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Johannes Dukas mittelgriechisch Iwannhs Doykas nach 1006 12 Mai 1088 war der jungere Bruder des byzantinischen Kaisers Konstantin X Kurz nach der Thronbesteigung seines Bruders 1059 zum Kaisar erhoben spielte er in der hofischen Aristokratie bis in die Regierungszeit des Kaisers Alexios I hinein eine wichtige Rolle Leben BearbeitenPolitisch in den Vordergrund trat Johannes Dukas nach dem Tod seines Bruders im Jahre 1067 Er agierte als der naturliche Beschutzer der Rechte seines Neffen Michael VII gegen dessen Mutter Eudokia Makrembolitissa und deren Favoriten Romanos IV Im Laufe der nachsten drei Jahre wurde Johannes zum erbitterten Feind des neuen Kaisers Von diesem auf seine Guter in Bithynien ins Abseits geschoben erfuhr er dort von der katastrophalen Niederlage am 24 August 1071 bei Manzikert gegen die Seldschuken fur die sein Sohn der General Andronikos Dukas verantwortlich gemacht wurde Nach dem Bekanntwerden der von Romanos IV ausgehandelten Friedensbedingungen organisierte Johannes einen Volksaufstand gegen den in seldschukische Gefangenschaft geratenen Kaiser Dies da die Annahme der Bedingungen durch das hohe Losegeld nicht nur sehr kostspielig gewesen ware sondern vor allem dazu gefuhrt hatte dass das Byzantinische Reich wegen der vorgesehenen jahrlichen Tributzahlungen und die Verpflichtung zur Stellung byzantinischer Hilfstruppen zu einem Vasallenstaat der Seldschuken herabgesunken ware Romanos IV und seine jungen Sohne Leon und Nikephoros wurden daher in Konstantinopel fur abgesetzt und der Vertrag fur ungultig erklart wahrend der verdrangte jugendliche Mitkaiser Michael VII am 24 Oktober 1071 zum alleinigen Kaiser gekront wurde Johannes ubernahm fur seinen erst 12 jahrigen Neffen die Regentschaft das Eintreffen seines Sohnes Andronikos mit den Uberresten der von Manzikert geretteten Heeresteile befestigte seine Stellung 1073 zog Johannes zusammen mit seinem zum Oberkommandierenden der kaiserlichen Armee im Osten des Reiches ernannten Sohn gegen die rebellierenden frankischen und normannischen Soldner unter Roussel Phrangopolos Es siegten jedoch die Rebellen die Johannes und seinen Sohn gefangen nahmen Wahrend der schwer verwundete Andronikos freigelassen wurde veranlassten die Rebellen Johannes sich zum Gegenkaiser zu erklaren und planten mit ihm nach Konstantinopel zu marschieren Nur mit Hilfe seldschukischer Hilfstruppen konnte schliesslich der General Alexios Komnenos die Rebellen besiegen und den nicht ganz freiwilligen Gegenkaiser gefangen nehmen Michael VII begnadigte seinen Onkel entzog ihm jedoch die Kaisar Wurde und zwang ihn Monch zu werden wobei der Eunuch Nikephoritzes als der eigentliche starke Mann bei Hofe im Hintergrund die Faden zog Trotz seiner Entmachtung behielt Johannes Dukas einen gewissen Einfluss auf die Politik Angesichts des Zusammenbruchs der kaiserlichen Autoritat in der spaten Regierungszeit Michaels VII und der Bedrohung durch Nikephoros Botaneiates riet er seinem Neffen 1078 zur Abdankung 1081 floh Johannes aus Konstantinopel und schloss sich Alexios Komnenos an den er zur Revolte gegen Nikophoros III anstachelte Er arrangierte auch die Hochzeit seiner Enkelin Irene Dukaina mit Alexios uber die Einwande von dessen Mutter Anna Dalassene hinweg Alexios I gestattete Johannes das Monchsgewand abzulegen und in seine alte Stellung als Kaisar zuruckzukehren Er blieb Berater des Kaisers bis zu seinem Tod 1088 Literatur BearbeitenCharles M Brand Doukas John In Alexander P Kazhdan Hrsg The Oxford Dictionary of Byzantium Band 1 Oxford University Press New York u a 1991 ISBN 0 19 504652 8 S 658 Alexander Canduci Triumph amp Tragedy The Rise and Fall of Rome s Immortal Emperors Murdoch Books Sydney 2010 ISBN 978 1 74196 598 8 S 275 Jean Claude Cheynet Pouvoir et contestations a Byzance 963 1210 Publications de la Sorbonne Serie Byzantina Sorbonensia Bd 9 Reimpression Publications de la Sorbonne Centre de Recherches d Histoire et de Civilisation Byzantines Paris 1996 ISBN 2 85944 168 5 S 75 76 Nr 94 S 79 80 Nr 99 John Julian Norwich Byzantium Band 3 The Decline and Fall Penguin Books London u a 1996 ISBN 0 14 011449 1 S 343 360 Georg Ostrogorsky Byzantinische Geschichte 324 1453 Unveranderter Nachdruck der zuerst 1965 erschienenen Sonderausgabe 2 Auflage C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 39759 X S 291 u passim Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge dtv 4670 Aus dem Englischen von Peter de Mendelssohn 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1997 ISBN 3 423 04670 8 S 62 ff Alexios G Savvides Benjamin Hendrickx Hrsg Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization Vol 2 Baanes Eznik of Kolb Brepols Publishers Turnhout 2008 ISBN 978 2 503 52377 4 S 373 374 Weblinks BearbeitenIoannes Doukas in der Prosopography of the Byzantine World Charles Cawley Medieval Lands In Foundation for Medieval Genealogy Byzantium 1057 1204 Doukas Stammbaum der DukaiNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Juni 2018 PersonendatenNAME Johannes DukasALTERNATIVNAMEN Johannes Doukas Iwannhs Doykas mittelgriechisch KURZBESCHREIBUNG byzantinischer Caesar und GegenkaiserGEBURTSDATUM nach 1006STERBEDATUM 12 Mai 1088 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Dukas Kaisar amp oldid 237754619