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Das KZ Aussenlager Birkhahn war ein Aussenlager des Konzentrationslagers Buchenwald Es bestand vom 1 August 1944 1 bis zur Auflosung des Lagers am 31 Marz 1945 Das Lager befand sich im spater nach Halle eingemeindeten Ort Motzlich in der Nahe des Goldbergs Denkmal von Bernd Kleffel fur die Opfer des KZ Aussenlagers Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des KZ Aussenlagers 2 Aufarbeitung 3 Literatur 4 Dokumente 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte des KZ Aussenlagers BearbeitenIm Jahre 1917 wurde mit dem Flugplatz Motzlich einer der grossten deutschen Militarflugplatze eroffnet Auf dessen Gelande entstand 1934 das Hauptwerk der Siebel Flugzeugwerke 2 Die fur das KZ Aussenlager genutzten Baracken am Goldberg wurden in den 1930er Jahren im Zuge des Autobahnbaus fur den Reichsarbeitsdienst errichtet In den Siebel Flugzeugwerken wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges vor allem Junkers Flugzeuge in Lizenz gebaut Ab Sommer 1944 mussten mehr als tausend Haftlinge aus Polen der Tschechoslowakei der Sowjetunion Frankreich den Niederlanden und weiteren Nationen im Siebel Werk Halle Zwangsarbeit leisten Am 30 Juli 1944 wurden 525 Haftlinge von Buchenwald nach Halle transportiert und zunachst auf dem Werksgelande untergebracht Nach einem schweren Bombenangriff auf das Werk am 16 August 1944 bei dem mehrere Fertigungshallen ausbrannten und mindestens drei Haftlinge ums Leben kamen wurden die Baracken am Goldberg als KZ Aussenlager hergerichtet Am 2 September traf ein zweiter Transport aus Buchenwald mit 500 Haftlingen in Halle ein Ende September 1944 war die Hochstzahl von 1025 Haftlingen erreicht Am 1 November waren es 940 am 1 Dezember 637 Haftlinge Anfang Januar 1945 wurde noch ein zweites Aussenlager in Annaburg eingerichtet wo sich ein Betriebsteil der Siebel Werke befand Dorthin kamen 100 Haftlinge aus Halle Anfang Februar 1945 endete der Arbeitseinsatz der Haftlinge im Siebel Werk in Halle aufgrund des massiven Auftragsruckgangs Nach einem Rucktransport von 530 Haftlingen am 9 Marz 1945 ins KZ Buchenwald verblieben bis zur endgultigen Auflosung des KZ Aussenkommandos nur noch wenige Haftlinge in Halle Das KZ Aussenkommando in Annaburg wurde zeitgleich aufgelost Leiter des KZ Aussenkommandos war ab Ende September 1944 SS Hauptscharfuhrer Franz Noll 3 sein Vorganger war SS Unterscharfuhrer Johann Plicht 4 Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Inschrifttafel am DenkmalDie Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg ermittelte wegen des Erhangens von zwei Haftlingen im KZ Aussenlager Birkhahn gegen dessen damaligen Kommandanten SS Unterscharfuhrer Johann Plicht Dabei fanden die Ermittler zwischen 1969 und 1972 noch acht Uberlebende des Aussenlagers Ein Uberlebender konnte eine Skizze des Lagers anfertigen Mehrere ehemalige Haftlinge bezeugten die beiden Todesfalle Ein weiterer Haftling soll bei einem Fluchtversuch erschossen worden sein Eine Aufarbeitung des KZ Aussenlagers Birkhahn fand in Halle nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR und in der Bundesrepublik bis Anfang der 2000er nicht statt Im Jahre 2003 wurde im Rahmen einer Ausstellung im Stadtmuseum Halle die Geschichte der Zwangsarbeiter und der Lager in Halle erstmals dargestellt Nachforschungen des Hobby Historikers Albert Osterloh aufgegriffen von dem Journalisten Nico Wingert ruckten das vergessene KZ Aussenlager in Halle bei der Stadt und seinen Burgern im Fruhjahr 2008 wieder ins Bewusstsein 5 Die Stadt Halle forcierte daraufhin die Aufarbeitung und leitete in Kooperation mit dem Verein Zeit Geschichte n die Erarbeitung einer Publikation ein die seit 2012 in zweiter Auflage vorliegt Anfang 2009 wurde den Zwangsarbeitern im halleschen Stadtteil Frohe Zukunft ein Gedenkstein in Form einer Skulptur gewidmet Heute befindet sich auf dem Gelande des ehemaligen KZ Aussenlagers auf dem sich auf rund 500 mal 500 Metern mindestens sechs KZ Baracken und eine Unterkunft fur das Wachpersonal befanden ein Brachgelande und ein Baustoff Lagerplatz des Strassenbauamts Halle Literatur BearbeitenUdo Grashoff Das vergessene Lager Eine Dokumentation zum Aussenkommando des KZ Buchenwald in Halle Saale 1944 45 Hasenverlag Halle 2010 ISBN 978 3 939468 33 2 Die Siebel Flugzeugwerke Halle 1934 1946 Heft 9 IG Luftfahrtgeschichte im Luftsportverband Sachsen Anhalt e V n d Verzeichnis der Haftstatten unter dem Reichsfuhrer SS 1933 1945 Konzentrationslager und deren Aussenkommandos sowie andere Haftstatten unter dem Reichsfuhrer SS in Deutschland und deutsch besetzten Gebieten Band 1 Arolson Der Suchdienst 1979 Dokumente BearbeitenBundesarchiv NS 4 Records of the Buchenwald Concentration Camp Volumes 8 31 54 55 176 185 und 196 Kopien beim United States Holocaust Memorial Museum unter RG 14 023M Transportlisten der Archives Nationales France Ministere des anciens combattants et victimes de guerre Acc 1998 A 0045 7 und 16Weblinks BearbeitenTerror unterm Hakenkreuz Orte des Erinnerns in Niedersachsen und Sachsen Anhalt PDF 394 kB eine Studie im Auftrag der Otto Brenner Stiftung Christine van der Zanden The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933 1945 Zwangsarbeit der ganz normale Alltag in Halle Saale Einzelnachweise Bearbeiten Udo Grashoff Hrsg Das vergessene Lager Eine Dokumentation zum Aussenkommendo des KZ Buchenwald in Halle Saale 1944 45 Hasenverlag Halle 2011 Offizielle Seite des Flughafens Leipzig Halle Memento vom 13 Januar 2011 im Internet Archive Zugriff am 28 November 2011 Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Ermittlungsunterlagen zu AZ IV 429 AR 1947 66 KZ Halle Die verdrangte Vergangenheit In Stern de vom 27 Januar 2008 Normdaten Korperschaft GND 7534328 9 lobid OGND AKS 51 504166666667 12 010833333333 Koordinaten 51 30 15 N 12 0 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Birkhahn amp oldid 238710076