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Dieser Artikel behandelt den Dirigenten Zum gleichnamigen Schriftsteller siehe Jean Francois Paillard Schriftsteller Jean Francois Paillard 12 April 1928 in Vitry le Francois 15 April 2013 in Saint Auban sur l Ouveze Departement Drome war ein franzosischer Dirigent 1 Jean Francois Paillard 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Musikalischer Stil 3 Diskografie 4 Diskografie Auswahl 5 Bibliographie 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Francois Paillard erhielt seine musikalische Ausbildung am Pariser Konservatorium und bei Igor Markevitch am Salzburger Mozarteum Er studierte Orchesterleitung bei Igor Markevitch und Musikwissenschaft bei Norbert Dufourcq daruber hinaus machte er ein Diplom in Mathematik 1953 grundete er das Ensemble Jean Marie Leclair benannt nach dem gleichnamigen Komponisten welches 1959 in Orchestre de chambre Jean Francois Paillard umbenannt wurde Seiner ersten Schallplatte Musique Francaise au XVIIIe siecle Franzosische Musik des 18 Jahrhunderts die im Juni 1953 herauskam folgte eine grosse Zahl weiterer Aufnahmen die neue Sichtweisen auf die Interpretation der Musik des 17 und 18 Jahrhunderts eroffneten verbunden mit der Wiederentdeckung eines grossen Teils der franzosischen Musik vor Berlioz In den 1960er und fruhen 1970er Jahren war es eines der fuhrenden Kammerorchester fur Musik des 18 Jahrhunderts in Europa Schwerpunkte waren die Werke von Handel Vivaldi Albinoni Bach und die deren franzosischer Zeitgenossen darunter etliche Ersteinspielungen Neben einer umfangreichen Schallplattenproduktion fuhrten ihn uber funf Jahrzehnte Konzerttourneen und die Mitwirkung bei zahlreichen Musikfestspielen auf alle funf Kontinente insbesondere in die meisten Lander Europas nach Nordamerika und Japan So kam es dass Paillard u a Die vier Jahreszeiten von Vivaldi 1480 mal zur Auffuhrung brachte Eine langjahrige Zusammenarbeit verband ihn mit vielen wichtigen franzosischen Instrumentalisten seiner Epoche die ihren Niederschlag sowohl in der Konzerttatigkeit wie auch bei Schallplattenaufnahmen fand Hervorzuheben sind hier Maurice Andre Trompete Jean Pierre Rampal und Maxence Larrieu Flote Lily Laskine Harfe Pierre Pierlot und Jaques Chambon Oboe Robert Veyron Lacroix Cembalo Marie Claire Alain Orgel und Paul Hogne Fagott Sein Orchester bestand aus zwolf Streichern und einem Cembalo Bis 1969 war Huguette Fernandez Konzertmeisterin im Anschluss ubernahm Gerard Jarry die Position Jean Francois Paillard war auch Gastdirigent u a mit dem English Chamber Orchestra und dem Sinfonieorchester Tokyo gab es zudem mehrere Plattenaufnahmen Daruber hinaus war er der Herausgeber der Reihe Archives de la musique instrumentale und veroffentlichte 1960 die musikwissenschaftliche Untersuchung La musique francaise classique Im April 2008 erhielt er anlasslich seines achtzigsten Geburtstages hochste Ehrungen in Japan Die Vereinigten Staaten ernannten unlangst eine seiner Aufnahmen die beruhmten Melodien des 18 Jahrhunderts gewidmet ist zu The best selling classical recording of all time Musikalischer Stil BearbeitenJean Francois Paillard forschte parallel zu seiner Tatigkeit als Dirigent intensiv in vielen europaischen Bibliotheken nach Hinweisen fur die Auffuhrung der Musik vor Mozart Bereits vor 1960 hatte er einen grossen Teil der zu diesem Thema existierenden Schriften gesichtet Seine jahrlich etwa 10 Schallplattenaufnahmen ab 1956 ermoglichten es ihm damals seine Forschungsergebnisse hinsichtlich Klang und musikalischem Stil an verschiedenen Musikhochschulen Europas zu vermitteln In den 1970er Jahren kam es zu einer neuen Auffassung hinsichtlich der Wiedergabe der Musik des 18 Jahrhunderts unter dem Begriff Historische Auffuhrungspraxis Jean Francois Paillard schloss sich dem neuen Stil nicht an Er lehnte es ab das zu ubernehmen was den Erfolg der neuen Interpretation der Musik des 18 Jahrhunderts ausmachte historische Instrumente den Kammerton 415 Hz Kinderstimmen in der Vokalmusik Dies trug ihm zeitweilig die harsche Kritik zahlreicher Musikkritiker ein trotzdem konnte er in den folgenden zwei Jahrzehnten seinen Weg weiter verfolgen Gemischte Stimmen in den Choren Beibehaltung des Kammertons von 440 Hz und die Ruckkehr zum Countertenor Diskografie BearbeitenPaillards Diskografie umfasst uber 300 Aufnahmen davon erhielten 29 den Grand Prix du Disque Diese Aufnahmen ermoglichten es dem Publikum im Laufe der 1960er Jahre grosse Werke der Musik des 18 Jahrhunderts zu entdecken u a die Wassermusik von Handel die Konzerte fur drei und vier Cembali von J S Bach sowie den grossten Teil des Instrumentalwerks franzosischer Komponisten des 17 und 18 Jahrhunderts Hierzu gehoren etliche Ersteinspielungen u a die Gesamtaufnahme der 12 Konzerte von Jean Marie Leclair Seine erste Aufnahme machte er mit dem franzosischen Label Erato Jean Francois Paillard war auch der Musiker der der Firma den grossen Erfolg sicherte u a mit dem Konzert fur Flote und Harfe von Wolfgang Amadeus Mozart dem Kanon von Johann Pachelbel oder den Brandenburgischen Konzerten von Johann Sebastian Bach Seine Zusammenarbeit mit Erato dauerte 32 Jahre und endete abrupt infolge des Ausscheidens von Philippe Loury als Unternehmensleiter Zu diesem Zeitpunkt hatte Jean Francois Paillard 235 Aufnahmen mit dieser Firma produziert Zwei Jahre spater 1986 unterzeichnete er einen Vertrag mit BMG mit der er bis 2002 zusammenarbeitete Diskografie Auswahl BearbeitenJ S Bach H Moll Suite aufgenommen 1958 mit Chr Larde 1962 mit M Larrieu 1968 mit Maurice Andre 1971 mit J P Rampal 1987 mit Ph Pierlot J S Bach Konzert in D Moll fur Tasteninstrument aufgenommen 1958 und 1968 mit R Veyron Lacroix 1977 mit Marie Claire Alain und 1993 mit R Siegel J S Bach Brandenburgische Konzerte aufgenommen 1973 mit M Andre J P Rampal A Marion P Pierlot J Chambon P Hogne G Jarry und A M Beckensteiner und 1990 mit Th Caens M Larrieu M Sanvoisin Th Indermuhle G Jarry und R Siegel A Vivaldi J S Bach Konzert fur vier Instrumente Version 4 Streicher 1958 mit H Fernandez 1970 und 1989 mit G Jarry Version 4 Tasteninstrumente 1959 und 1968 mit R Veyron Lacroix 1981 mit A Queffelec A Vivaldi Die Vier Jahreszeiten aufgenommen 1959 mit H Fernandez 1976 1988 1991 mit G Jarry 2002 mit S Kudo G F Handel Wassermusik aufgenommen 1960 1973 1990 Albinoni Adagio aufgenommen 1958 1975 1983 1988 1990 und 1996 W A Mozart Die Kleine Nachtmusik aufgenommen 1960 1969 1978 und 1987 W A Mozart Klarinettenkonzert aufgenommen 1958 und 1963 mit J Lancelot und 1991 mit M Arrignon Bibliographie BearbeitenJean Francois Paillard La Musique francaise classique Reihe Que sais je Nr 878 Presses universitaires de France Paris 1960 Thierry Merle Le Miracle Erato par les plus grands musiciens francais et Jean Francois Paillard EME Paris 2004 ISBN 2952141304Weblinks BearbeitenWerke von und uber Jean Francois Paillard im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Nachruf auf Jean Francois Paillard Memento vom 30 April 2013 im Webarchiv archive today in La Lettre du musicien 17 April 2013Normdaten Person GND 124627811 lobid OGND AKS LCCN n81020225 NDL 00524972 VIAF 84195263 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paillard Jean FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer Musiker und Dirigent des gleichnamigen KammerorchestersGEBURTSDATUM 12 April 1928GEBURTSORT Vitry le FrancoisSTERBEDATUM 15 April 2013STERBEORT Saint Auban sur l Ouveze Departement Drome Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Francois Paillard amp oldid 223234656