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Das KZ Aussenlager Gunskirchen auch KZ Gunskirchen genannt im NS Jargon waren andere Bezeichnungen fur das Lager auch Wels Wels I Notbehelfsheimbau und SS Arbeitslager Gunskirchen 1 wurde Ende 1944 in Oberosterreich drei Kilometer sudlich von Gunskirchen mit dem Haupteingang nahe Saag Gemeinde Edt bei Lambach als Aussenlager des Konzentrationslagers Mauthausen aufgebaut In diesem Lager wurden ab Ende Marz 1945 vor allem ungarische Juden notdurftig untergebracht die dort massenhaft starben Gedenkstatte KZ GunskirchenDavon unabhangig gab es zwischen dem 25 Marz bis zum 13 April 1945 ein Lager Wels II aus dem 2000 Haftlinge vom KZ Mauthausen und dem Aussenlager Ebensee zu Aufraumungsarbeiten am Bahnhof eingesetzt waren 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Befreiung 3 Aufarbeitung und Gedenken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Hinweise auf das Lager im unberuhrten Waldgelande liegen fur den 27 Dezember 1944 vor damals waren rund 400 Haftlinge beim Aufbau des Aussenlagers beschaftigt Diese Haftlinge waren zunachst in einem ehemaligen Schulgebaude in der Ortschaft Gunskirchen untergebracht Eine umstrittene Angabe bezeichnet den 12 Marz 1945 als Termin der Einrichtung des Lagers im Wald 3 Dieses Lager wurde zum Auffanglager fur judische ungarische Haftlinge die zuvor beim Bau eines Sudostwalles an der Grenze zu Ungarn eingesetzt waren nach Mauthausen evakuiert wurden und dort notdurftig in Zelten untergekommen waren Nach Darstellung von Daniel Blatman wollten die Verantwortlichen die mehr als 15 000 Haftlinge aus dem Zeltlager verlegen da wegen der unzureichenden Unterbringung und sanitaren Verhaltnisse eine Gefahrdung fur das ganze Lager zu befurchten war Die Zusammenlegung judischer Haftlinge in ein separates Lager geschah hochstwahrscheinlich auch wegen der Direktive Heinrich Himmlers wonach Juden als wichtiges Unterpfand zu bewahren seien 4 In drei Gruppen verliessen diese Haftlinge darunter auch Frauen und Kinder das Hauptlager zwischen dem 16 und 28 April 1945 Fur die geschwachten Haftlinge wurden diese Fussmarsche ins 55 Kilometer entfernte Gunskirchen zu Todesmarschen Zahlreiche Menschen starben unterwegs oder wurden von den Wachmannschaften erschossen Vermutlich gab es dabei 1500 Todesopfer 5 Die provisorischen Baracken in Gunskirchen waren bald vollig uberfullt In den letzten Tagen vor der Befreiung brach die Versorgung zusammen taglich verstarben im Lager 150 Menschen Die Toten wurden in Massengrabern verscharrt einige blieben im Lager liegen Befreiung BearbeitenDer SS Hauptsturmfuhrer Karl Schulz gab am 3 Mai 1945 bekannt dass er das Lager den Amerikanern ubergeben wolle Noch am selben Tag erreichten Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz das Lager und versuchten eine Versorgung sicherzustellen Am 4 5 Mai 1945 erreichte die US Army das 71st Infantry Division und das 761st Tank Battalion das Lager und traf 5 419 entkraftete Haftlinge an 6 7 von denen spater noch mehr als 1 000 verstarben Nach ersten amerikanischen Schatzungen befanden sich 3 000 Tote in Massengrabern oder noch unbeerdigt im Lager Andere Schatzungen gingen 1946 von 4 500 Leichen aus 8 Aufarbeitung und Gedenken Bearbeiten1979 wurden 1227 Tote aus Massengrabern exhumiert und in der Gedenkstatte Mauthausen beigesetzt Ein Gedenkstein im Wald bei Gunskirchen tragt die Inschrift Am 4 Mai 1945 an diesem Ort wurde von der 71 Infanterie Division der Armee der Vereinigten Staaten das Konzentrationslager Gunskirchen entdeckt und befreit 1981 wurde an der Einmundung der Lambacher Strasse in die Bundesstrasse 1 ein Denkmal errichtet 9 nbsp Mauthausen Nebenlager Gunskirchen Tafel 1 nbsp Mauthausen Nebenlager Gunskirchen Tafel 2Literatur BearbeitenDoris Fath Gottinger Die Ungarischen Juden auf ihrem Todesmarsch in das KZ Gunskirchen Univ Diss Linz 2004 nicht eingesehen Florian Freund Gunskirchen Wels I In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 4 Flossenburg Mauthausen Ravensbruck C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52964 X S 368 370 Erno Lazarovits Mein Weg durch die Holle Ein Uberlebender erzahlt vom Todesmarsch Aus dem Ungarischen ubersetzt von Ingrid Hauseder Mit zeitgeschichtlichen Beitragen von Heimo Halbrainer Steinmassl Grunbach 2009 ISBN 978 3 902427 65 6 Edition Geschichte der Heimat Daniel Blatman Die Todesmarsche 1944 45 Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords Aus dem Hebraischen v Markus Lemke Rowohlt Reinbek 2011 ISBN 3 498 02127 3 Weblinks BearbeitenBesuch von Uberlebenden und Befreiern des KZ Aussenlagers Gunskirchen am 23 Marz 2006 Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Aussenkommandos gemass 42 Abs 2 BEGEinzelnachweise Bearbeiten Florian Freund Gunskirchen Wels I In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 4 Munchen 2006 ISBN 978 3 406 52964 1 S 368 Florian Freund Wels II In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 4 Munchen 2006 ISBN 978 3 406 52964 1 S 444f Florian Freund Gunskirchen Wels I S 368 sowie Anm 1 Daniel Blatman Die Todesmarsche 1944 45 Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords Reinbek Hamburg 2011 ISBN 978 3 498 02127 6 S 386f Daniel Blatman Die Todesmarsche 1944 45 Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords Reinbek Hamburg 2011 ISBN 978 3 498 02127 6 S 388 Daniel Blatman Die Todesmarsche 1944 45 Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords Reinbek Hamburg 2011 ISBN 978 3 498 02127 6 S 392 Lee Finkle Review of Liberators Fighting on Two Fronts in World War II In The Journal of American History Band 80 Nr 3 1993 ISSN 0021 8723 S 1192 1193 doi 10 2307 2080582 oup com abgerufen am 10 Januar 2022 Land Oberosterreich Chronik 1946 Daniel Blatman Die Todesmarsche 1944 45 Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords Reinbek Hamburg 2011 ISBN 978 3 498 02127 6 S 392 nennt 1220 in Massengrabern entdeckte Opfer Land Oberosterreich Gedenkstatte KZ Gunskirchen In land oberoesterreich gv at Abgerufen am 30 Marz 2021 48 112611111111 13 940527777778 Koordinaten 48 6 45 4 N 13 56 25 9 O Normdaten Korperschaft GND 4475800 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Gunskirchen amp oldid 233823515