www.wikidata.de-de.nina.az
Kuckeshaus fruher auch Keukeshaus Kocheshaus Koicheshuyss oder Kuychehus wird ein in der Eisengasse 2 Ecke Schwanenstrasse 12 in Hilden Kreis Mettmann Nordrhein Westfalen stehendes Profangebaude genannt Das denkmalgeschutzte Fachwerkhaus ist mit Andreaskreuzen in den Gefachen gestaltet und zur Schwanenstrasse mit Kruppelwalmdach versehen Es wurde zwischen 1766 und 1767 als Armenhaus der damaligen Reformierten Gemeinde Hilden errichtet Kuckeshaus in Hilden Ecke Eisengasse SchwanenstrasseDas Kuckeshaus wurde 1766 gebaut und wurde am 25 Oktober 1984 mit der Nummer 6 in die Liste der Baudenkmaler in Hilden aufgenommen 51 168409 6 931788 Koordinaten 51 10 6 3 N 6 55 54 4 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das erste Kuckeshaus 1 1 1 Hofgericht am Kuckeshaus 1 2 Das zweite Kuckeshaus 1 3 Das Armenhaus 1 4 Das Wohngebaude Kuckeshaus 2 Einzelnachweise 3 WeblinksGeschichte BearbeitenDas erste Kuckeshaus Bearbeiten Das erste Kuckeshaus hatte am Ende der Kirchgasse heute Eisengasse als Kuchenhaus des Fronhofes des Kolner Erzbischofs gestanden Die Eisengasse hiess damals noch Kirchgasse 1 Es wurde 1420 erstmals urkundlich erwahnt 1430 wird Dederich Kuychen Dietrich Kuchen als Lehnsmann des auf Haus Horst Hilden residierenden Lehnsherrn im Kuchenhaus erwahnt Das erste Kuckeshaus wurde 1594 bei einem Grossbrand der Ortsmitte von Hilden vollig zerstort Einzig erhalten blieb der Gewolbekeller des Hauses in dem die Brandspuren noch zu sehen sind Er ist der alteste Gewolbekeller im Kreis Mettmann 2 Im Haus gegenuber befand sich fruher die Milch und Spulkuche des Fronhofs Die alten Hausbezeichnungen Bechermannsgut 1420 und Scheuermannsgut 1430 wiesen direkt darauf hin Um 1350 wird hier Henken Schuyrpot Heinrich Scheuertopf als Lehnsmann erwahnt Mit dem um 1600 an gleicher Stelle erbauten Leyhaus Schieferhaus verschwand der Namensbezug zum Fronhof 3 Hofgericht am Kuckeshaus Bearbeiten Erzbischof Friedrich III von Koln belehnte 1404 Ritter Konrad von der Horst mit der Guterverwaltung des Ritterguts Horst Fur an Haus Horst verlehnte Hofe in Hilden tagte nun neben dem Hofgericht am Hohen Hof auch noch ein Hofgericht Am Kuckeshaus 4 Das zweite Kuckeshaus Bearbeiten Die Reformierte Gemeinde Hilden kaufte 1752 das zweite Kuchenhaus und vermietete es 5 Das Armenhaus Bearbeiten nbsp Hilden Kuckeshaus mit Blick auf die ReformationskircheAls sich in den 1760er Jahren die Versorgung der Armen und Bedurftigen in der Reformierten Gemeinde als immer grosser werdendes Problem erwies kam Pfarrer Johann Stephan Johannes Stephanus Halfmann 1 Dezember 1723 in Hattingen 31 Mai 1808 auf die Idee das Kuckeshaus den Bedurftigen zur Verfugung zu stellen Der bisherige Mieter Jacob Husgen sollte ausziehen damit dann das Haus zu einem Armenhaus umgebaut werden konnte Die Plane verzogerten sich jedoch da die notwendigen Mittel fehlten Im August 1765 wendete sich das Blatt Am 21 August 1765 erklarte sich jedoch Johann Wilhelm Bongard um 1715 in Hilden 11 Juli 1781 in Amsterdam bereit nicht nur die Kosten fur einen Umbau sondern auch fur den Abriss des bisherigen Kuckeshauses und den Neubau des Armenhauses zu tragen Im September 1766 war der Rohbau errichtet Johann Wilhelm Bongard auch Bongardt Bungart Bungerts wurde als elftes Kind von David Bongard 19 April 1667 in Mettmann 3 Dezember 1736 in Hilden und Elisabeth Klein getauft 5 Februar 1674 in Mettmann 9 August 1712 in Hilden geboren Johann Wilhelm Bongard ging nach kaufmannischer Ausbildung als Kaufmann nach Amsterdam und nannte sich dort Joan Willem Bongard Er gelangte dort zu Wohlstand Er blieb bis zu seinem Tode am 16 Juli 1781 kinderlos 6 Sein alterer Bruder Theodor Bongard der Altere getauft am 23 Juni 1709 in Hilden 6 Februar 1759 in Solingen wohnte mit seiner Frau Anna Maria geb Colsch um 1716 11 Juli 1791 in Hilden in Hilden am Hagdorn Sie wohnten im ersten Haus Hagdorn 6 Dessen Sohn Theodor Bongard der Jungere liess zwischen 1820 und 1830 als erstes Steinhaus in Hilden das Haus Hagdorn mit seinem verspielten Turmchen neu errichten Ihm gehorte seit 1 Marz 1810 auch das ehemalige Rittergut Horst Er war der Erbe von Johann Wilhelm Bongard und Verwalter des Erbanteils fur das Armenhaus Johann Wilhelm Bongard Joan Willem Bongard blieb Hilden weiter verbunden Er ubernahm mit 1200 Reichstalern die Kosten fur den Bau des Armenhauses und stellte zusatzlich 1000 Reichstaler zur Verfugung von deren Zinsen die Haushaltung des Armenhauses und die Betreuung der Armen durch Armeneltern Heimleitung bezahlt werden sollten Johann Wilhelm Bongard verfugte dass die Zinsen von weiteren 500 Reichstalern fur die Besoldung einer Magd und zusatzlichen 500 Reichstaler fur Reparaturen am Armenhaus eingesetzt werden sollten Weiterhin verfugte er dass 400 Reichstaler angelegt werden und deren Zinsen fur den Schulmeister zum Unterricht der Armenkinder verwendet werden sollten Das Armenhaus wurde am 16 September 1767 in Anwesenheit des Stifters Johann Wilhelm Bongard eingeweiht 7 Das zweigeschossige Gebaude hat trotz der Nahe zum Itterbach bereits einen Keller In dem Armenhaus lebten zeitgleich 16 bis 20 Pfleglinge und dazu die Armeneltern Insgesamt wohnten dort von 1767 bis 1809 ca siebzig bedurftige Bewohner und im Laufe der Zeit zwolf Armeneltern Festzuhalten ist dass das Armenhaus keine Auffangstatte fur arbeitsunwillige Leute war sondern dass es zugleich als Altenheim Pflegeheim Obdachlosenasyl und Arbeitshaus fungierte Ohne Pacht wurde dem Armenhaus zwei Parzellen mit 3 bis 4 Morgen sandigem Ackerland zur Benutzung und Nutzniessung zur Verfugung gestellt Dort wurden verschiedene Sorten an Getreide und Gemuse angebaut Aus einer Armenhausrechnung von 1772 geht hervor dass dort auch Kartoffeln angebaut wurden Dies ist der fruheste Beleg fur den Kartoffelanbau in Hilden General Friedrich Gisbert Wilhelm von Romberg 1729 1809 Gouverneur von Stettin uberliess dem Armenhaus unentgeltlich drei Morgen Weideland auf dem Juighfelde aus dem Besitz des Fronhofs Da dieses Gelande zu klein war um zwei Milchkuhe halten zu konnen pachtete Pfarrer Johann Stephan Halfmann von der Reformierten Kirche zusatzliche drei Morgen Grasland hinzu und bewirtschaftete sie selbst Im Armenhaus standen zwei Spinnrader auf denen Flachs verarbeitet wurde 5 1899 erhielt das Armenhaus Wasseranschluss 8 Das Wohngebaude Kuckeshaus Bearbeiten nbsp Plastik Sitzende mit dem schonen Po an der Toreinfahrt zum Kuckeshaus1807 wurde Pfarrer Johann Stephan Halfmann dem das Armenhaus stets besonders am Herzen gelegen hatte nach 57 jahriger Tatigkeit in Hilden pensioniert Wegen der hohen Kosten schlug sein Nachfolger Pfarrer Peter David Batzenschlager getauft am 8 November 1771 in Wulfrath 25 Marz 1821 in Hilden vor die Armen mit notiger Unterstutzung bei anderen Familien in Kost zu geben Der Betrieb des Kuckeshauses als Armenhaus wurde 1809 aufgegeben das Gebaude an Peter Vogelskamp verpachtet Die Landereien pachtete der Kirchenmeister Hacklander im Namen seines Schwagers Wilhelm Volmer zu Dornshaus Das Haus nebst Hof wurde am 1 September 1825 versteigert Bei 1005 Reichstalern erhielt Wilhelm Vogelsang den Zuschlag der erklarte im Auftrag von Abraham Burbach geboten zu haben Burbach kaufte fur 490 Taler zusatzlich das Armenkampchen das dem Vikarien Fond der Reformierten Gemeinde gehorte 5 Danach erhielt das Haus einen Anbau und die Tur an der Giebelseite 2 1976 befand sich das Haus in einem desolaten Zustand Es gab noch ein Plumpsklo im Hof Bis 1980 wurde das Kuckeshaus von seinen jetzigen Bewohnern denkmalgerecht restauriert Bei Ausschachtungsarbeiten fand man einen uber 6 m tiefen zugeschutteten Brunnen Im Erdgeschoss befand sich zunachst eine Keramikausstellung seit 2007 ist hier eine von den Hausbesitzern gefuhrte Kunstgalerie 9 2012 wurde das Haus aufwendig aussen und innen renoviert 10 Einzelnachweise Bearbeiten Zeitspurensuche Hilden a b Christoph Schmidt Hilden Stefanie Breuers lebt im Armenhaus Rheinische Post 25 Oktober 2017 abgerufen am 27 Oktober 2017 Gerd Muller Das Dorf Hilden in der Reformationszeit In Hildener Jahrbuch 1991 Neue Folge Bd VII S 37 39 Stadtarchiv Hilden 1991 1000 Jahre Hilden Festschrift 1985 Von den Burgern fur die Burger Stadt Hilden 1985 a b c Astrid Kierdorf Das Armenhaus der reformierten Gemeinde Hilden 1767 1809 1825 Niederbergische Beitrage Bd 59 Stadtarchiv Hilden Hilden 1993 a b Uwe Boelken Die Familien der reformierten Gemeinde Hilden 1649 1809 in Niederbergische Beitrage Band 65 Stadtarchiv Hilden Hilden 2002 Ernst Huckenbeck Geschichte der reformierten Gemeinde Hilden Bd II 1650 1827 S 193 195 Evangelische Kirchengemeinde Hilden 1994 Gerd Muller Stadtwerke Hilden Grundung Aufbau und Geschichte Stadtwerke Hilden 1984 Galerie Kunstladen offnet am Freitag Rheinische Post 3 Mai 2014 abgerufen am 21 Juni 2019 Margarita Bergmann Hilden Reise in die Vergangenheit Westdeutsche Zeitung 13 September 2009 abgerufen am 20 Oktober 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuckeshaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuckeshaus amp oldid 212636985