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Die Iserlohner Tabakdosen aus Iserlohn und Umgebung waren eine spezialisierte Form der ortlichen Messingwarenherstellung Den Hohepunkt ihrer Bedeutung hatten sie im 18 Jahrhundert und insbesondere im Rahmen der preussischen Kriegspropaganda wahrend des Siebenjahrigen Krieges Handgravierte Tabakdosen aus der Fruhzeit der Iserlohner Fabrikation im Stadtmuseum Iserlohn Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Dosen zur Kriegspropaganda 3 Ende und Nachwirken 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksAllgemeines BearbeitenSeit dem 17 Jahrhundert existierte auf Basis des regionalen Galmeibergbaus die Herstellung von Messingprodukten in Iserlohn und der naheren Umgebung Dazu zahlt auch die Herstellung von Tabakdosen Anfangs orientierte man sich dabei noch an Vorbildern aus den Niederlanden Die Dosen wurden zunachst als teure Einzelstucke noch per Hand graviert ehe sich ab 1754 die Pragetechnik mit Stahlmatrizen durchsetzte was zur Herstellung grosserer Stuckzahlen fuhrte Diese technische Innovation fuhrte dazu dass die weiterhin von Hand hergestellten Tabakdosen aus den Niederlanden vom Markt verdrangt wurden Die Wandung bestand haufig aus Kupfer wahrend der Deckel aus Messing bestand nbsp Gepragte Iserlohner Tabakdose mit Inschrift auf den Ruhm Friedrichs II Als einer der Ersten stellte der Graveur Johann Heinrich Giese 1716 1761 Tabakdosen auf diese Weise her Friedrich II erteilte ihm dazu 1755 ein Monopol Spatere Hersteller sind durch Signaturen auf den Produkten kenntlich Die Motive der Dosen waren vielfaltig Es gab Dosen mit biblischen Szenen Bildern von der Jagd oder aus dem Gesellschaftsleben Es wurden Ansichten von Stadten und vieles mehr eingepragt Dosen zur Kriegspropaganda BearbeitenVor allem wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurden Kriegs und Schlachtenszenen abgebildet Damit reagierten die Produzenten auf die bislang ungewohnlich starke patriotische Stimmung und Verehrung fur Friedrich II in Preussen und daruber hinaus Vor allem die Siege der Preussen in den verschiedenen Schlachten wurden abgebildet Bemerkenswerterweise fand die Produktion offenbar weitgehend ungehindert trotz der osterreichischen Besetzung der Grafschaft Mark statt Die relativ kostengunstigen Dosen fanden nicht nur in Preussen sondern im ganzen Nordwesten des Deutschen Reiches bis hin in die Niederlande einen massenhaften Absatz Friedrich II verschenkte Tabakdosen als Ehrengeschenke 1 Ende und Nachwirken BearbeitenIm weiteren Verlauf des 18 Jahrhunderts liess die Herstellung der Tabakdosen nach Die letzte nachweisbare Dose wurde 1777 hergestellt Die Messingindustrie als solche existierte weiter Heute werden Iserlohner Tabakdosen als Sammlerstucke gehandelt Unter anderem im Stadtmuseum Iserlohn sind einige Exemplare ausgestellt Einzelnachweise Bearbeiten vergl etwa Marian Fussel Der siebenjahrige Krieg Ein Weltkrieg im 18 Jahrhundert Munchen 2010 S 93 Christopher Clarke Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Bonn 2007 S 267 Literatur BearbeitenErnst Dossmann Iserlohner Tabakdosen erzahlen Iserlohn 1981 Wolf Dieter Konenkamp Iserlohner Tabakdosen Bilder einer Kriegszeit Munster 1982 Sandra Hertel Ein Bild von Freund und Feind Die Iserlohner Tabaksdosen im Medienkrieg zwischen Friedrich II und Maria Theresia In Der Marker 67 68 Jahrgang Ludenscheid 2019 ISSN 0024 9661 S 81 97Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iserlohner Tabakdosen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kurzdarstellung der Iserlohner Messingwarenindustrie Eintrag auf beyars com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iserlohner Tabakdosen amp oldid 193213745