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Das ehemalige Katharinenkloster in Stendal ist eine gotische Klosteranlage aus Backstein in Stendal im gleichnamigen Landkreis in Sachsen Anhalt Sie wird als Veranstaltungsraum und Konzerthalle genutzt Die ehemaligen Klostergebaude beherbergen seit 1964 das Altmarkische Museum Katharinenkirche und Stift um 1896St Katharinenkloster Stendal Ansicht von NordostKlostergebaudeGrabstein des Beteke Rolekin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDas Kloster wurde 1456 durch Kurfurst Friedrich II von Brandenburg als Benediktinerinnenkloster gegrundet Nach 1469 war es auch mit Augustiner Chorfrauen spater auch mit reformierten Benediktinerinnen besetzt Nach Einfuhrung der Reformation wurde das Kloster im Jahr 1540 zum Damenstift umgewandelt das 1945 aufgelost wurde In den Jahren 1985 1986 erfolgte eine Restaurierung der Kirche und des Kreuzgangs Das Katharinenkloster Stendal wurde an Stelle des Hospitals zum Heiligen Geist in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erbaut Die Kirche wurde zwischen 1472 und 1490 geweiht Die Kirche ist ein wohlproportionierter einschiffiger Backsteinbau mit Chorschluss aus funf Seiten eines Zehnecks und einem Satteldach mit Dachreiter Das Bauwerk wird durch Strebepfeiler gegliedert und durch im Schiff breitere im Chor schmalere Spitzbogenfenster erhellt Die Kirche ist vom Typus her der Kirche St Annen in Stendal und der Elisabethkapelle in Tangermunde vergleichbar Beim Bau wurden Formsteine und Ziegelstempel wie am Stendaler Dom und an der Marienkirche Stendal verwendet Ein Planwechsel ist ab dem dritten Joch von Westen zu erkennen Moglicherweise war der ostliche Teil der Kirche zunachst als Neubau der Hospitalkapelle geplant und wurde ab 1461 als Nonnenklosterkirche zu Ende gebaut Weitere nicht verwirklichte Planungen sind an drei in der Westwand angelegten aber nicht verwendeten Maueranschlussen zu erkennen ferner an einem Portal mit gestuftem Segmentbogen und am grossen sechsteiligen Fenster der ehemaligen Nonnenempore das nach dem Brand 1687 vermauert und mit zwei kleinen Offnungen versehen wurde Im Innern ist die Sockelzone durch rundbogige Nischen gegliedert die an der Sudseite zu rechteckigen Kapellen zwischen den Strebepfeilern erweitert sind Das Schiff ist mit Kreuzrippengewolben abgeschlossen die sich auf Runddienste mit Kapitellen stutzen In den Kapellen sind Kreuzgratgewolbe eingezogen Die erhaltenen ehemaligen Klostergebaude wurden in den Jahren 1863 1865 durch Baumeister Siepmann restauriert und spater zum Museum umgebaut Aus dem Mittelalter stammen ein schmaler kreuzrippengewolbter Kreuzgang des Westflugels und Teile des Sudflugels Sie umschlossen nordlich der Kirche einst einen etwa quadratischen Hof im Suden lagen die erst im 19 Jahrhundert abgebrochenen Spitalsgebaude von denen nur ein schlichtes spatgotisches Einfahrtstor erhalten ist Ausstattung BearbeitenAm sudostlichen Strebepfeiler des Chores ist der Grabstein des Beteke Rolekin mit Kreuzigungsdarstellung von 1441 aus der vorherigen Spitalkapelle erhalten An den Wanden der Kirche sind ein Ritzgrabstein des Ritters Benedikt Calve vom Anfang des 15 Jahrhunderts und barocke zumeist in Sandstein ausgefuhrte Inschriftepitaphe der Stiftsdamen aus dem altmarkischen Landadel aufgestellt Im zweiten Joch an der Nordwand ist die ehemalige Glocke der Katharinenkirche aufgestellt Die aus Bronzeguss hergestellte Glocke zeigt auf dem Mantel eine vierzeilige lateinische Umschrift die in deutscher Ubersetzung lautet Diese Glocke ist auf Kosten des Katharinenklosters und Veranstaltung des Dominae von Vinzelberg und Convent auch Kloster Comissariides Hof Fiscals Corings und Closter Vorstehers Andreas Warnicke gegossen worden zu Salzwedel Meister C B anno 1759 C B Behrens In der Kirche ist weiterhin das Original des Rolands von Stendal aufgestellt dessen Kopie heute neben dem Rathaus steht 1 Die Innenausbauten mit Gestuhl und Empore sind schlicht und modern ausgefuhrt Ehemalige Ausstattungsstucke der Kirche zu denen ein geschnitztes Flugelretabel vom Anfang des 16 Jahrhunderts gehorte sind jetzt im Altmarkischen Museum ausgestellt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 899 901 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katharinenkloster Stendal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Musikforums der Hansestadt StendalEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Hartwig Alle Altmarkkirchen von A bis Z Elbe Havel Verlag Havelberg 2012 ISBN 978 3 9814039 5 4 S 468 470 52 600496 11 863282 Koordinaten 52 36 1 8 N 11 51 47 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharinenkloster Stendal amp oldid 237753411