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Das Karlbad ist ein altes Bauernbad in Karnten das als letztes seiner Art in den Ostalpen gilt Karlbad NordansichtKarlbad 2010Karlbad SudansichtKarlbad WestansichtBadegast im KarlbadDas Karlbad Anwesen liegt in 1693 m Seehohe inmitten des Biospharenparks Nockberge in den Gurktaler Alpen Die Zufahrt zu dieser auf dem Gemeindegebiet von Krems in Karnten liegenden originellsten Kuranstalt Osterreichs erfolgt seit 1981 uber die Nockalmstrasse also entweder von Kremsbrucke im Liesertal oder Ebene Reichenau am Fusse der Turracher Hohe aus Fruher war das im hintersten Teil des Leobengrabens liegende Bad nur nach stundenlangem Fussmarsch erreichbar Erst ab 1965 gab es einen notdurftig befahrbaren Weg Die Bezeichnung Karl geht vermutlich auf das kleine Kar nordlich des Bades einer Hochmulde zwischen den Gipfeln von Eisentalhohe und Konigstuhl zuruck aus deren Quellen der am Bad vorbeifliessende Karlbach gespeist wird nachdem auch der Karlnock fruher Karlnock benannt ist Ursprunglich wurde dieses Heilbad auch Karlbad von Bad im Karl ein genannt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Referenzen 2 1 Fussnoten 2 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenDie fruhesten Uberlieferungen im Volksmund datieren aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts 2 Die ersten schriftlichen Hinweise stammen vom Gmunder Arzt Anton Karl von Willburg der rheuma und gichtgeplagte Bauern Jager und Holzfaller zu einer Kur im Karlbad geschickt hat Dieser Arzt und Forscher schrieb dem Wasser mit Spuren von Radium Schwefel und Eisen eine besondere Heilwirkung zu Ursprunglich wurde unter freiem Himmel gebadet Das vermutlich aus einer Schwaig hervorgegangene Badegebaude in klassischem Karntner Baustil Blockbau auf gemauertem Untergeschoss erhielt 1893 sein jetziges Aussehen Erbaut wurde das Gebaude vom 1788 geborenen Melchior Payr Stefljorgenbauer zu Ried bei Sankt Peter ob Rennweg von dem es 1845 an dessen Schwiegersohn Jakob Aschbacher zuerst Bergknappe in Innerkrems und spater Bauer beim Oberpirker in Sankt Peter in Tweng uberging Dieser baute das Badehaus 1862 das fast unmittelbar uber einer radonhaltigen Quelle liegt Im Untergeschoss wird das kalte Wasser uber Holzrinnen in die 14 aus Larchenstammen gehackten Badetroge geleitet Dem Badehaus vorgebaut ist eine Heizstelle mit Schragdach ohne Kamin in der die Bachsteine erhitzt werden Der seit gut 200 Jahren unverandert ablaufende Badebetrieb beginnt in den fruhen Morgenstunden Das zerkleinerte reichhaltige Konglomeratsgestein des Karlbaches wird in der Glut eines Scheiterhaufens aus Larchenholz auf bis zu 1 000 Grad erhitzt Mit ausgemuldeten Holzgefassen den Zirbenschwingen werden die heissen Steine zu den Holzwannen getragen und in das Quellwasser geworfen Viele Steine zerspringen durch die plotzliche Abkuhlung Dadurch losen sich Mineralien im Wasser und heilsamer Dampf entsteht Der Ruf des Wirts zum Bad ein lang gezogenes Badn hat Jedermann Charakter Die Gaste steigen getrennt nach Manner und Frauen in das bis zu 40 Grad warme Wasser der mit Brettern bedeckten Troge verweilen dort nackt und schweigend je nach Konstitution etwa eine dreiviertel Stunde lang Dazu wird frisches Quellwasser getrunken das auch zur saunaahnlichen Abkuhlung des dampfenden Korpers dienen kann Im Anschluss legt man sich zur Erholung wieder ins Bett Den Nachmittag verbringen die meisten Kurgaste mit Wanderungen in der stillen Weite der Nockberge Eine wirksame Kur sollte ca drei Wochen dauern wobei Hausmannskost Hohenluft und Entspannung zur Erholung beitragen Der heutige Gasthof hat lediglich sieben Gastezimmer auf einen weiteren Ausbau sowie auf moderne Technik es gibt weder Stromaggregat noch Telefon wird zugunsten der Authentizitat des Badebetriebs bewusst verzichtet im Schein von Petroleumlampen und Kerzen lasst sich erahnen was Dunkelheit in der stromlosen Zeit bedeutet hat Die Bauernfamilie Aschbacher betreibt jeweils im Sommer nunmehr in der achten Generation den Badebetrieb samt Gaststatte Pension und Viehzucht Vom dazugehorigen Bauernhof im Tal stammen die Zutaten fur die einfach gehaltene Karntner Bauern Kuche etwa Polenta Fleisch Karntner oder Kletzennudel Reindling wobei man sich an den traditionellen Karntner Rezepten orientiert Referenzen BearbeitenFussnoten Bearbeiten Eberhard Kranzmayer Ortsnamenbuch von Karnten II Teil Klagenfurt 1958 Verlag des Geschichtsvereins fur Karnten S 115 Herbert Strutz Karnten 301 ff Literatur Bearbeiten Matthias Maierbrugger Ferien im Lieser und Maltatal Ein Fuhrer und Ratgeber durch Landschaft und Geschichte Heyn Verlag Klagenfurt 1982 ISBN 3 85366 394 X S 115 119 Ursula Marz Gehn S eini Frau In Die Zeit 39 2005 Onlineversion Herbert Strutz Karnten wie es wenige kennen Verlag Carinthia Klagenfurt 1972 S 301 304 Uberblickswerk ohne genauere Quellenangaben Christoph Wendt Heilende Hollenglut Heisse Kiesel Dampf und Hausmannskost Das Karlbad in Karnten ist Osterreichs letztes altes Bauernbad In Frankfurter Rundschau 9 April 2005 Clemens Zerling Karlbad an der Nockalmstrasse In Wolfgang Bauer Sergius Golowin Clemens Zerling Heilige Quellen Heilende Brunnen Saarbrucken Verlag Neue Erde 2009 ISBN 978 3 89060 275 2 S 100 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karlbad Gebaude Landschaft Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lokaltipp at Das Karlbad in den Nockbergen Das Karlbad im Karntner Nockgebiet 1968 Film von Elfriede Lies aus der Sammlung des Bundesinstituts fur den Wissenschaftlichen Film OWF im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek46 93 13 769277777778 Koordinaten 46 55 48 N 13 46 9 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karlbad amp oldid 238192945