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Die Judische Gemeinde in Huttenbach einem Gemeindeteil von Simmelsdorf im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land in Bayern geht in die Zeit des 16 Jahrhunderts zuruck Sie bestand bis 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einrichtungen 3 Gemeindeentwicklung 4 Nationalsozialistische Verfolgung 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits vor 1431 lebten Juden am Ort Von den aus der Stadt Nurnberg 1499 vertriebenen judischen Familien haben sich mehrere in Huttenbach niedergelassen Aus dem Jahr 1580 ist ein Schutzbrief fur die Juden des Ortes erhalten Die judischen Familien lebten vom Vieh und Warenhandel Um 1650 gestattete Herzog Christian August 1622 1708 von Pfalz Sulzbach judischen Handelsleuten aus Schnaittach Huttenbach Ottensoos Neuhaus und Forth ihre Geschaftstatigkeit auch auf pfalz sulzbachisches Gebiet zu verlegen Die judische Gemeinde in Huttenbach gehorte mit den Nachbargemeinden Ottensoos Schnaittach und Forth zum Rabbinatsverband ASchpaH der auch einen gemeinsamen Friedhof in Schnaittach besass Einrichtungen BearbeitenDie judische Gemeinde in Huttenbach besass eine Synagoge Neubau 1844 eine judische Schule Konfessionsschule von 1828 bis 1919 danach Religionsschule die Schule war nach 1884 im Gebaude Burkhardgasse 3 und ein rituelles Bad im Keller des Schulhauses Burkhardgasse 3 Eine alte Mikwe befand sich im Haus Burgermeister Roth Strasse 3 die im Jahr 1988 wiederentdeckt wurde Zur Besorgung religioser Aufgaben war ein Lehrer angestellt der zugleich als Vorbeter und Schochet tatig war Die judische Gemeinde Huttenbach gehorte im 19 20 Jahrhundert zum Rabbinatsbezirk Schnaittach nach dessen Auflosung zum Distriktsrabbinat Schwabach und seit Juli 1932 zum Distriktsrabbinat Ansbach Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1615 8 Familien1732 42 Familien1770 71 62 Familien1799 286 Personen1811 339 Personen1867 208 Personen1893 112 Personen1925 41 Personen1 2 1933 33 Personen8 4 1933 20 Personen9 11 1938 12 Personen10 11 1938 6 Personen29 11 1938 keine judischen EinwohnerNationalsozialistische Verfolgung BearbeitenAb 1933 ist ein Teil der judischen Gemeindemitglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien nach Nurnberg Bamberg und Furth weggezogen beziehungsweise ausgewandert Im November 1933 wurde den judischen Viehhandlern von Huttenbach das Betreten des Viehmarktes verboten Im April 1938 weigerten sich die Backer des Dorfes den Juden Brot zu verkaufen Nach dem Novemberpogrom 1938 verliessen die letzten judischen Burger den Ort denn am 18 November 1938 waren die Hauser und der sonstige Besitz der sechs noch verbliebenen judischen Einwohner beschlagnahmt worden Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 37 in Huttenbach geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Siehe auch Liste der Stolpersteine in Simmelsdorf nbsp Stolperstein fur Helene Heiligenbrunn nbsp Stolperstein fur Clara Hirschmann nbsp Stolperstein fur Benno Isner nbsp Stolperstein fur Pauline Paula WassermannPersonlichkeiten BearbeitenIsak Bernhard Seligmann Bar Lamm 1804 1882 war von 1828 bis 1881 als Elementarlehrer beschaftigt Hugo Burkhard geb 1899 in Huttenbach gest 7 Dezember 1971 kam nach der Emigration aus San Francisco nach Deutschland zuruck Burkhard wurde auf dem Neuen Judischen Friedhof in Nurnberg bestattet In Huttenbach ist die Burkhardgasse nach ihm benannt Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum 3 Bande Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Version Mehr als Steine Synagogen Gedenkband Bayern Band II Hrsg von Wolfgang Kraus Berndt Hamm und Meier Schwarz Erarbeitet von Barbara Eberhardt Cornelia Berger Dittscheid Hans Christof Haas und Angela Hager unter Mitarbeit von Frank Purrmann und Axel Tollner mit einem Beitrag von Katrin Kessler Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2010 ISBN 978 3 89870 448 9 S 383 403 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in Huttenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judische Gemeinde Huttenbach bei Alemannia Judaica mit Fotos Judisches Leben in Bayern Huttenbach beim Haus der Bayerischen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 2 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Huttenbach amp oldid 229427851