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Jean Garnier 11 November 1612 in Paris 26 November 1681 in Bologna war ein franzosischer Jesuit Patristiker Kirchenhistoriker und Moraltheologe Leben BearbeitenGarnier wurde in Paris geboren Im Alter von 16 Jahren trat er in die Gesellschaft Jesu ein Nach Abschluss seines Studiums lehrte er von 1643 bis 1653 Geistesgeschichte und spater Philosophie in Clermont Ferrand und von 1653 bis 1681 Theologie in Bourges 1681 wurde er in Angelegenheiten des Ordens nach Rom geschickt erkrankt unterwegs und starb in Bologna Garnier wurde als einer der bedeutendsten Gelehrten unter den Jesuiten seiner Zeit angesehen Er war ein vorzuglicher Kenner der schriftlichen Quellen und der Geschichte des fruhen Christentums Werke Bearbeiten1673 veroffentlichte er den Libellus fidei ad Libellus fidei ad Innocentium des Pelagius eine Schrift die dieser im Zuge einer theologischen Debatte uber die Einstellung des Augustinus zum Manichaismus an den Heiligen Stuhl geschickt hatte Garnier fugte der Schrift Anmerkungen und einen Kommentar bei 1655 veroffentlichte er in Bourges seine Regulae fidei catholicae de gratia Dei per Jesum Christum 1673 gab er in Paris eine Gesamtausgabe der Werke des Haresiologen Marius Mercator in Konstantinopel nach 451 heraus Die Ausgabe besteht aus zwei Teilen von denen der erste die Schriften Mercators gegen Pelagius enthalt darunter auch den Libellus fidei sowie Kommentare zu den Texten De primis auctoribus et praecipuis defensoribus haeresis quae a Pelagio nomen accepit De synodis habitis in causa Pelagianorum De constitutionibus imperatorum in eadem causa 418 430 De subscriptione in causa Pelagianorum De libellis fidei scriptis ab auctoribus et praecipuis defensoribus haeresis Pelagianae De iis quae scripta sunt a defensoribus fidei catholicae adversus haeresim Pelagianorum ante obitum S Augustini De ortu et incrementis haeresis Pelagianae seu potius Caelestianae Im zweiten Teil gibt Garnier eine Ubersicht uber die Geschichte des Nestorianismus von 428 bis 433 uber die Schriften Mercators uber diese Haresie Es folgen zwei Abhandlungen uber die haretischen Lehren und Schriften des Nestorius und uber die Synode von 429 bis 433 zu diesem Thema Garniers Ausgabe wird in der Folge von Fachleuten wegen seiner uberragenden historischen Kenntnisse geschatzt aber auch wegen der Parteilichkeit seiner Untersuchungen kritisiert 1675 gab Garnier in Paris das Breviarum causae Nestorianorum ein vor 566 von Liberatus einem Erzdiakon von Karthago zusammengestelltes Kompilat heraus Er korrigierte Fehler des Manuskripts fugte Anmerkungen und eine Abhandlungen uber das Funfte okumenische Kirchenkonzil hinzu 1678 veroffentlichte er die Systema bibliothecae collegii Parisiensis S J eine Art Fachbuch fur das Bibliothekswesen 1680 erfolgte die Herausgabe des Liber diurnus Romanorum Pontificum nach einem antiken Manuskript der er drei Aufsatze beifugte und zwar De indiculo scribendae epistolae De ordinatione summi pontificis De usu pallii In De ordinatione behandelt er den Fall von Papst Honorius der 40 Jahre nach seinem Tod vom Konzil von Konstantinopel mit dem Kirchenbann belegt worden war und den fur unschuldig hielt 1642 hatte Garniers Ordensbruder der Jesuit Jacques Sirmond eine vierbandige Ausgabe der Werke des Theodoret Bischof von Kyrrhos 455 veroffentlicht Garnier erganzte die Ausgabe mit einem Auctarium das jedoch erst 1684 veroffentlicht wurde Das Auctarium besteht aus den funf Kapiteln De ejus vita De libris Theodoreti De fide Theodoreti De quinta synodo generali De Theodoreti et orientalium causa In diesen Essays geht er mit Theodoret streng ins Gericht und verurteilt ihn Postum wurde Garniers Abhandlung Tractatus de officiis confessarii erga singula poenitentium genera 1689 in Paris veroffentlicht Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Garnier Jean In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 178 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Normdaten Person GND 132308428 lobid OGND AKS LCCN n88070708 VIAF 7533735 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Garnier JeanALTERNATIVNAMEN Garnerius Joannes Garnerius Ioannes Garnerius Johannes Garnierus Johannes J G P S J KURZBESCHREIBUNG franzosischer JesuitGEBURTSDATUM 11 November 1612GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 26 November 1681STERBEORT Bologna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Garnier Kirchenhistoriker amp oldid 206151190