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Johann Wolfgang Breitenbach 22 Juni 1908 in Wien 6 Janner 1978 ebenda war ein osterreichischer Chemiker und ordentlicher Professor fur physikalische Chemie an der Universitat Wien Sein Spezialgebiet war die Kunststoff Chemie Leben BearbeitenNach der Matura 1927 studierte Breitenbach Physik und Chemie an der Universitat Wien musste jedoch das Studium aus Geldmangel unterbrechen und eine Farberlehre machen Nach Fortsetzung seines Studiums promovierte er 1937 bei Hermann Mark am I Chemischen Laboratorium der Universitat Wien zum Thema der Kinetik thermischer Polymerisationsreaktionen Radikalische Polymerisationsreaktionen mit thermisch induzierter Radikalbildung An diesem Institut war Breitenbach zunachst als wissenschaftliche Hilfskraft bis zu seinem Tod beschaftigt 1938 wurde er Universitatsassistent Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 mussten sowohl sein Doktorvater Mark als auch sein Freund und Studienkollege Rudolf Raff emigrieren Breitenbach hingegen beantragte am 22 Januar 1941 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Januar desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 8 468 643 1 Er habilitierte sich 1943 unter Marks Nachfolger Ludwig Ebert fur physikalische Chemie und wurde Leiter des physikalisch chemischen Praktikums Breitenbachs Forschung war als kriegswichtig deklariert so dass er erst in den letzten Kriegstagen als Soldat eingezogen wurde Da er formell wie uber die Halfte seiner Kollegen Mitglied der NSDAP war fiel er unter das Verbotsgesetz vom 8 Mai 1945 dem zufolge bei Dozenten der Universitat eine Parteimitgliedschaft das automatische Ruhen der Lehrbefugnis zur Folge hatte An den Fakultaten wurden Sonderkommissionen zur Beurteilung der Dozenten eingesetzt die uber einen gewissen Ermessensspielraum verfugten In einem Schreiben des Dekanats der Philosophischen Fakultat an das Bundesministerium fur Unterricht vom 24 Juni 1945 wird er als wertvoller Nachwuchs fur dieses seltene Fach bezeichnet In dieser Zeit wohnte Breitenbach ohne Unterbrechung im I Chemischen Institut in der Wahringer Strasse das im Krieg nicht zerstort worden war Noch in den 1930er Jahren war Deutsch die Standard Sprache in der Chemie in der beispielsweise japanische Forscher ihre Ergebnisse veroffentlichten Nach Kriegsende musste Breitenbach feststellen dass viele wichtige Forschungsergebnisse fur ihn erst jetzt und nur auf Englisch verfugbar waren Ab 1950 begann er teilweise auf Englisch zu veroffentlichen Im 1946 von Hermann Mark gegrundeten Journal of Polymer Science in dem er spater auch Mitglied des Redaktionskomitees war finden sich aber sowohl englisch als auch deutschsprachige Artikel von ihm und die meisten seiner Artikel waren weiterhin auf Deutsch 1951 erhielt Breitenbach den Titel eines ausserordentlichen Professors 1954 wurde er Extraordinarius Seit Mitte der 50er Jahre bekam er Forschungsgelder unter anderem von DuPont Dow Chemical BASF und Ciba so dass er sein Labor immer auf dem neuesten Stand halten konnte 1965 wurde er ordentlicher Universitats Professor fur physikalische Chemie an der Universitat Wien Von 1965 bis zu seinem Tod 1978 war er Mitvorstand des Physikalisch Chemischen Instituts dem ehemaligen I Chemischen Universitats Laboratorium Das Angebot Dekan der Philosophischen Fakultat zu werden lehnte er ab da er sich nicht mehr seiner Forschung hatte widmen konnen Quellen BearbeitenJohannes Feichtinger Die Wiener Schule der Hochpolymerforschung in England und Amerika Emigration Wissenschaftswandel und Innovation Graz 2000 Otto Kratky Johann Wolfgang Breitenbach Nachruf mit Schriftenverzeichnis Almanach der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 128 Jahrgang 1978 S 311 330 Wolfgang L Reiter amp Reinhard Schurawitzki 2005 Uber Bruche hinweg Kontinuitat Physik und Chemie an der Universitat Wien nach 1945 eine erste Annaherung in Margarete Grandner Gernot Heiss Oliver Rathkolb Hrsg Zukunft mit Altlasten Die Universitat Wien 1945 bis 1955 Studienverlag Innsbruck Wien Munchen Bozen S 236 259 gedruckt mit Unterstutzung des Bundesbildungsministeriums des Kulturamtes der Stadt Wien und der Universitat Wien Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11581Normdaten Person GND 1267876778 lobid OGND AKS VIAF 206559829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breitenbach Johann WolfgangKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Chemiker Professor fur physikalische ChemieGEBURTSDATUM 22 Juni 1908GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 6 Januar 1978STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wolfgang Breitenbach amp oldid 238011528