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Johan Gunder Adler 5 Marz 1784 in Kopenhagen 26 Mai 1852 in Hof Saale war ein danisch norwegischer Beamter und Mitverfasser des einflussreichsten Entwurfs fur die Verfassung von Eidsvoll Johan Gunder Adler als Kabinettssekretar Christians VIII Leben BearbeitenSeine Eltern waren der Kufermeister Adolph Andreas sen Adler ca 1747 1819 und dessen Ehefrau Ingeborg Lund ca 1756 1823 Am 23 Dezember 1829 heiratete er Anna Marie Hoyer Saabye 8 Marz 1786 24 Januar 1857 Tochter des Propstes Christian Frederik Hoyer 1739 1897 und dessen Frau Dorothea Thulstrup 1760 1818 Er legte 1803 1804 an der Universitat Kopenhagen das Annenexamen ab 1 setzte aber sein Studium nicht fort Wahrend der Belagerung Kopenhagens durch die Englander im Jahre 1807 diente er als Sergeant des Kommandeurs des koniglichen Leibjagerkorps unter Georg Sverdrup der ihm besondere Gewissenhaftigkeit Kuhnheit Mut und Geistesgegenwart bescheinigte Nach einigen Jahren als Sprachlehrer ging Adler 1812 nach Fredrikshald heute Halden in Norwegen als Leiter der dortigen Prinz Christian August Gedachtnis Schule der spateren Laerde skole 2 1813 traf er dort mit Prinz Christian Friedrich von Danemark zusammen Christian Friedrich hatte Schwierigkeiten Norweger zu finden die Franzosisch beherrschten Das war bei Adler der Fall Es gibt keine Quelle aus der hervorgeht wie es dazu kam dass er und Christian Magnus Falsen die sich von Studienzeiten her kannten dazu kamen den ersten und grundlichsten Entwurf fur ein norwegisches Grundgesetz zu erarbeiten Er wurde in der Zeitschrift Journal for Lovgivning Rigsforsamling og Politik veroffentlicht Die meisten fruhen Untersuchungen zur Entstehung der Verfassung von Eidsvoll schreiben Falsen den Hauptanteil daran zu allen voran die Verfassungsgeschichte von Henrik Arnold Wergeland Dafur sprach dass das Manuskript in der Handschrift Falsens abgefasst und auf Falsens Gutshof Vollebaek zusammengestellt worden ist Auch stellte Falsen den Entwurf als eigenen auf der Reichsversammlung vor Wergeland schrieb dass Adler nur die Einleitung zum Entwurf geschrieben und Falsen durch seine profunden Kenntnisse der neueren franzosischen Geschichte und Verfassung Material geliefert habe Diese Auffassung wurde zuletzt noch in einer Dissertation von Einar Ostvedt 3 von 1945 vertreten In seinem Gutachten zu dieser Dissertation widersprach der Historiker Jacob S Worm Muller 1947 dieser These 4 Dessen Hauptargument stammt allerdings von Adler selbst Dieser hatte namlich einige Jahre vor seinem Tod dem danischen Historiker Hans Peter Giessing auf die Frage nach der Autorschaft des Verfassungsentwurfs geschrieben er habe uber die Einleitung hinaus den ganzen ersten und politischen Teil verfasst wahrend Falsen den letzten und juristischen Teil verfasst habe Daraus schloss Worm Muller dass die ersten drei Kapitel mit den allgemeinen Grundsatzen der Staatsverfassung den Wahlen und der Regierungsform von Adler stammen und von Falsen die ubrigen funf Kapitel uber die Rechtspflege das Verteidigungswesen die Finanzverfassung das Kirchen und Schulwesen und die Moglichkeiten der Verfassungsanderung 5 Falsen folgte dem Prinzregenten nach Eidsvoll und half ihm bei der Abfassung von dessen offentlichen Bekanntmachungen Wergeland berichtet dass der Prinzregent fur Adler einen Sitz in der Reichsversammlung wollte sich aber Falsen und Georg Sverdrup widersetzt hatten Am 28 Juli 1814 wurde Adler formell zu Christian Frederiks Kabinettssekretar ernannt und nahm in dieser Eigenschaft an den Verhandlungen mit den Abgesandten der Grossmachte teil und war auch einer der Unterhandler im Krieg gegen Schweden uber einen Waffenstillstand wobei ihm seine Franzosischkenntnisse gegenuber dem schwedischen Konig Karl Johann sehr zustattenkamen Nach dem Vertrag von Moss blieb er der nachste Ratgeber des Prinzen und unterzeichnete neben diesem das Gutachten uber die politische Stellung des Konigs vom 11 September 1814 Adlers Aufenthalt in Norwegen war nur kurz Er blieb den Rest seines Lebens bei Christian Friedrich Er folgte ihm 1814 als dieser Norwegen verlassen musste und war 1815 in seinen Diensten als er Gouverneur von Funen war Er begleitete Christian Friedrich auf dessen grossen Auslandsreisen 1819 bis 1822 Er war dessen Kontaktmann zu seinen norwegischen Freunden Als Christian Friedrich 1839 als Christian VIII den danischen Thron bestieg wurde er dessen Geheimer Kabinettsekretar und 1840 Staatssekretar fur Gnadensachen wo er zur zentralen Gestalt fur das umfangreiche Gratifikationssystem des spaten Absolutismus wurde 2 Von 1839 bis 1840 war er Mitglied des Direktoriums fur das konigliche Theater 1840 wurde er Geheimer Etatsrat und 1848 Geheimer Konferenzrat 6 Er war der engste Vertraute des Konigs und dessen wichtigster Berater 7 Nach dem Tode des Konigs zog er sich zuruck Er starb wahrend eines Kuraufenthaltes in Hof in Bayern wo er auch begraben liegt 1842 erhielt er das Kommandeurskreuz der Ehrenlegion und 1843 das Grosskreuz des Dannebrogordens 8 Anmerkungen BearbeitenDer Artikel ist im Wesentlichen dem Norsk biografisk leksikon entnommen Anderweitige Informationen sind gesondert ausgewiesen Das Annenexamen war ein Examen philosophicum eine Zwischenprufung deren Bestehen Voraussetzung fur das weitere Studium fur ein Staatsexamen war a b Clausen S 58 Einar Ostvedt Christian Magnus Falsen Linjen i hans politikk 1945 Jacob Stenersen Worm Muller Opposisjonsinnlegg ved Einar Ostvedts doktordisputas In Historisk Tidskrift Band 36 1946 1948 S 458 485 Das muss ein Irrtum sein denn es gibt zu dieser Problematik keine funf Kapitel Clausen befasst sich mit dieser Frage uberhaupt nicht Auf Grund der Bekanntmachung vom 12 August 1808 waren die Titel Geheimer Etatsrat Gehejmeetatsraad und Geheimer Konferenzrat Gehejmekonferensraad reine Ehrentitel Der Geheime Etatsrat brachte die 2 Rangklasse bei Hofe mit sich der Geheime Konferenzrat die 1 Rangklasse Gehejmeraad In Christian Blangstrup Hrsg Salmonsens Konversationsleksikon 2 Auflage Band 9 Friele Gradient J H Schultz Forlag Kopenhagen 1920 S 519 danisch runeberg org Clausen S 59 Clausen zahlt eine ganze Reihe von diplomatischen und innenpolitischen Aufgaben auf die er fur den Konig erledigte und die erst durch die Forschung uber die Regierung Christians VIII bekannt geworden sind Thorsoe S 106 Literatur BearbeitenKnut Mykland Johan Gunder Adler In Norsk biografisk leksikon abgerufen am 2 Oktober 2010 A Thorsoe Adler Johan Gunder In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 1 Aaberg Beaumelle Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1887 S 105 106 danisch runeberg org H P Clausen Adler Johan Gunder In Dansk biografisk Lexikon Band 1 Kopenhagen 1979 ISBN 87 01 77361 5 S 58 59Normdaten Person GND 117762229 lobid OGND AKS LCCN n82125652 VIAF 10631538 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adler Johan GunderKURZBESCHREIBUNG danisch norwegischer BeamterGEBURTSDATUM 5 Marz 1784GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 26 Mai 1852STERBEORT Hof Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johan Gunder Adler amp oldid 232817773