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Julius Guggenheimer 18 Februar 1885 in Memmingen 4 Juni 1943 in Sobibor 1 war ein deutscher Kaufmann und Fotograf Als Juden wurden er und seine Familie 1939 von den Nationalsozialisten in die Emigration gezwungen Sie liessen sich in Amsterdam nieder Von dort wurden Julius und Regina Guggenheimer zuerst im Durchgangslager Westerbork interniert und dann nach Sobibor deportiert wo sie ermordet wurden Den beiden Kindern gelang die Flucht nach England Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Anerkennungen 4 Sammlungen Bestande 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Guggenheimer lebte als Spross und Erbe einer eingesessenen Kaufmannsfamilie im oberschwabischen Memmingen Sein Vater war Heinrich Guggenheimer 1848 1919 seine Mutter Sara geb Bissinger 1853 1924 Julius Guggenheimer hatte vier Geschwister In Memmingen besuchte er die Volksschule und das Progymnasium Anschliessend wohnte er von 1903 bis 1905 bei Verwandten in Mannheim wo er ein Volontariat absolvierte und als Korrespondent bei der Suddeutschen Bank arbeitete Danach ging er nach Memmingen zuruck und arbeitete im elterlichen Betrieb Von 1906 bis 1907 leistete er seinen Militardienst als Einjahrig Freiwilliger ab Am 14 November 1912 heiratete er in Landau Pfalz Regina Kornelie Metzger Mit ihr und den beiden Kindern Lotte Lore und Fritz wohnte er in der Kalchstrasse 8 in Memmingen 2 Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat Nach dem Tod des Vaters ubernahm er die Weiss und Wollwarengrosshandlung Schon in Memmingen war er ein begeisterter und ausserst ambitionierter Amateurfotograf Seine Fotografien wurden in Memmingen auch mehrfach offentlich gezeigt Im Marz 1938 wurde Guggenheimer gezwungen seine Woll und Weisswarenhandlung zu verkaufen das Geschaft wurde also arisiert Am 11 November 1938 wurde Guggenheimer zusammen mit seinem Sohn im Rahmen der Novemberpogrome festgenommen und uber Augsburg in das KZ Dachau deportiert Dort wurden beide am 29 November 1938 wieder freigelassen Guggenheimers Geschaftshaus wurde 1939 von der Stadt Memmingen gekauft und als sog Judenhaus eingerichtet Neben Verwandten von Guggenheimer wurden hier nun auch weitere Juden untergebracht Anfang 1942 mussten schliesslich alle Bewohner nach Fellheim ziehen Von dort wurden sie in das KZ Theresienstadt oder in die Vernichtungslager deportiert Guggenheimer selbst konnte jedoch schon 1939 mit seiner Frau Regina nach Amsterdam emigrieren Die beiden Kinder flohen nach England In Amsterdam eroffnete Julius Guggenheimer ein Fotoatelier Guggs Fotos in der Michelangelostraat 60 Er trat auch der Nederlandischen Amateur Fotografen Vereening bei und erhielt Auftrage von Zeitungen und offentlichen Museen konnte jedoch kaum Geld damit verdienen Nach dem Einmarsch der Deutschen in die Niederlande wurde Guggenheimer zusammen mit seiner Frau im Mai 1943 in das Durchgangslager Westerbork gebracht Schon Anfang Juni wurden sie dann nach Sobibor deportiert wo sie am 4 Juni 1943 vergast wurden Gedenken Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Julius Guggenheimer vor Anwesen Kalchstrasse 8 in MemmingenSiehe auch Liste der Stolpersteine in Memmingen Am 29 Juni 2014 wurden fur Julius Guggenheimer und seine Frau Stolpersteine vor dem Wohnhaus in Memmingen zur Erinnerung eingelassen Diese wurden am 12 September 2015 erganzt durch Stolpersteine fur die beiden Kinder 3 Eine Ausstellung in der MEWO Kunsthalle in Memmingen machte 2016 das fotografische Werk zum ersten Mal offentlich 4 Anerkennungen Bearbeiten1934 Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft judischer Amateurfotografen Frankfurt a M Sammlungen Bestande BearbeitenWerke Fotografien Negative und Zeichnungen von Julius Guggenheimer finden sich in folgenden Sammlungen MEWO Kunsthalle Memmingen Stadtarchiv Memmingen Nederlands Fotomuseum Rotterdam Leiden University Library Benediktinerabtei Ottobeuren Stadtmuseum Munchen Judisches Museum Berlin Nationaal Archief Den Haag Collectie Spaarnestad nbsp Auf der Bauern Kegelbahn nbsp Der Klostermaler nbsp Ge oder GesLiteratur BearbeitenAxel Lapp Christoph Engelhard Nissan N Perez Julius Guggenheimer Fotograf Hrsg MEWO Kunsthalle Memmingen 2016 ISBN 978 3 9816274 3 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julius Guggenheimer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stolpersteine Nederlands Fotomuseum Rotterdam Julius Guggenheimer In Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 Bundesarchiv abgerufen am 13 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Biografien Stolpersteine in Memmingen e V Die Familie Julius und Regina Kornelie Guggenheimer PDF Abgerufen am 12 September 2019 Stolpersteine in Memmingen e V Liste der bisher verlegten Steine XLSX Abgerufen am 12 September 2019 MEWO Kunsthalle Julius Guggenheimer Fotograf Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 1 September 2019 abgerufen am 12 September 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mewo kunsthalle de Normdaten Person GND 109820946X lobid OGND AKS LCCN n2016069889 VIAF 281569061 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guggenheimer JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Fotograf und KaufmannGEBURTSDATUM 18 Februar 1885GEBURTSORT MemmingenSTERBEDATUM 4 Juni 1943STERBEORT Sobibor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Guggenheimer amp oldid 232420295