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Jean de Lamouilly auch John de la Moiliere oder John Lamulher nach 17 Juni 1317 war ein franzosischer Militar Herkunft und Dienst als Militar der englischen Krone BearbeitenUber Jean de Lamouilly ist nur wenig bekannt Er stammte aus dem Dorf Lamouilly das nordlich von Stenay im damaligen Grenzraum zwischen Frankreich und dem Romisch Deutschen Reich liegt Vor Ende 1299 trat Lamouilly als Schildknappe in den Dienst des englischen Konigs Eduard I In den nachsten Jahren gehorte er wahrend des Schottischen Unabhangigkeitskriegs verschiedenen englischen Garnisonen in Schottland und Nordengland an Dabei dienten auch seine Verwandten Henry Reginald und Warner de Lamouilly sowie mindestens neun weitere Manner die dem Namen nach aus der Region um Stenay kamen mit ihm 1 Bei der Belagerung von Stirling Castle im Fruhjahr 1304 diente Lamouilly als Feuerwerker Unter seiner Leitung schleuderten die Katapulte nicht nur Steine sondern auch Tontopfe mit einer explosiven Mischung aus Baumwolle Schwefel und Salpeter auf die Burg wo sie die Gebaude in Brand setzten Dies gilt als einer der ersten Einsatze von Schiesspulver auf den britischen Inseln 2 Nach der Eroberung von Stirling Castle diente Lamouilly weiter in Schottland Im Juni 1312 gehorte er noch der Garnison von Berwick an dies ist sein letzter Nachweis in England Zu einem unbekannten Zeitpunkt danach muss er nach Frankreich oder Burgund zuruckgekehrt sein Offenbar war die Krone mit seinen Soldzahlungen erheblich im Ruckstand denn er erhielt noch bis mindestens 1316 Sold 1 Entfuhrung des Earl of Pembroke BearbeitenVor Mai 1317 nahm Lamouilly bei Etampes sudlich von Paris den englischen Magnaten Aymer de Valence 2 Earl of Pembroke und dessen Begleiter gefangen Pembroke war als Gesandter des englischen Konigs Eduard II auf der Reise von Avignon zuruck nach England Lamouilly brachte seine Gefangenen zu einem Ort in der Grafschaft Bar Nachdem sich Pembroke bereit erklart hatte das geforderte Losegeld von 10 400 zu zahlen kam er vor dem 17 Juni wieder frei Er musste aber eine Anzahlung von 2500 leisten die er mit Hilfe von Antonio Pessagno einem Bankier des englischen Konigs aufbrachte Seine Begleiter darunter seinen unehelichen Sohn Henry musste er als Geiseln zurucklassen Pembroke war ein reicher Magnat und einer der engsten Berater des englischen Konigs Seine Gefangenschaft fuhrte sogar dazu dass der Konig einen geplanten Feldzug nach Schottland verschob 3 Dennoch musste sich Pembroke hoch verschulden um das restliche Losegeld aufzubringen und um die Geiseln frei zu bekommen Er verfugte uber etwa 3000 jahrliche Einkunfte doch bis zu seinem Tod 1324 konnte er die Schulden nicht vollstandig zuruckzahlen so dass sie noch seine Witwe ubernehmen musste 4 Sein Vasall Constantine de Mortimer kam erst kurz vor Pembrokes Tod frei 5 Lamouilly hatte durch seine sparlichen Soldzahlungen ein Motiv 6 und auch die Gelegenheit um sich mit der Gefangennahme Pembrokes am englischen Konig zu revanchieren Dennoch bleibt es ratselhaft wie er anscheinend straflos ein derart hohes Losegeld fordern und erhalten konnte Ein Grund hierfur ist sicher die ungeklarte politische Lage in der Region nach dem Tod des franzosischen Philipp V Dazu hatte Lamouilly offenbar enge Kontakte zu Graf Eduard von Bar Die Grafen von Bar hatten zu dieser Zeit gute Verbindungen zu England denn Graf Eduard war ein Sohn der englischen Konigstochter Eleonore Sein Onkel Jean de Bar stand ab 1299 fast gleichzeitig mit Lamouilly in englischen Diensten 7 Graf Eduards Schwester Jeanne hatte den englischen Magnaten John de Warenne geheiratet Ab 1313 wollte jedoch Warenne die Ehe annullieren lassen Der englische Konig Eduard II lehnte die Aufhebung der Ehe seiner Nichte zunachst ab gab aber schliesslich nach worauf Jeanne de Bar im August 1316 zu ihrem Bruder zuruckkehrte Damit hatte auch der Graf von Bar Grund genug um dem englischen Konig zu zurnen Moglicherweise hatte Pembroke bei seiner Reise zum Papsthof nach Avignon versucht die offizielle Aufhebung der Ehe zu erreichen 8 Es gibt aber keine Belege dass der Graf von Bar die Entfuhrung direkt veranlasst hat Sie war aber sicher eine willkommene Gelegenheit fur ihn um sich am englischen Konig zu rachen so dass er Lamouillys Aktion billigte Der englische Konig hatte wohl die Bedeutung des Grafen in dem Fall erkannt Am 10 Mai 1317 hatte er Briefe an Graf Eduard und an 26 weitere hochrangige Adlige in Frankreich geschickt und sie gebeten sich fur die Freilassung von Pembroke einzusetzen Viele dieser Adligen hatten erheblichen Einfluss auf den Grafen von Bar 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b John Roland Seymour Phillips Aymer de Valence earl of Pembroke 1307 1324 Baronial politics in the reign of Edward II Clarendon Oxford 1972 ISBN 0 19 822359 5 S 112 Michael Prestwich Edward I University of California Berkeley 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 501 John Roland Seymour Phillips Aymer de Valence earl of Pembroke 1307 1324 Baronial politics in the reign of Edward II Clarendon Oxford 1972 ISBN 0 19 822359 5 S 117 John Roland Seymour Phillips Aymer de Valence earl of Pembroke 1307 1324 Baronial politics in the reign of Edward II Clarendon Oxford 1972 ISBN 0 19 822359 5 S 194 a b John Roland Seymour Phillips Aymer de Valence earl of Pembroke 1307 1324 Baronial politics in the reign of Edward II Clarendon Oxford 1972 ISBN 0 19 822359 5 S 116 Michael Prestwich Edward I University of California Berkeley 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 155 John Roland Seymour Phillips Aymer de Valence earl of Pembroke 1307 1324 Baronial politics in the reign of Edward II Clarendon Oxford 1972 ISBN 0 19 822359 5 S 113 John Roland Seymour Phillips Aymer de Valence earl of Pembroke 1307 1324 Baronial politics in the reign of Edward II Clarendon Oxford 1972 ISBN 0 19 822359 5 S 115 PersonendatenNAME Lamouilly Jean deALTERNATIVNAMEN Miliere John de la Lamulher JohnKURZBESCHREIBUNG franzosischer MilitarGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM nach 17 Juni 1317 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean de Lamouilly amp oldid 205015512