Josef Schnabel (* 29. Juni 1934 in Niederkassel, Rheinprovinz) ist Heimatforscher, Denkmalpfleger und Dozent für historische Themen an der Volkshochschule und für diese unterschiedlichsten Aktivitäten 2015 ausgezeichnet mit dem Rheinlandtaler.
Leben Bearbeiten
Josef Schnabel wurde in Niederkassel in der Niessengasse („der Junge aus der Niessengasse“) geboren und verbrachte zeitlebens dort. Im April 1941 wurde er, auf Antrag seiner Eltern ein Jahr später als üblich, an der Volksschule Niederkassel in der Schulstraße (heute Annostraße) eingeschult. In der Pfarrei St. Matthäus fand am Ostersonntag 1943 seine Erstkommunion statt, in der Pfarrkirche St. Joseph in Porz im Herbst 1943 seine Firmung. 1949 nach wegen der Rückstellung nur acht statt neun Jahren Schulzeit wurde Josef Schnabel entlassen. Nach zwei Jahren an der Handelsschule in Siegburg, erreicht durch die Fahrt mit dem Rhababerschlitten, erlangte er die mittlere Reife. Seine dreijährige Lehre als Kaufmannsgehilfe bei der Armaturenfabrik Josef Strack in Oberlar führten ihn über die Sparkasse Bonn zu seiner dann fast vierzigjährigen Anstellung bei der Feldmühle AG, der heutigen Evonik in Niederkassel.
Josef Schnabel war verheiratet und hat zwei Kinder.
Engagement in der Heimatforschung und Denkmalpflege Bearbeiten
Bereits in seiner Jugendzeit beschäftigte sich Josef Schnabel mit der Entwicklung der heutigen Stadt Niederkassel seit der Frankenzeit und entdeckte so seine Affinität zur Heimatgeschichte. 1973 begann seine Arbeit am Volksbildungswerk Niederkassel als „Dozent für Exkursionen zu historischen Themen“, die er von 1975 an über 30 Jahre lang für die Volkshochschule fortsetzte. 1981 wurde er zum ehrenamtlichen Beauftragten der Denkmalpflege der Stadt Niederkassel ernannt und 1993 offiziell als solcher gewählt. Besonders die alljährliche Denkmalfahrt am Tag des offenen Denkmals ist Teil seines Lebenswerks. Eng verbunden mit seiner persönlichen Geschichte, als er sich im Krieg als Kind gerade so hinter einem Fußfall vor englischen Luftangriffen verstecken konnte, setzte sich Josef Schnabel erfolgreich für die Restaurierung und Wiederaufstellung der sieben Fußfälle zwischen Niederkassel und Uckendorf ein. Als Autor veröffentlicht Josef Schabel verschiedene Werke zur Dokumentation der Stadtgeschichte wie den Bildband „Stadt Niederkassel – 25 Jahre jung“. Als solcher arbeitet er regelmäßig mit seinem engen Freund Lothar Schwarz zusammen und bringt Erzählungen und Gedichte zu den Rheindörfern heraus.
Auszeichnungen Bearbeiten
- Der Landschaftsverband Rheinland verlieh ihm 2015 den Rheinlandtaler.
- Er ist Träger der Ehrennadel der Stadt Niederkassel.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Josef Schnabel: Erinnerungen. In: Lebenshimmel. 8. Juni 2009, abgerufen am 28. Mai 2023.
- Schnabel: Bewahrung des Wissens für die Zukunft: Ein Brückenbauer zur Stadtgeschichte. 9. Oktober 2018, abgerufen am 28. Mai 2023.
- General-Anzeiger Bonn: Niederkasseler Denkmalpfleger für sein Engagement gewürdigt: Rheinlandtaler für Josef Schnabel. 19. Juni 2015, abgerufen am 28. Mai 2023.
- Gerd Linnartz: Der Rhein - Zauber und Wirklichkeit. In: machPuls. 11. Oktober 2020 (machpuls.de [abgerufen am 28. Mai 2023]).
Personendaten | |
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NAME | Schnabel, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Heimatforscher und Denkmalpfleger |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1934 |
GEBURTSORT | Niederkassel, Rheinprovinz |