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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Pfarrer siehe Johannes Bumuller Pfarrer Johannes Bumuller 1 29 Dezember 1811 in Schelklingen 13 September 1890 in Ravensburg war ein deutscher Gymnasialprofessor Redakteur und katholischer Schriftsteller Johannes Bumuller um 1870 80 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familienverhaltnisse 3 Schriften 4 Quellen und Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohannes Bumuller wurde als Sohn des Tuchmachers und Stadtrats Johann Georg Bumiller und dessen Ehefrau Gertrud geb Zagst geboren und auf den Vornamen Johannes Evangelist getauft Der begabte Knabe besuchte zunachst die Volksschule in Schelklingen dann von Herbst 1822 an das Gymnasium in Ehingen Donau und seit 1827 das niedere Konvikt in Rottweil um im Wintersemester 1831 32 in das Wilhelmsstift aufgenommen zu werden An der Universitat Tubingen studierte Bumuller zunachst katholische Theologie mit dem Ziel eine geistliche Laufbahn einzuschlagen schied aber im Herbst 1834 auf eigenen Wunsch aus und studierte Klassische Philologie und Philosophie bis zum Wintersemester 1834 35 Nach seinem Austritt aus dem Wilhelmsstift musste er dem Stift die entstandenen Konviktskosten in Hohe von 900 Gulden erstatten weshalb er sich gleich nach Ende des Studiums im Februar 1835 genotigt sah einem Broterwerb nachzugehen Sein Studium der Philologie schloss er mit dem Doktor der Philosophie der Universitat Tubingen ab 2 Seine erste Stelle bezog Bumuller als Oberlehrer am Thurgauischen Seminar in Kreuzlingen Schweiz Schon im Juli 1837 war er in der Lage die 900 Gulden vollends zuruckzubezahlen Am 31 Juli 1837 wurde er zum Schulinspektor des Bezirks Gottlieben ernannt Im Juli 1840 absolvierte er das Examen zum Gymnasialprofessor 1842 bewarb er sich um die Professorenstelle am Gymnasium Ehingen und nochmals 1843 ebenda um eine Lehrerstelle am Untergymnasium 1846 bemuhte er sich um das Prazeptorat Spaichingen und im gleichen Jahr ebenfalls nochmals um eine Anstellung in Ehingen Seine Bewerbungen waren offenbar nicht erfolgreich und Bumuller verblieb zunachst weiterhin in Kreuzlingen 3 Infolge der Auswirkungen der Revolution von 1848 im Kanton Thurgau die seiner politischen und kirchlichen Einstellung nicht zusagte kam er 1849 nach Stuttgart wo er einige Jahre lang das Deutsche Volksblatt redigierte In den 1850er Jahren ubersiedelte er nach Freiburg im Breisgau wo er den Redaktionsstab der ersten Auflage von Herders Conversations Lexikon leitete 4 ebenso wie fur die ersten Bande der von 1875 bis 1879 erschienenen zweiten Auflage Seit 1857 lebte Bumuller in Ravensburg 5 wo er eine Zeitlang die Schriftleitung des Oberschwabischen Anzeigers 6 besorgte Er war ein gesuchter Mitarbeiter katholischer Zeitungen wie des Stuttgarter Deutschen Volksblattes und der Kolnischen Volkszeitung Er war auch an der Grundung des Pius Werkes jetzt Katholisches Mannerwerk beteiligt 1868 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 7 Die von ihm mit verfassten und durch den Herder Verlag Freiburg im Breisgau herausgegebenen Lesebucher fur die Volksschulen erreichten 1888 die 78 Auflage Ebenso verbreitet an katholischen Schulen war sein Lehrwerk fur den Geschichtsunterricht Die Allgemeine Geschichte so der Titel der ersten Auflage bzw Die Weltgeschichte ab der zweiten Auflage Es erschien von der ersten Auflage 1844 bis zur siebten 1895 1897 in verschiedenen Ausfuhrungen fur Gymnasien Real und hohere Burgerschulen fur Mittelschulen fur Mittelschulen und zum Selbstunterricht u a und mit wechselnden Untertiteln die spateren Auflagen zumeist in drei Banden Altertum Mittelalter Neuzeit Als treuer Sohn seiner Kirche forderte Bumuller alle katholischen Interessen Ab 1885 machte sich das Nachlassen seiner korperlichen und geistigen Krafte bemerkbar so dass er seiner geliebten Tatigkeit entsagen musste und auf ein schweres Krankenlager geworfen wurde Am 13 September 1890 verschied der 79 Jahrige infolge wiederholter Schlaganfalle hochangesehen in Ravensburg Familienverhaltnisse BearbeitenBumuller heiratete in Isny am 7 November 1837 Maria Katharina Anna Zengerle 8 Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor zunachst Friedrich Bumuller geb in Kreuzlingen in der Schweiz am 14 Juli 1842 welcher in Tubingen Medizin studierte dort zum Dr med promoviert wurde und spater Stadtarzt und Sanitatsrat in Ravensburg wurde Ein Enkel des Johannes Bumuller war der katholische Pfarrer und Naturhistoriker Johannes Bumuller Pfarrer Der zweite Sohn Franz Josef wurde am 21 September in Ravensburg geboren und studierte von 1873 bis 1877 Jura an der Universitat Tubingen 9 Schriften BearbeitenSprachlehre fur den Elementarlehrer Mit besonderer Rucksicht auf Landschulen ausgearbeitet Ruess Weinfelden 1841 Die allgemeine Geschichte fur Gymnasien und ahnliche Schulen Verlags und Sortimentsbuchhandel zu Belle Vue Belle Vue bei Constanz 1844 Digitalisat des Georg Eckert Institutes Die Weltgeschichte Ein Lehrbuch fur Mittelschulen 2 Bande Herder Freiburg im Breisgau 1852 2 Aufl Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Lesebuch fur katholische Volksschulen 4 Teile Herder Freiburg im Breisgau 1852ff zusammen mit Ignaz Schuster Bearb Bemerkungen zu dem Gebrauch des Lesebuchs fur katholische Volksschulen Herder Freiburg im Breisgau 1852 Historisch geographischer Atlas zu den Lehrbuchern der Weltgeschichte Funfundzwanzig colorierte Karten Herder Freiburg im Breisgau 1856 Geschichte der neuen Zeit fur Mittelschulen und zum Selbstunterricht Vierte verbesserte Auflage Freiburg im Breisgau 1858 zusammen mit Ignaz Schuster Lesebuch fur Volksschulen 6 Teile Herder Freiburg im Breisgau 1861ff zusammen mit Ignaz Schuster Das Lesebuch in der Volksschule Bemerkungen zu dessen Gebrauche 3 verm Auflage Herder Freiburg im Breisgau 1861 Erdkunde fur die Jugend Aus dem Lesebuch von Bumuller und Schuster Herder Freiburg im Breisgau 1865 Naturlehre fur die Jugend Aus dem Lesebuch von Dr Bumuller und Dr Schuster 2 Auflage Herder Freiburg im Breisgau 1866 Lesebuch fur Volksschulen Teil 6 8 Aufl Herder Freiburg im Breisgau 1871 Digitalisat Wallenstein Herder Freiburg im Breisgau 1880 Sammlung historische Bildnisse Serie 4 10 zusammen mit Ignaz Schuster Deutsche Fibel 2 Teile Neue illustrierte Ausgabe nach der analytisch synthetischen Methode bearbeitet von R Lippert Herder Freiburg im Breisgau 1883ff Bilder aus der Weltgeschichte 12 verb Aufl Herder Freiburg im Breisgau 1895 Digitalisat Erdkunde 2 verb Auf Herder Freiburg im Breisgau 1900 Digitalisat Quellen und Literatur BearbeitenImmo Eberl unter Mitarbeit von Irmgard Simon und Franz Rothenbacher Bearb Die Familien und Personenstandsfalle in den Pfarreien Stadt Schelklingen und Kloster Urspring 1602 1621 1657 1692 1875 2 Auflage Franz Rothenbacher Mannheim 2012 Nr 263 S 108 Volltext PDF 7 0 MB Joseph Kehrein Biographischliterarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter Volks und Jugendschriftsteller im 19 Jahrhundert 2 Bde Leo Woerl sche Verlagsbuchhandlung Zurich Stuttgart und Wurzburg 1868 1871 hier die Biographie in Bd I S 45 46 10 Karl Osswald Professor Dr Johannes Bumuller ein namhafter Schelklinger des vorigen Jahrhunderts Schelklingen unveroffentlichtes Manuskript 1953 Staatsarchiv Ludwigsburg Bestand E 203 I Ministerialabteilung fur die hoheren Schulen Personalakten von Lehrern Bu 237 Bumuller Johannes Seminarlehrer in Kreuzlingen und Bezirksschulinspektor in Gottlieben geb am 29 Dezember 1811 in Schelklingen 1 Bu Qu 1 5 1841 1846 Stadtarchiv Ravensburg Familienbucher des Standesamts Bd 4 S 280 zu Friedrich Bumuller Universitatsarchiv Tubingen Johannes Bumuller Studentenakte Nr 41 4 65 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Bumuller im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Der Name Bumuller wird verschiedentlich auch Bumiller geschrieben Universitatsarchiv Tubingen Johannes Bumuller Studentenakte Nr 41 4 65 StA Ludwigsburg Bestand E 203 I Bu 237 Hier sei der letzte der drei Lebenslaufe wiedergegeben Eure Konigliche Majestaet Johannes Bumuller von Schelklingen Oberamts Blaubeuren derzeit Seminarlehrer in Kreuzlingen u Schulinspektor des Bezirks Gottlieben Kanton Thurgau bittet allerunterthanigst um Uebertragung der Lehrstelle an der II Classe des Untergymnasiums zu Ehingen Ich bin den 29 Dezember 1811 in Schelklingen Oberamts Blaubeuren geboren Im Herbste 1822 kam ich an das Untergymnasium Ehingen in der 5jahrigen Schulzeit bekam ich 4mal den ersten Preis Im Jahre 1827 wurde ich in den niederen Konvikt zu Rottweil aufgenommen und machte dort die 4 Kurse des Obergymnasiums durch in den Hauptlokationen behauptete ich immer den zweiten Platz 1831 erfolgte meine Aufnahme in das Wilhelmsstift zu Tubingen 1833 wurde mir als Bewerber um den Preis der philosophischen Fakultat offentliches Lob zu Theil Im Herbste 1834 wurde ich auf meine Bitte aus dem Wilhelmsstifte entlassen da ich nun vorlaufig keine Anstellung im Lehrfache erwarten durfte andererseits aber uber 900 fl Konviktskosten ersetzen und mir selbst ein ehrenhaftes Auskommen suchen sollte so war ich genothigt im Februar 1835 die Erlaubniss nachzusuchen die Stelle eines Oberlehrers am Thurgauischen Seminar mit Beibehaltung meines Staats und Ortsburgerrechtes provisorisch annehmen zu durfen Im Juli 1837 bezahlte ich vollends die auf mich verwandten Kosten in den Konvikten im Herbste verheurathete ich mich mit Anna Zengerle von Isni Oberamts Wangen ich habe ein Kind Friedrich geboren den 14 Juli 1842 Den 31 Juli 1837 ernannte mich der Erziehungsrath zum Schulinspektor u nach Ablauf der gesetzlichen Amtsdauer von 6 Jahren wurde meine Anstellung erneuert Im Juli 1840 machte ich das Examen zur Befahigung fur Gymnasialprofessuren und erhielt die Fahigkeitsnote ziemlich gut gut Seitdem habe ich um eine Lehrstelle am Obergymnasium Ehingen um die III Klasse am Untergymnasium daselbst um das Prazeptorat Spaichingen angehalten Ich habe seitdem ich in Kreuzlingen bin mich durch meine Erfahrungen als Lehrer aufgefordert gefuhlt schriftstellerisch zur Forderung der Jugendbildung zu arbeiten 1840 habe ich eine Schulgrammatik mit besonderer Berucksichtigung der Thurgauischen Schulen geschrieben die im Kanton obligatorisch eingefuhrt und in der 2ten Auflage erschienen ist 1844 eine Weltgeschichte fur Gymnasien und ahnliche Schulen die bereits vergriffen ist und 1846 auf Verlangen des Erziehungs Rathes ein Regel und Aufgabenbuchlein fur den Sprachunterricht in den Elementarschulen Als Lehrer Schulinspektor erziehungsrathlicher Kommissar als vieljahriger Leiter der Kantonal und Bezirkskonferenzen der Lehrer habe ich mich bestrebt meine Pflicht treu zu erfullen und es ist mir auch jedes Jahr von Seiten des Erziehungsrathes volle Anerkennung zu Theil geworden dessen ungeachtet habe ich meine Stellung im Kanton Thurgau nie anders denn als eine provisorische angesehen und als eine Uebungsschule in der ich mich ausbilden wollte um mich einst mit gereifter Erfahrung dem Dienst des vaterlandischen Schulwesens widmen zu konnen Immer ist mir auch Wurttemberg theuer geblieben und ich habe die Wohlthaten die ich als vieljahriger Zogling genossen niemals vergessen an einer vaterlandischen Anstalt zu wirken ist mein einziger Wunsch und sollte die Konigliche Gnade mir die Lehrstelle um die ich bitte ubertragen so wurde ich mich mit allen Kraften bemuhen um als Lehrer und Erzieher der anvertrauten Jugend mein Scherflein zur Forderung des vaterlandischen Wohles beizutragen Ich ersterbe Eurer Konigliche Majestaet Allerunterthanigster treugehorsamster Johannes Bumuller Kreuzlingen den 6 August 1846 Erstausgabe in 5 Banden Herder Freiburg i Br 1854 1857 Eberl et al 2012 Oberschwabischer Anzeiger Amtsblatt fur das Oberamt Ravensburg Verein fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Statuten und Mitgliederverzeichnis vom Dezember 1868 Stadtarchiv Lindau B II 85 4 Acten des Stadtmagistrats Betreff Bodensee Geschichts Verein Tit IV Cap 11 Fach 85 Act 4 Geboren in Riedhammer Ried bei Isny am 12 Oktober 1815 Tochter des Franz Xaver Zengerle Braumeister in Zussdorf ehemaliges Oberamt Ravensburg wohnhaft in dem Weiler Riedhammer Ried nordwestlich von Isny und dessen Ehefrau Anastasia Mayr verstorben am Universitatsarchiv Tubingen Studentenakte 40 33 108 Dr Johann Bumuller wurde geboren am 29 Dec 1811 zu Schelklingen 5 Stunden sudwestlich von Ulm besuchte das Gymnasium in Ehingen und Rottweil 1823 31 studierte dann 1831 24 zu Tubingen Philologie Philosophie und Theologie entschied sich fur das Lehrfach bestand das Examen fur Professorate an Gymnasien und Lyceen mit gutem Erfolge wandte sich hierauf da in Wurttemberg eine alsbaldige Anstellung nicht zu hoffen war in die Schweiz In Kreuzlingen im Kanton Thurgau war er vom Marz 1835 bis Okt 1849 als Oberlehrer am dortigen Schullehrerseminar und Schulinspektor im Bezirke Gottlieben thatig hatte uberdies wahrend dieser Zeit einige junge Franzosen in seinem Hause welche die deutsche Sprache zu erlernen und sich mit der deutschen Literatur zu befreunden wunschten Dem Radikalismus grundlich abhold konnte er nach 1847 an seiner Stellung keine Freude mehr haben obwohl er mit dem Direktor Wehrli 1855 in echt freundschaftlichen Verhaltnissen lebte und nahm 1849 seine Entlassung Er privatisierte seitdem an verschiedenen Orten Stuttgart Freiburg gegenwartig Ravensburg mit padagogischen und hauptsachlich historischen Arbeiten und Studien beschaftigt folgen die Veroffentlichungen Normdaten Person GND 123709733 lobid OGND AKS VIAF 25517530 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bumuller JohannesALTERNATIVNAMEN BumillerKURZBESCHREIBUNG deutscher Redakteur katholischer Schriftsteller und Gymnasial ProfessorGEBURTSDATUM 29 Dezember 1811GEBURTSORT SchelklingenSTERBEDATUM 13 September 1890STERBEORT Ravensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Bumuller amp oldid 237562535