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Jules Dassin eigentlich Julius Dassin 1 geboren am 18 Dezember 1911 in Middletown Connecticut gestorben am 31 Marz 2008 in Athen war ein US amerikanischer Filmregisseur Drehbuchautor Produzent und Schauspieler Nach ersten Erfolgen in Hollywood zog er zu Beginn der McCarthy Ara nach Europa wo er seine Karriere fortsetzte Zu seinen bekanntesten Werken zahlen die in Europa entstandenen Filme Rififi Sonntags nie und Topkapi Er heiratete in zweiter Ehe die griechische Schauspielerin und spatere Politikerin Melina Mercouri und nahm nach Jahren im franzosischen Exil die griechische Staatsburgerschaft an Jules Dassin mit Melina Mercouri 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Filmografie 4 Auszeichnungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJules Dassin war der Sohn von Samuel Dassin einem ukrainisch judischen Immigranten in den USA und seiner Frau Berthe Vogel 2 Nach dem Umzug nach New York wuchs Jules Dassin mit sieben Geschwistern im Stadtteil Harlem auf 1 Er schloss sich der politisch linken jiddischsprachigen Theatergruppe ARTEF Arbeter Theatre Farband in der er sich zunachst als Schauspieler spater als Regisseur betatigte sowie dem Group Theater an 3 In den 1930er Jahren wurde er Mitglied der kommunistischen Partei aus der er 1939 enttauscht uber den Hitler Stalin Pakt austrat 1 1940 fuhrte Dassin erstmals Regie am Broadway und schrieb Beitrage fur Radiosendungen 4 1941 gab er sein Debut als Filmregisseur bei der Filmproduktionsgesellschaft Metro Goldwyn Mayer Nach einem Zerwurfnis mit MGM Chef Louis B Mayer drehte er fur den Produzenten Mark Hellinger und Universal Pictures die Films noirs Zelle R 17 und Stadt ohne Maske Nach Hellingers fruhzeitigem Tod wechselte Dassin zu 20th Century Fox und fuhrte bei einem weiteren Film noir Gefahr in Frisco Regie Die McCarthy Ara setzte Dassins Karriere in den USA ein Ende 1949 geriet er ins Visier antikommunistischer Ermittlungen weshalb Fox Produktionschef Darryl F Zanuck ihn seinen nachsten Film Die Ratte von Soho in London statt in den USA drehen liess 1 5 Dassin konnte das Filmmaterial jedoch nicht selbst schneiden weil ihm der Zutritt zum Studiogelande in Hollywood verwehrt wurde stattdessen gab er die Schnittanweisungen telefonisch durch 6 Beim Kinostart gingen die Kritiker in den USA mit dem Film hart ins Gericht heute gilt er als eine von Dassins besten Arbeiten 1951 denunzierten Elia Kazan und Edward Dmytryk Dassin vor dem Komitee fur unamerikanische Umtriebe HUAC 1 Ohne Aussicht auf weitere Beschaftigung in der US Filmindustrie emigrierte Dassin mit seiner Familie nach Europa Doch konnte er auch dort erst nach funf Jahren wieder drehen da von amerikanischer Seite Druck ausgeubt wurde sodass europaische Filmproduzenten befurchten mussten Filme Dassins konnten in den USA nicht vertrieben werden 3 Im Jahr 1955 ubernahm Dassin die Arbeit an seinem ersten europaischen Film Der in Frankreich gedrehte Gangsterfilm Rififi wurde ein grosser Kritiker und Publikumserfolg Dassin liess sich die franzosische Romanvorlage ins Englische ubersetzen schrieb das Drehbuch auf Englisch und liess es zuruck ins Franzosische ubersetzen Unter dem Pseudonym Perlo Vita spielte er auch eine der vier Hauptrollen Fur Rififi erhielt Dassin bei den 8 Internationalen Filmfestspielen von Cannes den Preis fur die beste Regie Die beruhmte in der Vorlage nicht vorhandene 32 Minuten dauernde Einbruchsszene in der kein Wort gesprochen wird wurde in mehreren spateren Filmen zitiert imitiert und parodiert unter anderem von Dassin selbst in Topkapi 1955 lernte er in Cannes die griechische Schauspielerin Melina Mercouri kennen 7 Im folgenden Jahr spielte sie in seinem Film Der Mann der sterben muss nach Nikos Kazantzakis Roman Griechische Passion O Xristos 3anastayrwnetai Mit Mercouri drehte Dassin auch seine grossen internationalen Erfolge Sonntags nie 1960 und Topkapi 1964 Dassin und Mercouri heirateten im Jahr 1966 Nach dem Militarputsch in Griechenland gingen sie ins Exil nach Paris 1 Dassins spateren Filmen war weder kommerzieller noch kunstlerischer Erfolg beschieden 1968 kehrte er fur Black Power in die USA zuruck Im selben Jahr arbeitete er auch am Broadway und wurde als Regisseur und Drehbuchautor der Musicalversion von Sonntags nie fur zwei Tony Awards nominiert Ab 1974 nach Ende der Militardiktatur lebten Dassin und Mercouri wieder in Griechenland 1992 wurde ihm ehrenhalber die griechische Staatsburgerschaft verliehen Nach dem Tod seiner Frau 1994 grundete er die Melina Mercouri Stiftung und setzte sich fur die bis heute nicht erfolgte Ruckgabe des Parthenon Frieses aus London nach Athen ein die ein oberstes Anliegen Mercouris insbesondere in ihrer Zeit als griechische Kulturministerin gewesen war Das von Dassin mit initiierte neue Akropolismuseum wurde 2009 eroffnet 8 Die Eroffnung erlebte Dassin jedoch nicht mehr Er starb 96 jahrig im Athener Hygeia Krankenhaus 9 und wurde seinem Wunsch entsprechend auf dem Ersten Athener Friedhof neben Melina Mercouri beigesetzt 10 Familie BearbeitenAus der ersten 1962 geschiedenen Ehe Dassins mit der ungarischen Violinistin Beatrice Launer stammen ein Sohn der populare franzosische Chanson Sanger Joe Dassin 1938 1980 sowie die Tochter Richelle Dassin 1940 die insbesondere fur ihren Bruder einige Lieder und Liedtexte schrieb und Julie Dassin 1944 die als Sangerin in den 1960er Jahren und nochmals 1980 mehrere Schallplatten aufnahm und 1972 mit der Chansonniere Brigitte Fontaine zusammenarbeitete sowie Nebenrollen in mehreren Filmen u a von Jules Dassin und Costa Gavras ubernahm 8 9 Filmografie Bearbeiten1941 The Tell Tale Heart 1942 Nazi Agent 1942 The Affairs of Martha 1942 Reunion in France 1943 Young Ideas 1944 Das Gespenst von Canterville The Canterville Ghost 1946 Two Smart People 1946 A Letter for Evie 1947 Zelle R 17 Brute Force 1948 Stadt ohne Maske The Naked City 1949 Gefahr in Frisco Thieves Highway 1950 Die Ratte von Soho Night and the City 1955 Rififi Du rififi chez les hommes 1957 Der Mann der sterben muss Celui qui doit mourir 1959 Wo der heisse Wind weht La legge 1960 Sonntags nie Pote Thn Kyriakh 1962 Phaedra 1964 Topkapi 1966 Halb elf in einer Sommernacht 10 30 P M Summer 1968 Hamilchama al hashalom Dokumentarfilm 1968 Black Power Up Tight 1970 Versprechen in der Dammerung Promise at Dawn 1974 The Rehearsal 1978 Traum einer Leidenschaft A Dream of Passion 1980 Zwei Herzen voller Liebe A Circle of Two Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1955 Regie Preis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes fur Rififi 1956 Prix Melies der Association Francaise de la Critique de Cinema fur Rififi 1956 National Board of Review Award in der Kategorie Bester auslandischer Film fur Rififi 1957 Besondere Erwahnung der International Catholic Organization for Cinema and Audiovisual OCIC bei den Filmfestspielen von Cannes fur Der Mann der sterben muss 1960 Nominierung fur den British Film Academy Award in der Kategorie Bester Film fur Sonntags nie 1961 Oscar Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und das Beste Originaldrehbuch fur Sonntags nie 1997 Preis fur das Lebenswerk auf dem Filmfest Munchen 2000 Sonderpreis des New York Film Critics Circle fur RififiLiteratur BearbeitenNorbert Grob Bernd Kiefer Artikel Jules Dassin In Thomas Koebner Hrsg Filmregisseure Biographien Werkbeschreibungen Filmographien Mit 109 Abbildungen Reclam Stuttgart 2008 3 aktualisierte und erweiterte Auflage 1 Auflage 1999 ISBN 978 3 15 010662 4 S 167 170 Weblinks BearbeitenJules Dassin in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Jules Dassin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gregor Dotzauer Nachruf Ich bin ein freier Geist In Tagesspiegel de 2 April 2008 abgerufen am 20 Oktober 2020 Rolf Niederer Sinnesfroher Tragiker In nzz ch 2 April 2008 S 46 abgerufen am 20 Oktober 2020 Gad Nahshon The Homecoming of Jules Dassin In The Jewish Post 2000 abgerufen am 20 Oktober 2020 englisch Jules Dassin in der Notable Names Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f David Walsh Jules Dassin victim of the anti communist witch hunt dies at 96 World Socialist Web Site 3 April 2008 abgerufen am 18 Februar 2013 John Wakeman World Film Directors Volume One 1890 1945 The H W Wilson Company New York 1987 S 190 a b Geoff Mayer Historical Dictionary of Crime Films Scarecrow Press 2012 S 106 108 Richard Natale Director Jules Dassin dies at 96 American expatriate helmed Rififi Naked City In Variety 31 Marz 2008 abgerufen am 18 Februar 2013 Andrew Spicer Historical Dictionary of Film Noir Scarecrow Press Lanham Maryland 2010 S 67 Zusatzmaterial auf der DVD Veroffentlichung von Night and the City Criterion Collection USA 2005 Film director Jules Dassin dies bbc co uk vom 1 April 2008 abgerufen am 18 Februar 2013 a b Angelike Contis Greece loses adoptive son Jules Dassin 1 2 Vorlage Toter Link www athensnews gr Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven athensnews gr 4 April 2008 abgerufen am 18 Februar 2013 a b Richard Severo Jules Dassin Filmmaker on Blacklist Dies at 96 In The New York Times 1 April 2008 abgerufen am 18 Februar 2013 knerger de Das Grab von Jules DassinNormdaten Person GND 12402551X lobid OGND AKS LCCN n88660679 VIAF 114983119 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dassin JulesALTERNATIVNAMEN Vita Perlo Pseudonym KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Filmregisseur und FilmproduzentGEBURTSDATUM 18 Dezember 1911GEBURTSORT Middletown Connecticut Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 31 Marz 2008STERBEORT Athen Griechenland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jules Dassin amp oldid 234033862