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Johann Heppenheimer 30 Marz 1815 in Biebrich 13 Marz 1895 war Muller Unternehmer und von 1861 bis 1891 Burgermeister von Biebrich am Rhein Johann HeppenheimerDie Kurfurstenmuhle am Rheinufer nahe Biebrich um 1833 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Von der Residenz zur Industriestadt 3 Biebrich Mosbach 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenHeppenheimer wurde am 30 Marz 1815 in der Biebricher Kurfurstenmuhle geboren Der direkt am Rheinufer gelegene Betrieb kam 1815 in den Besitz seines Vaters Peter Heppenheimer 1792 1857 der sie durch eine Gipsbrennerei und Gipsmuhle erweiterte was ein gutes Einkommen sicherte denn das Gipsen von Kleefeldern war damals weit verbreitet Nach dem Tod des Vaters ubernahm Johann als einziger Sohn den Muhlbetrieb und erweiterte das Unternehmen Anfang der 1860er Jahre durch ein Sagewerk und schaffte 1864 eine Dampfmaschine an 1861 wurde Heppenheimer Burgermeister und ubergab 1865 seinem Sohn Richard die Muhle der sie bis 1880 weiterfuhrte 1 In Heppenheimers Amtszeit fallen die Folgen der umfangreichen gesellschaftlichen und politischen Umwalzungen nach der Februarrevolution 1848 von der auch das Herzogtum Nassau wie das ubrige Europa erfasst worden war Nach dem Ende des Herzogtums 1866 durch die preussische Annexion verlor Biebrich zwar seine Funktion als Residenzstadt gewann aber durch die industrielle Entwicklung an Bedeutung 1893 wurde Johann Heppenheimer zum Ehrenburger Biebrichs ernannt Die Heppenheimerstrasse 50 040653 8 243528 im heutigen Wiesbadener Stadtteil Biebrich erinnert an ihn Von der Residenz zur Industriestadt Bearbeiten nbsp Biebrich und Mosbach um 1819 Am unteren Bildrand Heppenheimers Geburtshaus nahe dem Rheinufer die Kurfurstenmuhle Oben links rot Die ursprungliche Lohmuhle erste Produktionsstatte der Chemischen Werke Albert Ostlich des Landwehrgrabens rechtsseitig war bereits das Staatsgebiet des Grossherzogtums Hessen wohin Alberts Betrieb 1861 umzog Um nassauisches Eisenerz zu verhutten wurde 1857 die Anonyme Nassauische Rheinhutte Gesellschaft gegrundet 2 Ein Jahr zuvor war in Biebrich bereits ein Hochofen errichtet worden Die Erzqualitat war aber so schlecht dass sich die Aktiengesellschaft ab 1861 auf Eisengiesserei verlegte Die Fabrik wurde 1865 zur Schweighofer Giesserei oHG umgewandelt und 1868 von der Heppenheimer amp Co ubernommen die den Betrieb schliesslich im folgenden Jahr an Ludwig Beck Senior weiterverkaufte Der Metallurge liess das nun als Nassauische Rheinhutte firmierende Unternehmen zu einer erfolgreichen Kupolofengiesserei umbauen Der Chemiker Heinrich Albert gegrundete 1858 eine Dungerfabrik in der Mosbacher Lohmuhle die Chemischen Werke Albert Wegen ungesunder Dunste 3 zog der Betrieb 1861 ins benachbarte Amoneburg das bereits jenseits der Landesgrenze im Grossherzogtum Hessen lag 4 Hier entstand bis 1871 1873 die grosste Superphosphatfabrik Deutschlands 1893 verkaufte Heppenheimer die benachbarte Kurfurstenmuhle mit angrenzenden Grundstucken an Albert der sie bereits 1895 an die Stadt Wiesbaden weiterverkaufte Der Kaufmann H L Kapferer pachtete die ehemalige Gipsmuhle produzierte dort Gipsdielen und eroffnete einen Baustoffhandel Im August 1863 begann am Biebricher Rheinufer die vom Chemiker Wilhelm Kalle gegrundete Anilinfarbenfabrik Kalle amp Co mit der Produktion von Fuchsin 1879 mit der Herstellung des Biebricher Scharlachs Ihrer Erzeugnisse wegen wurde die Fabrik im Volksmund als Rotfabrik bezeichnet Sieben Jahre nach Heppenheimers Tod pachtete Kalle die Reste der Kurfurstenmuhle und bezog sie in das weiter wachsende Fabrikgelande ein Biebrich Mosbach BearbeitenDie neuen Fabriken zogen zahlreiche Menschen aus armeren Gegenden an was ab 1850 Biebrich und Mosbach raumlich wie politisch zusammenwachsen liess Wahrend Heppenheimers Amtszeit entstand 1875 1876 genau auf der ehemaligen Gemarkungsgrenze beider Gemeinden noch auf freiem Feld der Neubau des spatklassizistischen Biebricher Rathauses durch den Architekten Georg Friedrich Furstchen Zwischen 1871 und 1893 nannte sich die Doppelgemeinde offiziell Biebrich Mosbach 5 6 Einzelnachweise Bearbeiten Fink Otto Ortsgeschichtliches aus Alt Biebrich in Biebrich am Rhein Ortsgeschichte Baudenkmaler Erinnerungsstatten und Strassennamen S 27 28 Hrsg Verschonerungs und Verkehrsverein Biebrich am Rhein e V Wiesbaden 1970 Reinhardt Rudolf Strukturwandel in der Eisenindustrie des Lahn Dill Gebietes 1840 1914 Von der Eisenerzeugung zur reinen Eisenweiterverarbeitung in Giessereien S 79 Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main 1999 Faber Rolf Biebrich am Rhein 874 1974 Chronik S 132 hrsg im Auftr der Arbeitsgemeinschaft 1100 Jahre Biebrich Verlag H G Seyfried Wiesbaden 1974 Schwalbach Rolf Die Muhlen zwischen Dotzheim und Biebrich S 159 Thorsten Reiss Verlag Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 928085 57 1 Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen Nassau und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band X 1873 ZDB ID 1467505 5 S 98 f Digitalisat Listung und Fussnote Flecken Biebrich Mosbach Schmidt von Rhein Andreas Von Biebrich nach Wiesbaden zwei Stadte wachsen zusammen S 17 Hrsg Kur und Verkehrsverein Wiesbaden Wiesbaden 1998 ISBN 3 00 003125 1Weblinks BearbeitenBilder vom Amtssitz Heppenheimers dem Biebricher Rathaus 1895 noch ohne Erweiterungsbau von 1905 06 und 2007 PersonendatenNAME Heppenheimer JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und BurgermeisterGEBURTSDATUM 30 Marz 1815GEBURTSORT BiebrichSTERBEDATUM 13 Marz 1895 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heppenheimer amp oldid 223342762