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Karl Gleu 11 Marz 1901 in Schivelbein 20 Januar 1986 in Butzbach war ein deutscher Chemiker Er war von 1942 bis 1966 Professor fur Anorganische Chemie an der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main Er leistete Pionierarbeiten auf den Gebieten der Chemolumineszenz Komplexchemie und Radiochemie die ihn zu bedeutenden Anwendungen in der quantitativen und qualitativen chemischen Analyse fuhrten Karl Gleu gehorte zu den wenigen Chemikern die bereits in seiner Zeit gruppentheoretische Symmetriebetrachtungen in der Forschung einsetzten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Gleu promovierte 1923 bei Adolf Sieverts 1874 1947 in Frankfurt am Main uber ein Thema aus dem Gebiet der Chemolumineszenz Sieverts erhielt im selben Jahr einen Ruf an die Friedrich Schiller Universitat in Jena als Ordinarius fur Anorganische Chemie was die Ernennung zum Direktor des Chemischen Institutes mit einschloss Gleu folgte seinem Lehrer nach Jena und erwarb sich schnell den Ruf eines geschickten Experimentators und versierten Theoretikers dessen wissenschaftliche Arbeiten in der Fachwelt grosse Beachtung fanden Er habilitierte sich 1932 und erhielt 1941 aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen den Carl Duisberg Gedachtnispreis 1942 wurde Karl Gleu auf den Lehrstuhl fur anorganische Chemie nach Frankfurt am Main berufen wo er bis zu seiner Emeritierung als Hochschullehrer Institutsleiter und Forscher tatig war Trotz der kriegs und nachkriegsbedingten Schwierigkeiten gelangen ihm auch in Frankfurt wesentliche Entdeckungen Als einer der ersten Chemiker benutzte Gleu radiochemische Methoden in seine Forschungen und zeigte neue Wege zu ihrer Anwendung Karl Gleu war ein herausragender Padagoge der durch sein umfassendes physikalisches und mathematisches Wissen auch die theoretischen Grundlagen der Chemie uberzeugend vermitteln konnte Wirken BearbeitenIm Rahmen seiner Chemolumineszenz Forschung entdeckte K Gleu zusammen mit K Pfannstiehl 1936 1 die katalytische Wirkung von Hamin auf die Reaktion von Luminol mit Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid was mit einer blaulichen Lichterscheinung verbunden ist Die katalytische Wirkung des Hamin beruht auf dem komplex gebundenen zweiwertigem Eisen Durch die Luminolreaktion wurde es moglich Blutspuren bis zur Verdunnung 1 10 000 000 nachzuweisen Die Luminolreaktion bildet seitdem ein gangiges Nachweisverfahren fur Blut in der gerichtlichen Chemie und Kriminalistik Im Zusammenhang mit seinen vielfaltigen Arbeiten auf dem Gebiet der Komplexchemie gelang K Glau als Erstem die genaue Bestimmung des Atomgewichtes des Rutheniums Die Ausnutzung komplexchemischer Tatsachen fuhrten ihn auch zu neuen Ansatzen in der analytischen Chemie insbesondere die Entwicklung brauchbare Verfahren der chemischen Trennung um ein beliebiges Element schnell sicher und auf einfache Weise von samtlichen ubrigen abzutrennen Durch seine umfassende Kenntnisse sowohl der Komplexchemie als auch der mathematischen Gruppentheorie war K Gleu in den 1940er Jahren ein wichtiger Berater von H Hartmann und F E Ilse bei der Begrundung der Ligandenfeldtheorie fur Komplexverbindungen H Hartmann wurdigte 1977 in einem geschichtlichen Ruckblick die Rolle von K Gleu beim Entstehen der Ligandenfeldtheorie 2 Zusammen mit R Schwab 3 untersuchte er nach 1945 die Bedeutung der disubstituierten Dithiocarbamate als Fallungsreagenzien fur Metalle was einen signifikanten Fortschritt in der damaligen nass chemischen Analyse darstellte Dadurch wurde es mogliche Trennungsgange ohne giftige Hilfsmittel wie Schwefelwasserstoff und mit bedeuten weniger Ausgangsmaterial durchzufuhren was besonders bei Edelmetallen bedeutsam ist Diese Reagenzien wurden seit den 1960er Jahren wegen ihrer hervorragenden Empfindlichkeit auch in der Firma MERCK zur Spurenanalyse im Rahmen der Qualitatskontrolle der suprapur Reagenzien eingesetzt 4 Der Gleu Assistent und spatere Hochschullehrer K H Konig 1926 2006 hat diese Forschungsrichtung fortgefuhrt und weitere Reagenzien dieser Art entwickelt Das Lebenswerk von Karl Gleu an der Nahtstelle von analytischer und physikalischer Chemie illustriert dass Innovationen auch im analytischen Bereich die grundliche Kenntnisse der physiko chemischen Prinzipien molekularen Verhaltens voraussetzen Literatur Bearbeiten Professor Gleu wird heute 70 Jahre alt Wurdigung in der Butzbacher Zeitung dem Wetterauer Boten vom 11 Marz 1971Weblinks BearbeitenGeschichte der Chemie in Jena im 20 Jh PDF Datei 106 kB Personen und Vorlesungsverzeichnis fur das Sommersemester 1947 Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main PDF Datei Einzelnachweise Bearbeiten Gleu K Pfannstiehl K J prakt Chem 46 137 1936 25 Jahre Ligandenfeldtheorie pdf 607 kB Gleu K Schwab R Disubstituierte Dithiocarbamate Carbate als Fallungsreagenzien fur Metalle Angew Chemie 62 320 1950 personliche Mitteilung des Gleu Schulers K Marquard Normdaten Person GND 125215193 lobid OGND AKS VIAF 35410397 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Gleu Karl KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker GEBURTSDATUM 11 Marz 1901 GEBURTSORT Schivelbein STERBEDATUM 20 Januar 1986 STERBEORT Butzbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Gleu amp oldid 214342992