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In der Kuhlcontainerschifffahrt verwendete man bei den Containerdiensten in Nord Sud Richtung mit hohem Kuhlladungsanteil anfangs Kuhlstabe fur Porthole Kuhlcontainer Die Ost West Dienste setzten dagegen Integral Kuhlcontainer ein Bis 1995 wurden Kuhlcontainerschiffe mit Kuhlstaben gebaut Die letzten Neubauten wurden fur die Reederei Alianca einer Tochter der Hamburg Sud fur den Sudamerikadienst abgeliefert Heute werden in der Kuhlcontainerschifffahrt nur noch Integral Kuhlcontainer eingesetzt Uber die derzeit grosste Kuhlcontainerkapazitat verfugen die Schiffe der Monte und Rio Klasse der Reederei Hamburg Sud mit Stellplatzen fur rund 2500 TEU Integralcontainer Es gibt eine sehr kleine Gruppe von Schiffen wie z B die Puritan bei denen der Name schon sagt dass sie nur Kuhlcontainer transportieren Die DAL Kalahari hier als Maersk Hamburg wurde im Sudafrikadienst eingesetztInhaltsverzeichnis 1 Umstellung der Linienfahrt auf Kuhlcontainer 1 1 Europa Australien 1969 1 2 USA Australien 1971 1 3 Europa Karibik 1976 1 4 Europa Sudafrika 1977 1 5 Europa Sudamerika 1980 1984 1 6 USA Sudamerika 1987 2 Entwicklung der Kuhlcontainer 2 1 Isolier Container 2 2 Integral Container 3 Kosten 4 Bilder 5 LiteraturUmstellung der Linienfahrt auf Kuhlcontainer BearbeitenDie vorher standig wachsenden Kosten der Linienschifffahrt der Stuckgutfrachter hatten ihre Ursachen im Stuckgutumschlag Der Umschlag durch die verschiedenen Grossen Verpackungen und Gewichte der einzelnen Stuckguter war zeitaufwandig und ausserordentlich personalintensiv Um die notwendigen Transport Zwischenlagerungs und Umschlagsvorgange zu vermeiden mussten die Stuckguter vereinheitlicht werden Durch den Container wurde eine Vereinheitlichung im 20 Fuss Raster realisiert es konnte der angestrebte Massengutcharakter verwirklicht werden und neben der Homogenisierung der Ladung erhielten die Stuckguter einen wirksamen Schutz vor Witterung und Diebstahl Dies galt besonders fur die extrem sensible Kuhlladung Der Umschlag konnte mit dem Container deutlich schneller und durch die Mechanisierung mit erheblich weniger Personal durchgefuhrt werden nbsp Anfangs wurden waagerechte Kuhlstabe angewendetDer Begriff Kuhlcontainerschiff ist nicht klar definiert Haufig werden alle Containerschiffe mit mehr als 50 Steckdosen fur Kuhlcontainer als Kuhlcontainerschiffe bezeichnet Andere Definitionen bezeichnen nur Containerschiffe mit Kuhlstaben als Kuhlcontainerschiff Es wurden zur Begriffsklarung folgende Definitionen vorgeschlagen TEU 20 Fuss Einheit R TEU Reefer TEU PR TEU Porthole Reefer TEU IR TEU Integrated Reefer TEU Kuhlschiff alle Laderaume sind isoliert und kuhlbar Kuhlcontainerschiff Containerschiff mit mehr als 50 R TEU Drewry nbsp Die 2 Generation dieser Schiffe erhielten senkrechte KuhlstabeDas Prinzip ein System von Kalteanlagen und Kuhlstaben im Laderaum zum Anschluss von Porthole Kuhlcontainern zu installieren wurde in Europa entwickelt als der Australien Liniendienst 1969 ziemlich abrupt auf Container umgerustet wurde Vorher wurden in diesem Dienst Linien Frachtschiffe mit einem grossen Kuhlraumanteil eingesetzt Lange Liegezeiten Dauerstreiks in australischen Hafen und ein hoher Anteil von Ladungsdiebstahlen waren Grunde fur die schnelle Containerisierung Die Schiffsneubauten dieser Pionierphase in der Zeit von 1969 bis 1978 wurden notwendig zur Containerisierung von neuen Fahrtgebieten im Nord Sud Verkehr mit mittleren 20 bis 30 Prozent oder hohem Kuhlladungsanteil grosser als 50 Prozent Bei den Neubauten die nach 1980 in den Dienst gestellt wurden handelt es sich dann uberwiegend um Ersatzbauten alterer oder ungeeigneter Schiffe oder auch Nachbauten zur Aufstockung und Verdichtung einzelner Linien um haufigere Abfahrten zu bieten Ursache dafur waren gestiegenes Ladungsaufkommen und verbesserte Infrastruktur in den betreffenden Landern zum Strassen oder Bahnverkehr der Container im Binnenland Erst dadurch wurden die Vorteile der Container in der geschlossenen Kuhlkette voll nutzbar Europa Australien 1969 Bearbeiten nbsp Kuhlstabe im Hafen sorgen fur eine geschlossene Kuhlkette1969 begannen die Reedereien OCL und ACT diesen Dienst mit Kuhlcontainerschiffen die mit schiffseigenen Kuhlsystemen und Kuhlstaben zum Anschluss an Porthole Container ausgestattet waren wie zum Beispiel das Containerschiff ACT I das 326 TEU Kuhlcontainer transportieren konnte 1970 folgte Hapag Lloyd mit der Sydney Express 120 PR TEU und 1971 die Reederei Hamburg Sud mit der Columbus New Zealand Klasse 454 PR TEU Einzelne Kuhlstabe versorgten bis zu 48 Kuhlcontainer und waren anfangs horizontal angeordnet Im zweiten Schritt erfolgte bei spateren Schiffen dann eine rein vertikale Anordnung Diese Anordnung kam dem bordseitigen Betrieb sehr entgegen und ermoglichte eine klare Aufteilung der Container und Temperaturen Das ergab Sicherheit auch bei kleineren Ladungspartien und verringerte die Fehlermoglichkeiten USA Australien 1971 Bearbeiten 1971 wurde dieser Container Dienst mit hohem Kuhlcontaineranteil eroffnet Die wichtigste Linie war die Columbus Line eine Tochtergesellschaft der Hamburg Sud Die Columbus New Zealand das erste Schiff in diesem Dienst zahlte damals mit 758 TEU und 454 PR TEU zu den grossten Kuhlcontainerschiffen der Welt Das Ladungsaufkommen nahm standig zu und im Dezember 1976 kam das vierte Schiff die Columbus Victoria von der Seebeck Werft in diesen Dienst Europa Karibik 1976 Bearbeiten nbsp Porthole Container auf einem LkwDer CAROL Dienst der Caribbean Overseas Lines Ltd ist ein Gemeinschaftsdienst dem unter anderem Hapag Lloyd angehort Sechs baugleiche Schiffe mit 120 Kuhlcontainer PR TEU werden eingesetzt die Caribia Express von Hapag Lloyd eroffnet diesen Dienst am 6 Dezember 1976 Die Rundreise dauerte 52 Tage Die CMA CGM eroffnete einen eigenen Dienst mit vier Schiffen mit 1510 TEU davon rund 900 PR TEU Es wurden vorwiegend Bananen in 40 Fuss Porthole Container transportiert Europa Sudafrika 1977 Bearbeiten Der Containerverkehr zwischen Europa und Sudafrika SAECS South Africa Europe Container Service begann 1977 mit sieben Schiffen Sie hatten eine Tragfahigkeit um 50 000 tdw Anschlusse fur rund 900 Kuhlcontainer PR TEU und liefen 23 Knoten Die Deutsche Afrika Linien war mit der Transvaal beteiligt Europa Sudamerika 1980 1984 Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Systems Kalteanlage Kuhlstab und Porthole Container1980 eroffnet die Reederei Hamburg Sud mit den Schiffen Monte Olivia und Monte Sarmiento den Sudamerika Dienst zur Ostkuste als Kuhlladung wird vorwiegend Fleisch transportiert Der Dienst wird mit verlangerten und neuen Kuhlcontainerschiffen dem steigenden Ladungsaufkommen angepasst 1981 folgen die Monte Rosa und die Monte Cervantes von der Seebeck Werft und 1990 die Cap Klasse von den Flender Werken 1984 wurde der Eurosaldienst von verschiedenen Reedereien aus Europa und Sudamerika mit funf und spater sechs Schiffen die mit einem Portalkran ausgestattet waren eroffnet Daran ist Hapag Lloyd beteiligt seit 1990 91 mit der Andes auch die Hamburg Sud USA Sudamerika 1987 Bearbeiten Unter dem Namen Columbusdienst fuhren ab 1987 Kuhlcontainerschiffe der Hamburg Sud im Ost und Westkustendienst Anfangs mit gecharterten Containerschiffen der Reederei Offen Diese Schiffe hatten keine Kuhlstabe sondern Steckdosen fur Integral Kuhlcontainer Entwicklung der Kuhlcontainer BearbeitenBei Kuhlcontainern wird zwischen dem Integral Container mit eigenem im Container integrierten Kuhlaggregat und dem Isolier Container Porthole oder auch CON AIR Container unterschieden der bord oder landseitig durch zwei Offnungen in der Stirnseite mit Kaltluft versorgt wird Isolier Container Bearbeiten nbsp Porthole TankcontainerDie anfangs in den Nord Sud Fahrtgebieten verwendeten Isolier Container werden durch schiffsseitige Kalteanlagen gekuhlt Bei diesen Kalteanlagen unterschied man direkte und indirekte Anlagen Bei den direkten Anlagen waren die Luftkuhler in den Kuhlstaben als Verdampfer ausgefuhrt in denen das Kaltemittel verdampfen konnte Die Kaltemaschinen befanden sich dezentral in der Nahe der Laderaume Bei den indirekten Systemen war ein Solekreislauf zwischengeschaltet und die Kaltemaschinen waren zentral im Maschinenraum angeordnet Die Kuhlung erfolgt durch zwei Offnungen an der Stirnseite der Container daher auch der Name Porthole Container Durch die untere Offnung fliesst die kalte Luft in den Container aus der oberen tritt die erwarmte Luft wieder aus Die Kuhlluftversorgung erfolgt uberwiegend durch senkrechte seltener durch waagerechte Kuhlstabe Diese Kuhlstabe sind isoliert und in Zu und Abluftkanal unterteilt jeder Kuhlstab hat einen Luftkuhler und Umwalzlufter damit kann pro Kuhlstab eine Temperatur gefahren werden Pro Kuhlstab konnen je nach Schiffshohe funf bis neun Container angeschlossen werden Inzwischen wurden die Porthole Container von den Integral Containern abgelost Integral Container Bearbeiten nbsp Porthole KuhlcontainerIntegral Container sind Kuhlcontainer mit eigenen Kalteaggregaten die elektrisch betrieben werden Der Strom wird vom Schiff zur Verfugung gestellt Dafur werden spezielle Kuhlcontainersteckdosen installiert Die elektrische Anschlussleistung betragt fur den 20 Fuss Container etwa 4 8 kW und fur den 40 Fuss Container etwa 6 12 kW Der E Bedarf ist abhangig von der Art der Ladung dem Regelungsprinzip den Umgebungsbedingungen und der installierten Kalteleistung Bei Fruchtladung wird die hohere Leistung benotigt am extremsten ist der Strombedarf beim Herunterkuhlen von Bananenladung da sie haufig mit Umgebungstemperaturen geladen werden Das Kuhlaggregat ist an der Stirnseite angeordnet und blast die im Verdampfer abgekuhlte Luft am Boden des Containers zur gegenuberliegenden Tur Die Luft steigt zwischen der Ladung nach oben und wird von dort wieder angesaugt Diese Container werden in der Regel an Deck normaler Containerschiffe befordert die mit entsprechenden Elektroanschlussen versehen sind und ausreichende Kapazitat haben An Deck werden Kuhlcontainer nur zwei Lagen hoch gestaut Da in den Nord Sud Fahrtgebieten diese Kuhlcontainer Kapazitat nicht ausreicht werden Kuhlcontainer auch unter Deck gefahren wobei dann eine zusatzliche Warmeabfuhr notwendig wird nbsp IntegralkuhlcontainerIn den Hafen sind in der Regel ebenfalls Kuhlcontaineranschlusse vorhanden beim Landtransport mit LKW oder mit der Bahn werden Dieselgeneratorensatze sogenannte Clip On angehangt Die besonderen Merkmale der heutigen Kuhlcontainerschiffe sind Kuhlcontainer unter Deck und eine hohe installierte elektrische Leistung Fur die Warmeabfuhr der Kondensatorwarme gibt es mehrere Moglichkeiten wie z B Luftaustausch Luft Luft Warmetauscher und Luft Wasser Warmetauscher Die direkte Kuhlwasserversorgung der Kondensatoren wird unter anderem von der Reederei Maersk Line angewendet Kosten BearbeitenDie Investitionskosten von Porthole Kuhlcontainerschiffen liegen deutlich uber denen von Containerschiffen mit Integrated Kuhlcontainern Der notwendige Containerpark von Integrated Containern kann im Gegensatz zu Porthole Containern problemlos geleast werden bindet daher weniger Kapital Bilder Bearbeiten nbsp Das Kuhlcontainerschiff Puritan in Hamburg nbsp Kuhlcontainer an Deck eines Containerschiffes nbsp An das Stromnetz angeschlossene Kuhlcontainer im Hafen nbsp Entwicklung der Ladungsverteilung auf Kuhlschiffe und KuhlcontainerLiteratur BearbeitenH Linde Transport von Kuhlladung in Containern an Bord von Containerschiffen In Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft Vol 65 1971 S 197 223 K H Hochhaus L Idler Y Wild Kuhlcontainer und kontrollierte Atmosphare im Schiffstransport Handbuch der Werften Band XXI Hansa Verlag Hamburg 1992 K H Hochhaus Technische Entwicklungen von Kuhlcontainerschiffen In Schiff und Hafen Heft 10 1993 S 44 47 Y Wild Vergleich zwischen Porthole und Integrated Kuhlcontainern In Hansa Nr 4 1994 S 14 22 ISSN 0017 7504 F Deichmann Schiffsbetrieb im Wandel ein Uberblick uber die geanderten Anforderungen beim Betrieb des Transportsystems Schiff aus Sicht einer Linienreederei STG Sprechtag am 6 Nov 1996 in Hamburg K H Hochhaus Arbeitsgruppe Kuhlcontainerschiffahrt In Schiff amp Hafen Heft 2 1997 S 52 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuhlcontainerschifffahrt amp oldid 221401332