert sich als zweigeschossiger Walmdachbau Das Haus wurde nicht in Massivbauweise errichtet sondern entstand als Fachwerkgebaude Bedeutendstes Gliederungselement der Fassade bildet das grosse Rundbogentor auf der linken Seite Das Obergeschoss wurde ausserdem mit geohrten Fensterrahmungen ausgestattet Das Haus weist Fledermausgauben auf Das angrenzende Haus Im Oberdorf 6 entstand in Massivbauweise wobei zur Errichtung Sandsteinquader verwendet wurden Es ist ebenfalls zweigeschossig gearbeitet schliesst allerdings mit dem fur die Bauten im Dorfkern von Castell so charakteristischen Mansarddach ab An seiner Schmalseite ist das Haus mit dem angrenzenden Nachbargebaude verbunden sodass die ehemalige Hofanlage noch nachvollzogen werden kann Das Hauptportal wurde mit einem Oberlicht ausgestattet und weist als Verzierung ein Wappen der Castell auf Fledermausgauben sind auch an diesem Haus zu finden Literatur BearbeitenElisabeth Kramer Jochen Kramer Casteller Hauserchronik Neustadt an der Aisch 2000 ISBN 3 87707 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchberger Gut Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Kramer Jochen Kramer Casteller Hauserchronik Neustadt an der Aisch 2000 ISBN 3 87707 561 4 S 238 Elisabeth Kramer Jochen Kramer Casteller Hauserchronik Neustadt an der Aisch 2000 ISBN 3 87707 561 4 S 239 Elisabeth Kramer Jochen Kramer Casteller Hauserchronik Neustadt an der Aisch 2000 ISBN 3 87707 561 4 S 238 Elisabeth Kramer Jochen Kramer Casteller Hauserchronik Neustadt an der Aisch 2000 ISBN 3 87707 561 4 S 240 49 74035883 10 35089403 Koordinaten 49 44 25 3 N 10 21 3 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchberger Gut amp oldid 234226438