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Johann Paul Stecher 12 Februar 1662 in Erdmannsdorf 21 September 1737 in Schonebeck war Amtmann und Bergwerksfaktor in Rothenburg Saale Berliner Obermuhleninspektor Pachter der Saline in Schonebeck Grunder und Pachter der koniglichen Saline in Halle Saale Domanenrat Erb Lehn und Gerichtsherr auf Beuchlitz und Schlettau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStecher entstammt einem sachsischen Mullergeschlecht das sich bis ins 16 Jahrhundert in der Umgegend von Chemnitz nachweisen lasst Er heiratete Anna Elisabeth aus Dossel deren Nachname unbekannt ist und die am 16 April 1717 in Rothenburg starb Er hatte vier Sohne und sechs Tochter aus dieser Ehe Mit seinem im Laufe des Lebens erwirtschafteten Vermogen erwarb er Land u a in Rothenburg Connern und Domersleben und Immobilien Garsena Connern Schonebeck Rittergut Beuchlitz Beigesetzt wurde er am 21 Oktober 1737 in einem Erbbegrabnis in der Krypta der Kirche von Beuchlitz wo ein Epitaph mit Bild an ihn erinnert Wirken Bearbeiten1694 war Stecher Muhlenpachter in Rothenburg Saale 1696 Bergwerksfaktor in Rothenburg 1699 Muhlenpachter in Berlin 1702 1708 und von 1711 bis 1717 war er Amtmann in Rothenburg 1 1712 Pachter der Saaleschifffahrt 1714 1731 Pachter der Steinkohlebergwerke in Rothenburg und Lobejun 2 Bereits seit 1700 Obermuhleninspektor erhielt er 1716 die Oberaufsicht uber samtliche konigliche Muhlen im Raum Berlin 3 1717 wurde er Pachter der koniglichen Saline in Schonebeck 1720 Pachter der koniglichen Saline in Halle Liste der Salinen Deutschlands 1724 wurde er koniglich preussischer Kriegs und Domanenrat Als Obermuhleninspektor in Berlin wo er von 1701 bis 1711 zusatzlich Wohnung genommen hatte 1 trug er erfolgreich zur Trockenlegung der Stadt bei und steigerte den Mahlertrag der Mahlmuhlen durch eine eigene im Einzelnen nicht bekannte Erfindung 4 Mit der Ubertragung einer Idee des Amtskammerrats Bartholdi aus Schonebeck auf Halle die Sole aus der Stadt in eine neuerrichtete mit den Halloren konkurrierende regelrechte Salzfabrik westlich der Saale abzuleiten fullte er des preussischen Konigs Kassen Durch die Vorschaltung von Vorwarmepfannen sparte er Brennmaterial ein Er nutzte die Wirtschaftspolitik seines Konigs staatliche Unternehmen durch Privatleute betreiben zu lassen und pachtete die Salinen in Schonebeck und Halle die Saaleschifffahrt und nahegelegene Kohlebergwerke Halle entwickelte sich neben Schonebeck zum zweiten grossen Salzlieferanten im preussischen Staat 5 Durch Mitpachter Friedrich von Gorne Gustav von Mardefeld N Burghoff Daniel und Johann Christoph Lohse 6 minimierte er zunachst sein wirtschaftliches Risiko Freilich haftete er mit einer Sicherheitskaution mit seinem Gesamtvermogen und auch personlich Durch eine der Saline gehorige Schule fur die Kinder der Salinenarbeiter trug er ab 1723 zur Hebung der allgemeinen Bildung bei 1732 fuhrte er eine erste Arbeitsordnung ein die wegen ihrer Scharfe von der Kammer gemassigt wurde Von Seiten des Staates war der Absatz des Salinensalzes begunstigt Die Salzkonskription von 1720 bestimmte dass jede Person uber 14 im Jahre mindestens 4 6 kg Salz in den staatlichen Verkaufsstellen kaufen musste Und durch die Einfuhrung des preussischen Salzregals im Herzogtum Magdeburg 1726 war die Salzeinfuhr von ausserhalb untersagt 7 Gleichzeitig war Stecher an konigliche Privilegien gebunden und musste z B an das Waisenhaus von August Hermann Francke jahrlich 50 Scheffel Salz kostenlos liefern lt Dreyhaupt S 539 gt Bei aller Gunst Konig Friedrich Wilhelms I der 1713 in Garsena und spater in Schonebeck mit dem Kronprinzen bei ihm zu Gast war lt Arnswaldt S 21f gt blieb dieser doch Souveran und Autoritat genug ihn 1728 wegen eines Wildwasserdurchbruchs in einen Soleschacht in Schonebeck vorubergehend zu inhaftieren und gegen eine Kaution von 10 000 Reichstaler freizulassen Stecher konnte durch verschiedene Massnahmen die Selbstkosten um ein Drittel verringern Unter seiner Leitung uberholte die Saline in Schonebeck sogar die in Halle lt Heiber S 29 gt Sein Nachfolger wurde sein Sohn Johann Christoph von Stecher 1706 1762 Literatur BearbeitenWerner Konstantin von Arnswaldt Die Stecher Eine genealogische Skizze vom Aufstieg einer Familie In Vierteljahresschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde hrsg vom Verein Herold in Berlin XLVI Jahrgang Berlin 1918 H Cramer Darstellung der Hauptmomente in der Rechts und Verwaltungsgeschichte des Steinkohlen Bergbaues im Saalkreise der Preussischen Provinz Sachsen bis zum Jahre 1851 Eisleben 1856 Johann Christoph von Dreyhaupt Pagus Neletici et Nudzici oder ausfuhrliche diplomatisch historische Beschreibung des Saal Creyses Halle 1749 J G Forster Beschreibung und Geschichte des Hallischen Salzwerks Halle 1799 Fritz Heiber Die Salzsiedung in Schonebeck vom Mittelalter bis zur Gegenwart In Neue Schriftenreihe des Kreismuseums Schonebeck Heft 2 Schonebeck Elbe 1976 Uwe Meissner Die Grundung und der Ausbau der koniglich preussischen Salinen Schonebeck und Halle am Anfang des 18 Jahrhunderts In Halle und das Salz eine Salzstadt in Mittelalter und fruher Neuzeit hg von Werner Freitag Halle Band 2 2002 S 79 95 Uwe Meissner Die konigliche Saline zu Halle Saale 1719 bis 1790 Diss Halle 2016 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Werner Konstantin von Arnswaldt Die Stecher Eine genealogische Skizze vom Aufstieg einer Familie S 19 Cramer Steinkohlen Bergbau S 27 32 148ff Chronik Berlin Aufruf 15 Januar 2004 Werner Konstantin von Arnswaldt Die Stecher Eine genealogische Skizze vom Aufstieg einer Familie S 13 Uwe Meissner Die Grundung und der Ausbau der koniglich preussischen Salinen Schonebeck und Halle am Anfang des 18 Jahrhunderts S 92 Hendel Chronik S 432ff Heiber S 29PersonendatenNAME Stecher Johann PaulKURZBESCHREIBUNG Amtmann und BergwerksfaktorGEBURTSDATUM 12 Februar 1662GEBURTSORT ErdmannsdorfSTERBEDATUM 21 September 1737STERBEORT Schonebeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Paul Stecher amp oldid 202524839