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Julius Madritsch 4 August 1906 in Wien 11 Juni 1984 ebenda war ein osterreichischer Judenretter der 1964 von Yad Vashem als Gerechter unter den Volkern ausgezeichnet wurde 1 Gedenktafel fur Julius Madritsch in der Landstrasser Hauptstrasse in WienMadritsch wurde 1940 zur deutschen Wehrmacht einberufen Er war ausgebildeter Textilkaufmann und wurde als Treuhandverwalter zweier judischer Konfektionsbetriebe in der Nahe des Krakauer Ghettos eingesetzt 1941 durfte er zudem direkt auf dem Ghettogelande eine weitere Fabrik einrichten spater folgte noch eine Filiale beim Ghetto Tarnow In den Fabriken beschaftigte er so viele Juden wie moglich darunter zu grossen Teilen ungelernte Arbeiter die so vor der Deportation in Vernichtungslager sicher waren Zusammen mit seinem Fabrikleiter Raimund Titsch sorgte Madritsch fur humane Arbeitsbedingungen sowie erhohte Nahrungsmittelrationen fur die judischen Zwangsarbeiter teilweise gab es in den Kuchen der Fabriken sogar koscheres Essen Zusammen mit Oswald Bosko der als Polizist fur die Bewachung des Krakauer Ghettos zustandig war verhalf er wiederholt Juden zur Flucht aus dem Ghetto und schmuggelte Nahrung hinein 1942 erfuhr Julius Madritsch von der bevorstehenden Deportation der Kinder aus dem Ghetto nach Auschwitz Daraufhin schmuggelten Madritsch und Bosko die Kinder der Arbeiter aus dem Ghetto in die Fabriken von wo aus diese ausser Landes gebracht oder bei polnischen Familien versteckt werden konnten Auf dieselbe Weise wurden auch hunderte judische Familien gerettet die sich bei der Auflosung des Ghettos im Marz 1943 in Kellern und Bunkern auf dem Ghettogelande versteckt hatten Bei der Auflosung des Ghettos wurden die in den Fabriken beschaftigten Arbeiter im KZ Plaszow interniert von wo aus sie auf Antrag Madritschs zu Fuss zu den Fabriken gelangten Als nach September 1943 das Verlassen des Lagers nicht mehr erlaubt war verlegte Madritsch seine Fabrik auf das Lagergelande Unter dem Vorwand zusatzliche Nahrung als Bonus fur gute Leistungen zu verteilen brachte er grosse Mengen Nahrungsmittel ins Lager die er auch an nicht bei ihm beschaftigte Haftlinge verteilte Als das KZ Plaszow ab September 1944 aufgelost wurde scheiterten alle Bemuhungen von Madritsch und Titsch ihre Arbeiter durch die Einstufung ihrer Fabriken als kriegswichtige Produktionsstatten vor der Deportation zu bewahren Nur ungefahr hundert Personen konnten in der Munitionsfabrik von Oskar Schindler untergebracht werden Madritsch ist 1984 verstorben und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 73 Reihe 14 Nummer 82 begraben Literatur BearbeitenDaniel Fraenkel Jakob Borut Hrsg Lexikon der Gerechten unter den Volkern Deutsche und Osterreicher Wallstein Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 89244 900 7 S 334 ff Andrea Low Markus Roth Juden in Krakau unter deutscher Besatzung 1939 1945 Wallstein Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0869 5 Melanie Hembera Die Shoah im Distrikt Krakau judisches Leben und deutsche Besatzung in Tarnow 1939 1945 Darmstadt WBG 2016 ISBN 978 3 534 26786 6 Einzelnachweise Bearbeiten Julius Madritsch auf der Website von Yad Vashem englisch Normdaten Person GND 1245326317 lobid OGND AKS LCCN no2015033517 VIAF 315534140 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Madritsch JuliusKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Kaufmann und Gerechter unter den VolkernGEBURTSDATUM 4 August 1906GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 11 Juni 1984STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Madritsch amp oldid 238592713