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Johannes Barth 5 Dezember 1891 in Bremen 19 Marz 1981 in Kamakura war ein deutscher Unternehmer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Publikationen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach dem Besuch der Schule begann Barth sich in Bremen als Kaufmann ausbilden zu lassen Diese Berufsausbildung setzte er in Brussel und London weiter fort Nach erfolgreichem Abschluss erhielt er eine Anstellung bei der Firma Arnhold Karberg amp Co und reiste in deren Auftrag im Juni 1912 nach Kanton in China Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und wurde als Marinesoldat bei der 7 Kompanie im III Seebataillon in der deutschen Kolonie Tsingtau verwendet Nach ersten Kampfhandlungen musste er im Oktober 1914 in das Lazarett zur Behandlung seiner Verletzungen Bereits einen Monat spater wurde er von den Japanern als Kriegsgefangener interniert und mit der Nr 1851 im Lager Marugame untergebracht Im April 1918 wechselte er in das Kriegsgefangenenlager Bandō Von hier aus kam er mehrfach wegen Herzschwache zur Behandlung in das Militarhospital Tokushima Aus diesem Lager wurde er im Dezember 1919 entlassen 1 Mit seiner Freilassung nahm Barth eine Beschaftigung bei der japanischen Firma Naigal Shinzaku Shoje K K in Osaka an Im Folgejahr reiste er nach Bremen und kehrte aber im Dezember 1921 wieder nach Japan zuruck Hier grundete er in Tokio die Firma Barth Shokai In dieser Zeit schrieb er in seiner Freizeit kurze Artikel die zumeist auf der Grundlage der Ubersetzung von japanischen Texten erfolgten Im Jahr 1923 heiratete er die Japanerin Chiyo Aoyama Ein Jahr spater baute er die Firma Mercator Trading Co auf und beschaftigte darin Angestellte Neben seiner unternehmerischen Tatigkeit interessierten ihn die japanische Geschichte und ausgewahlten Traditionen des Landes Ein Ergebnis war 1928 seine erste Veroffentlichung der Publikation Kodan und Rakugo die das japanische Geschichtenerzahlen mit bestimmten typischen Vortragstechniken beschrieb Bereits zu dieser Zeit war er in der Deutschen Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde OAG in Tokio aktiv Im Jahr 1930 wurde er ihr Vizeprasident Zu dieser Zeit stand die Gesellschaft unter dem Vorsitz von Max Huth der 1933 durch Kurt Meissner 1885 1976 abgelost wurde 2 In dieser Zeit veroffentlichte Barth in den Mitteilungsblattern der OAG mehrere langere Artikel zur Geschichte Japans sowie uber die Rolle der japanischen Literatur Im Jahr 1938 zog Barth nach Kamakura Mitten im Zweiten Weltkrieg versuchte er im Juni 1941 nach Deutschland zu gelangen Die Reise fuhrte ihn uber Sibirien wo er in russische Gefangenschaft geriet Nach kurzer Zeit erfolgte seine Abschiebung in die Turkei von wo aus er uber Wien dann seine Heimatstadt Bremen erreichte Da zu diesen Zeiten eine Ruckkehr nach Japan nicht moglich war nahm er eine Beschaftigung bei der UFA in Potsdam Babelsberg an Erst 1944 fand er eine Gelegenheit wieder zu seiner Familie nach Japan zuruckzukehren An Bord eines U Bootes nahm er im April den beschwerlichen Weg auf sich und kam im Juli 1944 in Singapur an Von dort reiste er nach Japan weiter Das Ende des Krieges erlebte er bei seiner Familie in Kamakura wurde aber 1947 von den Japanern nach Deutschland ohne Frau und Kinder abgeschoben Bei seiner Ankunft in Deutschland im Marz 1947 wurde er in Ludwigsburg interniert Bereits nach einem Monat konnte er den Weg nach Bremen zu seinem Elternhaus fortsetzen Bis 1952 wohnte er in Bremen Holler Allee 59 Am 28 Mai 1952 trat er von Deutschland aus einen Flug nach Japan an Hier angekommen grundete er in Tokio die Firma New Metals and Chemicals Corps Erst in den 1960er Jahren trat er in den Ruhestand Von diesem Zeitpunkt an nahm er seine Beschaftigung mit japanischen Themen und publizistische Arbeiten wieder auf Ein erstes Buch No Kyogen erschien 1963 in einem Jubilaumsband der OAG Im Jahr 1968 unternahm er eine Reise durch Japan und besuchte die beiden Orte seiner Kriegsgefangenschaft Marugame und Bandō Dabei traf er mit zahlreichen Personlichkeiten die er wahrend seiner Internierung kennen und schatzen gelernt hatte zusammen Als Ergebnis dieser Reise entstand sein Buch 50 Jahre Ein Traum Bereits in diesen Jahren arbeitete er an einer Autobiografie die seine Erfahrungen Begegnungen und Erlebnisse in Japan festhalten sollte Sie begann mit der 1914 erfolgten Verteidigung Tsingtaus Doch immer wieder veroffentlichte er Texte uber japanische Stadte die Kultur ausgewahlte Themen japanischer Kunst und Entwicklungsetappen des Landes 3 Am 19 Marz 1981 verstarb Johannes Barth kurz vor seinem 90 Geburtstag in Kamakura Postum erschien 1984 seine Autobiografie Als deutscher Kaufmann in Fernost und ein Jahr spater das Tsingtau Tagebuch herausgegeben durch die OAG Tokio Familie BearbeitenDie Eltern von Johannes Bart waren der Brotfabrikant Johannes Dietrich Barth 1854 1927 und dessen Ehefrau Anna Johanna geborene Meyer Sie wohnten in Bremen Schwachhauser Heerstrasse 52 Im Jahre 1923 heiratete Barth die Japanerin Chiyo Aoyama Aus der Ehe gingen die Madchen Ruby geboren am 3 Dezember 1924 und Mia geboren 1928 hervor Mia verstarb 1947 Publikationen BearbeitenUber Heilkrauter OAG Band XVII 1914 1922 OAG Tokyo 1922 Uber Gelehrte OAG Band XVII 1914 1922 Tokyo 1922 San tsu wen Der Aufsatz in drei Zeichen OAG Band XVII 1914 1922 OAG Tokyo 1922 Kodan und Rakugo OAG Band XXII 1028 1931 Tokyo 1928 Kagekiyo Eine Betrachtung zum japanischen Schauspiel OAG Mitteilungen Band XXVI 1932 1934 Tokyo 1933 Literatur und Drama im Dienste der nationalen Erziehung Japans OAG Tokyo 1934 Geschichte Japans Ubersichtstabelle OAG Tokyo 1938 No Kyogen OAG Tokyo Jubilaumsband 1873 1963 Tokyo 1963 50 Jahre Ein Traum Reisebericht 1968 1968 Kamakura Teil 1 Die Geschichte einer Stadt und einer Epoche Teil 2 Unterwegs zu den wichtigsten Kulturstatten in und um Kamakura OAG 1969 in Mitteilungen der OAG 30 Japans Schaukunst im Wandel der Zeiten 1972 Edo Geschichte einer Stadt und einer Epoche Japans Tokyo OAG in Mitteilungen der OAG 1976 Als deutscher Kaufmann in Fernost Bremen Tsingtau Tokio Erich Schmidt Verlag Tokyo OAG 1984 postum Tsingtau Tagebuch OAG Taschenbuch Nr 022 Tokyo 1985 postum Literatur BearbeitenBarbara Schmitt Englert Deutsche in China 1920 1950 Alltagsleben und Veranderungen Grossgossen Ostasien Verlag 2012 ISBN 978 3 940527 50 9 Die Verteidiger von Tsingtau und ihre Gefangenschaft in Japan 1914 1920 in http www tsingtau info Deutsche Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde OAG Tokyo Archiv und Publikationen in https oag jp Einzelnachweise Bearbeiten Die Verteidiger von Tsingtau und ihre Gefangenschaft in Japan 1914 1920 in http www tsingtau info Deutsche Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde OAG Tokyo Archiv und Publikationen in https oag jp Barbara Schmitt Englert Deutsche in China 1920 1950 Alltagsleben und Veranderungen Grossgossen Ostasien Verlag 2012 ISBN 978 3 940527 50 9 Normdaten Person GND 118652753 lobid OGND AKS LCCN n82081262 VIAF 101037967 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barth JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher UnternehmerGEBURTSDATUM 5 Dezember 1891GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 19 Marz 1981STERBEORT Kamakura Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Barth amp oldid 238678031