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Dieser Artikel behandelt den Forstingenieur und Autor Josef Henrich zum Anthropologen siehe Joseph Henrich Josef Karl Ludwig Henrich 25 August 1879 in Abertham 17 Mai 1943 in Bregenz war ein osterreichischer Forstingenieur Jagdausbilder und Autor Josef Henrich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Forstamtliche Karriere 1 2 Jagd Jagdgesetze und ausbildung 1 3 Weiteres Leben Zwangsruhestand unter Hitler und Tod 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Henrich wurde in Abertham im damaligen osterreichischen Kronland Bohmen am 25 August 1879 als jungstes von zwolf Kindern des Oberlehrers und Volksschulleiters Johann Henrich Schonwald Bezirk Joachimsthal 11 Juli 1841 Jokes Gemeinde Wickwitz Bezirk Joachimsthal 18 September 1911 und seiner Frau Berta geb Heiser Gottesgab Bezirk Joachimsthal 15 Marz 1840 Jokes 15 Februar 1912 geboren und am 27 August 1879 auf den Namen Josef Karl Ludwig Henrich getauft Sein Grossvater war der Viktualienhandler Franz Karl Henrich in Sankt Joachimsthal Schonwald 27 September 1815 Schonwald 9 November 1876 1 Josef Henrich besuchte von 1885 bis 1891 die Volksschule und anschliessend das Gymnasium in Kaaden wo er 1899 maturierte Als Bursche war er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Abertham die ihn 1917 zu ihrem Ehrenmitglied ernannte 2 Der Familientradition seines Grossvaters Franz Karl Henrich und seines Urgrossvaters Mathias Henrich 1779 folgend wandte sich Josef Henrich dem Forstberuf zu und studierte in Wien an der Hochschule fur Bodenkultur an der er am 1902 zum Forstingenieur graduiert wurde 2 Forstamtliche Karriere Bearbeiten Anschliessend fuhrte ihn seine berufliche Laufbahn zur Wildbach und Lawinenverbauung Tirol Vorarlberg mit dem Sitz in Innsbruck Im September 1902 trat er als Hilfskraft bei der Gebietsbauleitung Dornbirn ein Im Fruhjahr 1903 wurde ihm die Baufuhrung in Bizau Bregenzerwald nach Ernennung zum Forstkommissar 1907 die Baufuhrung in Bludenz und 1912 die Bauleitung fur ganz Vorarlberg ubertragen Parallel dazu wurde er in den Wintermonaten in der Zentrale in Innsbruck eingesetzt In Anerkennung seiner grossen Verdienste vor allem bei der Beseitigung der verheerenden Verwustungen der Hochwasser von 1910 und 1912 wurde er 1914 mit dem Goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet 2 Am 18 September 1911 heiratete Josef Henrich Eugenie Schmid 1882 1974 die Tochter des Gastwirts der Gaststatte Zur Krone in Brenden Gemeinde Doren im Bregenzerwald Aus der Ehe gingen der Sohn Wilfried 1912 1943 Leiter eines Laboratoriums fur Nachrichtentechnik in Wien und die Tochter Irmgard 1918 2009 hervor 2 Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden Josef Henrich zur Fortfuhrung der Wildbachverbauungen als Ersatz fur die zum Kriegsdienst eingezogenen einheimischen Arbeiter 200 russische Kriegsgefangene zugeteilt um deren Unterbringung und Verpflegung er und seine Frau bemuht waren Zum Dank fur ihre gute Behandlung fertigten die Gefangenen fur Henrich einen Schreibtisch fur seine Frau diverse Ziergegenstande und fur den 1912 geborenen Sohn Wilfried Spielzeug unter anderem eine Kinder Werkbank welche sich jetzt im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz befindet und ein holzernes Karussell an 2 Nach dem Ende der Osterreichisch Ungarischen Monarchie wurden 1920 fur das Bundesland Vorarlberg eine selbstandige Sektion fur Wildbach und Lawinenverbauung und eine eigene Landesforstinspektion beide mit dem Sitz in Bregenz errichtet wobei in den Wirkungskreis der Forstinspektion auch die Jagd und Fischerei fielen Mit der Leitung dieser beiden Behorden wurde Josef Henrich mittlerweile zum Forstrat befordert betraut Es folgten seine Ernennungen zum Oberforstrat 1920 und zum Hofrat 1923 und seine Auszeichnung mit dem Grossen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 2 Die Tatigkeit Josef Henrichs auf dem Gebiet der Wildbach und Lawinenverbauung erstreckte sich auf insgesamt 79 Wildbache im ganzen Land Zu seinen bedeutendsten Leistungen zahlen die damals im gesamten Alpenraum einzigartige auch international weit uber Europa hinaus beruhmt gewordene Verbauung des Schesatobels im Gemeindegebiet Burserberg Bezirk Bludenz und umfangreiche Verbauungen in Vandans im Montafon ebenfalls Bezirk Bludenz Die Gemeinde Vandans verlieh Josef Henrich in Anerkennung dieser Verdienste die Ehrenburgerschaft und benannte eine Strasse 3 nach ihm Grundsatzlich war Henrich darauf gedacht das durch notwendige Verbauungen gestorte geologische Gleichgewicht durch sorgfaltige Bebuschung und Aufforstung der Bruchflachen wiederherzustellen Auch ein Hochwasser Meldedienst entsprang seiner Initiative 2 Als Landesforstinspektor war Josef Henrichs Hauptaugenmerk auf die sorgfaltige Auswahl und Ausbildung der Forstschutzorgane gerichtet wozu er regelmassige jeweils viermonatige Waldaufseherkurse ins Leben rief welche er personlich leitete Henrich war auch der Verfasser des Vorarlberger Waldaufsichtsgesetzes von 1921 Zum Zwecke der von Henrich betriebenen Aufforstungen bzw Wiederbewaldungen legte er Forstgarten und Pflanzschulen in Brunnenfeld bei Bludenz Altenstadt Bartholomaberg Laterns Hochkrumbach Au und Hittisau an und begrundete 1929 einen Lehr und Versuchsforst in Lochau 2 Josef Henrich kummerte sich auch um die Wiederbewaldung des Gebietes von Hochkrumbach auf dem Sattel zwischen dem Lechtal und dem Bregenzerwald und damit an der Wasserscheide zwischen Donau und Rhein welches im Laufe der Jahrhunderte vollstandig entwaldet worden war so dass 1856 die letzten Bauern den Ort hatten aufgeben mussen Im Jahr 1921 begann Josef Henrich mit der Wiederaufforstung hauptsachlich mit Zirben und Legfohren Gleichzeitig setzte er sich auch mit eigenen Mitteln fur die Wiederinstandsetzung der verfallenen Kirche ein die im Herbst 1932 neu eingeweiht werden konnte Bei seinem letzten Besuch in Hochkrumbach im Herbst 1942 konnte sich Henrich vom Erfolg der Aufforstung uberzeugen 2 Jagd Jagdgesetze und ausbildung Bearbeiten Schon wahrend seiner Gymnasialzeit in Kaaden wurde Josef Henrich von einem alten Jager auf Pirschgange mitgenommen und in den Jagdbetrieb und dessen Gebrauche und Traditionen eingefuhrt Seither liess ihn die Jagerei nicht mehr los wobei er sich zeitlebens als Heger verstand Das Vorarlberger Jagdgesetz von 1933 und dessen Durchfuhrungsverordnungen waren seine Werke Er war Grundungsmitglied des Vorarlberger Jagdschutzvereins und von 1935 bis 1937 dessen Vorsitzender 4 1935 36 bekleidete Josef Henrich das Amt des Vorarlberger Landesjagermeisters 2 Weiteres Leben Zwangsruhestand unter Hitler und Tod Bearbeiten Henrich war ein musik und kunstliebender Mensch Er und seine Frau waren befreundet mit dem Hochster Maler Franz Reiter 1875 1918 dem Dornbirner Altmeister Alfons Luger 1869 1945 der Innsbrucker Malerin und Zeichnerin Martha Strele 1889 1984 einer Tochter des damaligen Chefs der Wildbach und Lawinenverbauung Tirol Hofrat Georg Strele 1861 1950 und mit dem aus Au Rehmen Bregenzerwald stammenden Bildhauer Kaspar Albrecht 1889 1970 Zahlreiche Werke dieser vier Kunstler wie auch Gemalde von Fritz Krcal 1888 1983 und Josef Berchtold 1870 1917 befinden sich im Familienbesitz Alfons Luger Georg Strele und der Zurcher Bankier und Jagdpachter Albert Hofmann waren Henrichs engste Freunde 2 Nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 wurde Josef Henrich im Marz 1939 zwangsweise in den Ruhestand versetzt was ihn verbitterte und auch an der Gesundheit schadigte Josef Henrich war zwar deutschnational gesinnt war aber nicht Nationalsozialist ebenso wie er religios aber nicht klerikal war 2 Josef Henrich starb in seinem Haus in Bregenz Riedergasse 16 am 17 Mai 1943 Sein von Kaspar Albrecht geschaffenes Grabmal steht auf dem stadtischen Friedhof an der Blumenstrasse in Bregenz 2 Werke BearbeitenSchon 1920 erschienen seine Gedanken zur Erhaltung von Wald und Wild und sein Kurzes Jagdbrevier ein kleines Lehrbuch fur den Vorarlberger Waldaufseherkurs fur die Forst und Jagdprufungen sowie fur Jager und Jagd freunde 1924 in 2 Auflage Daneben betrieb er uber Jahrzehnte hinweg umfangreiche Studien uber das Weidkorn die Magensteine des Auer und Birkwildes anhand derer er die Wanderungen dieses Federwildes erforschte und 1928 in der Zeitschrift Der Deutsche Jager publizierte und vererbungswissenschaftliche Untersuchungen der Geweihbildung beim Rotwild Bedeutend ist auch Josef Henrich s geographisch geschichtlich technische Abhandlung uber Die gedeckten Holzbrucken in Vorarlberg welche 77 Bruckenbauwerke beschreibt Manuskript 1930 1940 teilweise abgedruckt im Jahrbuch 1953 des Vorarlberger Landesmuseumsvereins Neben einem halben Hundert an den verschiedensten Orten erschienener fachwissenschaftlicher Aufsatze war Josef Henrich auch literarisch hochst produktiv Im Nachlass fanden sich die Manuskripte zu den ungedruckten Romanen Wenn der Wald gestorben ist Wo kein Wald mehr grunt und Der Dorfpatriarch ein Genossenschaftsroman aus dem Bregenzerwald zu den drei umfangreicheren Schriften Jager Manner und Menschen Wilderer und Aus des Erbforsters Tagebuch sowie zu zahlreichen kleineren Abhandlungen und Erzahlungen und ein fruhes Gedichtheft aus dem Jahr 1899 Die Romane Wenn der Wald stirbt Wenn der Wald gestorben ist und Wo kein Wald mehr grunt bilden seine die Zeit von 1682 bis 1856 umspannende Hochkrumbach Trilogie Den Endpunkt seines Schaffens stellt der unvollendete im Jahre 1891 im Erzgebirge handelnde autobiographische Roman Wenn der Wald spricht 1942 43 dar Josef Henrich ist also an dem von ihm vorausgeahnten Ende seines Lebens wieder zu seinen geographischen Wurzeln zuruckgekehrt An gedruckten Werken liegen vor die Tagebuch Skizzen Liebesgaben 1913 Gedanken zur Erhaltung von Wald und Wild Skizzen aus meinem Tagebuch Teutsch 1920 Waldbilder und Tierstudien 1921 Das Forst und Jagdschutzorgan in Vorarlberg Die Rechte und Pflichten desselben nebst einer Sammlung der Gesetze und Verordnungen J N Teutsch 1923 Manner Tagesbucherinnergen Vorarlberger Verlagsanstalt 1924 Kurzes Jagdbrevier fur den Vorarlberger Waldaufseherkurs fur die Forst und Jagdschutzprufungen sowie fur Jager und Jagdfreunde 2 Auflage J N Teutsch 1924 Das Vogelschutzgesetz fur das Land Vorarlberg Gesetz vom 15 Janner 1909 wirksam fur das Land Vorarlberg betreffend den Schutz der fur die Bodenkultur nutzlichen Vogel Mit einer Anleitung zur Ausubung des Schutzes der heimischen Vogelwelt nach Berlepsch nach 1924 Vater unser Skizzen u Betrachtgn aus meinem Tagebuch Vorarlberger Verlagsanstalt 1926 Engelberg Maier Bilder aus dem Leben eines Waldlaufers Nach d Tagebuchskizzen des Landesforstinspektors Hofrat Henrich J N Teutsch 1929 Vortrage des Landesinspektors Hofrat Ing Josef Henrich gehalten am 8 Oktober 1932 in Feldkirch aus Anlass der Kultur u Wirtschaftsausstellung Das Tier im Leben des Menschen Vorarlberger Landesjagdschutzverein 1932 die Bregenzerwald Romane Wenn der Wald stirbt 1940 2 Auflage F C Mayer 1941 Wenn der Wald bluht Roman aus dem Leben eines Waldlaufers F C Mayer 1942Literatur BearbeitenHenrich Josef In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 275 Einzelnachweise Bearbeiten Statni oblastni archiv v Plzni Abertamy Nr 13 Bl 130 a b c d e f g h i j k l m Lebenslauf des Hofrat Ing Josef Henrich von Dr Clemens Falser 2011 Zwischen Almustrikstrasse und Dorfstrasse Vorarlberger Jagerschaft Nachlass von Ing Josef Henrich 1877 1943 Memento des Originals vom 3 April 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vjagd at gesehen 24 Oktober 2011 Normdaten Person GND 1011829703 lobid OGND AKS VIAF 170603653 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henrich JosefALTERNATIVNAMEN Henrich Josef Karl LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Forstbeamter und AutorGEBURTSDATUM 25 August 1879GEBURTSORT AberthamSTERBEDATUM 17 Mai 1943STERBEORT Bregenz 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