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Der Johannesburg Aktionsplan englisch Johannesburg Plan of Implementation 1 wurde im September 2002 auf dem Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung in Johannesburg Sudafrika verabschiedet Er bestatigt die Ziele der Millenniumserklarung des Jahres 2000 Er umfasst eine Vielzahl von Vereinbarungen die die Ziele aus der Konferenz in Rio de Janeiro 1992 aufgreift und erweitert Ausserdem enthalt er neu formulierte Ziele Flagge von Johannesburg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte Rio de Janeiro 1992 2 Johannesburg Aktionsplan 2002 2 1 Strategien 2 2 Ziele 2 3 Kritische Diskussion 2 3 1 Erfolge 2 3 2 Defizite 3 Rio de Janeiro Konferenz 2012 4 Aktuelle Situation 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte Rio de Janeiro 1992 BearbeitenIm Jahr 1992 kam es auf der UN Konferenz fur Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro zu einem Treffen der internationalen Gemeinschaft bei dem das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung verfolgt wurde Eine unabhangige Kommission sollte politisch und rechtlich verbindliche Handlungsvorgaben entwickeln Neben umweltpolitischen Problemen wurden auch die globalen Entwicklungsprobleme im umweltpolitischen Zusammenhang behandelt 2 Es kamen in Rio funf Dokumente zustande Ein Ergebnis aus dieser Konferenz war die Agenda 21 Diese enthalt 40 Kapitel die alle wesentlichen Politikbereiche einer umweltvertraglichen und nachhaltigen Entwicklung behandeln Viele Aktivitaten zur Lokalen Agenda 21 wurden in der Folgezeit auf regionaler nationaler und weltweiter Ebene vernetzt 3 Johannesburg Aktionsplan 2002 Bearbeiten nbsp Flagge der Vereinten NationenZehn Jahre nach Rio de Janeiro wurde das Thema Nachhaltigkeit im Jahr 2002 noch einmal auf dem Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung in Johannesburg aufgegriffen Zu einer wichtigen Vereinbarung auf diesem Gipfel gehorte die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie den Umweltschutz unter politisch stabilen Bedingungen zu festigen Dies sollte auf globaler lokaler nationaler und regionaler Ebene geschehen Um dieser Vereinbarung gerecht zu werden verabschiedeten die Teilnehmer des Gipfels den sogenannten Aktionsplan von Johannesburg 2002 In diesem wurden die Ziele der Millenniumserklarung des Jahres 2000 verabschiedet 4 Strategien Bearbeiten In diesem Sinne sollte Johannesburg eine klar formulierte politische Botschaft fur eine nachhaltige Entwicklung der Globalisierung senden Dies sollte in den funf Schlusselfeldern Wasser erneuerbare Energien Gesundheit Landwirtschaft und Biodiversitat geschehen 5 Die konkreten Ziele seien moglichst schnell umzusetzen Zudem wurde unter dem Begriff Nachhaltigkeit definiert dass eine Entwicklung erst dann nachhaltig ist wenn die Bedurfnisse der heutigen Generation befriedigt werden ohne dabei die Moglichkeiten kunftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedurfnisse zu beeintrachtigen Hierbei steht die Befriedigung der Grundbedurfnisse und die Tragfahigkeit des globalen Okosystems im Mittelpunkt 6 Ziele Bearbeiten Aufbauend auf der Millenniumserklarung vereinbarten die Delegierten im Aktionsplan folgende Ziele Das sogenannte Artensterben sollte bis Anfang 2010 deutlich reduziert werden Die negativen Auswirkungen von Chemikalien auf die Umwelt und die Menschheit sind bis 2020 deutlich zu verringern Lander stehen unter der Pflicht ihre Entwicklungshilfe auf 0 7 Prozent des Bruttosozialproduktes zu erhohen deutliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien Geschadigte Fischbestande sollten sich bis 2015 erholen Der Diskriminierung von Frauen muss ein Ende gesetzt werden Global handelnde Unternehmen haben die Aufgabe okologische und soziale Verantwortung zu ubernehmen Umweltschadliche Subventionen sollen abgeschafft werden vor allem im Bereich der Steinkohlesubventionen Die internationalen Umweltvereinbarungen durfen nicht den Regeln der WTO untergeordnet sein Eine Anderung des Konsum und Produktionsverhaltens muss herbeigefuhrt werden Alle Staaten sollen sich dem Kyoto Protokoll anschliessen Der Verlust von naturlichen Ressourcen wie zum Beispiel die von Seen und Waldern muss umgehend gestoppt werden Ein Welt Solidaritatsfonds soll die Armutsbekampfung unterstutzen Dieser Fonds soll auf freiwilligen Beitragen basieren Der Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser sollte bis 2015 halbiert werden 7 Kritische Diskussion Bearbeiten Mit der Konferenz in Johannesburg wurde letztendlich ein Aktionsplan verabschiedet der im stetigen Prozess umgesetzt werden sollte Eine Vielzahl von Kritikern betrachteten diese Konferenz und die daraus resultierenden Ziele im Nachhinein anhand verschiedener Kriterien Erfolge Bearbeiten Auch wenn dem Weltgipfel fur Nachhaltige Entwicklung das grosse Scheitern in den ersten Jahren nach der Verabschiedung nachgesprochen wurde kam es mit dieser Verabschiedung zu einem langfristigen Fortschritt Da Johannesburg eine Folgekonferenz auf die des Rio Gipfels aus dem Jahr 1992 war war es schon im Vorhinein klar dass sie weit nicht solche Ergebnisse wie damals erreichen konnten Trotz des Fehlens verbindlicher Umsetzung konnte man auf diesen Aktionsplan sehr gut im Nachhinein aufbauen Im Vergleich zu Rio 1992 wurden hier in verhaltnismassig kurzer Zeit Fortschritte erzielt Ein absolut messbarer Erfolg des Johannesburg Aktionsplans war die Zielformulierung zur Nachhaltigen Entwicklung Sie ist zu einem Leitbild geworden das tatsachlich quer durch alle Politikbereiche als ein Losungsansatz angesehen wird Ein weiterer Erfolg der Verabschiedung bestand in der Kombination wirtschaftlicher und finanztechnischer Fragen mit der Umweltproblematik Hierbei wurde eine einschneidende Grundlage gelegt die besagt dass weder im Bereich der Finanzen noch in der Wirtschaft Umwelt und Sozialrelevante Themen ausgeschlossen werden durfen 5 Defizite Bearbeiten Auch wenn die Verabschiedung des Johannesburg Aktionsplans einige wenige Erfolge mit sich brachte kam es zu zahlreichen Defiziten Da die Verhandlungen des Weltgipfels unter dem starken Einfluss von wirtschaftlicher Globalisierung und Handelsliberalisierung standen waren vor allem die Industriestaaten nicht bereit uber die Beschlusse von Monterrey und Doha hinauszugehen Dies fuhrte dazu dass der verabschiedete Aktionsplan unter den mangelnden Zeitvorgaben sowie den unklar formulierten Zielvorgaben leiden musste Zudem ist es dem Weltgipfel 2002 nicht gelungen die Ziele der grossen UN Konferenz im Jahr 1990 zu den Themen Frauen Bevolkerungsfragen oder HIV Aids zu berucksichtigen Vor allem dieses Defizit wurde sehr stark kritisiert 5 Kritiker kritisieren vor allem die unklare Formulierung der Ziele Diese wurden grossteils sehr schwach und vor allem ungenau formuliert Eine solche Ungenauigkeit fuhrt zu Ineffizienz einiger Ziele Ein Beispiel hierfur ist die Minimierung der Giftstoffe in zahlreichen Chemikalien Es wird nur benannt dass diese Chemikalien reduziert werden sollten jedoch werden hier keine weiteren Details aufgezahlt Damit verliert dieses Ziel an Bedeutung und Berucksichtigung sowie einige andere Ziele auch 5 Rio de Janeiro Konferenz 2012 BearbeitenAufbauend auf den Aktionsplan in Johannesburg fand vom 20 bis zum 22 Juni 2012 eine weitere und vorerst letzte Konferenz fur nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro statt Ein Ziel dieser Konferenz war es die Staaten erneut auf eine nachhaltige Entwicklung zu verpflichten Diese Konferenz griff einige Ziele des Aktionsplanes noch einmal auf und konkretisierte sie Ein Beispiel hierfur ist das Einleiten von Massnahmen um die globalen Fischbestande in einer solchen Hohe zu erhalten oder auf diese Hohe zuruckzufuhren die den hochstmoglichen Dauerertrag sichert Hier wurde ein konkretes Zeitfenster das sich bis 2015 hinziehen sollte beschlossen Da der Beschluss zum Abbau von schadlichen Subventionen zu diesem Zeitpunkt eher schwach ausfiel wurden Lander dazu angeregt diese Subventionen zu rationalisieren 8 Durch die rege und sehr schleppende Umsetzung des Rio Johannesburg Aktionsplanes fehlte es den Delegierten im Jahr 2012 vor allem an Vertrauen in den politischen Willen der jeweils anderen Seite das Ruder in Richtung nachhaltige Entwicklung herumzureissen Auf dies sollte in dieser Konferenz mehr Wert gelegt werden In der Abschlusserklarung dieser Konferenz wurden die sogenannten SDGs Sustainable Development Goals beschlossen die ein neues Zeitfenster dass sich bis in das Jahr 2015 erstrecken sollte bekamen Zwar wurde in diesem Abschlussdokument wieder sehr viel offen gelassen jedoch bot es sehr viel Raum fur Verbesserungen und eroffnete Chancen die Ergebnisse nachtraglich aufzuwerten 8 Aktuelle Situation BearbeitenDie Umsetzung des Aktionsplanes dauert an und darauf aufbauend entwickeln sich neue Das sogenannte Artensterben soll bis Anfang 2010 deutlich reduziert werden Mit diesem Ziel wurde festgehalten dass die in der Roten Liste erfassten bedrohten Arten sich um eine Kategorie verbessern sollten Hierbei sollte zudem der Anteil von Wildnis und Naturwaldern deutlich gesteigert werden Jedoch konnte dieses Ziel bis heute nicht realisiert werden Vor allem in Deutschland sind nahezu ein Zehntel der Pilz Pflanzen und Tierarten ausgestorben Weitere 30 bis 40 Prozent sind vom Aussterben bedroht bzw gefahrdet 9 Die negativen Auswirkungen von Chemikalien auf die Umwelt und die Menschheit sind bis 2020 deutlich zu verringern Innerhalb dieses Zieles wurde festgehalten das die Anreicherung von Chemikalien in Nahrungsketten in Luft und in den Gewassern deutlich verringert werden sollte 10 Wenn man die Entwicklung dieses Zieles bis heute zuruckverfolgt kann man feststellen dass sich dieses Ziel noch im Umsetzungsprozess befindet Aufbauend auf dieses Ziel werden verschiedene Massnahmen und Umweltqualitatsnormen innerhalb der Lander getroffen Einige Lander wie zum Beispiel die Schweiz legen innerhalb des Zieles verschiedene Zeitraume fest Dies weitet sich teilweise bis 2030 aus 11 Lander stehen unter der Pflicht ihre Entwicklungshilfe auf 0 7 Prozent des Bruttosozialproduktes zu erhohen Innerhalb dieses Zieles verpflichteten sich die Industrielander offentliche Hilfe im Umfang von mindestens 0 7 Prozent des Bruttosozialproduktes zu leisten Diesem 0 7 Prozent Ziel wird im Kreise verschiedener Kritiker das klagliche Scheitern zugewiesen 12 Ein zu grosser Anteil der Menschheit lebt immer noch in Armut Deutliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien Das Thema der erneuerbaren Energien ist bis heute ein grosses Thema Da der Energiebedarf durch die exponentiell wachsende Weltbevolkerung immer stetig wachsen wird ist es energie umwelt und klimapolitisch sehr wichtig erneuerbare Energien auszuweiten und den Energiekonsum zu reduzieren Hierbei wird innerhalb des Zieles festgelegt dass eine 20 prozentige Energieeinsparung gegenuber der Trendentwicklung stattfinden muss Durch eine Vielzahl von Untersuchungen und Studien ist mittlerweile bekannt dass die Erdgas und Erdolreserven nur noch ca 50 Jahre ausreichen Hierbei liegen die Grunde im starken Bevolkerungswachstum wie auch im gesteigerten Transportaufkommen Auch die wachsende Energienachfrage tragt ihren Teil dazu bei Vor allem in Russland China und Indien ist die Nachfrage sehr gross China und Indien haben bis heute ihren Energieverbrauch seit 1980 versechsfacht und es wird bis 2030 noch einmal auf das Doppelte ansteigen 13 Auch hier befinden wir uns noch im stetigen Umsetzungsprozess der Steigerung von erneuerbaren Energien Geschadigte Fischbestande sollen sich bis 2015 erholen Auch innerhalb dieses Zieles befindet man sich immer noch im Umsetzungsprozess Hier gehen jahrlich 3 Milliarden Euro wegen Uberfischung verloren Zudem sind 41 der untersuchten Bestande im Nordost Atlantik und den angrenzenden Gewassern noch immer uberfischt Im Mittelmeer sind von 97 Bestanden 91 uberfischt Um dieses Ziel realisieren zu konnen wurde eine neue Gemeinsame Fischerpolitik GFP festgelegt Diese trat am 1 Januar 2014 in Kraft Mit der GFP sollen sich die Fischbestande erholen und daraus resultierend fur Nahrungsmittel eingesetzt werden konnen Zudem kann ein guter Umweltzustand in den Meeren erreicht und ein faires Fischen durch EU Flotten in Nicht EU Gewassern gewahrleistet werden Die GFP enthalt zudem Massnahmen gegen Uberfischung und zur Verringerung der Ruckwurfe Die EU hat damit die einmalige Chance der nachhaltigen Fischerei innerhalb und ausserhalb der EU zum Durchbruch zu verhelfen 14 Der Diskriminierung von Frauen muss ein Ende gesetzt werden Dieses Ziel verbietet die Diskriminierung von Frauen in allen Lebensbereichen Dies umfasst zum Beispiel die Bereiche Politik Bildung Familie Arbeit Wirtschaft Soziales Kultur und Gesetzgebung Hierbei mussen die Mitgliedsstaaten regelmassig uber die Umsetzung des Ubereinkommens auf nationaler Ebene berichten Diese Berichte zur Beseitigung der Diskriminierung der Frauen gelangen mindestens alle vier Jahre an den VN Ausschuss 15 Die Beteiligung von Frauen an Gesellschaft und Politik weist vor allem in Afrika einen Fortschritt auf Dies kann man sehr gut in der Politik Afrikas erkennen Hier waren 1960 nur ein Prozent der Frauen in der Politik vertreten wohingegen 2009 der Anteil bei rund 20 Prozent lag Jedoch verbessert dies nicht die gesellschaftliche Situation der Mehrheit der Frauen in Afrika Ein grosser Teil dieser Frauen wird bis heute noch diskriminiert 16 Deshalb entschied sich das Europaische Parlament am 8 Oktober 2015 fur eine Erneuerung des EU Aktionsplans Dieser sollte die Gleichstellung der Geschlechter und Machtgleichstellung der Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit aufgreifen In diesem Nachfolgeplan sollten alle Aspekte der Aussenpolitik der EU stehen Dazu gehoren Entwicklungszusammenarbeit humanitare Hilfe Handel Menschenrechte und auswartige Angelegenheiten Migration und Asyl 17 Global handelnde Unternehmen haben die Aufgabe okologische und soziale Verantwortung zu ubernehmen Dieses Ziel wurde in vielen Bereichen unterschiedlicher Unternehmen umgesetzt Dies konnte vor allem umgesetzt werden da die EU Kommission 2014 eine Berichtspflicht zur Nachhaltigkeitsleistung von grossen Unternehmen anforderte Die EU Kommission fordert mehr Transparenz von Unternehmen zu den okologischen und sozialen Folgen ihres Geschafts Sie sollten erlautern welche Emissionen sie selbst oder uber ihre Wertschopfungskette verursachten und was sie dagegen unternehmen wollten Zudem sollten sie darlegen ob sie mehr Energie und Ressourceneffizienz erreichen unter anderem was sie fur ihre Beschaftigten tun um die Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern ertraglich zu machen und dazu die Menschen faire Lohne erhalten Die Richtlinie soll aber nur fur Unternehmen des offentlichen Interesses gelten insbesondere fur borsennotierte Dies reduziert den Kreis von einst angepeilten 18 000 auf 6 000 Unternehmen 18 Umweltschadliche Subventionen sollen abgeschafft werden vor allem im Bereich der Steinkohlesubventionen In diese Massnahme wurde bis in das Jahr 2015 sehr viel Geld investiert Vor allem Deutschland gab fur dieses Ziel im Jahr 2010 rund 35 8 Milliarden Euro aus Jedoch ist man hier von einer nachhaltigen Haushaltspolitik immer noch weit entfernt Innerhalb der Vereinten Nationen kann man deutlich erkennen dass der Abbau der umweltschadlichen Subventionen bis heute wenig Erfolg hatte Aufgrund dessen wurde eine Europa 2020 Strategie verabschiedet Mit Hilfe dieser Strategie soll der Fortschritt der Mitgliedsstaaten uberwacht werden Hierbei sollen vor allem Abbauschritte verbindlich und uberprufbar gemacht werden 19 Die internationalen Umweltvereinbarungen durfen nicht den Regeln der WTO untergeordnet sein Dieses Ziel wurde von den Vereinten Nationen eingehalten Die Umweltvereinbarungen sind nicht der WTO untergeordnet Jedoch beteiligt sich die WTO als Akteur einer internationalen Organisation an den Umweltvereinbarungen auch wenn deren Primaraufgaben nicht im Umweltbereich liegen Neben der WTO beteiligen sich noch einige weitere Akteure an der internationalen Umweltvereinbarung Diese sind zum Beispiel die Energieagentur die Weltbank die UNDP die WHO und viele andere internationale Organisationen 20 Eine Anderung des Konsum und Produktionsverhaltens muss herbeigefuhrt werden Konkretisiert wurde das Ziel in dem 2003 gestarteten Marrakesch Prozess in dessen Zentrum die Entwicklung von Strategien und Massnahmen zur Starkung nachhaltiger Konsum und Produktionsmuster stehen Der Marrakesch Prozess bildet die Basis fur nationale Strategien zur Forderung nachhaltiger Produktions und Konsummuster In Deutschland wurde vor diesem Hintergrund im Jahre 2004 vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt der nationale Dialogprozess zur nachhaltigen Konsum und Produktionsweisen ins Leben gerufen Auf der europaischen Ebene folgte im Jahr 2008 der Aktionsplan Nachhaltigkeit in Produktion und Verbrauch Auf dem Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 Rio 20 wurde der Zehn Jahres Rahmen fur das Programm der nachhaltigen Konsum und Produktionsweisen in der Fassung der CSD 19 beschlossen 21 Auch dieses Ziel befindet sich weiterhin im Umsetzungsprozess Alle Staaten sollen sich dem Kyoto Protokoll anschliessen Innerhalb dieses Zieles wird das Kyoto Protokoll benannt das am 11 Dezember 1997 beschlossen wurde und als Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention UNFCCC der Vereinten Nationen mit dem Ziel des Klimaschutzes dienen soll Dieses Protokoll besagt dass die Industriestaaten ihren Ausstoss an Treibhausgasen bis 2012 um insgesamt 5 2 Prozent gegenuber dem Stand von 1990 verringern sollen Entwicklungslander haben das Abkommen ebenfalls unterzeichnet sind aber von den Verpflichtungen befreit Das Kyoto Protokoll ist seit dem 16 Februar 2005 fur die Teilnehmerstaaten bindend In der Praxis bedeutet das dass die vereinbarten Ziele eingehalten werden mussen ansonsten treten Sanktionen in Kraft Es schlossen sich um die 188 Staaten an das Kyoto Protokoll an jedoch konnte man bis ins Jahr 2015 nicht alle Staaten erreichen Nach der Verlangerung des Protokolls bis in das Jahr 2020 verkundeten am 8 Dezember 2012 Russland Kanada Japan und Neuseeland ihren Austritt 22 Die USA haben das Kyoto Protokoll bis heute nicht ratifiziert Kanada ist im Jahr 2013 ausgetreten 23 Der Verlust von naturlichen Ressourcen wie zum Beispiel die von Seen und Waldern muss umgehend gestoppt werden Auch bis in das Jahr 2015 konnte dieses Ziel nicht erreicht werden Die Biodiversitat ist immer noch starken Bedrohungen ausgesetzt Darunter zahlt der Verlust von Lebensraumen die Verschmutzung von Waldern und Stadten ubermassige Ausbeutung von Ressourcen invasive gebietsfremde Arten sowie der Klimawandel Auch hier wird zur Verwirklichung des Zieles ein neuer Zeitraum angegeben Dieser zieht sich bis in das Jahr 2020 24 Ein Welt Solidaritatsfonds soll der Armutsbekampfung entgegenwirken Dieser Fonds soll auf freiwilligen Beitragen basieren Berichten zufolge existieren verschiedene Solidaritatsfonds auf nationaler Ebene die auf freiwilligen Beitragen basieren Jedoch reichen diese Mittel mit zahlreichen anderen Mitteln zur Armutsbekampfung in den meisten Landern nicht aus 25 26 Der Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser soll bis 2015 halbiert werden Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie zu Abwassersystemen wurde von den Vereinten Nationen 2010 als grundlegendes Menschenrecht anerkannt In einigen Entwicklungslandern besteht immer noch Handlungsbedarf Innerhalb dieser Lander wird versucht mit Hilfe von Infrastruktur Projekten diese Lage zu verbessern Hierbei kann man deutliche Erfolge erkennen Bisweilen bleiben die angestrebten positiven Gesundheitsauswirkungen allerdings hinter den Erwartungen zuruck Laut einem Zwischenbericht im Jahr 2013 hat man dieses Ziel sogar schon im Jahr 2010 erreicht 27 Schlussfolgernd kann man sagen dass im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung nicht alle Ziele bis ins Jahr 2015 ausreichend umgesetzt wurden Der Bereich der Nachhaltigkeit musste sich schon in den letzten Jahrzehnten behaupten Schon 2002 in Johannesburg misslang es den Delegierten einen wirksamen Aktionsplan fur die Umsetzung der Nachhaltigkeitspolitik aufzustellen In der Rio de Janeiro Konferenz kam hinzu dass Wirtschaftswachstum als Mittel fur Entwicklung und Armutsbekampfung in den Vordergrund ruckte Hier kann man deutlich erkennen dass sich das Ziel Umweltschutz bis heute noch gegenuber den Zielen Wachstum und sozialen Fortschritt behaupten muss 8 Weblinks BearbeitenBundesministerium fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Der Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung in Johannesburg 2002 abgerufen am 10 Dezember 2015 RP Online Umweltverbande nicht zufrieden Der Aktionsplan von Johannesburg 4 September 2002 abgerufen am 10 Dezember 2015 Durchfuhrungsplan des Weltgipfels fur nachhaltige Entwicklung in Bericht des Weltgipfels fur nachhaltige Entwicklung Vereinte Nationen 26 August 4 September 2002 S 7ff Plan of Implementation of the World Summit on Sustainable Development United NationsEinzelnachweise Bearbeiten Aktiv fur den Meeresnaturschutz Bundesamt fur Naturschutz 2002 Weltgipfel Rio de Janeiro 1992 15 September 2015 abgerufen am 1 Februar 2016 Lokale Agenda 21 9 Dezember 2015 abgerufen am 1 Februar 2016 Der Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung in Johannesburg 2002 o J abgerufen am 8 Dezember 2015 a b c d Nachhaltige Strategien und Perspektiven nach dem Weltgipfel fur Nachhaltige Entwicklung WSSD Memento vom 21 November 2008 im Internet Archive PDF Datei S 2 7 Oktober 2002 abgerufen am 8 Dezember 2015 Strategie Nachhaltiger Entwicklung 2012 2015 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive 25 Januar 2012 S 4 abgerufen am 26 Februar 2016 Der Aktionsplan von Johannesburg 7 Dezember 2002 abgerufen am 8 Dezember 2015 a b c Rio 20 Realpolitik und die Folgen fur Die Zukunft die wir wollen PDF 116 kB Juli 2012 S 5 8 abgerufen am 8 Januar 2016 https watermark silverchair com szf 2014 0146 pdf token AQECAHi208BE49Ooan9kkhW Ercy7Dm3ZL 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2010 abgerufen am 9 Februar 2016 Invasive Neobiota Von den Grundlagen zur nationalen Strategie 2014 S 147 abgerufen am 26 Februar 2016 Die Entwicklungspolitik in der Ara Erhard Eppler 2009 Dorothee Fischer S 12 abgerufen am 26 Februar 2016 Energie und Ressourceneffizienz und der Rebound Effekt 2014 Meike Reineke abgerufen am 26 Februar 2016 Erholung der Fischbestande 2014 S 1 2 abgerufen am 9 Februar 2016 Gleichstellung im Rahmen der Vereinten Nationen 2015 abgerufen am 28 Februar 2016 Frauen und ihre Rechte Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive 2015 abgerufen am 28 Februar 2016 Entschliessung des Europaischen Parlaments vom 8 Oktober 2015 zur Erneuerung des EU Aktionsplans zur Gleichstellung der Geschlechter und Machtgleichstellung der Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit 2015 abgerufen am 28 Februar 2016 Nachhaltigkeitsberichte amp CSR Berichterstattungspflicht 2015 abgerufen am 28 Februar 2016 Wege zum Abbau umweltschadlicher Subventionen PDF 331 kB 2011 Holger Bar Klaus Jaco b Eike Meyer Kai Schlegelmilch S 38 39 abgerufen am 28 Februar 2016 Umwelt 2015 Helmut Weidner abgerufen am 28 Februar 2016 Nachhaltiger Konsum 2015 abgerufen am 28 Februar 2016 Das Kyoto Protokoll 2016 abgerufen am 28 Februar 2016 Kyoto Protokoll 2015 abgerufen am 28 Februar 2016 Bericht Der Kommission an das Europaische Parlament und den Rat 2015 Europaische Kommission S 4 12 abgerufen am 29 Februar 2016 Portugal Armut frisst sich durch 2015 Markus Lahrmann abgerufen am 29 Februar 2016 Forderung fur Fluchtlinge Asylsuchende sowie migrantische Organisationen Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive 2015 abgerufen am 29 Februar 2016 Wasser und AbwasserInfrastruktur und Gesundheit in Entwicklungslandern 2015 Johannes Rieckmann S 1 abgerufen am 29 Februar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannesburg Aktionsplan amp oldid 216806024