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Joseph Anton Stranitzky 10 September 1676 vermutlich in Knittelfeld Steiermark 19 Mai 1726 in Wien war ein osterreichischer Schauspieler Theaterschriftsteller und Theaterleiter Er gilt als Begrunder des Alt Wiener Volkstheaters und Erfinder des darin auftretenden Wiener Hanswursts Zudem war er ein von der Medizinischen Fakultat Wiens geprufter Zahnarzt Stranitzky im Kostum des Sauschneiders Hans Wurst Die Korperhaltung zeigt seine tanzerische Ausbildung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirkung 3 Werke 3 1 Ausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStranitzky vermutlich ein Sohn der Eheleute Wenzel Stranitzky Wenceslaus Strannitzgy und Maria Barbara Stranitzky 1 war wie damals ublich zugleich Schauspieler und Puppenspieler Er schloss sich einer Wandertruppe an die 1699 in Munchen gastierte und war zu dieser Zeit auch schon als selbstandiger Marionettenspielunternehmer im suddeutschen Raum tatig Um 1705 wurden er und seine Ehefrau Maria Monica in Wien sesshaft 2 1706 trat er am Neuen Markt in Wien auf stets noch in Bretterbuden 1711 wurde er Pachter des Karntnertortheaters eines neuen aus Stein gebauten Hauses Mit seiner 1706 gegrundeten Truppe teutscher Komodianten 3 machte er den Commedia dell arte Darstellern Konkurrenz Er entwickelte fur sich die komische Figur des Wiener Hanswursts Der Hanswurst war erheblich grober als die italienischen Typen der Stegreifkomodie und hatte derartigen Erfolg dass er imitiert und von anderen Darstellern ubernommen wurde wie von Stranitzkys Schwiegersohn und Nachfolger Gottfried Prehauser Stranitzky war ausserdem Weinhandler und ubte noch eine bei einem Wanderarzt mit dem er als junger Mann wohl zusammen auf Jahrmarkten unterwegs gewesen war erlernte Tatigkeit 4 als Wundarzt vielleicht auch Quacksalber und Zahnzieher aus Schauspieler ubernahmen oft die damals groberen arztlichen Tatigkeiten wie Chirurgie und Zahnmedizin was mehrheitlich aus Amputationen und Zahnziehen bestand Fur eine Tatigkeit als Zahn und Mundarzt war Stranitzky von der Wiener Medizinischen Fakultat schliesslich sogar examiniert worden Sein Sohn Augustin 1712 1740 wurde ebenfalls als Zahnarzt tatig 5 Er starb am 19 Mai 1726 im Alter von 49 Jahren im Comodi Haus beim alten Karntnertor in Wien 6 Die offizielle Todesursache lautete innerlicher Brand Fieber Wirkung BearbeitenStranitzky parodierte und travestierte hofische Opern die er aus dem Italienischen und Franzosischen ubersetzte und integrierte darin seine auch als Hans Sausakh von Wurstelfeld 7 karikierte Hanswurst Figur Eine ganze Reihe von Texten solcher Haupt und Staatsaktionen sind erhalten 1938 wurde die Stranitzkygasse in Wien Meidling nach ihm benannt Werke BearbeitenLustige Reyss Beschreibung aus Saltzburg in verschiedene Lander um 1707 Ollapatrida des durchgetriebenen Fuchsmundi 1711 Ausg Wien 1886 online Internet Archive Ausgaben Bearbeiten Rudolf Payer von Thurn Hg Wiener Haupt und Staatsaktionen 2 Bde Wien Literarischer Verein 1908 12 Josef Anton Stranitzky et al Hanswurstiaden Ein Jahrhundert Wiener Komodie Wien Residenz 2001 ISBN 3 7017 1028 7Literatur BearbeitenBeatrix Muller Kampel Stranitzky Joseph Anton In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 473 Digitalisat Constantin von Wurzbach Stranitzky Joseph Anton In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 39 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1879 S 237 246 Digitalisat Otto Rommel Die Alt Wiener Volkskomodie Ihre Geschichte vom barocken Welt Theater bis zum Tode Nestroys Schroll Wien 1952 Reinhard Urbach Die Wiener Komodie und ihr Publikum Stranitzky und die Folgen Jugend amp Volk Wien u a 1973 ISBN 3 7141 6019 1 Ralf Vollmuth Joseph Anton Stranitzky 1676 1726 Komodiant und Zahnarzt Ein Beitrag zur Medizin und Theatergeschichte In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Bd 23 2004 ISSN 0177 5227 S 339 345 Ralf Vollmuth Zwischen Buhne und Zahnarztpraxis Der Komodiant und Zahnarzt Joseph Anton Stranitzky In Harald Salfellner Mit Feder und Skalpell Grenzganger zwischen Literatur und Medizin Prag Vitalis 2014 ISBN 978 3 89919 167 7 S 11 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Josef Anton Stranitzky Quellen und Volltexte Literatur von und uber Joseph Anton Stranitzky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Joseph Anton Stranitzky bei Zeno org Eintrag im Osterreichischen Musiklexikon mit Bildnis aus der ONBEinzelnachweise Bearbeiten Ralf Vollmuth Joseph Anton Stranitzky 1676 1726 Komodiant und Zahnarzt Ein Beitrag zur Medizin und Theatergeschichte In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 23 2004 S 339 345 hier S 339 Ralf Vollmuth 2004 S 339 f Ralf Vollmuth 2004 S 340 Ralf Vollmuth 2004 S 339 f Ralf Vollmuth 2004 S 342 f Arbeiter Zeitung 18 Mai 1927 in der Osterreichischen Nationalbibliothek Ralf Vollmuth 2004 S 340 343 Normdaten Person GND 118618865 lobid OGND AKS LCCN n97053427 VIAF 67258516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stranitzky Joseph AntonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Schauspieler und TheaterdichterGEBURTSDATUM 10 September 1676GEBURTSORT KnittelfeldSTERBEDATUM 19 Mai 1726STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Anton Stranitzky amp oldid 222494922