www.wikidata.de-de.nina.az
Die Keltensiedlung Sandberg auch Keltensiedlung Roseldorf oder Keltischer Furstensitz Sandberg befindet sich auf dem Sandberg 340 m in den politischen Gemeinden Sitzendorf an der Schmida und Zellerndorf in Niederosterreich Sie ist die grosste keltische Siedlung und die alteste Munzpragestatte in Osterreich sowie jene keltische Siedlung mit den meisten keltischen Heiligtumern uberhaupt 1 Das Ausmass der Siedlung ist nach wie vor nicht bekannt wobei der Umfang je nach Quelle auf eine Grosse von mindestens 38 Hektar stand 2022 gesichert sind Da die Siedlungsgrenzen bis jetzt nur im Suden und Westen dokumentiert werden konnten ist anzunehmen dass die Siedlung deutlich grosser gewesen ist 2 3 Blick auf das Areal der Keltensiedlung SandbergNachgewiesen ist die uberregionale Bedeutung der Siedlung durch die hier gepragten Munzen 4 Obwohl die Siedlung stadtischen Charakter hatte kann derzeit Stand 2023 nicht von einem keltischen Oppidum mit Murus Gallicus sondern eher von einer befestigten Grosssiedlung oder Zentralsiedlung bzw keltischen Stadt gesprochen werden 5 Die Datierung der Siedlung ist unsicher Allgemein wird der Beginn der keltischen Besiedelung am Sandberg fur die Fruh Latenezeit im 4 Jahrhundert v Chr angenommen Das Ende der Siedlungstatigkeit durfte im 1 Jahrhundert v Chr gewesen sein 6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Namensgebung 2 Siedlungstyp und Befestigung 3 Funde 3 1 Allgemeines 3 2 Munzpragestatte und Munzen 3 2 1 Pragung Roseldorf I 3 2 2 Pragung Roseldorf II 3 2 3 Pragung Roseldorf III 3 2 4 Munzfalschungen 3 2 5 Weitere Munzfunde 3 3 Die keltischen Kulturbezirke 3 3 1 Heiligtumer 3 3 1 1 Opfergaben 3 4 Herausragende Funde 4 Museen und Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Namensgebung BearbeitenDie Keltensiedlung am Sandberg ist seit dem fruhen 18 Jahrhundert durch Oberflachenfunde bekannt 7 wurde jedoch erst seit dem Jahr 1995 mit dem Arbeitstitel Keltischer Furstensitz Sandberg als damals erst zweite 8 latenezeitliche Flachlandsiedlung in Osterreich beforscht 9 Als archaologische Bezeichnung hat sich Keltensiedlung Roseldorf bzw Anlage Roseldorf in der Literatur eingeburgert weil die Siedlung zum grossten Teil innerhalb der politischen Grenzen von Roseldorf Gemeinde Sitzendorf liegt Zum kleineren Teil wiederum reicht die Siedlung in die politischen Grenzen von Platt Gemeinde Zellerndorf hinein dieses ist der Keltensiedlung aber geografisch naher als Roseldorf Aus diesem Grund hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch die politisch neutrale Bezeichnung Keltensiedlung Sandberg eingeburgert Da bis heute die Ostgrenze wie auch die Nordgrenze der Siedlung nicht erforscht ist konnte man sogar spekulieren dass eine weitere Gemeinde Guntersdorf Anteil an dieser Siedlung hat Wie die Kelten selbst ihre Siedlung genannt haben ist nicht bekannt weil daruber keine schriftlichen Aufzeichnungen vorliegen Siedlungstyp und Befestigung Bearbeiten nbsp Keltenmauer Murus Gallicus Uber Frage nach dem Siedlungstyp Oppidum herrscht bei der Keltensiedlung Sandberg nach wie vor keine akademische Einigkeit Fur manche Akademiker stellt der Begriff des Oppidum einen eng definierten keltischen Siedlungstyp aus der spaten Latenezeit dar Siedlung befestigt mit einem Murus Gallicus 10 11 der von Casar fur gallische Keltensiedlungen beschrieben wurde Andererseits sind viele Wissenschaftler der Meinung dass der Begriff Oppidum zum einen vom stadtischen Charakter einer Siedlung abhangt also Handwerksviertel Wohnviertel eine gewisse ansassige Industrie Versammlungsorte und dergleichen zum anderen davon ob die Stadt uberhaupt befestigt war Nicht uberall waren Steine in geeigneter Zahl verfugbar sodass Steinmauern um eine Siedlung errichtet werden konnten Wenn man den Begriff Oppidum im Sinne von bewehrter Stadt verwendet ist der Kreis der Oppida deutlich grosser gefasst Auch ist zu bedenken dass Casar die gallischen Siedlungen beschrieb und auch wenn es sich um die gleiche Kultur handelte konnen die Kelten im Osten hier ihre eigenen Brauche gehabt haben Zwar gibt es Siedlungen in Mitteleuropa die sich obwohl sie bereits wie die Keltensiedlung Sandberg in der fruhen Latenezeit bestanden spater zum casarischen Oppidum entwickelt haben zum Beispiel das Oppidum von Manching 11 trotzdem kann die Keltensiedlung am Sandberg mindestens als oppidumartige Siedlung oder Stadt bezeichnet werden Die Keltensiedlung am Sandberg war wahrscheinlich lediglich mit einem Grabensystem moglicherweise in Kombination mit Palisaden Wallen und Toranlagen vielleicht auch teilweise mit einer Pfostenschlitzmauer gesichert Eine entsprechende archaologische Grabung im Herbst 2023 soll hier Aufschluss bringen Auch denkbar nach Holzer und Urban ware entsprechend der romischen Einteilung statt Oppidum als andere Bezeichnung Urbs 11 fur die Siedlung am Sandberg beziehungsweise nach Trebsche und Jandaurek die Nicht Romische Einteilung Grosssiedlung 6 Funde BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Seit dem fruhen 18 Jahrhundert gab es am Sandberg immer wieder aufregende Oberflachenfunde wie zum Beispiel in Form einer grossen Anzahl an Munzen aber auch keltische Gurtelhaken 12 Waffen und Glas wurden hier aufgesammelt Vieles davon verschwand in privaten Kanalen und verscholl im Laufe der Zeit oder ist heute der Fundstatte nicht mehr zuordenbar Nur Weniges wurde von Museen aufgekauft wie die Munzsammlung des Kunsthistorischen Museums Wien die fast 600 keltische Munzen vom Typ Roseldorf insgesamt etwa 1500 Munzen aus der Fundzone der Keltensiedlung am Sandberg besitzt 13 Noch in den 1980er Jahren suchten Schatzjager auf allen Vieren die Felder des Sandberges ab um Munzen aufzusammeln Spater kamen Sammler mit Metalldetektoren um erfolgreich Munzen und andere Metallgegenstande aufzuspuren Seit 1990 stehen diese Felder unter Denkmalschutz ein Aufsammeln jeglicher Gegenstande von dort ist verboten In neuerer Zeit werden die Felder auch durch Kameras uberwacht und illegales Sammeln ausnahmslos zur Anzeige gebracht Ab 1995 wurde unter der Leitung von Veronika Holzer NHM Wien am Sandberg Forschungen vorgenommen wobei in der Folge neue spektakulare Befunde zu Tage traten Die damals relativ neue Technik der geophysikalischen Prospektionen brachte bereits im Vorfeld einzigartige Befunde hervor da die Siedlung am Sandberg nie uberbaut wurde Durch diese einphasige Bebauung konnten Ergebnisse anderer Siedlungen in der Keltenforschung erstmals eindeutig interpretiert und zugeordnet werden wo sie bei vorherigen Prospektionen anderer mehrphasiger Flachlandsiedlungen nicht zuordenbar waren 8 Die folgenden Grabungen brachten neben einem tollen Befund eines Getreidespeichers drei gut erhaltene zeitgleich bestehende Kultbezirke innerhalb des keltischen Siedlungsareals hervor die in Mitteleuropa einzigartig sind 14 Munzen als Opfergaben aus archaologischen Schichten in den Heiligtumern ermoglichten erstmals eine zeitliche Einordnung derselben Im Grossen Heiligtum I wurden im Jahr 2003 funf Gusstiegel davon drei nur als Fragment geborgen fur welche teilweise die Verarbeitung von Silber und Bronze nachgewiesen ist 15 Munzpragestatte und Munzen Bearbeiten Fur die Keltensiedlung Sandberg ist die Munzpragung durch den Fund eines Pragestempels 16 und eines Tupfelplattenfragments 17 das ist ein Schmelztiegel fur Munzschrotlinge 18 fur Goldschrotlinge belegt 19 20 Die Keltensiedlung Sandberg ist nicht nur Osterreichs alteste Munzpragestatte es wurden hier auch so viele keltische Munzen gefunden wie nirgends sonst in Osterreich Der Zeitraum der Munzpragung reicht vermutlich bis in das dritte Jahrhundert vor unserer Zeit 21 22 13 zuruck und dauerte etwa 250 Jahre so lange wie in kaum einer anderen keltischen Munzpragestatte 23 Altere Fremdmunzen deren Fund typisch fur solche Statten ist wurden allerdings am Sandberg keine gefunden Dies durfte der intensiven illegalen Munzsuche in der Vergangenheit geschuldet sein da die grosseren Fremdmunzen einfacher zu finden und aufzulesen waren als die winzigen keltischen Munzen 20 Moglicherweise fordern hier zukunftige Grabungen aber noch entsprechende Nachweise zu Tage Drei hier gepragte Kleinmunztypen sind hier nachgewiesen Roseldorf I III wobei alle drei Kleinmunzen in Silber seltener in Elektron gepragt waren und nur zwischen 6 und 10 Millimeter gross waren Grossere Varianten der Munzen existieren sind aber sehr selten Pragung Roseldorf I Bearbeiten Die altesten Pragungen am Sandberg werden in der Literatur als Roseldorf I bezeichnet Sie zeigt im Revers ein Pferd mit Reiter beide nach rechts gerichtet die fruheren Typen dieser Munze zeigen noch einen Stern die spateren Typen eine Line mit einem im Bogen eingetieften Punkt unter Pferd und Reiter Der Avers ist buckelig und nicht gepragt Das durchschnittliche Gewicht der aus guten Silber produzierten Munze betragt etwa 0 9 Gramm oder etwas weniger der Durchmesser etwa 10 Millimeter 24 Sie ist weniger haufig zu finden als die Roseldorf II aber noch bedeutend haufiger als die Roseldorf III Wenn man die Verteilung der Roseldorf Typen im Munzkabinett des Kunsthistorischen Museums als Fundbasis nimmt sind etwa 24 aller gefundenen Roseldorf Typen vom Typ Roseldorf I 25 Pragung Roseldorf II Bearbeiten nbsp Roseldorf II Silber keltische Kleinmunze ObolAm langsten und oftesten wurde der Obol Roseldorf II gepragt Diese unterscheidet sich von der Roseldorf I am auffalligsten dadurch dass sie im Revers Reiter und Pferd nach links blicken lasst Der Avers ist wie beim Vorganger buckelig und nicht gepragt Das Gewicht betragt durchschnittlich 0 7 Gramm der Durchmesser betragt etwa 9 Millimeter 26 Als Material kam auch hier Silber zum Einsatz das mehr oder weniger legiert war Sie ist die haufigste der in Roseldorf gepragten Munzen Wenn man die Verteilung der Roseldorf Typen im Munzkabinett des Kunsthistorischen Museums als Fundbasis nimmt sind etwa 67 aller gefundenen Roseldorf Typen vom Typ Roseldorf II 25 Pragung Roseldorf III Bearbeiten Wenn man die Verteilung der Roseldorf Typen im Munzkabinett des Kunsthistorischen Museums als Fundbasis nimmt sind nicht ganz 9 aller gefundenen Roseldorf Typen vom Typ Roseldorf III 25 Sie ist damit mit Abstand die seltenste der drei Roseldorf Typen Der Avers ist teilweise ungepragt teilweise mit einem Kopf der nach links schaut versehen Es sind hier mindestens vier verschiedene Kopfchen bekannt 21 Am Revers sieht man einen springenden Hirsch nach links gerichtet mit unverzweigten Geweih Daruber drei Punkte in Dreiecksform Von seinem Maul hangt eine Zugelartige Leine herab unter dem Tier befindet sich ein sporenahnliches Gebilde 21 27 Die unterschiedlichen Varianten der Munze die in der Spatzeit der Siedlung gepragt wurden sind sehr selten und meist in Privatbesitz Das Material ist Silber das Gewicht betragt etwa 0 4 Gramm und der Durchmesser etwa 7 mm die Munzen sind Schusselformig ausgepragt 21 nbsp V l n r Drachme des Typs Leier Stern Obol Roseldorf II Obol Roseldorf III Das Material der Munzen ist Elektron Zu sehen sind die Munzen in der keltischen Dauerausstellung des NHM Wien Saal 13 Munzfalschungen Bearbeiten Ab dem Munztyp Roseldforf II gibt es zahlreiche Falschungen der Gold und Silbermunzen vom Sandberg Diese Falschungen sind derart haufig das ausgeschlossen wird dass es sich um kleinkriminelle Falscher handelt Vielmehr wird allgemein die Meinung vertreten dass die Falschungen sozusagen unter staatlicher Kontrolle stattfanden da die Qualitat der Falschungen ausserordentlich gut ist Die Munzen wurden mit einem Kupfer oder Bronzekern versehen Schatzungen gehen davon aus dass jede zweite dieser Munzen eine Falschung aus der Keltensiedlung Sandberg ist Da Falschungen keltischer Munzen nichts Ungewohnliches sind wird vermutet dass die Falschungen vielleicht aus Materialknappheit vorgenommen wurden Gefalscht wurden hauptsachlich Goldmunzen und Goldbarren Gefalschtes Kleinsilber ist selten 13 26 Um die Echtheit von keltischen Munzen und Metallbarren zu prufen wurden sogenannte Prufhiebe gemacht Dabei wurde mit einem Meisselhieb der Kern der Munze freigelegt sodass man das Innere sah Es sind falsche Munzen mit gefalschten Prufhieben in der Siedlung Sandberg gefunden worden die anschliessend versilbert oder vergoldet wurden Auch vergoldete Exemplare von Silbermunzen sind bekannt 28 Weitere Munzfunde Bearbeiten In der Keltensiedlung Sandberg wurden des Weiteren viele Munzen anderer Pragestatten gefunden Diese belegen die weitreichenden Verbindungen und die Wichtigkeit als Handelsplatz dieser Grosssiedlung So wurden Munzen der Vindelinker der Noriker Ostkelten und anderen wichtigen keltischen Zentren gefunden Umgekehrt sind die Munzen aus der Keltensiedlung Sandberg ebenfalls weit in Europa sogar bis Afrika verstreut 29 Die keltischen Kulturbezirke Bearbeiten Grosse Bedeutung erhalt die Siedlung vor allem durch die grosse Anzahl an zeitgleichen Heiligtumern wie es sie in keiner einzigen anderen keltischen Siedlung gab Innerhalb des keltischen Siedlungsareals am Sandberg konnten bisher insgesamt sieben quadratische Heiligtumer und mindestens zwei grossen Opfergrubenkomplexe die auf drei Kultbezirke aufgeteilt sind dokumentiert werden Der Kultbezirk 1 im ostlichen Bereich am Sudhang des Sandberges setzt sich aus einem grossen keltischen Heiligtum mit den Ausmassen von ca 17 17 m zwei kleinen keltischen Kultanlagen mit den Ausmassen von ca 10 10 m und mindestens zwei grossen Opfergrubenkomplexen zusammen Der zweite Kultbezirk befindet sich am Plateau des Sandberges und besteht ebenfalls aus einem grossen Heiligtum mit ca 17 17 m und zwei kleinen Kultstatten mit ca 12 12 m und ca 10 10 m Ausdehnung Der dritte Kultbezirk am westlichen Randbereich der Siedlung am Sudhang des Sandberges zeigt noch ein kleines Heiligtum welches noch nicht archaologisch untersucht ist 30 Heiligtumer Bearbeiten Die Heiligtumer hatten viele Gemeinsamkeiten aber auch deutliche Unterschiede in Details des Bautyps und Opferguts Alle Heiligtumer bestanden aus einem durchgangigen quadratischen Opfergraben weshalb das Innere der Heiligtumer vermutlich durch eine Holzbrucke erreichbar war Wo sich diese Holzbrucken und somit die Eingange befanden konnte nicht mehr eruiert werden In den von den Opfergraben der Heiligtumer des ersten Kultbezirkes eingeschlossenen Flachen befanden sich eine bzw vier Opfergruben Eine Palisade konnte nicht nachgewiesen werden Im Gegensatz dazu hatten die Heiligtumer des zweiten Kultbezirkes keine nachgewiesenen Opfergruben das grosse Heiligtum dafur aber eine dem Opfergraben innen parallellaufende Palisade 31 Teile des Grabens durften uberdies in der Phase der spateren Nutzung als Abfallgrube verwendet worden sein 32 Opfergaben Bearbeiten Zu den Opfergaben am Sandberg zahlen einerseits rituell zerstorte existentiell wichtige oder mit Symbolwert behaftete materielle Guter darunter vor allem Kriegsausrustung wie Waffen Streitwagen und Pferdegeschirre andererseits aber auch sogenannte blutige Opfer von Menschen und Tieren 33 Bei den Opfertieren wurden vor allem Grosstiere wie Rinder und Pferde der Verwesung preisgegeben und noch im halbverwesten Zustand also Grossteils noch im Sehnenverband im Opfergraben deponiert Die Pferdeopfer im grossen Heiligtum am Plateau des Sandberges wurden mit ihrem Geschirr wie vor allem ein Pferdeschadel mit der Ringtrense im Maul deutlich zeigt geopfert und in den Graben gelegt Weintraubenkerne Tierknochen und Keramikgeschirr stellen Reste von Festmahlen dar bezeugen aber auch Speise und Trankopfer 34 Die mogliche Opferung von Kleidung und Tracht ist durch Schmuckstucke bzw Trachtbestandteile aus Metall und Glas wie Fibeln oder Glasarmreifen belegt 35 Alle Opfergaben wurden nach ihrer rituellen Zerstorung und oder langerer Zurschaustellung endgultig in den Opfergraben deponiert Damit wurden sie der menschlichen Sphare entzogen und waren bereit fur den Transfer zu den Gottheiten Oftmals wurde auch nur ein Teil fur die ganze Opfergabe pars pro toto deponiert 36 Durch den Fund einer Silbermunze des Typs Roseldorf I und von mehreren Silbermunzen des Typs Roseldorf II in eindeutig zuordenbaren archaologischen Schichten der Heiligtumer war es erstmals moglich diesen Munztyp zeitlich einzuordnen 37 Herausragende Funde Bearbeiten Die eiserne Druidenkrone die im grossen Heiligtum gefunden worden war stellt wahrscheinlich das einzige erhaltene Exemplar einer eisernen Druidenkrone dar Sie ist zudem die einzige Druidenkrone die jemals in Kontinentaleuropa gefunden wurde Vergleichbare Exemplare allerdings aus Bronze sind nur aus England und Irland bekannt Es handelt sich bei Druidenkronen um einen zeremoniellen Kopfschmuck fur einen hochrangigen Wurdentrager 33 Als ebenso herausragend kann die kunstlich bearbeitete Hirschgeweihstange aus demselben grossen Heiligtum angesehen werden Sie ist eine schadelechte Geweihstange das Tier musste also tot vielleicht geopfert worden sein um das Geweih zu entnehmen Aufgrund der Zuschnitzung und Lochung mit Rostspuren des Stirnzapfens durfte es sich um einen Teil einer holzernen und somit vergangenen Gotterfigur des Hirschgottes Cernunnos handeln der mit einem Nagel am Kopf der Gotterfigur angebracht war 38 Ein weiterer Sonderfund aus diesem grossen Heiligtum ist eine Wurfwaffe die wahrscheinlich wie ein romisches Pilum verwendet wurde Ein Pilum ist als romischer Fund sehr selten und als keltischer Fund noch seltener da die Waffe teuer und wertvoll war Sie wurde in der Regel von ausscheidenden Armeemitgliedern an die nachste kampfende Generation weitergegeben 39 Weitere besondere und seltene Funde aus den Heiligtumern am Sandberg sind zwei Kettenpanzerfragmente ein siebensterniges Amulett aus Weissbronze Bronze mit einem sehr hohen Zinnanteil sodass es beinahe wie Silber aussieht ein Bratspiess Stabwurfel aus Bein sechsseitige langliche Wurfel bei denen die Zahlen 1 und 2 fehlen Munzen Kerne von kultivierten Trauben sowie Knochen grosser weisser mediterraner Rinder 40 Museen und Ausstellungen BearbeitenZur Keltensiedlung Sandberg gibt es eine Dauerausstellung von Fundstucken und keltischen Munzen im Museum Steinzeit amp Keltenkeller Platt Die Sammlung wird vom Verein Forum Sandberg und dem Naturhistorischen Museum Wien betreut Der Grossteil der Fundstucke ist im Naturhistorischen Museum Wien ausgestellt Die in der Keltensiedlung Sandberg gefundenen Munzen sind soweit zuganglich im Munzkabinett des Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen Einen Nachbau als Denkmodell des Grossen Heiligtum aus dem Kultbezirk I ist im Archaologischen Freigelande des MAMUZ ausgestellt Literatur BearbeitenVeronika Holzer Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Beitrage zu den Kapiteln von Veronika Holzer Gunther Dembski Anita Caneppele Marianne Kohler Schneider Tanja Bruckner Hobling Maria Teschler Nicola Anna Merker Miriam Reichel Reinhard Roetzel Ingeborg Wimmer Frey Peter Klein Julia Rabeder Peter Stadler Ernst Lauermann Osterreichische Elektrizitatswirtschafts Aktiengesellschaft Wien 2009 ISBN 3 9502188 4 X ISBN 978 3 9502188 4 8 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Furstensitz Keltenstadt Sandberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausstellung der Keltenfunde vom Sandberg im Steinzeit amp Keltenkeller Platt Das Naturhistorische Museum Wien uber die Keltensiedlung Sandberg Furstensitz Keltenstadt Sandberg ARGIS Archaologie Ausstellung im NHM Saal 13 Museum MAMUZ in Asparn an der ZayaEinzelnachweise Bearbeiten Kunsthistorisches Museum Wien abgerufen am 28 Oktober 2022 Peter Trebsche Grosse und Wirtschaftsstruktur latenezeitlicher Flachlandsiedlungen im Osterreichischen Donauraum 2012 S 134 136f snm sk abgerufen am 28 Oktober 2022 Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 102 2009 Veronika Holzer A 3 Roseldorf Bedeutung der Fundstelle einst und heute S 7 Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 102 2009 Veronika Holzer A 4 Roseldorf ein spezieller keltischer Siedlungstyp S 9 BUFM 49 Veronika Holzer Der keltische Kulturbezirk in Roseldorf S 125 a b Peter Trebsche Grosse und Wirtschaftsstruktur latenezeitlicher Flachlandsiedlungen im Osterreichischen Donauraum 2012 S 134 snm sk abgerufen am 28 Oktober 2022 Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 102 2009 Veronika Holzer A 13 Zusammenfassung und Datierung S 77 a b Peter Trebsche Grosse und Wirtschaftsstruktur latenezeitlicher Flachlandsiedlungen im Osterreichischen Donauraum 2012 S 131 snm sk abgerufen am 28 Oktober 2022 BUFM 49 Veronika Holzer Der keltische Kulturbezirk in Roseldorf S 125 Die Munzpragung der Kelten an der mittleren Donau Entwicklung und Einflusse aus fremden Gebieten Helmut Raubec Universitat Wien 2013 S 16 a b c Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 102 2009 Veronika Holzer A 4 Roseldorf ein spezieller keltischer Siedlungstyp S 8 Veronika Holzer Die Gurtelhaken aus Roseldorf Altes und Neues In Franz Pieler Peter Trebsche Hrsg Beitrage zum Tag der Niederosterreichischen Landesarchaologie 2017 Festschrift fur Ernst Lauermann Katalog des Niederosterreichischen Landesmuseums N F 541 Asparn Zaya 2017 S 238 247 a b c Netzwerk Geschichte Osterreich Jahresschrift 2012 Harald Jandrasits Osterreichs alteste Munzpragestatte und Falscherwerkstatt S 25 V Holzer Die Grosssiedlung Roseldorf Niederosterreich und ihre Heiligtumer Varianten Opfer und Rituale In Stephan Fichtl Philippe Barral Gilles Perrevelcin et Martin Schonfelder Hrsg Les agglomerations ouvertes de L Europe celtique IIIe Ier s av J c Offene Grosssiedlungen im keltischen Europa 3 1 Jh v Chr Table ronde internationale Glux en Glenne 28 29 et 30 octobre 2015 Internationaler Workshop Glux en Glenne 28 29 und 30 Oktober 2015 Memoires d Archeologie du Grand Est 4 Strasbourg 2019 389 410 Holzer Karowsky Funf Gusstiegel Fragmente aus dem grossen Heiligtum Befund Nr 1 von Roseldorf Niederosterreich In Schichtengeschichten Verlag Dr Rudolf Habelt GmbH Bonn 2019 ISBN 978 3 7749 4206 6 S 193ff ROSELDORF Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 101 2009 Veronika Holzer A 3 Roseldorf Bedeutung der Fundstelle einst und heute S 7 Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 101 2009 Gunther Dembski B Eigenpragung und Fremdgeld Die Fundmunzen aus Roseldorf S 88ff Forschungen in Lauriacum Band 15 Bernward Ziegaus Die Werkzeuge der keltischen Munzmeister Funde und Forschungen S 4 Peter Trebsche Grosse und Wirtschaftsstruktur latenezeitlicher Flachlandsiedlungen im Osterreichischen Donauraum 2012 S 152 snm sk abgerufen am 28 Oktober 2022 a b Netzwerk Geschichte Osterreich Jahresschrift 2012 Harald Jandrasits Osterreichs alteste Munzpragestatte und Falscherwerkstatt S 24 a b c d Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 101 2009 Gunther Dembski B Eigenpragung und Fremdgeld Die Fundmunzen aus Roseldorf S 97 MPK Band 85 Karwowski Ramsl Boii Taurisci Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7740 1 S 100 Netzwerk Geschichte Osterreich Jahresschrift 2012 Harald Jandrasits Osterreichs alteste Munzpragestatte und Falscherwerkstatt S 28f Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 101 2009 Gunther Dembski B Eigenpragung und Fremdgeld Die Fundmunzen aus Roseldorf S 95 a b c Helmut Raubec Die Munzpragung der Kelten an der mittleren Donau Entwicklung und Einflusse aus fremden Gebieten Universitat Wien 2013 S 18 a b Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 101 2009 Gunther Dembski B Eigenpragung und Fremdgeld Die Fundmunzen aus Roseldorf S 96 Netzwerk Geschichte Osterreich Jahresschrift 2014 Harald Jandrasits Die Munzen der Boier S 49 Netzwerk Geschichte Osterreich Jahresschrift 2012 Harald Jandrasits Osterreichs alteste Munzpragestatte und Falscherwerkstatt S 29 Netzwerk Geschichte Osterreich Jahresschrift 2012 Harald Jandrasits Osterreichs alteste Munzpragestatte und Falscherwerkstatt S 25 V Holzer Die Grosssiedlung Roseldorf Niederosterreich und ihre Heiligtumer Varianten Opfer und Rituale In Stephan Fichtl Philippe Barral Gilles Perrevelcin et Martin Schonfelder Hrsg Les agglomerations ouvertes de L Europe celtique IIIe Ier s av J c Offene Grosssiedlungen im keltischen Europa 3 1 Jh v Chr Table ronde internationale Glux en Glenne 28 29 et 30 octobre 2015 Internationaler Workshop Glux en Glenne 28 29 und 30 Oktober 2015 Memoires d Archeologie du Grand Est 4 Strasbourg 2019 392 394 V Holzer Die Grosssiedlung Roseldorf Niederosterreich und ihre Heiligtumer Varianten Opfer und Rituale In Stephan Fichtl Philippe Barral Gilles Perrevelcin et Martin Schonfelder Hrsg Les agglomerations ouvertes de L Europe celtique IIIe Ier s av J c Offene Grosssiedlungen im keltischen Europa 3 1 Jh v Chr Table ronde internationale Glux en Glenne 28 29 et 30 octobre 2015 Internationaler Workshop Glux en Glenne 28 29 und 30 Oktober 2015 Memoires d Archeologie du Grand Est 4 Strasbourg 2019 394 395 Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 102 2009 Veronika Holzer A 7 Keltisches Heiligtum Objekte 1 und 5 2002 bis 2006 S 53ff a b Roseldorf Interdisziplinare Forschungen zur grossten keltischen Zentralsiedlung Osterreichs Schriftenreihe der Forschung im Verbund Band 102 2009 Veronika Holzer A 7 2 Funde S 64 V Holzer Besonderheiten der Kultbezirke vom Roseldorf Niederosterreich Archaologie Osterreichs Heft 21 1 10 V Holzer Besonderheiten der Kultbezirke vom Roseldorf Niederosterreich Archaologie Osterreichs Heft 21 1 9 V Holzer Der keltische Kultbezirk in Roseldorf Sandberg Niederosterreich In Heiligtumer der Druiden Opfer und Rituale bei den Kelten Katalog des Niederosterreichischen Landesmuseums NF 474 Hrsg Ernst Lauermann und Peter Trebsche Asparn an der Zaya 2008 45 V Holzer Die Grosssiedlung Roseldorf Niederosterreich und ihre Heiligtumer Varianten Opfer und Rituale In Stephan Fichtl Philippe Barral Gilles Perrevelcin et Martin Schonfelder Hrsg Les agglomerations ouvertes de L Europe celtique IIIe Ier s av J c Offene Grosssiedlungen im keltischen Europa 3 1 Jh v Chr Table ronde internationale Glux en Glenne 28 29 et 30 octobre 2015 Internationaler Workshop Glux en Glenne 28 29 und 30 Oktober 2015 Memoires d Archeologie du Grand Est 4 Strasbourg 2019 400 V Holzer Druideninsignie und Gotterfigur Zeugen keltischer Rituale in Roseldorf Niederosterreich in G Tiefengraber B Kavur und A Gaspari Hrsg Keltske studije II Studies in Celtic Archaeology Papers in honour of Mitja Gustin Protohistoire Keltenforschung Roseldorf Online Veronika Holzer Wurfwaffe aus Eisen Ein Sonderfund aus dem grossen Heiligtum BefundNr 1 von Roseldorf Niederosterreich 2021 S 7 V Holzer Ein keltischer Bratspiess aus dem grossen Heiligtum BefundNr 30 von Roseldorf Niederosterreich Keltenforschung Roseldorf Online 2021 2 hochgeladen am 8 April 2021 48 658614 15 966593 Koordinaten 48 39 31 N 15 57 59 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keltensiedlung Sandberg amp oldid 238811275