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Johann Stanislaus Kubary 13 November 1846 in Warschau 9 Oktober 1896 auf Ponape auch als Jan Kubary bekannt war ein polnischer Ethnograph und Biologe der hauptsachlich im Bereich der Karolinen tatig war Johann Stanislaus Kubary Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Verdienste 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Stanislaus Kubary wurde als Sohn der Berlinerin Berta Ischerow und eines ungarischen Vaters Stanislaw 1852 geboren Er hatte einen polnischen Stiefvater Ab 1863 arbeitete er zunachst in der osterreichischen Zivilverwaltung in Krakau Als junger Medizinstudent nahm er am polnischen Januaraufstand 1863 64 gegen die russische Oberhoheit teil und floh infolgedessen 1866 zu Verwandten nach Berlin Vom Hamburger Handelshaus J C Godeffroy amp Sohn erhielt er einen Funfjahresvertrag um fur deren Museum Belegexemplare zu sammeln Erstmals reiste er 1869 an Bord des Vollschiffes Wandrahm in den Pazifik wo er sich zunachst sechs Monate meist in Apia Samoa aufhielt Dort hatte die Firma ihren pazifischen Hauptsitz Er erlernte die dortige Sprache und Photographieren Auf Reisen nach Fidschi und Tonga wurde sein Interesse an der Ornithologie geweckt 1 Spater machte er die Karolinen zu seinem Hauptforschungsgebiet 1870 besuchte er die Ellice Gilbert und Marshallinseln Er stellte eine Grammatik und ein Worterbuch der Dialekte der Ebon Inseln zusammen Die folgenden vier Jahre verbrachte er mit Reisen nach Yap Ponape Palau und Melanesien 1874 gingen die meisten der etwa 100 Kisten mit Ethnographica die er an seine Auftraggeber gesandt hatte mit dem Schiff Alfred unter 2 Im folgenden Jahr reiste er nach Deutschland und Warschau Nach seiner Vertragsverlangerung mit J C Godeffroy amp Sohn um weitere funf Jahre reiste er Ende 1874 mit vielfaltiger Ausrustung erneut in den Pazifik Wahrend eines zehntagigen Aufenthaltes im australischen Sydney liess er sich dort Anfang 1875 einburgern 1 Er liess sich dann auf Ponape nieder Nach der Zahlungseinstellung seines Auftraggebers im Dezember 1879 erhielt Kubarys kein Gehalt 1882 arbeitete er kurzzeitig in Japan an den Museen von Yokohama und Tokio 1 Durch Unterstutzung des Berliner Ethnographischen Vereines und der Universitat Leiden konnte er seine Forschungen auf Ponape fortsetzen Erneuter Geldmangel zwang ihn auf den Kriegsschiffen Iltis und Albatros als Dolmetscher zu arbeiten 1885 ubernahm er als Verwalter die Plantage Matupit In Konstantinhafen wurde er 1886 von der Neuguinea Kompagnie als Stationsvorsteher angestellt bis 1891 oder 1893 Wahrend dieser Zeit sammelte er weiter nun auch Schmetterlinge Er unterstutzte den kaiserlichen Kommissar Fritz Rose bei der Errichtung der Stationen Erima und Gorima Am 8 Juli 1887 wurde er zum Standesbeamten gemacht Im November desselben Jahres beteiligte er sich an einer Expedition in die Astrolabe Ebene Sein Vertrag wurde 1888 verlangert und Kubary erhielt die Ernennung zum Stationsvorsteher von Hatzfeldhafen Als er ein Dorf hatte niederbrennen lassen wurde er von einem Missionar beim Landeshauptmann Georg Schmiele angezeigt In Deutschland fand er keine neuen Geldgeber fur weitere Forschungen Er zog sich 1893 auf seine durch die Aufstande gegen die Spanier 1890 verwustete Plantage Mpomp auf Ponape zuruck und widmete sich deren Wiederaufbau Die Leiche Kubarys der Alkoholiker war wurde am 9 Oktober 1896 unter einem Baum seiner Plantage gefunden Er hatte sich die Pulsadern geoffnet Am 2 September 1905 wurde fur ihn in Ponape ein 2 5 Meter hohes Denkmal enthullt Familie Bearbeiten Verheiratet war Kubary mit einer Frau von Ponape geborene Yelliot mit der er eine um 1881 geborene Tochter hatte Die Frau war mit ihrem zweiten Mann am Aufstand von Ponape beteiligt der am 17 Februar 1911 niedergeschlagen wurde Dafur verbannte man sie wie viele nach Palau ihr Mann wurde hingerichtet Verdienste Bearbeiten nbsp Corvus kubaryi die Guam oder MarianenkraheKubary entdeckte und beschrieb etliche Insekten und Vogelarten Samoapfuhlhuhn 1869 Gallinula pacifica auf Savaiʻi heute ausgestorben 3 Im Namen geehrt ist er durch Guamkrahe Corvus kubaryi Karolinentaube Gallicolumba kubaryi Fuchsfacherschwanz Rhipidura kubaryiMount Kubari 5 40 0 S 145 49 0 O in Neuguinea ist nach ihm benannt Veroffentlichungen BearbeitenEthnographische Beitrage zur Kenntnis des Karolinen Archipels Mit 55 Tafeln Veroff i A der Direktion des Kgl Museums fur Volkerkunde zu Berlin Unter Mitw von J D E Schmeltz Verlag von P W M Trap Commission C F Winter sche Verlagshandlung in Leipzig Leiden 1895 archive org mit R Rudolph Krause Ein Beitrag zur Kenntnis der Ruk Inseln in Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg 1887 88 L Friederichsen amp Co Hamburg S 53 63 Das Tatowiren in Mikronesien speciell auf den Carolinen in Wilhelm Joest Tatowiren Narbenzeichnen und Korperbemalen Ein Beitrag zur vergleichenden Ethnologie A Asher amp Co Berlin 1887 S 74 98 urn nbn de gbv 32 1 10014595325 Die Bewohner der Mortlock Inseln Karolinen nordlicher Grosser Ocean Geographische Gesellschaft Hamburg 76 Seiten Hamburg 1878 Separat Abdruck aus den Mittheilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg 1878 1879 Die Palau Inseln in der Sudsee In Journal des Museum Godeffroy Band 1 Heft 4 L Friederichsen amp Co Hamburg Oktober 1873 S 177 238 1 62 biodiversitylibrary org Literatur BearbeitenNikolaus Mikoletzky Kubary Johann Stanislaus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 154 156 Digitalisat L Paszkowski John Stanislaw Kubary Naturalist and Ethnographer of the Pacific Islands In Australian Zoologist Band 16 Teil 2 1971 ISSN 0067 2238 S 43 70 L K Paszkowski Kubary John Stanislaw 1846 1896 naturalist and ethnographer In Douglas Pike Hrsg Australian Dictionary of Biography Band 5 Melbourne University Press Melbourne 1974 S 45 46 englisch adb online anu edu au Birgit Scheps Das verkaufte Museum Die Sudsee Unternehmungen des Handelshauses Joh Ces Godeffroy amp Sohn Hamburg und die Sammlungen Museum Godeffroy Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereines in Hamburg NF 40 Goecke amp Evers Keltern Weiler 2005 ISBN 3 937783 11 3 Die Forscher des Museum Godeffroy Biographien V Johann Stanislaus Kubary S 117 130 Inhaltsverzeichnis PDF J D E Schmeltz Reisen und Reisende Ernennungen Necrologe In Internationales Archiv fur Ethnographie Band X 1897 XV Johann Stanislaus Kubary S 132 136 archive org Otto Finsch Beobachtungen uber die Vogel der Insel Ponape In Jean Cabanis Hrsg Journal fur Ornithologie 28 Jg Leipzig 1880 S 283 ff enthalt zahlreiche Erwahnungen von Kubary Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Kubary Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Johann Stanislaus Kubary Quellen und Volltexte Marc Rohrmuller Kubary Jan In Deutsche Fotothek Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden SLUB abgerufen am 7 September 2021 Kubary John Stanislaw 1846 1896 In Bright Sparcs The University of Melbourne eScholarship Research Centre 2007 abgerufen am 7 September 2021 englisch ungenau Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kubary John Stanislaw 1846 1896 HTML Originaltitel Bright Sparcs Biographical entry In https www asap unimelb edu au bsparcs bsparcshome htm The University of Melbourne eScholarship Research Centre 2007 abgerufen am 7 Oktober 2023 englisch Reisen und Reisende In Die Natur 24 Bd NF 1 Bd 1875 Schwetschke Halle S 255 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A11311703 SZ 3D261 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Naturhistorisches Nationalmuseum Leiden Memento vom 22 August 2006 im Internet Archive Normdaten Person GND 101859104 lobid OGND AKS LCCN n93091403 VIAF 5230890 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kubary Johann StanislausALTERNATIVNAMEN Kubary Jan StanislawKURZBESCHREIBUNG polnischstammiger Ethnograph und BiologeGEBURTSDATUM 13 November 1846GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 9 Oktober 1896STERBEORT auf Ponape Abgerufen von https 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