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Karl Paul Hensel 24 Januar 1907 in Jena 20 April 1975 in Marburg war einer der einflussreichsten deutschen Okonomen der Nachkriegszeit Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenKarl Paul Hensel Sohn eines Schneiders begann nach Beendigung seiner Schulzeit zunachst eine Lehre als Schreiner bis er 1926 an der Volkshochschule in Jena die damals Adolf Reichwein leitete erstmals mit wirtschaftswissenschaftlichen Vorlesungen in Beruhrung kam Die ihn bewegende Frage Was ist Kapitalismus was Sozialismus motivierte ihn zu einem Studium der Volkswirtschaftslehre in Berlin Marburg und Freiburg wo er 1937 seine Doktorprufung absolvierte Nach einem Studienjahr an der London School of Economics und den Kriegsjahren nahm er 1947 seine wissenschaftliche Arbeit bei Walter Eucken in Freiburg wieder auf und habilitierte sich 1951 mit der grundlegenden Schrift Einfuhrung in die Theorie der Zentralverwaltungswirtschaft mit der er das Fundament fur seine weiteren systemvergleichenden Arbeiten schuf und damit eine Schriftenreihe begrundete die bis heute unter dem Titel Schriften zu Ordnungsfragen der Wirtschaft mit seither 105 Banden Verlag DeGruyter Berlin existiert 1954 grundete er als Privatdozent an der Universitat Freiburg die Forschungsstelle zum Vergleich wirtschaftlicher Lenkungssysteme die er nach seiner Berufung zum Professor an die Philipps Universitat Marburg 1957 mitnahm und bis zu seinem Tode im Jahr 1975 leitete Hensel gilt als Begrunder des wirtschaftlichen Systemvergleichs und damit der sogenannten Marburger Schule Unter seiner Anleitung sind eine Habilitation rund 90 Dissertationen und einige hundert Diplomarbeiten uber Probleme der sozialistischen Lander und den Vergleich mit Marktwirtschaften entstanden In zahlreichen Seminaren hat er seinen Studenten das Denken in ordnungstheoretischen und politischen Alternativen fur einen sachbezogenen Systemvergleich vermittelt Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Hensels war eng mit der Philipps Universitat Marburg verbunden die er 1965 66 auch als Rektor leitete Die Konfrontation der beiden im Nachkriegs Deutschland realisierten Wirtschaftssysteme war fur Hensel eine besondere wissenschaftliche Herausforderung die Grundformen der Wirtschaftsordnung Marktwirtschaft Zentralverwaltungswirtschaft so der Titel seines 1972 erschienenen Buches am konkreten Objekt zu untersuchen Dies belegt auch seine langjahrige Mitarbeit im Forschungsbeirat fur Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands der 1975 aus politischen Grunden aufgelost wurde Im Fruhjahr 1968 lud Hensel seine Schuler in das kleine Sudtiroler Bergdorf Radein zu einem mehrtagigen Doktorandenseminar ein und begrundete damit eine Tradition die sich bis heute grosser Beliebtheit erfreut Nach Hensels Tod 1975 wurde von seinen Schulern das internationale Forschungsseminar Radein e V gegrundet das in Deutschland und international grosse Beachtung gefunden hat 1 Es gilt bis heute als das alteste und einzige ordnungstheoretische und systemvergleichende Seminar dieser Art im deutschsprachigen Wirtschaftsraum und konnte 2017 sein 50 jahriges Jubilaum feiern stets unter engem Bezug zu den Themen seines Grundervaters Hensel Die von K Paul Hensel begrundete Methode des Systemvergleichs ist nach wie vor aktuell und sollte Grundlage sein fur den Vergleich unterschiedlicher europaischer und weltweiter Wirtschafts und Gesellschaftssysteme Hensel war Mitglied im Verein fur Socialpolitik dessen Untertitel Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialwissenschaften lautet und in der Mont Pelerin Society einer internationalen Vereinigung liberaler Okonomen Werke Auswahl BearbeitenEinfuhrung in die Theorie der Zentralverwaltungswirtschaft Eine vergleichende Untersuchung idealtypischer wirtschaftlicher Lenkungssysteme an Hand des Problems der Wirtschaftsrechnung Stuttgart 1959 erste Auflage 1954 3 unveranderte Auflage 1979 Gustav Fischer Verlag ISBN 3 437 50238 7 Grundgesetz Wirtschaftsordnungen Eine ordnungstheoretische Studie 1963 nachgedruckt in Nils Goldschmidt Michael Wohlgemuth Hrsg Grundtexte zur Freiburger Tradition der Ordnungsokonomik Mohr Siebeck Tubingen 2008 S 255 272 Grundformen der Wirtschaftsordnung Beck 1 Aufl 1972 2 uberarb Aufl 1974 3 uberarb Aufl 1978 Lit Verlag 4 unverand Aufl 1992 5 unverand Aufl 2015 ISBN 9783643125903 Systemvergleich als Aufgabe Fischer Stuttgart 1977 Literatur BearbeitenAlfred Schuller Einfuhrung zum Nachdruck von Karl Paul Hensels Grundgesetz Wirtschaftsordnungen Eine ordnungstheoretische Studie 1963 in Nils Goldschmidt Michael Wohlgemuth Hrsg Grundtexte zur Freiburger Tradition der Ordnungsokonomik Mohr Siebeck Tubingen 2008 S 249 254 Weblinks BearbeitenHensel Karl Paul Hessische Biografie Stand 5 August 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Nachlass Karl Paul Hensel im Archiv der Universitat Freiburg i Br Karl Paul Hensel Preis der Doris und Dr Michael Hagemann Stiftung Literatur von und uber Karl Paul Hensel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Seminar Radein Abgerufen am 9 Januar 2020 deutsch Normdaten Person GND 172134285 lobid OGND AKS LCCN no95011430 VIAF 49587687 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hensel Karl PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher NationalokonomGEBURTSDATUM 24 Januar 1907GEBURTSORT JenaSTERBEDATUM 20 April 1975STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Paul Hensel amp oldid 234470648