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Das Haus Judengasse 54 in der oberfrankischen Stadt Coburg ist ein reprasentatives Jugendstilgebaude das 1903 errichtet wurde und als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen ist NordostfassadeSudostfassadeSudwestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDas 1866 entstandene Wohnhaus des Kohlenhandlers Christian Hess wurde durch Hochwasser der Itz stark beschadigt 1903 durch ein vom Maurermeister Paul Schaarschmidt im historisierenden Jugendstil erbautes Gebaude ersetzt Der gelernte Masseur Peter Eichmuller aus Stoppach erwarb das Mietshaus in dem er auch wohnte und betrieb im Erdgeschoss Eichmullers Sanitats und Parfumeriegeschaft mit einem angeschlossenen Friseursalon das vorher seit 1889 im Haus Viktoriastrasse 9 ansassig war Insbesondere durch das in der Nachbarschaft 1907 eroffnete Ernst Alexandrinen Volksbad florierte das Geschaft Nachdem Peter Eichmuller im Jahr 1930 gestorben war fuhrten seine Frau Julie und die gemeinsame Tochter Frieda Stockel das Sanitats und Parfumeriegeschaft weiter Die Leitung des Geschafts ubernahm 1943 die Enkelin Gerda Buschbacher bis zu ihrem Tod 1956 Der Friseursalon wurde nach 1930 verpachtet spater waren in dem Laden unter anderem ein Elektrogeschaft und ein Kochstudio untergebracht Seit 2008 ist in den Jugendstilraumen wieder ein Friseur tatig Bei der Innenraumgestaltung kam insbesondere die detailreiche Stuckdecke und die Jugendstilverglasung wieder zur Geltung Architektur BearbeitenDer Grundriss des Hauses entspricht dem trapezformigen Zuschnitt des Grundstucks mit einer schmalen Giebelseite zur Judengasse Viktoriastrasse hin Das mit bossierten Quadern gestaltete Erdgeschoss kontrastiert mit den Sandsteingliederungen der Ziegelobergeschosse An der Giebel und der rechten Langseite zur Viktoriastrasse hin befinden sich die wichtigen Gliederungselemente des dreigeschossigen Gebaudes Ein schlanker polygonaler Eckerker mit Laterne und einem Erkerfuss uber dem verzierten Eckeingang betont die linke Schmalseite Die Spitzverdachung der Fenster im ersten Obergeschoss befindet sich auch im Erker das verschindelte zweite Obergeschoss gehort optisch zum Dachgeschoss Das Giebelfeld weist im Gegensatz zur linken Fassade Rundbogenfenster auf Die rechte Langseite wird von einem mittigen zweiachsigen reich ornamentierten Kastenerker beherrscht der uber zwei Geschosse aufragt und auf Konsolen uber einem Ladenfenster ruht Seine Brustungsfelder schmucken dichte vegetabile Dekorationen Das steile Satteldach uberragt ein spitzer Zwerchhausgiebel bis zur Hohe des Hauptfirstes Die Keilsteine der Erdgeschossfenster tragen die Embleme des Hosenbandordens und des Friseurhandwerks was auf den Frisiersalon von Peter Eichmuller hinweist Ein weiterer steiler Zwerchhausgiebel mit einem Zierfenster ragt auf der linken Langseite aus dem dortigen Mansarddach ebenfalls bis zur Hauptfirstlinie heraus Zwei von jeweils zwei Schaufenstern flankierte Portale bestimmen das Erscheinungsbild des Erdgeschosses In allen vier Offnungen befinden sich rundbogige von einem Segmentbogen uberfangene aufwandig figurlich und vegetabil ornamentierte Doppelfenster Die alte zum Teil erhaltene Jugendstilverglasung wurde 1984 1986 restauriert 1993 wurde das Dach instand gesetzt und die Fassade saniert Literatur BearbeitenChristian Boseckert Eine Strasse erzahlt Coburgs Geschichte Aus der Vergangenheit der Judengasse und deren Bewohner Band 22 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e V Coburg 2008 ISBN 3 9810350 4 6 S 140 142 Peter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 156 157 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judengasse 54 Sammlung von Bildern Denkmalliste fur Coburg PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Akten Nummer D 4 63 000 17950 259444444444 10 96 Koordinaten 50 15 34 N 10 57 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judengasse 54 Coburg amp oldid 236856269