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Der Judische Friedhof Schleiden liegt in der Stadt Schleiden im Kreis Euskirchen in Nordrhein Westfalen Der Begrabnisplatz ist ein unter Denkmalschutz stehendes Baudenkmal Blick vom Eingang nach Suden 2017 Blick nach Norden zum Eingang 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenkstein 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1865 erwarb die israelitische Gemeinde von der Zivilgemeinde Schleiden das 2389 m grosse dreieckige Grundstuck zur Anlage eines judischen Friedhofs Das in steiler Hanglage am Ruppenberg gelegene Grundstuck liegt vis a vis des Schlosses auf der diesem gegenuberliegenden Talseite Die Ortlichkeit veranschaulicht in welch unwegsamen Gelande Juden ihre Verstorbenen haufig beisetzen mussten 1 Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus gelangte der Begrabnisplatz im Jahr 1944 im Wege der Zwangsenteignung in den Besitz der Stadt Schleiden und von dieser 1951 zuruck an den nunmehrigen Rechtsnachfolger der als Folge des Holocaust erloschenen judischen Gemeinde Ruth Schmitz Ehmke erwahnt in den 1990er Jahren das Vorhandensein von etwa 15 einfach rundbogigen geschlossenen Stelen aus dem 19 und 20 Jahrhundert 2 Vor Ort finden sich 13 Grabsteine Mazewot Ein vierzehnter Stein wurde nach 1969 3 zwischen den Hebraisch beschrifteten Originalgrabmonumenten der Eheleute Julie Haas geb Levi 1806 1849 und Abraham Haas 1793 1801 1860 aufgestellt Nach 1972 liess auch Arie Efrat im Sockel des Grabmonuments seiner Grosseltern David Haas 1846 1929 und Henriette Haas geborene Bock 1834 1930 die Namen der Nachkommen einmeisseln die zur Zeit der Judenverfolgung zwar schon nicht mehr in Schleiden wohnten aber auch umkamen 4 Wahrend fruher die ein bis zwei Dutzend Grabsteine im freien Wald lagen wie Arie Efrat in den 1990er Jahren schrieb 5 ist heute der vordere Teil des Grundstucks auf dem sich die Grablegen befinden von einem Jagerzaun jungeren Datums umgeben Diese Teilflache umfasst mit annahernd 600 m der Gesamtflache ein spitz zur Strasse Kapellenweg zulaufendes Dreieck 6 Gedenkstein BearbeitenIn Verbindung mit den Gedenkfeiern zur Erinnerung an die Funfzig Jahre zuvor in der Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 durch Anhanger und Sympathisanten des Nationalsozialismus organisierte und durchgefuhrte Reichspogromnacht liess die Stadt Schleiden am 16 November 1988 im Eingangsbereich des Friedhofs einen Gedenkstein aufstellen mit der Inschrift von dreizehn Juden die Opfer der Gewaltherrschaft der Jahre 1933 bis 1945 geworden waren Vorausgegangen war eine Bereitschaftserklarung der Stadt Schleiden aus dem Jahr 1969 eine solche Gedenkstatte einzurichten 7 Die auf dem Gedenkstein aufgebrachte und inzwischen kaum mehr lesbare Inschrift sorgte seinerzeit fur Kritik Nicht zuletzt wegen augenfalliger Unrichtigkeiten sondern auch sowohl wegen seiner Unvollstandigkeit als auch der Aufbringung von Namen ehemaliger judischer Burger der Stadt die beispielsweise in Gemund geboren wurden bereits vor 1929 nicht mehr in Schleiden lebten oder aus Kall deportiert worden waren Ester Bergstein 1 Eine Korrektur oder weitergehende Kenntnisnahme unterblieb trotz unmittelbaren Hinweises durch Hans Dieter Arntz seitens der Stadt Schleiden Im Mitteilungsblatt fur die Stadt Schleiden Amtsblatt vom 16 Dezember 1988 war nachzulesen Damit hat die Stadt Schleiden ihre Judengeschichte in vorbildlicher Weise aufgeklart 8 nbsp Gedenkstein von 1988 28 Juni 2017 ZUM GEDENKENAN DIE MITBURGERALBERT HAAS 5 3 1877NANNY HAAS 6 12 1891ROLF HAAS 2 1 1922JOSEF HAAS 19 3 1882ELSE HAAS 28 2 1898DORIS HAAS 10 3 1922EDITH HAAS 20 5 1927JULIE HAAS 1 12 1878MARTIN HAAS 10 6 1883JENNY ROSENBAUM 14 3 1887ERNST ROSENBAUM 5 11 1896EMILIE ROSENBAUM 24 7 1898ESTER BERGSTEIN 18 2 1904OPFERDER GEWALTHERRSCHAFT1933 194510 NOVEMBER 1988STADT SCHLEIDEN Stadt Schleiden 9 8 Die Eintragung des Judischen Friedhofs in die Denkmalliste der Stadt Schleiden erfolgte am 28 Marz 1988 Nr 95 nbsp Julie Haas nbsp Abraham und Julie Haas neuer Stein von nach 1969 nbsp Abraham Haas nbsp Markus Schweitzer nbsp Grabstatte Henriette und David Haas von 1931 mit Zusatz im Sockel nach 1972 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in SchleidenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Schleiden Sammlung von Bildern Judischer Friedhof Schleiden beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Nordrhein Westfalen Der judische Friedhof in Schleiden bei Hans Dieter Arntz Eintrag zu Judischer Friedhof am Ruppenberg in Schleiden in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands RheinlandLiteratur BearbeitenHans Dieter Arntz 31 EPILOG Der Versuch der Wiedergutmachung in Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch belgischen Grenzgebiet Kreisgebiet Schleiden Euskirchen Monschau Aachen Eupen Malmedy Kumpel Volksblatt Druckerei Euskirchen 1990 ISBN 3 9800 787 6 0 S 732 734 Arif Erat Das verschwundene Denkmal Vergebliche Suche nach dem Ehrenmal in Schleiden in Kreis Euskirchen Jahrbuch 1994 Hrsg Kreis Euskirchen Weiss Druck Monschau 1993 S 53 57 Thorben Michalski Der judische Friedhof in Schleiden In Judische Friedhofe und judische Bestauungskultur Geschichtsforum Schleiden e V Hrsg Jahresheft 2019 Heft 4 Schleiden 2018 S 182 192 Auszug aus der Facharbeit Das judische Leben im Schleidener Tal Stadtisches Johannes Sturmius Gymnasium Schleiden Schuljahr 2017 2018 S 183 f Elfi Pracht Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil I Regierungsbezirk Koln Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 34 1 J P Bachem Verlag Koln 1997 ISBN 3 7616 1322 9 S 378 und Abb 280 Judischer Friedhof in Ruth Schmitz Ehmke Barbara Fischer Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Euskirchen Stadt Schleiden Die Bau und Kunstdenkmaler von Nordrhein Westfalen I Rheinland 9 9 Gebr Mann Verlag Berlin 1996 ISBN 3 7861 1873 6 S 98 und Abb 254 Einzelnachweise Bearbeiten a b Elfi Pracht Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil I Regierungsbezirk Koln Judischer Friedhof in Ruth Schmitz Ehmke Barbara Fischer Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Euskirchen Stadt Schleiden Judischer Friedhof in Ruth Schmitz Ehmke Barbara Fischer Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Euskirchen Stadt Schleiden Tafel 126 Abb 254 Arif Erat Das verschwundene Denkmal Vergebliche Suche nach dem Ehrenmal in Schleiden S 57 Arif Erat Das verschwundene Denkmal Vergebliche Suche nach dem Ehrenmal in Schleiden in Kreis Euskirchen Jahrbuch 1994 Hrsg Kreis Euskirchen Weiss Druck Monschau 1993 S 54 tim online nrw de abgerufen am 23 Juli 2017 Hans Dieter Arntz Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch belgischen Grenzgebiet Kreisgebiet Schleiden Euskirchen Monschau Aachen Eupen Malmedy S 732 f a b Hans Dieter Arntz Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch belgischen Grenzgebiet Kreisgebiet Schleiden Euskirchen Monschau Aachen Eupen Malmedy S 734 Elfi Pracht Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil I Regierungsbezirk Koln S 417 Abb 280 Judische Friedhofe im Kreis Euskirchen Arloff Bad Munstereifel Bad Munstereifel Hardtwald Bleibuir Blumenthal Euskirchen Alter Friedhof Euskirchen Neuer Friedhof Euskirchen Kolner Strasse Firmenich Flamersheim Gemund Grossbullesheim Harzheim Kall Kirchheim Kirspenich Kommern Kuchenheim Lommersum Mechernich Reifferscheid Schleiden Schweinheim Sinzenich Wisskirchen Zulpich 50 52553 6 476561 Koordinaten 50 31 31 9 N 6 28 35 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Schleiden amp oldid 227435519