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Jeronimas Kacinskas 17 April 1907 in Vidukle 15 September 2005 in Boston war ein litauisch amerikanischer Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Oper 2 2 Orchester 2 3 Soloinstrument e und Orchester 2 4 Duos und Kammermusik 2 5 Orgel 2 6 Gesang und Klavier 2 7 Sakralmusik 3 CD Diskographie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn eines Kirchenorganisten in der kleinen Gemeinde Vidukle im damals zum Russischen Kaiserreich gehorenden Litauen erhielt Jeronimas Kacinskas seine fruhe musikalische Ausbildung von seinem Vater dann am 1923 eroffneten Konservatorium von Klaipeda 1929 1931 studierte er bei Jaroslav Kricka am Prager Konservatorium Dort besuchte er auch die Dirigentenklassen von Pavel Dedecek und Method Dolezil sowie den Vierteltonlehrgang bei Alois Haba 1933 grundete er in Klaipeda ein Sinfonieorchester und 1934 eine Operntruppe mit der er Verdis La Traviata und Gounods Faust zu litauischen Erstauffuhrungen brachte In der Folge unterrichtete er am Konservatorium von Vilnius Daneben arbeitete er u a als Musikpublizist und fur den Rundfunk sowie als Dirigent mehrerer Orchester Neben dem klassischen Repertoire setzte er sich besonders fur die Werke litauischer Komponisten ein Wahrend des Zweiten Weltkriegs war Kacinskas 1941 1943 in der Nachfolge von Balys Dvarionas Leiter des Litauischen Philharmonischen Sinfonieorchesters 1942 1944 Dirigent des Opernensembles von Vilnius Dirigent des Sinfonieorchester der Vilniuser Musikschule und Leiter der dortigen Kammermusik und Dirigierklassen 1944 fluchtete er mit seiner Frau Elena Slevaite aus Litauen um der aufgrund seiner opportunistischen Haltung zu befurchtenden Deportation nach Sibirien durch die Sowjetbehorden zu entgehen 1 Uber polnisches Gebiet und die Tschechoslowakei gelangten sie nach Bayern wo sie sich in der US amerikanischen Zone in Sicherheit befanden und 1945 1948 in Augsburg lebten Fast samtliche seiner bis dahin entstandenen Kompositionen gingen in dieser Zeit verloren 1949 emigrierte das Paar weiter in die USA wo Kacinskas eine Stellung als Kirchenorganist und Chorleiter in Boston fand und ab 1952 auch wieder mit Orchesterdirigaten begann 1967 1986 unterrichtete er Komposition und Dirigieren am Berklee College of Music das wiederholt Auffuhrungen seiner Werke organisierte 2 3 Bis 1995 wirkte er zudem an der St Peter Lithuanian Church and Parish in South Boston Nach dem Zerfall der Sowjetunion und der neuerlichen litauischen Unabhangigkeit besuchte Kacinskas 1991 erstmals wieder seine Heimat wo ihm die Ehrenburgerschaft von Klaipeda 4 und der Litauische Nationalpreis verliehen wurden Jeronimas Kacinskas starb am 15 September 2005 im 99 Lebensjahr in Boston 5 Der Komponist und Dirigent Jeronimas Kacinskas gilt als einer der prominentesten Vertreter der Moderne im Litauen der Zwischenkriegszeit der die Bedeutung von Intuition und Individualitat betonte In Prag studierte er bei Alois Haba von dem er die Idee der mikrotonalen und athematischen Musik ubernahm Nichts in der Natur und im menschlichen Leben ist wiederkehrend daher muss auch Musik nach den Prinzipien der Nicht Wiederholung geschrieben werden In Litauen schrieb Kacinskas mikrotonale Werke und grundete er die Klassen fur mikrotonale Musik in Kaunas und Klaipeda jedoch gingen alle seine mikrotonalen Werke wahrend des Zweiten Weltkriegs verloren 1938 wurdigte der Kongress der Internationalen Gesellschaft fur Neue Music ISCM in London Kacinskas Nonett das mit der Musik von Bela Bartok verglichen wurde Nach der Emigration in die USA schrieb Kacinskas vor allem religiose Musik und arbeitete als Dirigent und Padagoge Sarunas Nakas 6 Werke Auswahl BearbeitenOper Bearbeiten Juodas laivas Schwarzes Schiff Oper nach einem Libretto von Algirdas Landsbergis 1975 Orchester Bearbeiten Sinfonische Fantasie Nr 1 1940 Hymne an das Licht Sinfonisches Poem 1947 Das Geheimnis der Erlosung Sinfonisches Poem 1956 Lento Sinfonisches Poem 1957 Vilnius Suite 1960 Sinfonische Fantasie Nr 2 1960 Transzendente Expressionen fur Blasorchester und Orgel 1964 Funf Konzertetuden fur Streichorchester 1989 Soloinstrument e und Orchester Bearbeiten Konzert fur Trompete und Orchester 1931 Konzert fur Flote und Streichorchester 1962 Duos und Kammermusik Bearbeiten Streichquartett Nr 1 1930 Streichquartett Nr 2 1931 Nonett 1932 Vier Miniaturen fur Flote Klarinette und Violoncello 1958 Klavierquintett 1978 In Litauen fur Flote Violine Viola und Violoncello 1980 Trio Nr 3 fur Flote Klarinette und Viola Litauisches Trio 1980 Trio Nr 4 fur Flote Klarinette und Fagott Litauische Suite 1981 Duo fur Violine und Violoncello 1990 Streichquartett Nr 3 1993 Orgel Bearbeiten Kurze Fantasie 1969 Kontraste 1970 Duo fur Violine und Violoncello 1990 Gesang und Klavier Bearbeiten Teviskes medziai Mutters Baume nach Worten von Kazys Bradunas 1953 Audra Sturm nach Worten von Pranas Lembertas 1958 Paslaptis Das Geheimnis nach Worten von Kotryna Grigaityte 1968 Drei Volkslieder 1977 Nera salies tokios Kein solches Land nach Worten von Jonas Rutenis 1980 Kur tavo dainos Wo sind deine Lieder nach Worten von Kazys Binkis 1994 Prabilkit stygos Sprecht Saiten nach Worten von Jurgis Tilvytis 1996 Sakralmusik Bearbeiten Missa brevis fur Mannerchor 1945 Missa in Honorem Immaculati Cordis Beatae Mariae Virginis fur Soli Chor drei Trompeten drei Posaunen Tuba und Orgel 1951 Te deum laudamus fur Sopran Tenor Chor und Orgel 1965 Saules giesme Sonnengesang nach Worten von Franz von Assisi fur Bariton Chor und Orgel oder Orchester 1982 2000 Year Anniversary of Jesus Christ s Holy Message to the People fur Horn drei Trompeten drei Posaunen und Tuba 2000 Jesu Dulcis fur gemischten Chor 2001 Zahlreiche weitere Werke in den Gattungen Sakralmusik Kammermusik Solostucke fur Klavier Lied und Chor CD Diskographie BearbeitenStreichquartett Nr 4 Vilniaus ploksteliu studija VSCD 079 2001 Musik fur Chor Litauisches Musinformationszentrum LMIPC CD 052 2008 Religiose Chormusik Litauisches Musinformationszentrum MILC KL 012 2008 Nonett Reflexionen fur Klavier Kammerfantasie Streichquartett Nr 3 Gabrielius Alekna Klavier Vilnius String Quartet St Christopher Quintet u a auf Kacinskas Chamber and Instrumental Music Toccata Classics TOCC 0169 2013 Terra tremuit Osterhymnus Siauliai Staatskammerchor Polifonija Dirigent Tomas Ambrozaitis auf Litauische Motetten Polifonija 2015 Literatur BearbeitenGrazina Daunoraviciene Exiled Modernism Lithuanian Music through the Second World War in Journal of Baltic Studies Vol 39 3 Taylor amp Francis New York 2008 S 341 364 englisch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jeronimas Kacinskas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jeronimas Kacinskas in der Datenbank des Litauischen Musikinformationszentrums englisch litauisch Jeronimas Kacinskas Werke bei Music Lithuania litauisch englisch Danute Petrauskaite Jeronimas Kacinskas in der Litauischen Universalenzyklopadie litauisch Linas Paulauskis A tribute to Jeronimas Kacinskas Lithuanian Music Nr 2 April September 2001 englisch Jon Damian Rorschach and Musical Efficiency auf www berklee edu 1 Marz 2002 englisch St Peter Lithuanian Church and Parish englisch Einzelnachweise Bearbeiten Martin Anderson Centennial of a Modern Master Gesprach mit Jeronimas Kacinskas englisch Konzert in Berklee 15 April 1987 Konzert in Berklee 8 April 2001 Ehrenburgerschaft von Klaipeda fur Jeronimas Kacinskas litauisch englisch deutsch russisch Nachruf von Courtney C Cross in Boston Globe 19 September 2005 Litauisches MusikinformationszentrumNormdaten Person GND 128813180 lobid OGND AKS LCCN n86870345 VIAF 118211285 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kacinskas JeronimasKURZBESCHREIBUNG litauisch amerikanischer KomponistGEBURTSDATUM 17 April 1907GEBURTSORT VidukleSTERBEDATUM 15 September 2005STERBEORT Boston Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jeronimas Kacinskas amp oldid 227431495