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Bei den Judischen Friedhofen in Unna handelt es sich um den nicht mehr existierenden Judengraben und um den sogenannten Neuen Friedhof in Unna der Kreisstadt des gleichnamigen Kreises in Nordrhein Westfalen Gedenkstatte am judischen Friedhof Unna Inhaltsverzeichnis 1 Der erste judische Friedhof 2 Der zweite judische Friedhof 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDer erste judische Friedhof BearbeitenWann der judischen Gemeinde Unna erlaubt wurde einen judischen Friedhof anzulegen ist unbekannt Der erste judische Friedhof der sogenannte Judengraben lag direkt vor der Stadtmauer zwischen Morgen und Viehtor Heute nicht mehr erkennbar lasst er sich in etwa zwischen Morgen und Bahnhofstrasse im Bereich des Kriegerdenkmals lokalisieren Ein Pachtvertrag uber dieses Grundstuck ist nicht erhalten Diese Parzelle soll den Juden ohne Rechte uberlassen worden sein Da nach der judischen Religion ein ewiges Ruherecht herrscht ist dies eher unwahrscheinlich Belegt ist hingegen dass die Grasnutzung in diesem Grabenstuck von der Stadt Unna anderweitig verpachtet war Bis 1853 1854 war der Friedhof im Gebrauch Nach Inbetriebnahme des neuen Friedhofes gestattete der judische Gemeindevorstand entgegen alten Gesetzen den Gemeindemitgliedern die Grabsteine zur privaten Nutzung zu entfernen Den wohl einzigen erhaltenen Grabstein des Judengrabens fand der damalige Stadtarchivar Willi Timm 1961 als Trittstein bei einem Haus am Kirchplatz wieder Dieses Haus steht heute nicht mehr weil es dem Bau des Kusterhauses weichen musste Der Sohn des ehemaligen Hauseigentumers der damals in London lebende Journalist Wilhelm Sternfeld erinnerte sich daran dass sein Vater diesen Stein mit nach Hause gebracht hatte Er war im Glauben er gehore der Familie Die Ubersetzung des hebraischen Textes ergab jedoch dass er das Grabmal der Rahel Frau des Jechiel Dreifus war 1 die am 27 Marz 1829 nachmittags um 2 Uhr an einer Leibesentzundung im Alter von 38 Jahren verstorben war Ihr Ehemann war der damalige Vorstand der judischen Gemeinde Unna Dieser Stein wurde auf Veranlassung der Kultusgemeinde Dortmund auf den neuen Friedhof umgesetzt Der zweite judische Friedhof Bearbeiten nbsp Judischer Friedhof Unna 2010 Der jetzige judische Friedhof in Unna war von 1854 bis 1942 durchgangig in Benutzung und ist wie folgt aufgeteilt Vom Hauptweg gehen links funf und rechts vier Graberreihen ab Die linken und rechten Graberfelder sind in nahezu gleich grosse Felder durch jeweils zwei Nebenwege unterteilt Dem eigentlichen Begrabnisfeld schliesst sich ein Rasenstuck an Insgesamt umfasst der Friedhof auf einer Flache von 1376 m 198 Graber mit 147 zum Teil zweisprachigen Grabsteinen 2 Das Begrabnisfeld des israelitischen Altersheims befindet sich mit Ausnahmen im linken Teil des Friedhofes Es beginnt etwa mittig neben dem Grabstein der ersten Bestattung in der 5 Reihe im linken Teil Dort wurde von 1911 bis 1916 bestattet In der Reihe 4 im linken Graberfeld wurde von 1916 bis 1918 bestattet Die dritte Reihe weist Bestattungen von 1921 bis 1936 und die zweite von 1924 bis 1929 auf Die erste Reihe des linken Feldes wurde mit Bestattungen der Jahre 1932 und 1940 belegt Im rechten Feld befinden sich in der 1 Reihe eine Bestattung von 1907 in der 2 Reihe zwei von 1906 und in der 3 Reihe zwei von 1911 eine von 1910 zwei von 1911 und eine von 1908 Die vierte und letzte Reihe weist Bestattungen von 1931 bis 1935 auf Die Belegung mit Angehorigen des israelitischen Altersheim ergeben sich aus Daten der Grabsteine selbst und aus den Adressbuchern jener Jahre nbsp Judischer Friedhof in Unna Massener Strasse 2018 nbsp Eingang Judischer Friedhof Unna Massener Strasse Nr 55Am 17 Juli 1854 erwarb die judische Gemeinde Unna ein Grundstuck an der Massener Strasse Der Guterwechsel zwischen der Assessorin Hueck und der Gemeinde fand jedoch schon fruher statt In Benutzung wurde dieser Friedhof mit der Beisetzung der am 29 April verstorbenen Helene Culp geborene Maibaum genommen Dieses Grab befindet sich im linken Teil des Friedhofes fast mittig an der Hecke die das Grundstuck heute begrenzt Etwa 20 Jahre spater um 1875 bildete sich die Chewra Kadischa Nicht unerwahnt soll das Schicksal der Familie Marcus bleiben Am 13 November 1938 nach den Novemberpogromen begingen Emil Marcus seine Frau Bertha und seine Tochter Elsbeth auf verschiedene Weise Selbstmord Tags darauf befanden sich ihre Leichen in der Leichenhalle des Westfriedhofes Da sich keine Graber von ihnen finden ist es wahrscheinlich dass auch ihre Leichen wie die des am 15 September 1941 tot aufgefundenen Armin Hollander verscharrt wurden Laut Totenschein ist Letzterer an Herzversagen gestorben Geruchten zufolge soll er sich aber am Bettgestell erhangt haben Der Vorgenannte wurde ohne Sarg und Grabstein verscharrt Der Totengraber erinnerte sich dass er aufgefordert wurde die Leiche irgendwo zu vergraben Er durfte weder einen Grabhugel bestehen lassen noch die Stelle markieren Das Grab musste sofort abgeflacht werden Bernhard Isaac wanderte 1945 zu seinem Sohn Rudi nach Sudafrika aus und starb dort am 16 Dezember 1959 Da er in Unnaer Heimaterde beerdigt werden wollte wurde er eingeaschert und fand seine letzte Ruhe auf dem Grab seines 1934 durch Selbstmord umgekommenen Sohnes Erhard Mit ihm fand die bisher letzte Beisetzung statt Sein Grab befindet sich etwa mittig an der Hecke zum Beethovenring im rechten Teil des Friedhofes Siehe auch BearbeitenEhemalige Synagogen Unna Liste Unnaer Burger judischen Glaubens die in den Jahren 1938 1942 deportiert wurden und umgekommen sind Teil 1 Zusammengestellt von Klaas Schulte Bertschik Aus Erinnerung und Mahnung Gedenken an die judischen Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Unna Dokumentation zur Gedenkfeier am 1 Dezember 1985 Herausgeber Stadt Unna 1986 S 42 46 Liste Unnaer Burger judischen Glaubens die in den Jahren 1938 1942 deportiert wurden und umgekommen sind Teil 2 Zusammengestellt von Klaas Schulte Bertschik Aus Erinnerung und Mahnung Gedenken an die judischen Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Unna Dokumentation zur Gedenkfeier am 1 Dezember 1985 Herausgeber Stadt Unna 1986 S 42 46 Liste Unnaer Burger judischen Glaubens die in den Jahren 1938 1942 deportiert wurden und umgekommen sind Teil 3 Zusammengestellt von Klaas Schulte Bertschik Aus Erinnerung und Mahnung Gedenken an die judischen Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Unna Dokumentation zur Gedenkfeier am 1 Dezember 1985 Herausgeber Stadt Unna 1986 S 42 46 Liste Unnaer Burger judischen Glaubens die in den Jahren 1938 1942 deportiert wurden und umgekommen sind Teil 4 Zusammengestellt von Klaas Schulte Bertschik Aus Erinnerung und Mahnung Gedenken an die judischen Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Unna Dokumentation zur Gedenkfeier am 1 Dezember 1985 Herausgeber Stadt Unna 1986 S 42 46Literatur BearbeitenWilly Timm Hrsg Zur Geschichte der Juden in Unna Verlag der Kleinen Hellweg Bucherei Unna Unna 1973 ISBN 3 87298 012 2 Juden in Unna Spuren ihrer Geschichte Schriftenreihe der Stadt Unna Band 25 Referat fur Offentlichkeitsarbeit Unna 1993 ISBN 3 927082 25 2 Dieter Folster Ortsartikel Unna in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 762 774 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Unna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judischer Friedhof Unna Unna Alter Friedhof Unna Neuer Friedhof In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Nordrhein Westfalen Einzelnachweise Bearbeiten Grabstein von Sara Rachel Gattin des Jechiel Dreifus Grabsteine Judischer Friedhof UnnaJudische Friedhofe im Kreis Unna Bork Brambauer Ergste Frondenberg Kamen Lunen Schwerte Unna Werne Westhofen alt Westhofen neu 51 534722222222 7 6808333333333 Koordinaten 51 32 5 N 7 40 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Friedhofe in Unna amp oldid 227236716