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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Johann Friedrich Weitenkampf 7 Juli 1726 in Konigsberg 9 April 1758 in Braunschweig war ein deutscher Philosoph und evangelisch lutherischer Pastor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption seines Werks 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWeitenkampf war der Sohn des an der Altrossgarter Kirche in Konigsberg wirkenden Pastors Johann Fridrich Weitenkampff Er verlor fruh seinen Vater Nach dem Tod des Vaters kam er in das evangelische Waisenhaus Johannisstift in der Gebauhrstrasse Am 4 April 1742 liess Weitenkampf sich an der Albertus Universitat Konigsberg immatrikulieren 1744 hielt Weitenkampf auf Veranlassung seines Lehrers Martin Knutzen zum zweihundertjahrigen Bestehen der Albertina eine Rede mit dem Titel Wohleingerichtete Academien als Grundsaulen der Gluckseligkeit ganzer Lander und Volker 1 die auch sein zwei Jahre alterer Kommilitone Immanuel Kant horte 1747 wechselte Weitenkampf an die Universitat Leipzig dann an die Universitat Halle und schliesslich an die Universitat Helmstedt wo er als Magister seit 1750 philosophische Vorlesungen hielt 1754 wechselte er seinen Beruf und wurde Pastor an der Kirche St Magni in Braunschweig Rezeption seines Werks BearbeitenWeitenkampf hinterliess das dreibandige Werk Gedanken uber wichtige Wahrheiten aus der Vernunft und der Religion dessen Grundgedanken sein Lehrer Martin Knutzen in seiner Dissertatio metaphysica De aeternitate mundi impossibili Konigsberg 1733 und in seiner Schrift Philosophischer Beweiss von der Wahrheit der christlichen Religion aufgeworfen hatte die nach Riccardo Pozzo 2 lauten ob die Welt ewig sei und ob die Schopfung durch Beweise des Glaubens oder auch durch Beweise der Vernunft begrundet werden konnte Weitenkampf vertrat die Ansicht dass der Welt naturliche Grenzen gesteckt seien da die Annahme einer unendlich ausgedehnten Materie nicht moglich sei Kant zitiert in seiner Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels von 1755 in einer Fussnote Weitenkampf dessen Argument einer in naturlichen Grenzen sich erstreckende Welt einer unendlichen Ausdehung der Welt Kant widerspreche Kant nahm Weitenkampfs Argument aber in die These der ersten Antinomie der reinen Vernunft die Welt hat einen Anfang in der Zeit und ist dem Raum nach auch in Grenzen eingeschlossen in der Kritik der reinen Vernunft auf Nicht nur Immanuel Kant sondern auch Hans Blumenberg setzte sich weitaus ausfuhrlicher mit Johann Friedrich Weitenkampfs Schrift Lehrgebaude vom Untergange der Erden 3 auseinander In seinem 1970 gedruckten Mainzer Akademievortrag Selbsterhaltung und Beharrung Zur Konstitution der neuzeitlichen Rationalitat 4 vertrat er das vollkommen absurde Theorem der intransitiven Erhaltungsvoraussetzungen 5 Diese ganzlich abstruse These suchte er durch die Argumentation des Mitte des 18 Jahrhunderts viel gelesenen Buches von Johann Friedrich Weitenkampfs Lehrgebaude zu erharten Blumenberg schreibt dass bei Weitenkampf folgerichtig der Weltuntergang minimalisiert werde S 194 Die Grosse des Weltalls sei bei ihm zu einem Argument gegen die Totalitat der eschatologischen Ereignisse geworden deren Offenbarung sich doch auf den Menschen als nur noch partielles Faktum in diesem Universum bezieht So gerate der Widerruf dieses gewaltigen Aufwandes des Weltunterganges zu einem Selbstwiderspruch der schopferischen Instanz also Gottes Die gottliche Offenbarung der in der Bibel in dem Alten Testament durch den Propheten Daniel und in dem Neuen Testament durch Jesu Endzeitreden aber vor allem durch die Johannes Apokalypse angekundigten und bekraftigten Eschatologie sieht Blumenberg bei Weitenkampf weitestgehend entkraftet sie die biblische Offenbarung erscheine nur noch als ein partielles Faktum in dem ganzen Universum Die reine Existenz des Weltalls widersetze sich dem Gedanken seines totalen Unterganges Eschatologie kann zufolge dieses Gedankens nur mittels eines dem Jahrhundert der Theodizee vertrauten Arguments des Anstosses an der Ungeheuerlichkeit der Hollenstrafe aufrechterhalten werden An Gerechtigkeit und Ewigkeit der Hollenstrafe sowie an deren Pramisse dass die Uberzahl der Menschen zu der massa damnata 6 gehore hielte das Zeitalter der Aufklarung noch fest damit aber die Verdammnis des Ubels durch Gott nicht in ein Uferloses fortgehe muss Weitenkampf zufolge Fortbestand und Anwachsen der Menschheit einmal ein Ende bereitet werden Blumenberg sieht in diesem Argumentationsgang eine Kreuzung der Argumentationen S 195 zugunsten des Fortbestandes der Welt zuungunsten dessen der Menschheit Weitenkampfs Gott verhange aus Gerechtigkeit Verdammnis nicht aus Willkur Spater wird Blumenberg sagen dass der Gott der Gerechtigkeit zu einem reinen Willkurgott geworden sei da er beides die Welt und den Menschen aufgegeben und sich zuruckgezogen habe Schriften BearbeitenGedanken uber wichtige Wahrheiten aus der Vernunft und Religion Schroder Braunschweig 1753 1761 Th 1 1753 2 Aufl 1754 Th 2 1754 2 verb Aufl 1761 Th 3 1761 Vernunftige Trostgrunde bei den traurigen Schicksalen der Menschen Schroder Braunschweig 1753 Lehrgebaude vom Untergange der Erden Schroder Braunschweig 1754 wiederabgedruckt Schroder Braunschweig 1762 Literatur BearbeitenRiccardo Pozzo Kant e Weitenkampf Una fonte ignorata dell Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels e della prima antinomia della ragion pura In Rivista di storia della filosofia Bd 48 Jg 1993 S 283 323 JSTOR 44025512Einzelnachweise Bearbeiten Wohleingerichtete Academien als Grundsaulen der Gluckseligkeit ganzer Lander und Volker hat in einer Beschlussrede bey der zweyten Jubelfeyer der Konigsbergischen Academie vorstellen wollen Johann Fridrich Weitenkampf auf gdz sub uni goettingen de Riccardo Pozzo Kant e Weitenkampf Una fonte ignorata dell Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels e della prima antinomia della ragion pura In Rivista di storia della filosofia Bd 48 Jg 1993 S 283 323 JSTOR 44025512 Braunschweig 1754 2 verb Aufl Braunschweig 1762 Hans Blumenberg Selbsterhaltung und Beharrung Zur Konstitution der neuzeitlichen Rationalitat Verl d Akademie der Wissenschaften Wiesbaden 1972 S 193 197 Hans Ebeling S 23 lat verdammte Masse Masse der VerdammtenNormdaten Person GND 135543398 lobid OGND AKS LCCN nr2002016788 VIAF 52042527 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weitenkampf Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 7 Juli 1726GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 9 April 1758STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Weitenkampf amp oldid 227954254