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Das KZ Aussenlager Konigstein Tarnname Schwalbe II Orion 1 im ehemaligen Verwaltungsbezirk Landkreis Pirna in Sachsen war ein Aussenlager des Konzentrationslagers Flossenburg und existierte vom 15 November 1944 bis zum 2 April 1945 Es war ein Arbeitslager das im Rahmen der NS Rustungsproduktion errichtet worden war und im Waldgebiet unterhalb der Festung Konigstein nahe dem Ort Thurmsdorf lag Die Haftlinge mussten zum Aufbau einer unterirdischen Fabrikanlage zur Herstellung von Flugzeugbenzin im funf Kilometer entfernt gelegenen Steinbruch des Ortsteils Weissig Strand Stollen eintreiben Skizze des KZ Aussenlagers Konigstein nahe Thurmsdorf und taglicher Weg der Haftlinge zur Zwangsarbeit im Steinbruch Niedere Kirchleite am Objekt Schwalbe II rot gekennzeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Errichtung des Lagers 2 Gefangene 3 Ende des Lagers 4 Heute 5 Gedenkorte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseErrichtung des Lagers BearbeitenNach Konigstein wurden am 15 November 1944 210 KZ Haftlinge des Aussenkommandos Leipzig Thekla des KZ Buchenwald transportiert Sie wurden als Aussenkommando Konigstein dem Konzentrationslager Flossenburg als Stammlager unterstellt und erhielten die Haftlingsnummern dieses Konzentrationslagers der Serie 38 771 bis 38 970 Ihre Unterbringung erfolgte zuerst in einem Gasthofsaal im Dorf Struppen Wahrend dieser Zeit bauten diese Haftlinge ein erstes Lager aus sogenannten Finnen Zelten gepresste Papierplatten auf Diese Zelte waren rund und hatten nur einen Raum in dem bis zu 40 Menschen schliefen Standplatz dieses ersten provisorischen Lagers war die Eselswiese Ein zweiter Transport brachte 777 KZ Haftlingen des Buchenwald Aussenkommandos Bohlen am 28 November 1944 nach Konigstein Die Haftlinge mussten das Barackenlager aufbauen 100 m weiter im Waldgebiet am Milchweg Schwarzer Weg Es waren ca 20 Holzbaracken die in zwei Reihen nebeneinander standen An der einen Kopfseite der zweiten Reihe befand sich die Kuche Das Lager war mit elektrischem Draht umzaunt und mit Wachturmen umgeben Gefangene BearbeitenEs waren hier Haftlinge verschiedener Nationalitat wie Hollander Franzosen Tschechen Polen und Ukrainer Die Haftlinge mussten im Sandsteinbruch Niedere Kirchleite in Konigstein beim Ausbau einer unterirdischen Anlage zur Herstellung von Flugbenzin Objekt Schwalbe II arbeiteten Die Baracken waren doppelt belegt Wahrend eine Schicht arbeitete schlief die andere Von den 987 im Aussenlager Konigstein registrierten KZ Haftlingen verstarben hier 68 Arbeitsunfahige Haftlinge wurden entweder ins Stamm KZ Flossenburg oder in das KZ Bergen Belsen abtransportiert wo viele kurze Zeit spater starben Sechs Haftlingen gelang die Flucht aus dem Lager Konigstein oder von der Arbeitsstelle Die verbliebenen 642 Haftlinge wurden am 17 Marz 1945 in das KZ Aussenlager Leitmeritz Litomerice verlegt wo sie ebenfalls beim Ausbau unterirdischer Fabrikraume fur das Panzermotorenwerk im Verlagerungsobjekt Richard 1 eingesetzt wurden wobei noch weitere 41 Haftlinge des fruheren Konigsteiner Lagers ihr Leben einbussten Ende des Lagers BearbeitenDie vorhandenen Bauten auf der Eselswiese einschliesslich des Krematoriums wurden von der SS zerstort um alle Spuren ihres Verbrechens zu beseitigen Die gesamte Bewachungsmannschaft war vor Annaherung der Roten Armee gefluchtet oder hatte anderweitig Zuflucht gesucht Beide Lager Eselswiese und im Wald bestanden bis zum 2 April 1945 Heute Bearbeiten nbsp GedenktafelAuf dem ehemaligen Gelande des Lagers auf der Eselswiese wurde ein Parkplatz gebaut Heute steht an dieser Stelle das Parkhaus fur die Besucher der Festung Konigstein Von dem Lager im Waldgebiet sind etwas rechts vom Weg noch zugewachsene Grundmauerreste mehrerer Baracken vorhanden Im Eingangsbereich des Parkhauses ist eine Gedenktafel vorhanden Gedenkorte Bearbeiten1977 wurde an der Pirnaer Strasse in Konigstein ein Mahnmal fur die Opfer des Faschismus errichtet Es tragt die Inschrift Im Waldgebiet der Festung Konigstein befand sich ein Teillager vom ehemaligen KZ Auschwitz tatsachlich aber KZ Flossenburg mit uber tausend Haftlingen Diese arbeiteten unter unmenschlichen Bedingungen in Bergstollen der Felsen entlang des Bahndammes nach Kurort Rathen Die Zahl der dabei vor Entkraftung Gestorbenen ist uns nicht bekannt Im Parkhaus der Festung Konigstein befindet sich eine Platte mit folgender Inschrift Auf diesem Gelande entstand im November 1944 eine Aussenstelle des Konzentrationslagers Flossenburg Das Lager im Bereich der Eselswiese Schwarzer Weg trug den Namen Orion und fasste etwa 1000 Kriegsgefangene aller Nationen Bestimmung dieses Arbeitslagers war der Bau einer unterirdischen Rustungsanlage in den Steinbruchen nahe dem Ortsteil Strand Im Februar 1945 wurde das lager Orion evakuiert die Haftlinge gingen auf den nach Litomerice in Tschechien damals Leitmeritz Noch heute findet man im Wald an der Bundesstrasse B172 am Abzweig Thurmsdorf Reste einer unfertigen Bunkeranlage Literatur BearbeitenWolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 4 Flossenburg Mauthausen Ravensbruck C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52964 X Hans Brenner Eiserne Schwalben fur das Elbsandsteingebirge KZ Haftlingseinsatz zum Aufbau von Treibstoffanlagen in der Endphase des zweiten Weltkrieges In Sachsische Heimatblatter 1 1999 S 9 16 ISSN 0486 8234 Weblinks BearbeitenHugo Jensch Der Kreis Pirna im Zweiten Weltkrieg PDF 3 5 MB Hugo Jensch Ehrenmale und Gedenkstatten im Kreis Pirna PDF 800 kB Konigstein Eselswiese und Schwarzer Weg Orion I und II Memento vom 18 Februar 2013 im Webarchiv archive today gedenkplaetze info Mark Buggeln Das System der KZ Aussenlager Krieg Sklavenarbeit und Massengewalt PDF 5 7 MB Projekt gedenkplaetze info gesichtet 29 Mai 2021 Konzentrationslager Flossenburg Aussenlager Konigstein Orion I und II AKuBiZ e V gesichtet 29 Mai 2021 Informationsblatt zum Aussenlager KonigsteinEinzelnachweise Bearbeiten Webseite KZ Gedenkstatte Flossenburg Memento des Originals vom 6 Juli 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gedenkstaette flossenbuerg de Abgerufen am 6 Juli 201650 924354 14 038417 Koordinaten 50 55 28 N 14 2 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Konigstein amp oldid 216975714