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James Stewart 14 Februar 1831 in Edinburgh 21 Dezember 1905 in Lovedale war ein schottischer Missionar und Professor mit grossen Verdiensten fur die Bildung der nichteuropaischstammigen Bevolkerung in der britischen Kapkolonie James Stewart Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vermachtnis und Verdienste 3 Schriften 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenJames Stewart studierte an der Universitat von Edinburgh von 1859 bis 1861 und 1864 bis 1866 Im Jahr 1860 erhielt er seine Zulassung als Prediger Fur eine zeitweilige Teilnahme an der Sambesi Expedition von David Livingstone unterbrach er sein Medizinstudium und hielt sich dabei vier Monate in dessen Hauptquartier in Chupanga auf Dabei erkundete Stewart die Gebirgsregion entlang des Shire und versuchte den Nyassa See zu erreichen was ihm wegen seiner knappen Reisekasse nicht gelang Nach seiner Umkehr fuhr er dem Sambesi herab bis Tete 1 Insgesamt sollten neben naturwissenschaftlichen Studien auch die Moglichkeiten missionarischer Tatigkeiten in diesen Teilen Afrikas erkundet werden Nach Abschluss des Studiums 1867 bewarb er sich bei der sudafrikanischen Lovedale Mission der Free Church of Scotland Mit Beginn seiner Tatigkeit setzte er sich fur eine breite Ausbildung der Xhosa Schuler ein Auf Drangen seiner vorgesetzten Stelle in Schottland ubernahm Stewart 1870 vorzeitig die Principal Stelle von seinem Vorganger sowie Grunder des Lovedale Missionary Institute Rev William Govan In den darauf folgenden Jahren entwickelte sich die Missionsschule zu einer fuhrenden Einrichtung im sudlichen Afrika Bemerkenswert ist dabei die Grundung einer Sektion fur Madchen und junge Frauen deren Leitung Jane Elizabeth Waterston anvertraut war Beide kannten sich bereits von der gemeinsamen Teilnahme an der Livingstone Expedition Als David Livingstone gestorben war nahm Stewart 1874 an der offiziellen Trauerfeier in Westminster Abbey teil und hielt zu diesem Anlass eine Gedachtnisrede Dabei kundigte er die Errichtung einer neuen Missionsstation im damaligen Nyassaland an Bereits 1875 schuf der die Livingstonia Mission die am Anfang mit erheblichen organisatorischen Schwierigkeiten zu kampfen hatte Aus diesem Grund reiste er 1876 mit vier Schulern von Lovedale erneut nach Nyassaland 2 3 Nach seiner Ruckkehr aus Zentralafrika schuf er die Missionsstation Blythswood in Ngqamakhwe einem kleinen Ort bei Butterworth 4 5 Auf der Missions Konferenz des Jahres 1878 in London stellte er seine Absicht zur Errichtung einer Bantu University vor Stewarts Leistungen genossen in der Free Church of Scotland hohe Anerkennung Darum ubertrug man ihm 1899 die Leitung ihrer Generalversammlung Im Jahr 1880 wird Stewart in die Regierungskommission fur Eingeborenenrechte und Brauchtum Government Commission on Native Laws and Customs gewahlt Diese Kommission legte 1883 einen Bericht zur Lage der schwarzen Bevolkerung vor 1903 besichtigte Stewart in den USA Ausbildungsstatten fur die schwarze Bevolkerung und informierte sich uber neue Ausbildungsmethoden Dabei stattete er auch dem Tuskegee Institute einen Besuch ab Im Juli des folgenden Jahres nach Sudafrika zuruckgekehrt leitete er als Prasident die erste General Missions Konferenz von Sudafrika in Johannesburg Auf dieser Veranstaltung waren alle protestantischen Missionsorganisationen vertreten nbsp James Stewart Denkmal auf dem Hugel Sandile s Kop bei AliceInnerhalb der in Kapstadt ansassigen regierungsamtlichen Kommission fur Eingeborenenangelegenheiten South African Native Affairs Commission bemuhte sich Stewart in beratender Rolle wahrend ihres Bestehens zwischen 1903 und 1905 um Verbesserung der Burgerrechte und Lebensbedingungen der einheimischen nichtweissen Bevolkerung Die Mitwirkung in diesem Gremium gilt als Beleg fur sein hohes Ansehen im Land 6 Seine letzte Reise fuhrte ihn 1905 nach Kapstadt wo er sich fur Bildungsmoglichkeiten der einheimischen Bevolkerung einsetzte Von dieser Reise kam er geschwacht nach Lovedale zuruck Im Dezember des Jahres 1905 starb Stewart im Kreise seiner Familie Das Amt als Principal of Lovedale bekleidete er bis zu seinem Tod Wenige Tage nach seinem Ableben versammelten sich am 28 Dezember uber 150 Absolventen und weitere Reprasentanten zu einer Gedenkversammlung an seinem Grab James Stewart ist auf einem Hugel nahe der ehemaligen Missionsschule in Alice bestattet Seine Grabstatte ist spater mit einem turmartigen Monument uberbaut worden Vermachtnis und Verdienste Bearbeiten nbsp Stewart Hall Fort Hare UniversityStewarts Vermachtnis fur die Sudafrikanische Nation liegt in der auf hochstmoglichem Niveau praktizierten Missionsschule die in ihrer Folgeentwicklung zunachst zu einem College fuhrte und weiter in der Grundung der University of Fort Hare gipfelte Zahlreiche Absolventen seiner Schule waren an der Grundung des South African Native National Congress spater ANC im Jahre 1912 beteiligt Einige spatere afrikanische Staatsmanner studierten an dieser Einrichtung und manche von ihnen trugen zur Uberwindung der Apartheid wesentlich bei Nach Einschatzung von Lord Alfred Milner war Stewart the biggest human in South Africa 7 Stewarts Wirken hatte eine starke politische Seite Er setzte sich uber die Grenzen der Kapkolonie fur die Gleichheit der Rassen ein Zur Verbreitung dieser Gedanken nutzte er das 1870 von ihm gegrundete monatliche Magazin The Kaffir Express ab 1876 The Christian Express 8 9 Von 1922 an erschien das Magazin unter dem Namen The South African Outlook 10 Besondere Bekanntheit erlangten die Publikationen durch den Namen ihrer Druckerei The Lovedale Press 1823 durch Rev John Ross von der Glasgow Missionary Society geschaffen ein der Missionsschule angegliederter Betrieb Sie umfassten theologische und bildungspolitische Themen aber auch Schulbucher Stewart wusste die ihm durch diese Druckerei verfugbaren Moglichkeiten gut zu nutzen und ist mit deren Hilfe zu einem der fruhesten Wegbereiter liberaler Denkrichtungen in Sudafrika geworden Schriften BearbeitenDawn in the Dark Continent or Africa and its missions The Duff missionary lectures for 1902 Oliphant Anderson amp Fervier Edinburgh 1903 The Zambesi Journal of James Stewart 1862 1863 with a selection from his Correspondence In J P R Wallis Hrsg Central African Archives Oppenheimer Series Number Six Chatto and Windus London 1952 Literatur BearbeitenGerald H Anderson Biographical Dictionary of Christian Missions Eerdmans 1999 ISBN 0802846807 Robert H W Shepherd Lovedale South Africa The Story of a Century 1841 1941 The Lovedale Press Lovedale 1940 James Wells The Life of James Stewart Hodder and Stoughton London 1909 Einzelnachweise Bearbeiten Robert H W Shepherd Lovedale South Africa S 171 Robert H W Shepherd Lovedale South Africa S 511 Wallace G Mills Missionaries Xhosa Clergy and the Suppression of Traditional Customs Seite 9 Fussnote 51 PDF 64 kB Robert H W Shepherd Lovedale South Africa S 512 Mnquma Local Municipality Darstellung auf der Website der Mnquma Local Municipality Memento vom 14 Januar 2016 im Internet Archive Robert H W Shepherd Lovedale South Africa S 262 Edwin W Smith Review The Zambesi Journal of James Stewart In Africa Journal of the International African Institute Vol 23 No 3 Juli 1953 S 255 Robert H W Shepherd Lovedale South Africa S 175 Zeitschriftenbibliographie des Center for Research Libraries Eintrag Lovedale Institution abgerufen am 11 Oktober 2010 englisch Robert H W Shepherd Lovedale South Africa S 513 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons James Stewart Missionar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nachlass von James Stewart in der Bibliothek der UCT S 19 431 443 PDF 2 5 MB Normdaten Person GND 1135786275 lobid OGND AKS LCCN nr99010133 VIAF 64289433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stewart JamesALTERNATIVNAMEN James Stewart of LovedaleKURZBESCHREIBUNG britisch sudafrikanischer Missionar und PrincipalGEBURTSDATUM 14 Februar 1831GEBURTSORT Edinburgh SchottlandSTERBEDATUM 21 Dezember 1905STERBEORT Alice Sudafrika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title James Stewart Missionar amp oldid 237089757