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Der Susswassersee Karakoshun Kara Koshun Ubersetzung Schwarzer Boden schwarze Gegend qara qosun Hara kurtschin Karahoshun befand sich in den Jahren 1725 1 bis 1921 im Sudwesten der Wuste Lop Nor nordostlich des Dorfes und der zerstorten Festung von Miran 2 in Xinjiang China Er lag in zwei getrennten Becken dem kleinen Kara Buran und dem grosseren Kara Kurtschin dem eigentlichen Karakoshun die beide in der Hohe von 790 m liegen und sich gemeinsam mit dem 780 m hohen Becken des Sees Lop Nor in einer 800 m hohen Senke befinden Die braune Erdkruste und die steinharte aber dunne weisse Salzkruste die den Boden des ausgetrockneten Karakoshun uberzieht ist trugerisch denn bereits einen halben Meter unter der Oberflache dehnt sich ein gefahrlicher Sumpf aus laut Christoph Baumer Stand 1994 Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Anmerkungen 3 Literatur 4 WeblinksForschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Lage des Karakoshun Landkarte von Folke Bergman aus dem Jahr 1935 Ubersetzungen Ruiner Ruinen von Siedlungen und Festungen aus der Zeit vor 330 Gammalt vakttorn Ruinen von Signalturmen der Chinesischen Mauer Grovar Grabstatten aus der Zeit 2000 v Chr bis 330 Bulak Brunnen seit 1971 ausgetrocknet Ordeks nekropol Nekropole die von Sven Hedins Fuhrer Ordek gefunden und von Folke Bergman erforscht und dokumentiert wurde neuer Name Xiaohe Nya Lop nor See Lop Nor Nikolai Michailowitsch Prschewalski suchte im Jahre 1876 den See Karakoshun auf und dachte irrtumlich dass es sich hierbei um den See Lop Nor handelte Er erkundete das Sud und das Westufer und befuhr den Karakoshun in seiner halben Lange Das sehr flache aber offene Gewasser ging dann in eine dichte nicht mehr schiffbare Schilfvegetation uber um schliesslich in der Wuste zu verebben In seinem Tagebuch schrieb er Die Wuste hat den Fluss besiegt der Tod das Leben bezwungen In der geografischen Fachwelt bestanden Zweifel ob Nikolai Michailowitsch Prschewalski tatsachlich den Lop Nor gefunden hatte Stielers Handatlas 1891 ubernahm die Angaben von Nikolai Michailowitsch Prschewalski und gab dem Karakoshun den Namen Lob Nor Der bedeutende deutsche Chinaforscher Ferdinand von Richthofen behauptete Prschewalski habe wahrscheinlich nicht den See Lop Nor sondern einen anderen See entdeckt da der Lop Nor in den chinesischen Karten circa zwei Breitengrade weiter nordlich zu finden sei Nikolai Michailowitsch Prschewalski wiederum bezweifelte die Verlasslichkeit der chinesischen Karten Mehrere russische englische und franzosische Expeditionen wandten sich nun dem Lop Nor zu jedoch folgten sie hauptsachlich den Spuren Prschewalskis und suchten den Karakoshun auf Im Jahre 1901 beendete der schwedische Geograf und Entdeckungsreisende Sven Hedin diesen Streit Er folgte den alten chinesischen Karten und fand den Lop Nor einen fast ausgetrockneten und mit Schilf zugewucherten flachen See Sven Hedin gab eine Erklarung dafur dass der See Lop Nor austrocknete Die fruher vom Kum darja mitgefuhrten Sand und Schlammmassen die sich im Lop Nor absetzen hatten langsam das Seebecken angehoben wahrend die Sturme das trockenliegende Seebecken des sudwestlich liegenden Karakoshun abgetragen hatten Der Kontsche darja habe daraufhin das inzwischen tiefer liegende Seebecken des Karakoshun mit Flusswasser gefullt Das sei der Grund warum der Lop Nor und sein Zufluss Kum darja im 19 Jahrhundert kein Wasser fuhrten Sven Hedin bezeichnete den Lop Nor als wandernden See und den Zufluss als nomadisierenden Fluss Diese raumliche Variabilitat Hedin habe sich mehrfach wiederholt zuletzt im Jahr 1921 Da habe der Kontsche darja wieder den Kum darja und den Lop Nor mit Wasser versorgt wahrend der Karakoshun wieder ausgetrocknet sei In den Jahren 1980 1981 bereiste eine Forschungsgruppe der Chinesischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung von Xia Xuncheng die Wuste Lop Nor und erstellte eine Karte 3 mit den beiden getrennten Seebecken Karakoshun und Lop Nor Die Frage ob es richtig ist den See Karakoshun als See Lop Nor zu benennen und ob Sven Hedin mit seiner Bezeichnung des Sees Lop Nor als wandernden See recht hat wird von den chinesischen Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in dem Buch The Mysterious Lop Lake verneint Die beiden Seen besassen im 20 Jahrhundert nicht nur eine andere geografische Lage sondern sie hatten auch eine andere Hohe der See Lop Nor 780 m Hohe uber dem Meeresspiegel der See Karakoshun 790 m Anmerkungen Bearbeiten Sven Hedin spricht von 1720 Christoph Baumer von 1725 und Ferdinand von Richthofen von 1750 moglicherweise Yixun der Han Annalen Die Karte befindet sich auf S 55 des Buches The Mysterious Lop Lake Literatur BearbeitenNikolai Michailowitsch Prschewalski Reise von Kuldscha uber den Thianschan an den Lob Nor In Petermanns Mitteilungen Erganzungsheft 53 Gotha 1878 Sven Hedin Durch Asiens Wusten Band 2 F A Brockhaus Leipzig 1899 Sven Hedin Im Herzen von Asien F A Brockhaus Leipzig 1903 Sven Hedin Lop Nur Scientific Results of a Journey in Central Asia 1899 1902 Vol II Stockholm 1905 Ellsworth Huntington The pulse of Asia Boston New York 1907 Albert Herrmann Loulan China Indien und Rom im Lichte der Ausgrabungen am Lobnor F U Brockhaus Leipzig 1931 S 55 70 Sven Hedin Der wandernde See F A Brockhaus Wiesbaden 1965 bzw Leipzig F A Brockhaus 1937 Folke Bergman Archaeological Researches in Sinkiang Especially the Lop Nor Region Reports Publication 7 Stockholm 1939 englisch Xia Xuncheng Hu Wenkang Hrsg The Mysterious Lop Lake The Lop Lake Comprehensive Scientific Expedition Team the Xinjiang Branch of the Chinese Academy of Sciences Science Press Beijing 1985 durchgangig zweisprachig englisch und chinesisch Expeditionsergebnisse aus den Jahren 1980 1981 mit Bildern und Karten Christoph Baumer Die sudliche Seidenstrasse Inseln im Sandmeer Mainz 2002 ISBN 3 8053 2845 1 Lop nor In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 16 L Lord Advocate London 1911 S 991 englisch Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenStielers Handatlas 1891 Karte von Sir Aurel Stein In Serindia detailed report of explorations in Central Asia and westernmost China Band 5 Oxford 1921 39 61 89 3275 Koordinaten 39 37 N 89 20 O nbsp nbsp Karakoshun Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karakoshun amp oldid 219887403