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Jean Mermoz 9 Dezember 1901 in Aubenton 7 Dezember 1936 im Atlantik war ein franzosischer Pilot und Flugpionier Jean Mermoz 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erste Atlantikquerung 1 2 Testflieger 1 3 Inspekteur der Air France 1 4 Der letzte Flug 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAm 26 Juni 1920 trat der 18 Jahre alte Mermoz fur vier Jahre der Armee de l air der franzosischen Luftwaffe bei Am 29 Januar 1921 machte er seinen Pilotenschein 1922 wurde Mermoz nach Palmyra in Syrien versetzt und uberlebte dort einen Absturz Am 30 Juni 1924 beendete Mermoz seinen Militardienst mit 600 Flugstunden Im September 1924 fand er eine Anstellung in Toulouse bei Latecoere der spateren Compagnie generale aeropostale zunachst als Flugzeugmechaniker Ab Anfang 1925 bediente er als Pilot die Linie Toulouse Barcelona Alicante Er legte in diesem Jahr 120 000 km in 800 Flugstunden zuruck und erhielt dafur eine Medaille des Aero Club de France Ab Marz 1926 flog er auf der Linie Casablanca Dakar Am 10 und 11 Oktober 1927 bewaltigte er erstmals nonstop die Strecke Toulouse Saint Louis Senegal Am 16 April 1928 machte Mermoz den ersten Nachtflug auf der Strecke Buenos Aires Rio de Janeiro Wahrend der Zeit in Sudamerika arbeitete er eng mit Antoine de Saint Exupery zusammen Am 14 Juli 1929 eroffnete Mermoz die Andenlinie mit einem Flug von Buenos Aires nach Santiago de Chile Am 23 August 1930 heiratete Jean Mermoz in Paris Gilberte Henriette Rose Chazottes die er 1928 in Sudamerika kennengelernt hatte 1931 ging die Aeropostale Bankrott und stellte ihren Dienst teilweise ein Reste und Rechte der Gesellschaft gingen 1933 in die neugeschaffene Air France uber fur die Mermoz in der Folge flog Erste Atlantikquerung Bearbeiten Vom 12 bis 13 Mai 1930 war sein erster Flug von der Hydrobase Saint Louis in Senegal uber den Sudatlantik nach Natal Brasilien an Bord der Latecoere 28 3 einem einmotorigen Schwimmerflugzeug Es hatte nach dem kurz zuvor verstorbenen Flugpionier Henry de La Vaulx den Namen Comte de la Vaulx erhalten Die Flugstrecke betrug 3173 km und die Flugzeit 21 Stunden 10 Minuten 1 Auf dem mehrfach verschobenen Ruckflug am 8 Juli musste Mermoz 400 Meilen vor dem Ziel Dakar nach 14 Stunden Flug nahe der Phocee mit der Comte de la Vaulx notwassern Besatzung und Post konnten von dem franzosischen Hilfsschiff geborgen werden Der Versuch die Maschine abzuschleppen misslang 2 Testflieger Bearbeiten nbsp Bernard 81 GRAm 30 Marz 1931 startete Jean Mermoz mit Antoine Paillard in der fur einen Langstreckenrekord gebauten einmotorigen Bernard 80 GR zu einem Rekordversuch Als die Piloten am 2 April nach 52 h 44 min wieder landeten hatten sie einen neuen Dauerflugrekord erreicht Nicht mangelnder Treibstoff hatte sie zur Landung gezwungen sondern fehlendes Kuhlmittel Zuletzt hatten die Piloten ihre Trinkvorrate in den Kuhler gefullt Kaffee Mineralwasser und Champagner und insgesamt 8 960 km zuruckgelegt nbsp Die Dewoitine 33Die Freude uber den Weltrekord war kurz da schon am 10 Juni Marcel Doret und Jean Le Brix mit der zur selben Ausschreibung entwickelten Dewoitine 33 10 371 km flogen Am 29 Dezember 1931 scheiterte mit der modifizierten Bernard jetzt 81 GR schon der Start Als die mit 8 500 l Treibstoff beladene Maschine mit Mermoz am Steuer beim langen und schwerfalligen Start zu schnell mit dem Heck nach oben ging beruhrte der Riesenpropeller den Boden Das Fahrgestell brach zusammen und die 81 GR rutsche auf dem Rumpf weiter Glucklicherweise geriet die mit Treibstoff vollbeladene Maschine nicht in Brand Mermoz und sein Copilot Mailloux konnten sich mit einigen Prellungen aus der Maschine befreien Nach der Reparatur der 81 GR machte Mermoz noch einen weiteren Versuch mit der Maschine den Rekord zuruckzuholen Schon beim Start in Istres am 18 Oktober 1932 bemerkte er eine trage Reaktion der Maschine auf das Steuer und heftige Vibrationen des gesamten Flugels Er liess dann den Treibstoff weitgehend ab und brachte die Maschine wieder sicher auf den Boden Als Ursache fur die Vibrationen wurde dann das neue steifere Fahrgestell ermittelt das beim Start und im Flug heftige Vibrationen im Tragflugel ausloste Schwingungen bis zu einem Meter nbsp Die Couzinet 70Vom 7 bis 22 Januar 1933 machte Mermoz mit der Arc en Ciel III Regenbogen genannten Couzinet 70 den Erstflug von Frankreich nach Sudamerika bis Rio de Janeiro und Buenos Aires Dabei uberquerte er den Sudatlantik am 16 Januar 1933 auf der 3180 Kilometer langen Etappe von Saint Louis Senegal nach Natal Brasilien in der Rekordzeit von 14 25 h 220 56 km h An Bord waren neben Mermoz der Copilot Pierre Carretier der Navigator Louis Mailloux der Funker Jean Manuel zwei Mechaniker sowie der Konstrukteur Rene Couzinet Ihren Ruckflug begann die Maschine am 10 Februar 1933 von Buenos Aires nach Rio de Janeiro mit zwei Passagieren Neben dem Konstrukteur Couzinet war noch der Journalist Paul Bringuier an Bord der den gesamten Ruckflug begleitete und uber ihn berichtete Tags darauf wurde der Flug nach Natal fortgesetzt Am 15 Mai 1933 ging endlich der Postflug uber den Sudatlantik weiter fur den Mermoz alter Mechaniker Collenot den erkrankten Jousse ersetzte Dabei fiel nach 12 5 Stunden Flug der linke Motor 700 km vor der afrikanischen Kuste aus und die Arc en Ciel musste ihren Flug zweimotorig beenden In Dakar wurde die mitgefuhrte Post an eine Maschine des Regeldienstes auf der Postlinie ubergeben Mermoz flog mit der Arc en Ciel ungeachtet des nur zeitweilig zur Verfugung stehenden linken Motors vom 17 bis 21 Mai 1933 nach Frankreich weiter mit Landungen in Saint Louis Senegal Kap Juby Casablanca Toulouse und Le Bourget wo die Sudamerikaflieger von einer grossen Zuschauermenge empfangen wurden Mit der zur Couzinet 71 umgebauten Maschine fuhrte Mermoz dann 1934 noch drei weitere Hin und Ruckfluge uber den Sudatlantik durch Dieser Typ wurde von der Air France nicht fur ihren Regeldienst ubernommen Inspekteur der Air France Bearbeiten In diesem Jahr erprobten die Franzosen aber auch neue viermotorige Flugboote fur die Poststrecke und die Latecoere 300 Croix du Sud sowie die Bleriot 5190 Santos Dumont fuhrten ihre ersten Hin und Ruckfluge durch Am 5 Juni 1935 kam dann mit der viermotorigen Farman 220 ein weiteres Radflugzeug zur Erprobung mit Maschinen dieses Typs wurde der franzosische Postdienst uber den Sudatlantik bis zum franzosischen Waffenstillstand im Juli 1940 aufrechterhalten Am 15 April 1935 wurde Mermoz zum Generalinspekteur der Air France ernannt Zwischen 1930 und 1936 brachte Mermoz es auf 24 Sudatlantikuberquerungen sowohl mit Flugbooten Latecoere 300 301 Bleriot 5190 als auch mit landgestutzten Flugzeugen Couzinet 70 Der letzte Flug Bearbeiten nbsp Die Croix du SudAm 7 Dezember 1936 um 6 53 Uhr brach das viermotorige Flugboot Latecoere 300 Croix du Sud mit funf Mann Besatzung unter Jean Mermoz am Steuer von der Hydrobase bei Dakar zu einem Flug nach Natal in Brasilien auf Zuvor musste nach einem abgebrochenen Startversuch das Getriebe am rechten Heckmotor repariert werden Um 10 43 Uhr gab es von dem Flug eine letzte Funkmeldung Coupons moteur arriere droit Wir schalten den rechten Heckmotor ab und eine letzte Positionsmeldung 11 8 Nord 22 40 West das war knapp 700 km sudwestlich von Dakar 3 Es war der 25 Transatlantikflug dieser Maschine Schon am 26 27 Oktober 1935 hatte Mermoz sie auf ihrem 22 Transatlantikflug von Sudamerika nach Afrika geflogen 4 Es herrschte bestes Flugwetter Von dem Flugzeug und seiner Besatzung fehlt seitdem jede Spur 5 Ehrungen BearbeitenAm 30 Dezember 1936 fand fur Jean Mermoz und seine Gefahrten im Hotel des Invalides in Paris eine Gedenkveranstaltung statt mit einer Rede des Luftfahrtministers Pierre Cot und im Beisein des Kriegsministers Edouard Daladier Drei Tage zuvor hatte die Franzosin Maryse Bastie mit einem nach Jean Mermoz benannten einmotorigen Sportflugzeug Caudron C 635 Simoun den Sudatlantik von Dakar nach Natal 3173 km in 12 h 3 min uberflogen und einen Klassenweltrekord aufgestellt 6 Jean Mermoz hatte 1927 das Kreuz der Ehrenlegion erhalten und war seit 1934 Kommandeur der Ehrenlegion Benannt wurden nach ihm der Stadtteil Mermoz im Stadtbezirk Mermoz Sacre Cœur von Dakar das Lycee Jean Mermoz der Agence pour l Enseignement Francais a l Etranger AEFE in Dakar 7 und etliche Schulen und Strassen in Frankreich 1956 erhielt ein Passagierschiff fur den Dienst von Marseille nach Pointe Noire seinen Namen das als Serenade bis zum April 2008 im Dienst blieb und zuletzt als eines der altesten Passagierschiffe der Welt galt Literatur BearbeitenGerard Bousquet Les Paquebots Volants Les hydravions transoceaniques francais editions Lariviere 2006 ISBN 2 914205 00 7 Jean Cuny Latecoere les avions et hydravions editions Lariviere 1992 ISBN 2 907051 01 6 Carlo Demand Die grossen Atlantikfluge 1919 bis heute Motorbuchverlag Stuttgart 1983 ISBN 3 87943 909 5 Joseph Kessel Mermoz Librairie Gallimard Paris 1938 dt 1948Weblinks BearbeitenDossier Jean Mermoz Senegal online Jean Mermoz 1901 1936 Einzelnachweise Bearbeiten Carlo Demand Die grossen Atlantikfluge 1919 bis heute S 41 Motorbuchverlag Stuttgart 1983 ISBN 3 87943 909 5 Gerard Bousquet Les Paquebots Volants S 197 Gerard Bousquet Les Paquebots Volants S 224 227 Gerard Bousquet Les Paquebots Volants S 236 Decembre 1936 Les derniers Jours de Jean MERMOZ d Hussein Dey a Dakar Carlo Demand Die grossen Atlantikfluge 1919 bis heute S 72 Lycee Jean Mermoz im InternetNormdaten Person GND 12067369X lobid OGND AKS LCCN n84059153 VIAF 49348094 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mermoz JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Pilot und FlugpionierGEBURTSDATUM 9 Dezember 1901GEBURTSORT AubentonSTERBEDATUM 7 Dezember 1936STERBEORT Atlantik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Mermoz amp oldid 222747136