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Karl Reinecke Altenau 6 Dezember 1885 in Altenau 30 Marz 1943 in Nauheim eigentlich Karl Friedrich Martin Edmund Reinecke war ein deutscher Maler Oberharzer Heimatdichter und Lehrer 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Freischaffender Kunstler 1932 bis 1942 2 Werk 2 1 Literarische Werke 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Reinecke wuchs wahrend der Grunderzeit des Deutschen Kaiserreichs auf 1 Seine Eltern waren der Altenauer Schlachtermeister Carl Reinecke 1833 1904 und die aus Lochtum stammende Dorette Walter 1847 1935 Karl Reinecke hatte vier altere Geschwister Dorette Carolin Marie Reinecke 1870 1950 Wilhelm Reinecke 1873 1889 Auguste Henriette Reinecke 1876 1877 und Carl August Hermann Reinecke 1877 1952 Reinecke verbrachte seine Kindheit in Altenau 1892 wurde er in die Volksschule Altenau eingeschult wo er bereits erste Zeichentalente zeigte Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Volksschullehrer am Lehrerseminar in der Lateinschule in Alfeld In den Jahren 1900 bis 1906 war Reinecke Lehrer der Burgermadchenschule in Clausthal In Goslar nahm er Unterricht bei dem britischen Tiermaler Louis Henry Weston Klingender Anschliessend besuchte er die Konigliche Kunstschule in Berlin Dort wurden Zeichen und angehende Kunstlehrer in zwei Hauptkursen auf den Unterricht an mehrklassigen Volks und Mittelschulen sowie an hoheren Schulen vorbereitet Wahrend dieser Zeit hielt Reinecke probeweise Kunstunterricht am Gymnasium zum Grauen Kloster in der Klosterstrasse 74 Am 9 Juli 1910 legte er dort seine Abschlussprufung ab Im selben Jahr wurde er Lehrer in Schweidnitz Schlesien Am 3 Oktober 1911 heiratete er Gertrud Vahlbrauck die Tochter seines ehemaligen Lehrers in der Altenauer Volksschule Von 1912 bis 1932 war er Zeichenlehrer am Kaiserin Auguste Victoria Gymnasium KAVG heute Helene Lange Schule in Hannover Linden seine Wohnung und das Atelier befanden sich zunachst in der Posthornstrasse 29 und seit dem 1 Oktober 1913 in der Blumenauer Strasse 1A 2 Am 8 April 1912 wurde Karl Reinecke erstmals Vater Vom 1 April 1914 bis zum 28 September gleichen Jahres liess sich Reinecke beurlauben und besuchte die Kunstakademie in Dresden Von 1915 bis 1918 war er Soldat im Landsturmregimentern und dem 12 Grenadierregiment im Heimatdienst 2 Am 12 November 1915 wurde in Altenau sein Sohn Karl August Reinecke geboren Familie Reinecke zog am 16 August 1916 in die Blumenauer Strasse 8 in Hannover um Freischaffender Kunstler 1932 bis 1942 Bearbeiten nbsp Grabstelle in Altenau1932 schied Reinecke aus dem Schuldienst aus um bis 1938 in seiner Heimatstadt Altenau als freischaffender Kunstler zu leben Schon fruh nahm er deutsch volkische Vorstellungen in seinen Werken auf 2 Ab den 1930er Jahren arbeitete er fur NS Organisationen z B fur die Deutsche Arbeitsfront Einige NS Symbole wurden spater aus seinen Werken entfernt bzw uberstrichen so zum Beispiel auf dem Wandbild Feierabend der Bergleute im Rammelsberg die SA Mutze eines abgebildeten Mannes 3 Reinecke Altenau selbst war ab dem 1 Mai 1937 Parteianwarter der NSDAP Ortsgruppe Hannover Linden Mitgliedsnummer 58005 und ab dem 27 Februar 1938 Mitglied der Reichskammer der bildenden Kunste Mitgliedsnummer 31970 2 Im Mai 1933 wurde auf einen Aufruf Reineckes hin der Oberharzer Heimatbund gegrundet Am Polsterberger Hubhaus zwischen Clausthal Zellerfeld und Altenau erinnert der Karl Reinecke Platz daran Am Pfingstmontag fand dort jahrlich bis in die 2010er Jahre das Pfingsttreffen des Heimatbundes statt 2 das seitdem im Kurpark Altenau durchgefuhrt wird Reinecke war leidenschaftlicher Radfahrer und Skilaufer 1942 verschlechterte sich Reineckes Gesundheitszustand so dass er ein Jahr spater auf Kur nach Bad Nauheim geschickt wurde wo er am 30 Marz einem Hirnschlag erlag Reineckes Grabstatte findet sich auf dem Altenauer Bergfriedhof Rose 2 Werk Bearbeiten nbsp Kalender aus dem Jahr 1940 nbsp Lohnhalle RammelsbergReinecke schuf ein beachtliches Werk von Bildern Skizzen Gedichten und Heimatromanen darunter das Deckblatt des Allgemeinen Harz Berg Kalenders von 1939 bis 1942 dessen Herausgeber er von 1919 bis 1942 2 war sowie die zwolf Vignetten welche die Monate dieses Kalenders bis heute schmucken Reineckes bekanntestes Werk Harzheimat erzahlt von seiner Kindheit und seinen Erlebnissen in Altenau 2 Seine Bilder entstanden in vielseitigen Techniken Er beherrschte die Arbeit mit Bleistift Feder Kohle Tusche Ol und Holz So illustrierte er viele Bucher darunter auch diverse Schulbucher und Reisefuhrer Seine erste Illustration fand sich in Lons Buch In Wald und Heide 1909 Zu seinen Auftraggebern wahrend der 1920er Jahre gehorte die Firma August Oetker fur die er Sammelbilder mit unterschiedlichen Motiven und Themen zeichnete Insgesamt soll er 22 Serien zu je funf Sammelbuchern erstellt haben Reineckes letztes grosses Illustrationswerk waren die Bilder zu einer biblischen Geschichte fur das Religionsbuch Niedersachsen welches 1930 erschien Auf den Fruhjahr und Herbstausstellungen des Kunstlervereins Hannover stellt Reinecke von 1913 bis 1942 regelmassig Bilder aus Auch im Oktober 1917 stellte Reinecke seine Werke offentlich aus Uber diese Ausstellung spricht Martin Frehse der Schriftleiter des Hannoverschen Kuriers eine kunstlerische Personlichkeit von grosster Kraft ist Karl Reinecke Altenau Seine Schneelandschaften stehen turmhoch uber so manchem was man in dieser Art zu sehen bekommt Reinecke ist Impressionist Er tragt die Farben kraftig in massig groben Pigmenten auf und widmet ubrigens ebenfalls den Lichteinwirkungen besondere Aufmerksamkeit Zweifellos ist Reinecke Altenau einer der starksten und selbststandigsten kunstlerischen Personlichkeiten Hannovers und sicher durften seine Bilder uber Hannover hinaus auf jeder deutschen Kunstschau schonste Erfolge beschieden sein 2 Reineckes Bilder erreichten im Verkauf wahrend der Fruhjahrsausstellung 1923 Spitzenpreise Seine Werke Bergstille 480 000 Mark Brockengold 360 000 Mark Waldsonne und Alte Harzbrucke 240 000 Mark 2 Weiterhin schuf er Wandgemalde welche meist Wald und Bergarbeiter darstellten Seine Wandgemalde finden sich heute noch unter anderem in der Lohnhalle des Bergwerks Rammelsberg in Goslar wo er 1939 ein 8 3 Meter grosses Relief anfertigte Es zeigt hinter der Zentralfigur stehender Bergmann mit erhobenen Armen und nach oben gerichteten Blick weitere sich waschende Bergarbeiter und im linken Teil die Ruckkehr der Bergleute zu ihren Familien Weitere Wandbilder fertigte er ein Jahr spater in der Waschkaue Berglehrling mit Kappi und das 3 10 Meter lange Bild Fruhstuckspause im Rammelsberg welches acht Bergleute bei ihrer Pause zeigt Andere Wandgemalde wurden zerstort So zierten seine Wandgemalde Objekte im alten Torfhaus das Haus ist 1945 abgebrannt Hahnenklee 1937 entstanden 2020 abgerissen und das Kaliwerk Salzdetfurth Bergparade 2017 wurde das lange als verschollen geltende Gemalde Fruhling im Oberharz von der Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde der Bergstadt Altenau Schulenberg zuruckgekauft und anschliessend in Restauration gegeben 4 Ein weiteres bisher namenloses Gemalde Reineckes traf 2018 bei der Arbeitsgemeinschaft ein 5 Anfang des Jahres 2021 konnte der Skilaufer im Abendrot 6 und 2022 der Einsame Skilaufer von der Arbeitsgemeinschaft erworben werden 7 Das Heimatmuseum Altenaus stellt Werke von Reinecke aus siehe auch Liste der Werke von Karl Reinecke Altenau Literarische Werke Bearbeiten Harzheimat Das Heimatbuch eines Malers Verlag F A Lattmann Goslar 1924 Adolf Ey Harzerblut Ein ernst u schnurrig Buch Mit Abbildungen von Karl Reinecke Altenau Helwing sche Verlagsbuchhandlung Hannover 1927 Die reiche Barbara Ein Bermannsroman aus dem Oberharz Verlag Der Harz Magdeburg 1937 Berggeselle Behm Bergeisen und Muskete die Kriegsfahrten des Berggesellen Behm Ein Roman aus der Zeit um den Dreissigjahrigen Krieg Erstausgabe Hrsg und Verlag Arbeitsgemeinschaft fur Heimatkunde der Bergstadt Altenau Schulenberg e V Altenau 2018 ISBN 978 3 00 058913 3 Die Schwalben von Toledo Kurzgeschichten und Gedichte aus dem Harzheimatland und weit daruber hinaus Erstausgabe Hrsg und Verlag Arbeitsgemeinschaft fur Heimatkunde der Bergstadt Altenau Schulenberg e V Altenau 2020 ISBN 978 3 00 066955 2 Ehrungen BearbeitenDer Karl Reinecke Weg auf dem Altenauer Neubaugebiet Glockenberg ist ihm gewidmet Literatur BearbeitenFriedrich Numann Biographisches Lexikon des Harzgebietes Selbstverlag Wieda 1965 1 Wolfgang Meuskens Karl Reinecke Altenau Leben und Wirken 1885 1943 Oberharzer Geschichts und Museumsverein Clausthal Zellerfeld 1985 ISBN 3 923605 39 0 Carl Oskar Wanckel Freundschaft mit Reinecke Altenau in Allgemeiner Harz Berg Kalender 1950 S 24 25 Ingrid Pflaumann Karl Reinecke und sein Altenau Zum 60 Todestag des Malers und Heimatdichters in Allgemeiner Harz Berg Kalender 2003 S 56 60 1 Kai Gurski Schlagel Eisen und Hakenkreuz Das Thema Bergbau im Werk des Malers Karl Reinecke Altenau Braunschweig 2010 Braunschweig Hochsch fur Bildende Kunste Diss 2010 Online Volltext Horst Denkler Ruckreise in die verschwindende Harzheimat Heimatsuche und Heimatpflege in den Buchern und Bildern von Karl Reinecke Altenau In Unser Harz Zeitschrift fur Heimatgeschichte Brauchtum und Natur Jg 64 2016 S 3 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Reinecke Altenau Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Karl Reinecke Altenau Quellen und Volltexte Literatur von und uber Karl Reinecke Altenau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Karl Reinecke in der Niedersachsischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d o V Reinecke Altenau Karl in der Datenbank Niedersachsische Personen Neueingabe erforderlich der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek in der Version vom 14 Juni 2016 zuletzt abgerufen am 17 November 2017 a b c d e f g h i j Wolfgang Meuskens Karl Reinecke Altenau Leben und Wirken 1885 1943 Clausthal Zellerfeld 1985 Kai Gurski Schlagel Eisen und Hakenkreuz Das Thema Bergbau im Werk des Malers Karl Reinecke Altenau Hrsg Hochschule fur Bildende Kunste Braunschweig Braunschweig 2010 S 193 ff 415 f Online Volltext PDF abgerufen am 15 Oktober 2021 Dissertation Heimatstube kauft Reinecke Gemalde zuruck In Goslarsche Zeitung 8 September 2017 Heimatstube bekommt neues Reinecke Gemalde In Goslarsche Zeitung 23 Oktober 2018 Zuwachs in der Altenauer Karl Reinecke Galerie Oberharz Goslarsche Zeitung Abgerufen am 13 Dezember 2022 Der Einsame Skilaufer ist zuruck in Altenau Oberharz Goslarsche Zeitung Abgerufen am 13 Dezember 2022 Normdaten Person GND 118810324 lobid OGND AKS LCCN n87818454 VIAF 218925268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinecke Altenau KarlALTERNATIVNAMEN Reinecke Karl Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Schriftsteller und LehrerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1885GEBURTSORT AltenauSTERBEDATUM 30 Marz 1943STERBEORT Bad Nauheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Reinecke Altenau amp oldid 237736739