www.wikidata.de-de.nina.az
Jane Griffin Lady Franklin 4 Dezember 1791 in London 18 Juli 1875 ebenda war eine britische Abenteurerin des viktorianischen Zeitalters und wurde bekannt als die Ehegattin des Polarforschers Sir John Franklin dessen Expedition in der kanadischen Arktis auf der Suche nach der legendaren Nordwestpassage verschwand Jane Griffins 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zeit in Tasmanien 1 2 Suchexpeditionen 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJane war eine von drei Tochtern von John Griffin und Mary Guillemard Zeit in Tasmanien Bearbeiten Sie heiratete Franklin nach seiner Ruckkehr von seiner zweiten Arktisexpedition 1828 der seit dem Tod seiner ersten Frau Eleanor Anne Porden kurz nach seinem Aufbruch im Jahre 1825 Witwer war Als Gattin eines Knights fuhrte sie fortan den Titel Lady Franklin Jane begleitete ihren Gatten 1837 bei seiner Entsendung als Gouverneur von Van Diemen s Land dem sie den heutigen Namen Tasmanien gab 1 Lady Franklin unternahm mehrere Uberlandwanderungen quer uber den australischen Kontinent und Tasmanien im Jahre 1839 zwischen Port Phillip und Sydney und 1841 1842 von Hobart nach Macquarie Harbour Lady Franklin korrespondierte in dieser Zeit intensiv mit Elizabeth Fry und grundete 1843 die Tasmanian Society for the Reformation of Female Prisoners um die Lebensbedingungen weiblicher Strafgefangener auf Tasmanien zu reformieren 2 Franklin wurde im Jahre 1843 aufgrund einer akuten Wirtschaftskrise der Provinz und seines unbeliebten Reformvorhabens bezuglich der dortigen Strafkolonie seines Gouverneurspostens enthoben und so kehrten beide 1844 nach England zuruck Suchexpeditionen Bearbeiten Im Mai 1845 brach John Franklin zu einer Expedition auf die endgultig Klarheit uber die Nordwestpassage bringen sollte Nach zwei Jahren in denen jegliche Nachricht von seinen Schiffen ausgeblieben war drangte Lady Franklin zusammen mit dem Polarforscher John Ross der Franklin personlich versprochen hatte nach drei Jahren ohne Nachricht nach ihm zu suchen die Admiralitat Suchtrupps zu entsenden Dies kam fur die Admiralitat mehr oder weniger uberraschend schliesslich war Franklins Expedition die bisher technisch am besten ausgerustete des Jahrhunderts gewesen und fruhere Expeditionen hatten mit weitaus primitiveren Mitteln uber vier Winter ohne grossere Verluste im Eis verbracht Daher gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Rettungsplan Doch da auch die offentliche Meinung grossen Anteil am Schicksal der Manner nahm und Klarung forderte wurden 1848 erste Suchexpeditionen ausgesandt was sich schnell zur bis dato grossten Suchaktion der Geschichte ausdehnte Auch Lady Franklin beteiligte sich mit ihrem Privatvermogen an diesen Aktionen und erhohte unter anderem die Belohnung fur die Rettung oder Aufklarung des Schicksals der Manner um 10 000 Pfund Sterling nach heutigem Geldwert eine gute Million Euro In die Finanzierung von insgesamt funf Rettungsexpeditionen steckte sie fast ihr gesamtes Vermogen Sie unterstutzte die Fahrten des Schoners Prince Albert unter den Kapitanen Charles Forsyth 1850 und William Kennedy 1851 sowie des Dampfboots Isabel unter Kapitan Edward Inglefield 1852 Diese Expeditionen blieben wie auch die weitaus umfangreicheren Unternehmungen der Royal Navy weitestgehend erfolglos hinsichtlich der Klarung des Schicksals Franklins Lady Franklin sammelte in diesen Jahren alles an erdenklichen Informationen zur Arktis und lag richtig mit ihrer Vermutung dass Franklin sein Gluck wohl weiter sudlich bei der Victoria Insel versucht habe Im Jahre 1854 neun Jahre nach dem Auslaufen der Schiffe Franklins erklarte die Royal Navy Franklin und seine Manner angesichts der gewaltigen Verluste der Suchtrupps an Mannern und Material sowie des sich wahrenddessen ausweitenden Krimkrieges offiziell fur tot und weigerte sich weitere Expeditionen zu entsenden Zudem trafen in diesem Jahr uber den schottischen Forscher John Rae ausserst beunruhigende Berichte ein die auf den Aussagen der Inuit basierten und nahelegten Franklins Manner seien allesamt in der Gegend der King William Insel beim Versuch auf dem Landweg in Sicherheit zu gelangen umgekommen und hatten dabei wohl auch von dem zu damaliger Zeit vollig unvorstellbaren letzten Mittel dem Kannibalismus Gebrauch gemacht Lady Franklin weigerte sich diesen Bericht anzuerkennen und kritisierte in der folgenden Zeit Rae in offentlichen Diskussionen in Zeitungen und Magazinen aufs Scharfste wobei sie auch von der offentlichen Meinung ihrer Zeit grosse Unterstutzung fand unter anderem durch Charles Dickens der in seiner eigenen Zeitung Household Words sowie The Times und The Illustrated London News Stellung gegen Raes Thesen nahm Ihren Aussagen zufolge fuhlte sie immer noch Hoffnung ihren Gatten lebendig wiedersehen zu konnen Die noch jungen Massenmedien nahmen sich des Themas verstarkt an und so war die Anteilnahme am traurigen Schicksal des heldenhaften Lord Franklin und seiner treuen Gattin sehr gross Schliesslich hatte Lady Franklin 1857 mit Hilfe von Spenden genug Geld zusammen um eine weitere Expedition finanzieren zu konnen Francis Leopold McClintock der bereits an den ersten Expeditionen der Navy als Offizier teilgenommen hatte lief am 2 Juli mit der kleinen Dampfyacht Fox in See und fand schliesslich 1859 in der von John Rae beschriebenen Gegend um die King William Insel die erschutternden Uberreste der Expedition inklusive eines in einem Steinhaufen deponierten Schreibens das besagte dass Lord Franklin bereits am 11 Juni 1847 verstorben sei Nachdem also klar geworden war dass ihr Gatte bereits so lange verstorben war widmete sich Lady Franklin nun wieder ihrer Leidenschaft furs Reisen Sie wurde vielerorts mit uberwaltigenden Sympathiebekundungen empfangen und bereiste unter anderem Nordamerika Indien und Japan In ihren letzten Jahren widmete sie sich weiterhin der Aufklarung des Schicksals der unglucklichen Franklin Expedition sowie dem Andenken an ihren Mann So wurde schliesslich zwei Wochen nach ihrem Tode in der Westminster Abbey eine grosse von ihr finanzierte Gedenktafel enthullt Die Suchexpeditionen zur Klarung des Schicksals Franklins haben ruckblickend einen enormen Beitrag zur Erforschung der Arktis geleistet Auszeichnungen BearbeitenDie Royal Geographical Society zeichnete Lady Franklin 1860 als erste Frau mit der Founder s Gold Medal aus 2 Nach ihr wurde ausserdem die Lady Franklin Bay Teil der Nares Strasse in Nunavut Kanada benannt Ihr Beispiel als treue sich in Wurde um ihren heldenhaften Gatten sorgende Ehefrau inspirierte eine Anzahl von zeitgenossischen Liedern und Gedichten Literatur BearbeitenThis errant lady Jane Franklin s overland journey to Port Philip and Sydney 1839 bearbeitet durch Penny Russell National Library of Australia 2003 As Affecting the Fate of My Absent Husband Selected Letters of Lady Franklin Concerning the Search for the Lost Franklin Expedition 1848 1860 bearbeitet durch Erika Behrisch Elce McGill Queen s University Press 2009 Ken McGoogan Lady Franklin s Revenge A True Story of Ambition Obsession and the Remaking of Arctic History HarperCollins Toronto 2005 Penny Russell Her Excellency Lady Franklin Female Convicts and the Problem of Authority in Van Diemen s Land IN Journal of Australian Studies 53 1997 S 40 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jane Griffin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jane Griffin In Dictionary of Canadian Biography 24 Bande 1966 2018 University of Toronto Press Toronto englisch franzosisch Nachlass in der National Library of Australia englisch Lady Franklin Museum Tasmanien englisch Einzelnachweise Bearbeiten Interessanterweise war Australien selbst durch einen Onkel Franklins den Entdecker Matthew Flinders zu diesem Namen gekommen so dass man in diesem Zusammenhang fast von einer Familientradition sprechen konnte a b Catharine M C Haines International women in science a biographical dictionary to 1950 ABC CLIO Ltd 2001 S 100 Normdaten Person GND 119370778 lobid OGND AKS LCCN n82075601 VIAF 74661766 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Griffin JaneALTERNATIVNAMEN Griffin Jane Lady FranklinKURZBESCHREIBUNG britische Abenteurerin des viktorianischen ZeitaltersGEBURTSDATUM 4 Dezember 1791GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 18 Juli 1875STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jane Griffin amp oldid 237647618