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Das Kapuzinerinnenkloster St Karl beim Oberen Heiligen Kreuz in Altdorf wurde in den Jahren 1677 1678 erbaut Der Bau wurde finanziert durch eine Almosensammlung in Klostern und Stiften Spenden von Altdorfer Familien und Beitragen offentlicher Korperschaften Die Gesamtanlage und der innere Wiederausbau nach dem Brandereignis von 1694 haben sich weitgehend erhalten Das Kapuzinerinnenkloster Altdorf stellt ein bedeutendes Zeugnis franziskanischer Frauenklosterarchitektur des spaten 17 Jahrhunderts dar Kloster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin erstes Kapuzinerinnenkloster im Kanton Uri entstand 1608 in Attinghausen Die Ubersiedlung des Konvents von Attinghausen nach Altdorf nachdem ein Brand das dortige Kloster vollstandig zerstort hatte ist durch Urkunden und Klosterchroniken gut dokumentiert Bereits eine Woche nach dem Brandungluck beschloss eine auf Begehren des Konvents einberufene Dorfgemeinde dem Kloster die 1561 erstmals schriftlich erwahnte und 1615 1617 erbaute Hl Kreuz Kapelle zu uberlassen Die Hl Kreuz Kapelle von 1615 1617 zahlt zu den fruhesten Kirchenbauten die dem 1610 heiliggesprochenen Karl Borromaus geweiht wurden und war mit den Nebenpatronen Sebastian und Rochus ein Pestheiligtum Die Hl Kreuz Kapelle wurde wohl 1678 zur Klosterkirche erweitert Zum bestehenden Kapellenschiff wurden der aussere Chor als liturgisches Zentrum der Klosterfrauenchor und die mit dem Kloster verbundene Sakristei angebaut Damit entstand ein gestreckter geschlossener Baukorper von 33 Metern Lange Eine grossdimensionierte aufwandig gestaltete Vorhalle wurde 1704 realisiert wobei das Serliana Motiv offenbar vom Vorgangerbau ubernommen wurde Im Innern der Klosterkirche verdient das Ensemble von Hauptaltar und zwei Nebenaltaren spezielle Hervorhebung Sie gehoren zu den altesten erhaltenen Stuckmarmoraltaren der Zentralschweiz und sind in Formgebung und Ausfuhrung von bedeutender Qualitat Der Hochaltar geht auf einen Entwurf von Caspar Moosbrugger zuruck Den Kapuzinerinnen wurde auch erlaubt von den anstossenden Gutern Land fur den Klosterbau zu erwerben Die Altdorfer insbesondere die fuhrenden Kreise aus denen ein guter Teil der Schwestern stammte unterstutzten die Neuansiedlung Sie sahen darin eine willkommene Anhebung des Ansehens des Hauptortes Zudem erhofften sie sich die Fuhrung einer Madchenschule durch Mitglieder des Konvents Das Kloster war bei der Bevolkerung beliebt und angesehen Die Nonnen beteten fur die Anliegen ihrer Mitmenschen und viele Urner erfuhren an der Klosterpforte geistigen Zuspruch und finanzielle Hilfe Im Altdorfer Dorfbrand von 1799 blieb das Kapuzinerinnenkloster verschont Die Klosterkirche und der Innere Chor dienten in dieser Zeit als Pfarrkirche Auch die Rate und Gerichte tagten bis 1806 im Frauenkloster und die Klausur musste jahrelang aufgehoben werden Dem franziskanischen Erbe getreu fuhrten die Ordensschwestern ein einfaches Leben Als kontemplative Gemeinschaft pflegten sie die klosterliche Zuruckgezogenheit Klausur Allerdings nahmen sie von Beginn an bis ins Jahr 1990 einen Bildungsauftrag wahr Der Konvent blieb im Gegensatz zu den Kapuzinern rechtlich weitgehend autonom 2002 beschloss die Ordensgemeinschaft die Selbstauflosung Die letzte Kapuzinerin verliess das Frauenkloster St Karl im November 2004 Die Sicherstellung des Unterhaltes und die bestmogliche Nutzung der ubrigen profanen Bauten und Anlagen ist seither Aufgabe einer Kirchlichen Stiftung 1 Architektur BearbeitenDas Kapuzinerinnenkloster Altdorf zeigt das Schema eines Vierflugelkloster mit aussen angeordneter Klosterkirche Eine ahnliche Anlage findet sich in Bornhofen Rheinland Mit dem in Altdorf gewahlten Konzept konnten klosterliche und ortsbauliche Wunsche in optimaler Weise verbunden werden Am Dorfausgang an der Gotthardstrasse entstand eine reprasentative Klosterfront die Zellentrakte fur das klosterliche Leben sind auf die abgeschirmte Gartenanlage ausgerichtet In Abweichung von den Gepflogenheiten des Kapuzinerinnenklosterbaus weist die Anlage in Altdorf anstelle von zwei Obergeschossen deren drei auf Der Kreuzgang ist dem Hauptbau auf allen Seiten inkorporiert und die Geschosshohe ubersteigt die damals ublichen Dimensionen Auffallig sind ferner eine ungewohnliche Geraumigkeit mit freien Vorplatzen und grossem Raumangebot und der reiche Beizug kostspieliger Turgerichte aus Sandstein In der Dreigeschossigkeit und den stattlichen Raumhohen ergeben sich Bezuge zu den etwa gleichzeitig erbauten Franziskanerinnenklostern Bregenz Thalbach 1674 1677 und Gunzburg 1674 1677 Michael Thumb Der Architekt des Kapuzinerinnenklosters Altdorf ist unbekannt Moglicherweise kommt dafur Michael Kuen von Bregenz in Frage der damals fur das Kloster Einsiedeln tatig war und Verbindungen zur Innerschweiz hatte Literatur BearbeitenHelmi Gasser Die Kunstdenkmaler des Kantons Uri Band 1 Altdorf 1 Teil Geschichte Siedlungsentwicklung Sakralbauten Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2001 Kunstdenkmaler der Schweiz Band 96 ISBN 3 906131 00 9 S 306 361 P Seraphin Arnold Kapuzinerinnenkloster Altdorf Altdorf 1977 Siehe auch BearbeitenKapuzinerkloster Altdorf Liste der Kulturguter in Altdorf URWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapuzinerinnenkloster Altdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Kapuzinerinnenkloster St Karl AltdorfEinzelnachweise Bearbeiten Stiftung Frauenkloster St Karl abgerufen am 10 Oktober 201746 878985 8 643485 Koordinaten 46 52 44 3 N 8 38 36 5 O CH1903 691840 192689 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerinnenkloster Altdorf amp oldid 237246888