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Der Judische Friedhof Wolmirstedt war der Judische Friedhof der Stadt Wolmirstedt im Landkreis Borde in Sachsen Anhalt Judischer Friedhof WolmirstedtGrabsteinGedenkstein Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gestaltung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer heute nicht mehr fur Begrabnisse benutzte Friedhof befindet sich weit westlich der Ortslage von Wolmirstedt im Bereich des Flurstucks Lausebuschstucke 1 sudlich der Strasse von Wolmirstedt nach Samswegen Westlich am Friedhof vorbei fuhrt die Bundesstrasse 189 von Magdeburg nach Stendal Nordwestlich des Friedhofs befindet sich die Abfahrt der Bundesstrasse zum Stadtzentrum Wolmirstedt Gestaltung BearbeitenDer Friedhof ist eingezaunt das Eingangstor tragt einen Davidstern Er hat eine Flache von 1890 m 1 Es sind neun Grabsteine erhalten 1 die zum Teil hebraische und zum Teil deutsche Inschriften tragen Westlich des Friedhofs befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an den Friedhof Im ortlichen Denkmalverzeichnis ist der Friedhof unter der Erfassungsnummer 094 70366 als Baudenkmal verzeichnet 2 Geschichte BearbeitenIm Jahr 1815 wurde der judischen Bevolkerung Wolmirstedts der Friedhof zugewiesen Die Flache betrug 2012 Fuss und kostete der judischen Gemeinde 17 Taler Anfang des 20 Jahrhunderts war die Zahl judischer Einwohner stark zuruckgegangen so dass die Gemeinde am 18 Februar 1920 aufgelost wurde Der Stadt Wolmirstedt wurde mit Anordnung vom 1 Marz 1920 aufgegeben Mauer Tor und Graber des Friedhofs bis zum Zeitpunkt der Wiedereinrichtung einer Synagogengemeinde in baulich gutem Zustand zu halten und zu pflegen Zugleich erhielt die Stadt ein Nutzungsrecht an der Synagogengemeinde gehorenden Kapital und Acker Der Acker wurde in der Folgezeit verpachtet Seitens der ortlichen Jagerschaft bestand eine Anfrage Acker und Friedhof fur den Bau einer Wildschutzanlage nutzen zu durfen 1932 fanden auf dem Friedhofsgelande Ausgrabungen wohl im Auftrag des Landesamtes fur Vorgeschichte statt wobei auch Schadel geborgen wurden In der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu Zerstorungen Am 29 November 1938 gab es einen Antrag Wolmirstedter Ratsherren den Friedhof einebnen zu durfen dem jedoch aufgrund eines Protestes der Magdeburger Synagogengemeinde nicht stattgegeben wurde Der Wolmirstedter Burgermeister hatte die Steine der Friedhofsmauer der Ortsgruppe der NSDAP fur den Bau von Behelfsheimen versprochen und die Abrissarbeiten hatten begonnen Der komplett Abriss wurde dann jedoch durch eine Beschlagnahme durch das Deutsche Reich verhindert 3 Zerstorungen ergaben sich auch durch die Verordnung zur Erfassung von Schrott und Metallen auf judischen Friedhofen vom 24 November 1942 Noch bis zum Mai 1944 war als Eigentumer des Friedhofs die israelitische Gemeinde Magdeburg eingetragen Am 5 Juni 1944 erfolgte dann eine Beschlagnahme durch die Reichsfinanzverwaltung die den Friedhof dann der Stadt Wolmirstedt fur einen Preis von 700 Reichsmark zum Kauf anbot Tatsachlich kam es am 30 Oktober 1944 dann zum Abschluss eines Kaufvertrages mit der Stadt In den 1950er Jahren bestand der Plan den Friedhof als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz zu stellen Bei einer Bestandsaufnahme im Jahr 1956 wurde jedoch festgestellt dass die aus Backstein errichtete Friedhofsmauer abgerissen und das Baum und Strauchwerk entfernt worden sei Die Grabsteine waren umgesturzt zertrummert bzw entfernt Die Flache werde vor Ort als Lagerplatz fur Kartoffelkraut und ahnliches genutzt Der Leiter des Wolmirstedter Museums Hans Dunker empfahl am 23 Mai 1956 trotzdem die Ausweisung als Kulturdenkmal und schlug vor den Platz zu saubern und die erhaltenen Grabsteine wieder aufzurichten 1958 wurden mehrere Grabsteine in das Wolmirstedter Kreismuseum ubernommen Der Friedhof selbst verkam Es wurde illegal Mull und alter Hausrat abgeladen 1993 erfolgte mit finanzieller Unterstutzung des Landesverbandes der Judischen Gemeinden Sachsen Anhalts eine Sanierung und Neugestaltung Mull und Wildwuchs wurden entfernt Am 3 Februar 1995 ubergab das Wolmirstedter Museum drei dort eingelagerte Grabsteine in Magdeburg an den Landesverband der die Steine wieder auf den judischen Friedhof bringen liess Literatur BearbeitenAnette Pilz Die ersten judischen Bewohner und der Bau der Synagoge in Wolmirstedt In Jahresschrift der Museen des Ohrekreises Bd 12 45 2005 ZDB ID 919165 3 S 65 78 hier S 75 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Wolmirstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wolmirstedt BK In Judische Friedhofe in Sachsen Anhalt Teil 3 Orte L Z bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten a b c Jutta Dick Marina Sassenberg Hrsg Wegweiser durch das judische Sachsen Anhalt Beitrage zur Geschichte und Kultur der Juden in Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Sachsen und Thuringen 3 Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 1998 ISBN 3 930850 78 8 S 393 Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Magdeburg pdf Seite 554 Memento des Originals vom 28 Juli 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot padoka landtag sachsen anhalt de Anette Pilz Die ersten judischen Bewohner und der Bau der Synagoge in Wolmirstedt In Jahresschrift der Museen des Ohrekreises Bd 12 45 2005 S 65 78 hier S 77 Judische Friedhofe im Landkreis Borde Calvorde Flecken Farsleben Groningen Hadmersleben Haldensleben Kroppenstedt Oschersleben Bode Oschersleben Bode Alikendorf Wolmirstedt 52 24996 11 604277 Koordinaten 52 14 59 9 N 11 36 15 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Wolmirstedt amp oldid 228250830