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Johann Georg von Schonborn 21 Januar 1587 war ein Ritter des Johanniterordens der von 1573 bis 1587 das Amt des Grossbailli innehatte Er stand ausserdem mehreren Johanniterkommenden als Kommendator vor Wappen der Familie von SchonbornLeben und Laufbahn BearbeitenJohann Georg von Schonborn war der Sohn des Johannes von Schonborn und der Gutta oder Guda von Mudersbach 1 Drei von seinen Brudern erhielten ebenfalls geistliche Amter Emmerich wurde Domherr in Trier Johann und Johann Philipp wurden Deutschordensritter Bei seinem Eintritt in den Johanniterorden 1541 2 wurde ihm von seiner verwitweten Mutter und seinem weltlich gebliebenen Bruder Johann Wilhelm ein Leibgedingbrief ausgestellt Das Leibgeding sollte dann in Kraft treten wenn er den Orden verlassen sollte oder musste Nach Gensicke soll er aber erst 1546 in den Orden eingetreten sein 3 Er zeichnete sich im Kampf gegen die Turken besonders aus 1549 wurde er schon Rezeptor des Johanniterordens in Oberdeutschland und war in dieser Funktion fur das Einziehen der Responsgelder an die Ordenszentrale in Malta zustandig 1549 erhielt er auch mit der Kommende Worms seine erste Pfrunde die er bis 1572 innehatte 1557 folgte dann die Kommende in Rothenburg ob der Tauber der er bis 1587 vorstand 1568 bis 1587 erhielt er die Kommenden von Schleusingen und Weissensee Spatestens 1570 waren die Kommenden Hemmendorf und Rexingen hinzugekommen 1571 wurde er von Grossmeister Pierre de Monte zum Kommendator von Mainz und Nieder Weisel ernannt er war hier Nachfolger des in der Seeschlacht von Lepanto am 7 Oktober 1571 gefallenen Joachim von Sparr Die Kommenden Mainz und Nieder Weisel verwaltete er bis 1587 2 Von 1574 bis 1587 leitete er auch die Kommende in Rottweil Nach dem Tod des Basler Kommendators Hermann Schenck von Schweinsberg 28 Februar 1572 verwaltete er fur zwei Jahre von 1572 bis 1574 die Kommenden Basel und Rheinfelden 1558 war es zum Streit zwischen dem Rat der Stadt Rothenburg ob der Tauber und Kommendator von Schonborn gekommen Offensichtlich konnte die Johanniterkommende in der Ordenskirche keinen regelmassigen Gottesdienst mehr gewahrleisten Johann Georg von Schonborn wandte sich in der Streitsache nun an Grossprior Georg Bombast von Hohenheim Dieser raumte zwar ein dass der Johanniterorden derzeit wegen der Reformation einen Mangel an Priestern hatte und den Gottesdienst tatsachlich nicht gewahrleisten konne machte die Stadt aber darauf aufmerksamem dass die Stadt nun die Gefalle der Johanniterkirche einziehe und nun die Stadt auch fur die Besoldung der Priester aufkommen musste Mit den fruher der Johanniterkommende zukommenden Gefalle seien schliesslich vorher die Ordenspriester bezahlt worden 4 Johann Georg von Schonborn scheint ein aufbrausender und auch gewaltbereiter Mann gewesen zu sein Im Zuge der konfessionellen Auseinandersetzungen zwischen dem protestantischen Rat in Rothenburg ob der Tauber und der Rothenburger Johanniterkommende verletzte er ein Mitglied des Rates der Stadt 1572 erschlug er den Rothenburger Burger Emrich Neuroth auf offener Strasse entzog sich allerdings durch Flucht der Justiz 4 5 Vermutlich hat er Rothenburg zeit seines Lebens nicht mehr betreten Erst 1602 kam es schliesslich zwischen seinem ubernachsten Nachfolger im Amt des Kommendators Johann Friedrich Hund von Saulheim dem spateren Grossprior in Deutschland zu einem Vergleich 6 Auch von Schonborns sonstiger Lebenswandel entsprach nicht gerade den Ordensidealen Er hatte sich vermutlich in Mainz eine Geliebte gehalten und ihr unrechtmassig Ordensguter im Rheingau ubertragen Am 3 Oktober 1573 war Johann Georg von Schonborn in Malta zum Grossbailli gewahlt worden der Totschlag in Rothenburg ob der Tauber war dazu offensichtlich kein Hindernis Mit diesem Amt war er fur die Festungsanlagen in Malta verantwortlich das Amt hatte er bis zu seinem Tod am 21 Januar 1587 inne Vermutlich starb er in Mainz denn er wurde in der Laurentius Kapelle im Mainzer Dom begraben 1596 prozessierte der Johanniterorden gegen seine fruhere Konkubine Elisabeth Marder um Guter im Rheingau die Johann Georg von Schonborn ihr vermutlich nicht rechtmassig ubertragen hatte Aus der Verbindung konnten sogar mehrere Kinder hervorgegangen zu sein 3 Literatur BearbeitenHelmut Hartmann Die Komture der Mainzer Johanniter Kommende Mainzer Zeitschrift 76 103 124 Mainz 1981 Johanne Maria Kuenzlen Der Johanniterorden wahrend der Reformationszeit in Rothenburg ob der Tauber Strassburg und Bubikon Dissertation Philosophische Fakultat der Eberhard Karls Universitat Tubingen 2017 PDF Im Folgenden abgekurzt Kuenzlen Johanniterorden mit entsprechender Seitenzahl Einzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Biedermann Genealogie der Hohen Grafen Hauser im Franckischen Crayse Welche aus denen bewahrtesten Urkunden Kauff Lehen und Heyraths Briefen gesammleten Grab Schriften und eingeholten genauen Nachrichten von innen beschriebenen Hohen Hausern in gegenwartige Ordnung verfasset und richtig zusammen getragen worden Erster Theil Johann Friedrich Becker Universitats Buchdrucker Erlangen 1745 Online bei Google Books Tabula CII 102 a b Gerd Schlegel Die Geschichte der Johanniterkommende Weissensee in Thuringen Castrum Wiszense Schriftenreihe des Vereins zur Rettung und Erhaltung der Runneburg in Weissensee Thur e V Band 4 224 S Weissensee 1996 S 164 a b Hellmuth Gensicke Zur Geschichte des nassauischen Adels Die von Schonborn Die Anfange des Grafenhauses Nassauische Annalen 91 259 383 1980 S 268 270 und S 270 Fussnote a b Kuenzlen Johanniterorden S 65 Kuenzlen Johanniterorden S 250 Barbara Gebhardt und Manfred Horner Bayerisches Hauptstaatsarchiv Reichskammergericht 1 Nr 1 428 Buchstabe A XXIV 556 S Munchen 1994 ISBN 3 921635 04 7 zugleich auch Inventar der Akten des Reichskammergerichts 19 1 S 166 VorgangerAmtNachfolgerPhilipp Flach von SchwarzenbergGrossbailli des Johanniterordens 1573 1587Philipp Riedesel zu CambergPersonendatenNAME Schonborn Johann Georg vonKURZBESCHREIBUNG JohanniterritterGEBURTSDATUM 16 JahrhundertSTERBEDATUM 21 Januar 1587 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg von Schonborn amp oldid 236768291